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Prosa => Phantasy & SciFi


DB Prolog, 1. Kapitel und Anfang des 2. - von Tobi, 17.08.2009
Ich habe mich vor kurzem mal wieder etwas länger hingesetz um eine meiner Ideen etwas ausfürhlicher niederzuschreiben. Mir gefällt es recht gut und ich würde gerne ein par andere Meinungen dazu hören.
Rechtschreib- und Grammatikfehler sind mit Sicherheit noch enthalten aber um die gehts mir auch nicht, sondern eher darum ob man den Text flüssig lesen kann und die Bilder die ich zu vermitteln gedacht habe beim Lesen auch rüber kommen. Ach ja, es ist etwas länger, ihr wollt es euch also vllt in Word kopieren bevor ihr es lest.


DB-RAW Prolog
1.
„Verdammt nochmal ich hab gesagt Sahne! Keine Milch!“ Ein kleiner Mann mit Glatze und kreisrundem Gesicht hatte begonnen ohne Vorwarnung in Atalias Gesicht zu brüllen. Er stand direkt an der Theke und beugte sich so gut es ging vor um dem Ziel seines Wutausbruches die maximale Menge an Spucke ins Gesicht schleudern zu können. Nachdem er den Deckel seines Pappbechers abgenommen hatte um seinen Kaffee einer genauen Inspektion zu unterziehen ist ihm die Färbung des Kaffees aufgefallen, die für ihn eindeutig von Milch und nicht von Sahne verursacht wurde, welch ein Frevel. „Ich habe doch klar und deutlich gesagt dass ich Sahne will! Verstehen sie kein Englisch oder was?“ Der Kopf des Mannes hatte sich inzwischen hell rot verfärbt. Um Luft zu holen und das Namensschild der Angestellten vor ihm zu lesen, hielt er kurz inne. Als er sich für eine angemessene Beleidigung entschieden hatte setzte er seine Schimpferei fort. „Wie heißen sie?! Das kann man doch gar nicht aussprechen. Wegen Menschen wie ihnen geht unser schönes England vor die Hunde! Kommen hier her und wollen Geld, sprechen aber kaum ein Wort Englisch. Nicht einmal Kaffee machen können sie!“
Am liebsten hätte Atalia ihm den Kaffee aus der Hand gerissen und in sein hässliches Gesicht geschüttet, zu seinem Glück konnte sie sich gerade noch zusammenreißen. „Es tut mir Leid, ich werde mich sofort darum kümmern und ihnen einen neuen Kaffee machen. Setzten sie sich doch, ich bringe ihn gleich.“ Auch eine unterwürfige Bedienung brachte den Glatzkopf nicht zur Raison. Es sah fast so aus als würden ihm die Augen aus dem Kopf treten als er zu einer weiteren Runde ansetzte. „Ich habe keine Zeit hier eine beschissene Stunde auf einen Kaffee zu warten, im Gegensatz zu ihnen bin ich ein produktives Mitglied der Gesellschaft und habe gleich ein wichtiges Meeting!“ Es war nicht das erste Mal das Atalia mit solchen Kunden zu tun hatte, doch für gewöhnlich gaben sie auf nachdem sie etwas geschimpft und dann einen Kaffee umsonst bekommen hatten. Dieser hier war von anderem Schlag, er würde so lange weiter brüllen bis sich andere Kunden bei ihm beschweren würden oder ihm die Lust verging. Um so erleichterte war Sie als ein Blick auf ihre Armbanduhr ihr verriet das ihre Schicht zu Ende war.
Mit einem Seufzer stellte sie den schon halbvollen Becher neben die Kaffeemaschine und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen durch die Tür hinter der Theke in die provisorische Umkleide des Cafés. Hinter sich hörte sie das Geschrei des Mannes und das Fluchen ihrer Mitarbeiter, es war ihr egal. In letzter Zeit war ihr einfach Alles egal. Sie hatte einen scheiß Job, lebte in einer winzigen Wohnung und es sah ganz so aus als würde sich nichts davon jemals ändern. Der schönste Moment des Tages war wenn sie sich in diesem kleinen dreckigen Raum die verschwitzte und mit Kaffeflecken überzogene Arbeitskleidung des Cafés ablegen konnte. Der Raum war geradezu winzig, er war dreckig und die Decke war mit Schimmel überzogen. Das einzige Licht spendete eine vergilbte Lampe die wackelnd von der Decke hing, aber man konnte den Schlüssel im Schloss herumdrehen und so ermöglichte er somit zumindest etwas Privatsphäre.
Während Atalia sich umzog fiel ihr Blick auf den Spiegel der lose an der dreckigen Wand des
Umkleideraumes hing. Obwohl er so beschmiert war das man sich anstrengen musste um etwas klar in ihm zu erkennen, zeigte ihr unklares Spiegelbild ihr, wieder einmal, deutlich das sie noch mehr verloren hatte als Karriere und Komfort. Ihr ehemals so glänzendes Braunes Haar fiel unordentlich und fettig über ihre Schultern, es umrahmte ihr Gesicht wie ein rostiger Rahmen ein trauriges Bild. Es passte. Denn auch ihre Haut war nicht mehr das was sie mal war wenig Schlaf und Stress haben sie altern lassen wie Atalia es nie für möglich gehalten hatte. Für einen kurzen Augenblick verfiel sie in Erinnerungen und dachte daran wie es gewesen war als sie auf der Straße von allerlei Menschen aus der Modebranche angesprochen wurde, einer wollte sie sogar auf das Titelblatt des Vogue Magazins bringen. Arrogant hatte sie die Angebote damals abgeschlagen, von dieser Welt wollte sie nichts wissen. Inzwischen war ihre einstige Schönheit verblasst und kaum noch zu erkennen. Dafür verantwortlich war das erbärmliche Leben das sie inzwischen führen musste. Schon lange bekam sie kaum mehr als drei Stunden Schlaf pro Nacht und wenn sie doch mal einschlief wachte sie in unregelmäßigen Abständen wieder auf. Schuld daran war das lausige Apartment in dem sie wohnen musste, jede halbe Stunde fuhr ein Zug nur wenige Meter von ihrem Fenster entfernt vorbei und riss sie aus dem Schlaf. Unerträglich, doch mehr konnte sie sich von ihrem Gehalt nicht leisten.
