Homepage | Kalender | Mein Profil | Meine Post | Autorenliste | Buchshop
Poesie
Prosa
Verschiedenes
Werkstatt
Forum
Sonstiges

Prosa => Alltag


Mein Schicksal - Der Schatten - Mein Weg - von emine2008, 25.09.2010
Hey ihr Lieben,

also meine beste Freundin hat mich gebeten eine Geschichte über ihr Leben zu schreiben. Im Anschluß werden die gewünschten Kapitel genannt und zu den ersten 4 Kapiteln wurde bereits ein klein wenig geschrieben, um euch einen Einblick zu geben, worum die Geschichte handelt, dieses ist mit sicherheit kein Buch für kleine Kinder.
Der Hintergrund ist, dass sie eine sehr extreme Vergangenheit hat, aber obwohl ich ihr mehrfach davon abgeraten habe, möchte sie diese eventuell irgendwann veröffentlichen. Natürlich nicht in meiner Fassung, dass würde denn ein richtiger Autor übernehmen. Sie möchte quasi "Ihr Leben" als Werk verkaufen, obwohl ich ihr wie gesagt abrate, aber sie möchte das so, um sich das Studium zu finanzieren, naja ich halt da nicht viel von aber da sie meine freundin ist habe ich gesagt ich tue ihr den gefallen und schreibe ein bisschen ihres Lebens auf um denn erst einmal Leute zu fragen, ob das überhaupt Sinn macht mit so einer Geschichte versuchen zu handeln. Ich denke ihr habt viel Ahnung von Geschichten und deshalb möchte ich euch gerne um eure Meinung bitten, und seit bitte aufrichtig, entweder als Motivation für sie oder um ihr die Augen zu öffnen. Ich bedanke mich im Voraus bei euch.

Mein Schicksal – Der Schatten – Mein Weg

Kapitel

1. Früh lernte ich dich kennen
2. Das Leben der anderen Kinder
3. Warum kannst du nicht mein Freund werden?
4. Bitte verlass mich nicht
5. Auf einmal war mein Halt weg
6. Die Entscheidung
7. Der richtige Weg
8. Hör auf mir mein Leben zu stehlen
9. Ich muss mein Schicksal akzeptieren
10. Ich kämpfe gegen dich an
11. Der Sieg



1.Früh lernte ich dich kennen
Es war wie jeden Morgen sehr dunkel doch ein grässliches Geräusch zog mich aus meinem Schlaf, es schien wie jeden Morgen. Ich setzte mich in meinem Kinderzimmer auf den Boden um mit meinen Barbies zu spielen die ich so sehr liebte. Es war eine richtige Familie so wie sie sich jeder Mensch wünschte. Alles schien wie immer, mein Vater raubte allen den Schlaf, doch der Tag war von einem riesigen Schatten überdeckt und ich wusste dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben. Meine Mutter brachte mich in den Kindergarten und im Gegensatz zu den anderen 5 jährigen Kindern fiel es mir ziemlich leicht mich von meiner Mutter zu verabschieden, denn ich wusste heute Nachmittag steht sie mit offenen Armen in der Tür, wenn ich wie ein Wirbelsturm auf sie zu lief.
Die Tage im Kindergarten vergingen wie jeder der anderen Wochentage, ein gemeinsames Frühstück, spielen, singen, schlafen, Mittag essen, wieder spielen und dann ab nach Hause, doch ich liebte dieses Ritual. Meine Mutter stand wie immer pünktlich um 16:00 Uhr in der Tür, Sie kam mich auf dem Rückweg von der Arbeit abholen, doch ihr Gesicht hatte den selben Ausdruck der mich so sehr verletzte und ich wusste was auf sie zukommt.
Wir waren noch nicht einmal in der Haustür und ich hörte wie mein Vater durch die Wohnung, ein für mich nicht verständliches Zeug, brüllte.
Meine Eltern stritten sich eigentlich jeden Tag und bis zu diesem Zeitpunkt habe ich dieses für normal empfunden, doch an jenem Tag war es anders, ich fühlte den Schmerz meiner Mutter als mein Vater auf sie einschlug und sie vor meinen Augen niedermachte.
Ich sah in die Augen meiner Mutter, ich war 5 Jahre alt, und niemals zuvor hatte ich so einen Ausdruck von Schmerz, Hass und Angst in ihren Augen gesehen, drum beschloss ich sie zu schützen, denn sie ist doch meine Mutter. „Hör auf Papa, hör auf!“ schrie ich ihn an „Bitte hör auf, du tust ihr weh“. Ich hatte nie so einen Blick im Gesicht meines Vater gesehen, als er mir antwortete „Ich soll aufhören? Also möchtest du dafür grade stehen!“ ich begriff nicht was er mir damit sagen wollte und schrie „Jaaaa, aber bitte versprich mir hör auf“. Mein Vater hielt sein Versprechen und an jenem Abend gab er mir das Gefühl und ich begriff was er meinte als er sagte „Also möchtest du dafür grade stehen!“.

Die Tage, Monate und Jahre vergingen, mittlerweile hatte ich mich an die täglichen Wutausbrüche meines Vater gewöhnt, die Schmerzen und blauen Flecke die ich davon getragen hatte und trotzdem bedeckte der Schatten weiterhin mein Leben. Ich wusste dass ich mit niemand darüber reden konnte und genauso bewusst war mir wie hilflos meine Mutter schien und sich nicht rühren konnte um mir zu helfen.

Von Tag zu Tag wurde mir immer bewusster das mich der Schatten begleiten wird, allerdings wusste ich nicht wo er mich noch hinführen wird. Doch ich war bereit es zu entdecken, denn was konnte mir schlimmeres in so einem jungen Alter geschehen.