Der Anblick nahm ihr die letzte Kraft, müde raffte sie sich auf um einen Blick auf ihren Körper zu werfen. Erleichtert stellte sie fest, dass man zumindest ihren Körper immer noch auf die Titelseite bringen könnte. Ihre natürliche, leicht braune Haut spannte sich glatt über ihre Schenkel, ihr Bauch war flach und trainiert, so wie alle Frauen es sich wünschten. Zusammen mit ihrem Sport war dieser Anblick das einzige was sie dazu brachte morgens aufzustehen. Das einzige das sie am Leben hielt. Atalia vermochte nicht zu sagen ob sie nicht schon längst aufgegeben hätte könnte sie nicht jeden Abend beim Sport abreagieren. Als sie an den fetten Glatzkopf denken musste kochte die Wut wieder in ihr hoch. Heute würde ihr Sparringspartner besonders einstecken müssen.
Früher hätte sie diesen erbärmlichen Sack ohne zu zögern zusammengeschlagen, doch inzwischen wusste sie wohin solches Verhalten sie in dieser verkorksten Gesellschaft führte. Solang er Geld hatte war selbst Dreck wie er im Auge des Gesetzes mehr wert als sie. Auch wenn sie bezweifelte das sie noch tiefer fallen könnte, so war sie doch nicht gewillt es darauf ankommen zu lassen. Zumindest noch nicht.
Langsam atmete sie aus, genoss einen letzten Blick auf ihre Figur um sich dann ihre schwarzen Sporthosen und den ebenfalls nachtschwarzen Kapuzenpullover anzuziehen. Sie brauchte kein T-Shirt darunter, zwar war es September und die Meisten trugen schon dicke Jacken, doch Atalia machte die Kälte nichts aus. Als letztes nahm sie ihren Gürtel aus dem Spint und legte ihn sich auf Bauchhöhe unter dem Pullover um, es war ein einfacher Haltegurt mit einer Scheide ein Messer das sie fast immer bei sich trug. Weniger aus Selbstverteidigungszwecken als aus Nostalgie, der lange Dolch aus Damast Stahl war das einzige was ihr aus ihrem alten Leben noch geblieben war.
Ihre Haare verbarg sie unter der Kapuze, die sie so tief es ging ins Gesicht zog. Sie schämte sich für etwas das die meisten Männer immer noch als attraktiv ansehen und um das viele Frauen sie bestimmt beneiden würden. Es war ein weiteres Attribut der Gesellschaft die sie so zu hassen gelernt hatte. Inzwischen war es schon normal Augenringe und fettiges Haar zu haben, solang man nicht mit einem guten Job gesegnet war erledigte der Stress und die minderen Lebensumstände es wie von selbst. Als Mitglied der unteren Mittelklasse musste man seine Erwartungen an das Leben senken, besonders wenn man in London lebte, das hatte sie inzwischen gelernt.
Ihre Uhr zeigte halb Elf an als sie das Café durch den Hintereingang verließ. Sie wohnte nicht weit entfernt von ihrem Arbeitsplatz, knappe 20 Minuten zu Fuß. Trotzdem war sie wahrscheinlich der einzige der freiwillig zu Fuß durch diesen Teil von London ging. Ihr Viertel war praktisch berühmt, jeder kannte es und brachte es sofort mit zwei Dingen in Zusammenhang, Drogen und Gewalt. Wenn sie jemand danach fragte wo sie wohnt und auf ihre Antwort hin leicht zusammenzuckte würde Atalia ihm gerne sagen das es nicht wirklich so schlimm ist wie man es ständig aus den Nachrichten hört und in der Zeitung liest, doch leider konnte sie das nicht. Allerdings fühlte Atalia sich nirgendwo so sicher wie in den dunklen Gassen dieser heruntergekommenen Stadt. Hier zwischen den dreckigen Fassaden der dicht aneinander gebauten billigen Wohnungen der Unterschicht, war sie frei. Würde ihr jemand jetzt Probleme bereiten müsste sie sich an keine Regeln halten, niemand würde sie entlassen und solang man es nicht zu arg trieb interessierte sich selbst die Polizei kaum für einen. Gerade in dieser Nacht sehnte sie sich nach einer solchen Ablenkung. Eine Erinnerung an vergangene Tage, an ihr altes Leben. Früher fühlte sie sich fast unsterblich. Jetzt sehnte sie sich nach dem Tod und jeden Tag zog sie es mehr in Erwägung.
Atalia genoss die kalte Luft der Winternacht während sie durch die schmutzigen Gassen Stratfords ging. Man sah es ihrem lässigen Gang nicht an doch sie war hochkonzentriert, hörte auf jedes Geräusch und achtete auf jede Bewegung in den Schatten der heruntergekommenen Gebäude auf beiden Seiten. Diese Gegend im Osten von London war als die schlimmste in ganz England bekannt, selbst die Polizei hielt sich größtenteils aus den Drogendeals und dem Waffenhandel zwischen den Gangs heraus. Man nahm es ihnen nicht übel, der Distrikt galt als hoffnungslos, die Menschen die hier lebten hatten sich längst damit abgefunden das man sich selbst bei Tag kaum aus dem Haus trauen konnte. Atalia störte es nicht das jeder Zweite in dem Hochhaus in dem ihr Appartement lag Heroinabhängig war und sie wahrscheinlich für einen Schuss erschlagen würden. In Atalias Augen unterschieden sie sich nicht von den Anzugträgern die sie im Café bedienen musste. Warum auch? Schließlich bestand der Großteil der Menschheit ohnehin nur aus feigen Versagern die ihre erbärmlichen Leben nur von einen Tag auf den anderen lebten ohne sich jemals zu fragen wieso und wofür. Sie dachten nicht weiter als bis zum Feierabend.
Und jetzt war Atalia eine von ihnen. Alles auf das sie so stolz war gab es nicht mehr, der einzige Weg nicht auf der selben Stufe zu landen wie die blinden Massen war das Ganze zu Ende zu bringen. Ihrer nun sinnlosen Existenz ein Ende zu machen. Sie würde nichts von dem was sie sich vorgenommen hatte mehr erreichen können. Freiheit war das was sie wollte, doch dafür brauchte man entweder Geld oder Macht und sie würde nichts von beidem je besitzen. Doch obwohl ihr Leben keinen Nutzen mehr hatte konnte sie sich bis jetzt nicht dazu durchringen es zu beenden.
Die Hoffnung starb zuletzt, selbst für Atalia schien es irgendwo da draußen noch Hoffnung zu geben, die sie gegen all ihre Überzeugungen am Leben erhielt.
Ein Geräusch riss sie aus ihren finsteren Gedanken. Sie würde dieses Geräusch überall erkennen. Es war das einrasten des Schlaghebels einer Pistole. Reflexartig ging sie an der nächsten Ecke in Deckung und spähte in die dunkle Gasse aus der sie das Geräusch gehört hatte. Zwei Männer im typischen Kleidungsstil der hiesigen Gangs standen vor einem großen Mann der einen Auffälligen Nadelstreifenanzug trug. Selbst in der Nacht und aus in 15 Metern Entfernung konnte Atalia erkennen das der Anzug ein halbes Vermögen wert sein musste. So jemand hatte Sie bisher noch nie in dieser Gegens gesehen. Wahrscheinlich war er ein Tourist der sich verlaufen hatte, kein Londoner würde sich jemals in so einem Aufzug in diese Gegend wagen.
Einer der beiden Gangmitglieder bedrohte den Mann im Anzug mit einer Pistole, eine billige Glock die übliche Waffe der Gangs. Der andere hatte keinerlei Waffen, dafür aber eine Plastiktasche in der Hand, auch nichts ungewöhnliches, wahrscheinlich wollten sie in dieser Nacht mehr als nur ein Opfer überfallen. Atalia stufte keinen der beiden als Gefahr ein, sie konnte die Reaktionen von Menschen mit Schusswaffen gut genug einschätzen um zu wissen das sie in Schlagreichweite sein würde bevor auch nur einen Schuss abgefeuert werden würde. Als der Mann seine Brieftasche aus dem Jackett zog war es ihr Zeichen zu handeln.
Atalia war immer schon schnell gewesen. Doch die Geschwindigkeit die sie bei ihrem Spurt zu dem bewaffneten Mann vorlegte, überraschte selbst Sie. Bevor der sich überhaupt umgedreht hatte stand Sie schon vor ihm und packte die Hand in der er die Pistole hielt und drehte sie mit Wucht auf die Innenseite des Arms. Ein lautes Knacken zeugte von einem komplett gebrochenen Handgelenk. Während er noch aufschrie und sein Freund verwirrt auf den in schwarz gekleideten Angreifer starrte, riss sie seine Hand in die andere Richtung und entwand ihm die Waffe. Der Mann hielt sich schreiend sein Handgelenk, aus dem inzwischen kleine Knochensplitter austraten. Er wusste gar nicht wie ihm geschah als Atalia ihm das Kniegelenk seines linken Beines mit einem blitzschnellen Tritt brach. Blind vor Schmerzen brach er auf seinen Knien zusammen. Atalia hielt ihm seine eigene Waffe direkt an die Stirn und drückte ohne zu zögern ab. Ein lauter Knall erfüllte die Nacht und ein roter nebel lag für kurze Zeit in der Luft um Atalia, den Mann im Anzug und den Verbleibenden Räuber. Das schockierende Schauspiel hatte den Komplizen des toten Gangmitglieds für einige Sekunden gelähmt doch nun rannten seine Beine von alleine los. Weit kam er nicht, ein zielsicherer Schuss aus der Glock traf ihn direkt ins Fußgelenk, stolpert fiel er zu Boden. Erfüllt von nichts als blanker Panik versuchte er hilflos davon zu kriechen. Mit Tödlicher Ruhe lies Atalia die Pistole auf den Boden fallen, griff unter ihren Pullover und zog hinter ihrem Rücken den langen Dolch hervor. Langsam holte sie den Mann ein. Als sie direkt neben ihm stand, drehte sie ihn mit dem Fuß auf den Rücken und kniete sich auf seine Oberarme so dass sein Kopf zwischen ihren Schenkeln lag. Ohne ein Wort zu sagen legte sie die Klinge des Dolches direkt an seinen Hals und zog sie mühelos und schnell auf die andere Seite. Das scharfe Messer hinterließ einen tiefen schnitt der erst nur als feine rote Linie zu erkennen war, die sichnachdem Atalia von dem Mann aufgestanden war, zunehmend in einen roten Springbrunnen verwandelte.