2.Das Leben der anderen Kinder
Die damaligen Kinder die so eine Trennungsangst von ihren Eltern hatten trafen sich jeden Tag um gemeinsam auf dem Spielplatz zu spielen, doch dieses Vergnügen war mir leider nicht gegönnt. Im Gegensatz machte ich nach der Schule meine Hausaufgaben, den Abwasch und andere übliche Haushaltsarbeiten. Meine Mutter war wie jeden Tag arbeiten und mein Vater naja ich versuche es euch zu erklären. Mein Vater war gelernter Maurer, doch bevor ich auf die Welt kam, stürzte mein Vater von einer Leiter und konnte seit diesem Tag nicht mehr arbeiten. Nachdem er als Berufsunfähig eingestuft wurde begann er zu trinken und heute kann ich ohne dabei den Kopf zu senken sagen „Ja, mein Vater war Alkoholiker“.

Die Kinder schienen, oder nein sie waren glücklich. Sie führten ein Leben wie das eines Kindes aussehen sollte.

3.Warum kannst du nicht mein Freund werden?
Ich genießte manchmal den Augenblick und die Ruhe um aus dem Fenster zu schauen, einen kleinen Moment konnte ich meine Situation vergessen und die anscheinend so fröhliche Welt durch meine dunkle Sichtweise beobachten. Oft fragte ich mich, ob dieses Gefühl, der Schmerz mich jemals verlassen würde oder ob das mein Leben war, welches für mich alleine bestimmt war.
Wenn es Abend wurde und ich wieder einmal einen furchtbaren Tag mit Schmerzen, aber immer hin überlebt hatte, spührte ich wie sich langsam die einsamen, warmen Tränen aus meinen Augenwinkeln lösten und sich zu einer Fütze in meinem Kopfkissen bildeten.
Ich stellte mir oft die Fragen „Warum tat es so weh?“ „Warum bemerkte niemand meinen Schmerz?“ „Will es keiner sehen?“ oder „Warum kann der Schatten nicht mein Freund werden?“. Wie sollte ich das Böse davon überzeugen mir ein Lächeln auf meine kleinen Lippen zu schenken?
Ich versuchte mich mit meinem Schicksal gut zu stellen, um das zu retten was zu retten ist.

4.Bitte verlass mich nicht
Mittlerweile war ich 10 Jahre alt und habe mich mit meinem Schicksal abgefunden und der tägliche Schmerz wurde endgültig zur Gewohnheit.
Als ich morgens aufwachte, bekam ich einen Schauder am ganzen Körper, dieses Gefühl kannte ich doch was sollte schlimmer sein als der Schmerz den ich bereits seit Jahren in mir trage.
Ich ging wie gewohnt zur Schule, allerdings konnte man nicht davon reden das ich hochmotiviert und konzentriert war. Nein, im Gegenteil ich hatte Angst, so sehr das mir das Herz anscheinend in zwei zerspringen würde.
Als ich nach Hause kann stand meine Mutter bereits in der Tür und an jenem Mittag wurde meine Angst bestätigt, es schien keinen Ausweg zu geben und ich konnte nur beten.
Mein Vater saß mit Tränen in den Augen auf dem Sofa und bat mich zu sich, und das erste mal seit langem verspürte ich kein Angst vor ihm, nein die Situation war mir uneinschätzbar.
Er nahm mich in seinen Arm und sagte mir mit leiser Stimme in mein Ohr „Mäuschen du musst jetzt ganz stark sein, denn Papa ist schwer krank“, „aber Papa das weiß ich doch“, denn Papa hatte seit einiger Zeit eine Gürtelrose. Doch Papa schüttelte den Kopf, als ich meine Mutter anschaute war ihr Gesicht Tränen übergossen. Er redete in der selben Tonlage weiter „Nein, ich werde für eine lange Zeit ins Krankenhaus müssen, den ich habe Lungenkrebs“. Es war wie ein Stich ins Herz. Noch nie habe ich so einen Schmerz gefühlt und ich war mir nicht mehr sicher ob mein kleines Herz das schaffen konnte.
Was Lungenkrebs ist, war mir zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst, da wir darüber in der Schule gesprochen haben.
Mir war es nicht möglich egal wie sehr ich es versuchte mich in der Schule zu konzentrieren.
Kurze Zeit darauf beschloßen meine Eltern, das Jugendamt und die Schule mich auf eine Erholungskur zu schicken. Konnte das tatsächlich ihr ernst sein?. Mein Vater war krank und ich mir war deutlich bewusst welchen Verlauf diese Krankheit nehmen konnte, aber trotzdem wollte sie mich weg schicken, nein nicht mit mir. Ich versuchte mich mit aller Kraft dagegen zu wehren bis mein Vater mich in den Arm nahm und mir tief in die Augen schaute und flüsterte „Wir sehen uns wieder mein Engel, das verspreche ich dir!“. Ich war beruhigt, denn ich war ja noch ein Kind und ich wusste ein Versprechen darf man nicht brechen.
Nie hat mein Vater mich zuvor so Gefühlvoll angesehen und alles was jemals zuvor geschah war vergessen, denn ich wusste ich liebe meinen Vater und er liebt mich.
Ich habe mein Vater am Abreise Tag das letzte mal gesehen und mir war klar ich hätte niemals gehen dürfen, denn ICH war schuld weil er mich gebraucht hätte!



©2010 by emine2008. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare





Keine Kommentare vorhanden.

Bewertungen

Bewertung: 1.6/6
(14 Stimmen)

Es gibt 0 Kommentare


Aktionen


QR-Code als Direktlink


Werbung


Suchwolke