Erst als Atalias Blick auf den am Boden liegenden sterbenden Mann fiel, wurde ihr Stück für Stück bewusst was sie getan hatte. Mit unsicheren Schritten entfernte sie sich rückwärts von ihm, während er unter röchelnden Lauten verzweifelt versuchte das stoßweise aus seinem Hals spritzende Blut zurückzuhalten. Mit jedem Schritt schien es ihr als würde sie mehr von einem Traum erfahren den sie gerade erst geträumt, aber schon wieder vergessen hatte. Es schien ihr als wäre alles was sie getan hatte nachdem sie den ersten Angreifer das Handgelenk gebrochen hatte, jenseits ihrer Kontrolle passiert. Eigentlich hatte sie die beiden Männer nicht töten wollen. Wahrscheinlich hätte es gereicht sie zu entwaffnen und ihnen ins Bein zu schießen, dann hätte Atalia sie davon kriechen lassen. Doch die ganze Situation war außer Kontrolle geraten, sie selbst war außer Kontrolle geraten. Als hätte ein Instinkt von ihr Besitz ergriffen, mehr ein Tötungs- als ein Überlebensinstinkt.
Der erste Schock war groß, jedoch war es für Atalia nicht das erste Mal das sie die Beherrschung verlor. Der erste klare Gedanke der ihr kam war sich möglichst schnell vom Tatort zu entfernen. Rasch nahm sie ihr Messer vom Boden auf und steckte es in die Scheide auf ihrem Rücken. Gerade wollte sie sich umdrehen und zu ihrem Appartement laufen, da bemerkte sie den Mann im Anzug, der Überfallen wurde und der jetzt ruhig und gelassen weniger Meter vor ihr stand und ihr musternd in die Augen schaute. Atalia hatte ihn vollkommen vergessen. Ihre Gedanken rasten. Was sollte sie tun? Er war ein Zeuge, er hatte alles gesehen und würde ihr Gesicht bestimmt nicht vergessen. Musste sie ihn zu ihrer eigenen Sicherheit beseitigen?
Als der Mann langsam auf sie zu kam griff Atalia reflexartig nach dem Dolch. Auf alles andere vorbereitet stutzte sie verwirrt als der Mann ihr mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht die Hand zum Gruß hinhielt. „Vielen Dank für die Rettung. Ich bin Sebastian…“ Bevor er seinen Satz zu Ende Sprechen konnte hatte Atalia sich wieder gefangen und drückte ihm die Klinge einer ihrer Dolche an den Hals. Atalia hatte Glück, der Mann stand unter Schock. „Du hast heute Abend nichts gesehen, ist das klar? Das was ich mit den beiden da gemacht habe ist gar nichts im Vergleich zu dem das dir blüht falls die Polizei vor meiner Tür auftauchen sollte!“ Selbst das Messer am Hals und die Drohung einer Person die gerade zwei Menschen getötet hatte, konnten das freundliche Lächeln nicht aus seinem Gesicht wischen während er bestätigend nickte. Atalia entschied das er keine Gefahr war, die Art wie er sich benahm war nicht ungewöhnlich für einen Menschen der einem Mord beigewohnt hatte, die scheinbare Gleichgültigkeit war schlichtweg ein Schutzmechanismus. Nach einigen Stunden würden die Erlebnisse dieser Nacht auf ihn einprasseln und dann wäre er mit Sicherheit auch nicht bereit sie bei den Bullen anzuschwärzen. „Gut. Wir werden jetzt in getrennte Richtungen gehen und wenn ich auch nur einen Mucks aus deiner Richtung hören sollte, komm ich dich holen.“ Langsam entfernte sie die Klinge von seinem Hals um sicher zu gehen das er sie verstanden hatte, sie zeigte dann mit dem Dolch in die Richtung in der er gehen sollte und machte sich erst auf den Weg als sie ihn im Dunkel der Gasse nicht mehr erkennen konnte.
Den Weg nach Hause rannte sie so schnell sie konnte, binnen weniger Minuten stand sie vor der Tür zu dem Hochhaus in dem sie wohnte. Die Treppe bis hoch in den siebten Stock und den Flur entlang bis zu ihrem Appartement ging sie langsam um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Allerdings war das wahrscheinlich unnötig, niemand hier würde freiwillig mit der Polizei in Kontakt treten.
Ihr entfuhr ein langer Seufzer nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Die Nacht hatte viele Fragen aufgeworfen die sie schon lange vergessen hatte. Seit jenem Schicksalshaften Tag waren inzwischen fast 20 Jahre vergangen. 20 Jahre die für Atalia die Hölle gewesen waren. Doch jetzt war es wieder passiert, sogar noch schlimmer als damals. Jeden Tag fühlte sie diesen Drang, diesen Trieb irgendwo in ihrem Kopf der von Tag zu Tag stärker wurde. Bis war sie in der Lage gewesen sich beherrschen zu können, nun jedoch hatte sie wieder die Kontrolle verloren.
Eigentlich war es an der Zeit um zum Training aufzubrechen in dieser Nacht aber verlangte es Atalia nur noch danach zu schlafen. Zu schlafen und mit etwas Glück am nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen.


1. Kapitel

Die letzte Nacht war traumlos an Atalia vorrübergegangen. Als ihr Wecker sie jedoch am nächsten Morgen aus dem Halbschlaf riss, schien es ihr jedoch so als erwache sie aus einem langen Traum. Ein Traum in dem sie zwei wehrlose Menschen getötet und einen Zeugen hatte entkommen lassen. Ersteres war schon allein schlimm genug doch auch noch im Gefängnis zu landen wäre selbst für ihre gegenwärtige Lebenssituation ein neuer Tiefpunkt.
Fast schon erwartete Atalia das jeden Moment ein Polizist an ihre Tür klopfen und sie einsacken würde, zu ihrem Glück geschah nichts dergleichen. Auch in der Zeitung oder im Radio war nichts von einem brutalen Doppelmord zu hören. Der Mann im Anzug war also nicht gleich zur Polizei gerannt, was allerdings nicht hieß das er es nicht noch tun könnte. Atalia hoffte das, falls die Leichen überhaupt schon gefunden wurden, der Fall wie so viele andere davor als gewalttätige Auseinandersetzung zwischen Straßenbanden irgendwo in einem staubigen Ordner verschwinden würde, zusammen mit all den anderen Fällen die es nicht Wert waren Zeit mit ihnen zu verschwenden. Es hatte nun mal auch gewisse Vorteile in so einem verkommenen Bezirk zu wohnen. Kein Polizist oder Politiker scherte sich einen Dreck um die Gangs die sich gegenseitig umbrachten, solang es keine direkten Augenzeugen gab wurden solche Fälle nach wenigen Tagen als unlösbar eingestuft. Gut für Sie.
Nach einer Dusche, in dem wahrscheinlich kleinsten und dreckigsten Badezimmer aller Zeiten, und einem halben Liter abgelaufener Milch, machte Atalia sich auf den Weg zur Arbeit. Sie hasste die Frühschicht noch mehr als durch die Nacht zu arbeiten. Denn jeder Kunde der früh Morgens in ein Café kommt und einen Kaffee „To-Go“ bestellt, war mit hundert prozentiger Sicherheit unheimlich im Stress und dazu noch ein totales Arschloch, das wiederrum würde die Bedienung zu spüren bekommen. Es kam ihr schon fast ironisch vor, letzte Nacht hatte sie zwei Morde begangen und jetzt musste sie sich von irgendwelchen Möchtegern Börsenmaklern herumkommandieren lassen.
Atalia ging bewusst einen Umweg um die Gasse in der sie zwei Leichen hinterlassen hatte zu umgehen. Sie würde wenn es dunkel war nochmal vorbeischauen um sicher zu gehen das keine ernsthaften Untersuchungen angestellt wurden. Jetzt jedoch hielt sie es erst einmal für besser dort nicht gesehen zu werden.
Mies gelaunt und eine Viertelstunde zu spät kam sie an ihrem Arbeitsplatz an. Sie betrat den Umkleideraum durch den Hintereingang. Nachdem sie ihre verhasste Arbeitskleidung angelegt hatte ging sie mit einem letzten Seufzer durch die Tür hinter die Theke des Cafés. Melissa, eine ihrer Kolleginnen, war schon hektisch dabei Kaffee in Pappbecher zu füllen um die lange Schlange vor der Kasse zu kürzen.
„Da bist du ja endlich. Ich hab schon befürchtet du lässt mich hier allein.“ Sagte Melissa mehr tadelnd als erleichtert während sie aufgeschäumte Milch über drei becher verteilte. „Nimm die Bestellungen entgegen bis ich hier fertig bin, wir wechseln und später ab.“ Ordnete sie, wild mit der Milch gestikulieren, an. Melissa haste es genauso sehr wie Atalia an der Kasse zu stehen. Allerdings behandelten die meisten Kunden Sie sogar noch schlechter als Atalia. Ihr kleiner aufgedunsener Körper und das rote fettbackige Gesicht, luden praktisch dazu ein verspottet zu werden.
Die Schlange vor dem Tresen bestand größtenteils aus Männern in billigen Anzügen die wahrscheinlich alle auf dem Weg zu einem Geschäftsgespräch waren und es natürlich deshalb alle unheimlich eilig hatten. Atalia hatte den Satz „Aber beeilen sie sich ich muss zu einem wichtigen Meeting.“, in den letzten Jahren so oft gehört, dass sie ihn wahrscheinlich von den Lippen hätte ablesen können. Im Durchschnitt bestellten solche Leute einen einfachen Milchkaffee zum Mitnehmen. Eine weise Wahl denn das war auch das Einigste was man in diesem Café einigermaßen trinken konnte. Den schlimmsten Fehler den ein Kunde überhaupt machen konnte war es einen schwarzen Kaffee zu bestellen. Melissa machte einen so abartig starken Kaffee das für einen Milchkaffee auf einen halben Liter Milch eine Espresso Tasse davon kam und die Kunden ihn trotzdem noch für zu stark hielten. Andere unter Atalias Mitarbeiterrinnen waren schlichtweg zu faul neues Kaffeepulver in die veraltete Maschine zu packen und benutzen so dasselbe Pulver für über acht Stunden. Am Ende ihrer Schicht kam nichts weiter als warmes braunes Wasser aus der Maschine. Aber in einem Stadtteil Londons wie diesem, das so arm war, das die meisten sich bei Starbucks nicht mal einen kleinen Kaffee von ihrem Monatsgehalt hätten leisten können, war es sogar möglich mit braunem Wasser für 70 Pence die Tasse noch einen absurd hohen Absatz zu erzielen.
Atalia hörte die Kunden kaum noch reden, mit den Jahren hatte sich eine Art Filter entwickelt der nur hindurch ließ was für einen Kaffee die Person auf der anderen Seite des Tresens wollte. Auch die Gesichter würdigte sie keines Blickes. Im Endeffekt sahen sie eh alle gleich aus. Eine Maske aus Illusion, blinder Hektik und aufgesetzter unverdienter Autorität, die kläglich versuchte das wahre von Versagen zeugende Antlitz zu überdecken. Ergänzt wurde diese erbärmliche Scharade durch Anzüge und Jacketts die so billig waren das ein guter Putzlappen wahrscheinlich mehr wert gewesen wäre. Wobei Atalia sich bei den meisten ohnehin nicht sicher war was von dem beiden sie trugen.
Sie hatte gerade die nächsten Bestellungen aufgeschrieben und an Melissa weitergereicht als ihr während ihr Blick an dem vor ihr stehenden Kunden empor wanderte eine Veränderung auffiel. Jäh unterbrach der Mann die Monotonie der mitleiderregenden Gestalten. Allein der Anzug an den er trug ließ ihn aus der Masse herausstechen wie ein Papagei aus einem Haufen Tauben. Er saß wie angegossen, nirgendwo waren Falten oder Knicke zu erkennen. Obwohl es nur ein einfacher schwarz-grauer Nadelstreifen Anzug war, sah man sofort das der Preis dieses Anzugs mehr mit einem Kleinwagen als mit einem Lappen gleich zu setzen war. Er betonte perfekt jeden Teil des gut gebauten Körpers auf den sie blickte ohne dabei eine Stelle auszulassen. Als ihr Blick schließlich bei der Gesichtspartie des Mannes angekommen war ging ein Zucken wie ein Blitz durch ihren Körper. Innerhalb von einer Sekunde begann ihr Puls zu rasen. Sie musste nicht einmal seine Augen sehen um ihn wiederzuerkennen. Das Lächeln das ruhig auf seinen Lippen lag reichte vollkommen aus. Es war dasselbe freundlich gelassene Lächeln das er ihr zugeworfen hatte nachdem sie zwei Menschen vor seinen Augen getötet hatte.
Tausend Gedanken schossen gleichzeitig durch Atalias Kopf. Warum war er hier? Wusste er wer sie war? Oder hatte er sie etwas vergessen?
„Ich hätte gerne einen Kaffee, schwarz. Ich sitze da vorn am Fenster, bringen sie ihn mir bitte.“
Atalia hatte in diesem Moment leiseste Ahnung wie sie zu reagieren hatte. Es schien als hätte ihr Gehirn einen Kurzschluss. Den Blick immer noch eisern auf das Lächeln des Mannes fixiert, war das einzige, dass sie aus sich herausbekommen konnte ein leises. „Ja.“
Langsam senke der Mann seinen Kopf um ihr in die Augen gucken zu können und fragte besorgt. „Geht es ihnen gut?“
Atalia riss sich zusammen und zwang ihren Blick von seinen unverändert lächelnden Lippen hinauf zu seinen Augen.
„Ja, tut mir leid. Ihr Kaffee kommt sofort, setzen sie sich ruhig.“ Atalia bemühte sich so gut sie konnte normal zu klingen, doch es wollte ihr nicht so recht gelingen die Nervosität aus ihrer Stimme zu bannen, was das Lächeln ihres Gegenübers mit einem amüsierten Touch zu versehen schien.
Der nächste Kunde wartet schon ungeduldig und schritt nun an den Tresen, als er gerade seinen Mund öffnete um eine Bestellung aufzugeben drehte Atalia ihm ohne ein Wort den Rücken zu. Hektisch füllte sie eine Tasse mit Melissas abartigem Gebräu und machte sich auf dem Weg zu dem Mann im Anzug.
Er saß lässig in einem Sessel am Fenster und schaute auf den Bildschirm eines Laptops vor sich. Als er Atalia kommen sah begrüßte sie sein freundliches Lächeln. Sie stellte den Kaffee neben sein Notebook auf den Tisch ab und bevor er auch nur ein Wort sagen konnte beugte sie sich mit finsterem Blick zu ihm vor. „Ich weis nicht was das hier werden soll aber eins lassen sie sich mal gesagt sein. Ich habe kein Problem damit sie genauso zu töten wie die beiden Kerle gestern, also lassen sie ihren Kaffee jetzt einfach hier stehen und hoffen das wir uns nie wieder sehen! Ist das klar?“ drohte sie ihm mit gesenkter Stimme.
Die meisten gestandenen Männern wäre bei dem Ausdruck in Atalias Gesicht das Herz in die Hose gerutscht, doch dieser dreiste Kerl hatte sie die ganze Zeit über angelächelt und nett in die Augen geblickt. Er hatte sogar den Nerv sich seelenruhig seinen Kaffee unter Atalias Arm wegzunehmen und gelassen einen Schluck zu trinken.
„Bisschen laff.“ Kam die unerwartete Antwort auf Atalias Drohung. „Den Kaffee meine ich.“ Ergänzte der Mann als er ihren entgeisterten Gesichtsausdruck bemerkte.
Atalia war vollkommen baff, seine Reaktion hatte sie komplett aus dem Konzept gebracht. Dieser Mann war eindeutig nicht normal.
„Setzen sie sich doch Ms Lene.“ Bot er ihr zuvorkommend an und deutete dabei auf den Stuhl ihm gegenüber. Atalia beschloss das ihr wohl kaum etwas anderes übrig blieb also kam sie seiner Aufforderung nach und setzte sich auf den freien Stuhl. Das erste mal nahm sie sich Zeit den Mann wirklich in Augenschein zu nehmen. Er war mindestens 1,90 groß und schlank. Seine wangenlangen blonden Haare fielen glatt an seinem Kopf herunter und umrahmten sein Ausdrucksstarkes Gesicht. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde von den beiden blauesten Augen die sie je gesehen hatte noch verstärkt. Zu seinem Anzug trug er ein dunkles Hemd und eine hell graue Krawatte.
„Woher kennen sie meinen Namen?“ Platze es unwirsch aus ihr heraus, während ihr Gegenüber an seinem Kaffee nippte. Atalia wurde allein beim Anblick schlecht, sie hatte noch nie jemanden erlebt der mehr als einen Schluck von diesem Gebräu hätte trinken können.
„Keine Sorge dazu kommen wir gleich, aber erstmal zu meinem. Ich bin Sebastian Dawn.“ Sebastian lächelte sie erwartungsvoll an. „Atalia Lene, aber das wissen sie ja anscheinend schon.“ Entgegnete Atalias ungerührt.
„Eine ungewöhnliche Kombination, finden sie nicht? Ein Britischer Nachnahme und ein so exotischer Vornahme.“ Atalia machte keine Anstalten als wollte sie auf seinen Smalltalk eingehen. Ihr finsterer Blick riet ihm besser zum Thema zurück zu kommen.
„Wie dem auch sei.“ Fuhr er resigniert fort. „Atalia Lene: geboren am 27.3.1962 in London, Waise. Aufgewachsen im hiesigen Kinderheim, mit 18 verließen sie Stratford um sich, notgedrungen, beim Militär als Hilfskraft einzuschreiben, während eines routinemäßigen Fitnesstests im Zuge der Bewerbung, wurde ein gewisser General Geoffrey durch ihre außergewöhnlichen Leistungen auf sie Aufmerksam. Er war wahrscheinlich etwas überrascht das sie eine Freu waren, aber für das wofür er sie rekrutieren wollte spielte es keine Rolle. Nach 5 Jahren harter Ausbildung, in deren Verlauf sie nebenbei europäische Meisterin im Kendo wurden, waren sie, alles andere als offiziell, das erste weibliche Mitglied einer Internationalen Sondereinheit, von der niemand etwas weis. Welch ein großer schritt für die Emanzipation. Naja, dort erlebten sie dann weitere 5 glorreiche Jahre voller Lob, aber dann, mit 28, hat man sie aus irgendeinem Grund rausgeschmissen. Und nun sitzen wir hier sie servierten für die letzten 20 Jahre furchtbaren Kaffee in einem heruntergekommen Café, im schlimmsten Teil Londons und wohnen in einem dreckigen kleinem Apartment neben einem Bahngleis.“ Atalia hatte seiner Rede mit offenem Mund zugehört. Dieser Mann wusste alles über sie, sogar Teile ihres Lebens von denen man ihr versichert hatte das niemand je etwas darüber erfahren würde. An diese Informationen konnte man nicht auf gewöhnlichem, geschweige denn legalen, Wege gelangen.
„Was wollen sie von mir?“ fragte Atalia mit nun weniger fordernder Stimme.
„Was ich von ihnen will?“ entgegnete Sebastian amüsiert. „Ich biete ihnen einen Weg aus diesem erbärmlichen Leben. Ich biete ihnen die Möglichkeit auf einen Lebensstandart den sie sich in ihren kühnsten Träumen nie erhofft hätten. Kurzum ich biete ihnen an für mich zu arbeiten.“ Atalia war von seinem Angebot weniger überrascht als er vielleicht erwartet hatte. Viele kriminelle Organisationen rekrutierten gezielt gestrandete Ex-Militärs. Es war ein einfacher Weg um einfach und günstig an gut ausgebildetes Personal zu kommen. Atalia hatte allerdings keine Lust darauf irgendwelchen Gangstern dabei behilflich zu sein Drogen unter das Volk zu bringen. Wenn sie in ihrem Leben auf eins stolz war dann war es das sie nie in die Kriminalität abgerutscht war, egal wie scheiße es ihr auch ging. In ihren Augen war Heroin oder Ähnliches zu dealen der einzige Weg wie sie noch tiefer sinken konnte.
Auf der anderen Seite schien Sebastian nicht wie jemand der in so etwas involviert war, irgendetwas an seinem Auftreten schien zu vermitteln das es unter seiner Würde sei sich mit so etwas abzugeben. Außerdem würden selbst die mächtigsten Drogenbarone nicht an die Details ihrer Militärzeit herankommen, das jedoch war auch ein Grund besonders vorsichtig zu sein.
„Was würde ich dann für sie tun, wenn sie mich ja ach so gut bezahlen wollen?“ fragte Atalia misstrauisch. Sebastian lächelte breiter als er zu einer Ausschweifenden Handbewegung ausholte. „Vieles. Du wirst den Posten meiner persönlichen Assistentin übernehmen. Darüber was genau auf dich zukommen wird entscheiden wir wenn sie sich dazu entschlossen haben den Job anzunehmen. Ich gebe ihnen bis Morgen Zeit, wenn sie den Job wollen kommen sie einfach in mein Büro. Noch Fragen?“ Atalia war sich jetzt sicher das es um etwas ging das wahrscheinlich um einiges illegaler als Drogenhandel war, aber das musste nicht automatisch heißen das es genauso verwerflich war. „Viele. Aber die werden sie mir beantworten können falls ich mich dazu entschließen sollte Morgen bei ihnen Aufzukreuzen.“ Sebastian nickte zufrieden und wollte schon aufstehen, da fiel Atalia doch noch eine Frage ein. „Ähm wo ist ihr Büro?“ fragte sie verlegen. Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen als er mit dem Finger zur Theke zeigte. „Fragen sie doch ihre Kollegin. So wie sie mich die ganze Zeit angestarrt hat weis sie es bestimmt. Oder Fragen sie einfach irgendeinen der anderen Menschen in diesem Café, oder auf der Straße, ich bin mir sicher sie alle werden es wissen.“ Schlug Sebastian ihr vor. Dann klappte er den Laptop zu und reichte der verdutzen Atalia seine Hand zu einem festen Händedruck. „Ich hoffe wir sehen uns Morgen, ansonsten wünsche ich ihnen trotzdem ein angenehmes Leben.“ Sagte er vieldeutig und schaute Atalia dabei fest in die Augen. „Ebenso.“ War alles was Atalia erwidern konnte. Erst jetzt als Sebastian mit lockerem Gang durch die Tür auf die Straße schritt wurde Atalia bewusst das die Augen des gesamten Cafés auf ihm ruhten. In dem Moment in dem er um die Ecke bog und nicht mehr zu sehen war, sprangen sie plötzlich alle auf Atalia um. Für einen kurzen Moment stand sie im Mittelpunkt, es schien fast so als hätte man die Zeit angehalten, niemand rührte sich oder gab auch nur einen Ton von sich. Nach einigen Sekunden die die Leute offensichtlich brauchten damit ihnen klar wurde das Atalia Lene nicht annähernd so interessant war wie Sebastian Dawn, ging alles wieder seinen gewohnten Gang, als hätte man einen Schalter umgelegt.
Auf ihrem Weg zurück hinter den Tresen klammerte Atalia sich an Sebastian leere Kaffeetasse während ihr Herz begann immer schneller zu schlagen. Vielleicht hatte das Schicksal doch noch mehr für sie vorgesehen als langsam leiden zu Grunde zu gehen. Der bloße Gedanke daran das die Tage an denen sie sich wie eine lebende Tote durch den Alltag gekämpft hatte, endlich gezählt waren zauberte ein zartes Lächeln auf Atalias Gesicht.
Wie in Trance kehrte sie dazu zurück Bestellungen aufzunehmen und zu kassieren, noch viel zu berauscht von all den Gedanken die durch ihren Kopf schwirrten, um das Geschehen um sie herum wahrzunehmen. Bis Melissas Stimme sie zurück in die Gegenwart riss. „Warum hat Sebastian Dawn so lange mit dir gesprochen? Kennst du ihn etwa?“ Fragte sie Atalia auf eine Art wie man jemanden fragte ob er Bruce Willes kannte. „Weniger gut als du scheint mir.“ Antwortete Atalia amüsiert. Es wartete ausnahmsweise mal niemand auf seinen Kaffee also hatten die Beiden eine kleine Verschnaufpause. Die Melissa, die sich schon auf einen Hocker gesetzt hatte, anscheinend nutzen wollte um Atalia über ihre Unterhaltung mit Sebastian auszufragen.
„Was soll das denn heißen? Du hast doch mit ihm gesprochen nicht ich!“ stellte Melissa rasch fest.
„Das soll heißen das ich bis gerade eben nicht den blassesten Schimmer hatte das jemand mit dem Namen, Sebastian Dawn, überhaupt existiert.“ Atalias wahrheitsgemäße Antwort ließ Melissas Kinnlade herunterfallen, als wäre es vollkommen unmöglich diesen Namen nicht zu kennen. „Lebst du eigentlich hinterm Mond? Du kannst mir doch nicht erzählen das du noch nie von Sebastian Dawn gehört hast!“ entfuhr es ihr geradezu entsetzt. „Na dann, klar mich doch auf.“ Entgegnete Atalia ruhig, doch durchaus interessiert. Melissa atmete betont hörbar aus bevor sie antwortete. „Sebastian Dawn ist Besitzer und Gründer der Dawn Corp. Die unter seiner Führung zum, mit Abstand, mächtigsten Konzern der Weltwirtschaft heranwuchs. Hier in England wird alles von Bedeutung von ihm kontrolliert. Einige behaupten sogar das Sebastian Dawn im Vorstand aller großen internationalen Firmen sitzt. Seine Bilanzen wurden nie veröffentlicht, doch es ist sicher das er der bei weitem reichste und mächtigste Mann der Welt. Fast jedes Land schuldet ihm inzwischen mindestens 20% seines GDP.“ Während Melissa die Fakten über Sebastian ohne Luft zu holen herunter ratterte, machte Atalias Herz bei jedem Satz einen Sprung. Das er Reich sein musste war offensichtlich gewesen, aber das was sie gerade erfahren hatte setzte alles in eine andere Perspektive. Atalia konnte sich nun rein gar keinen Grund mehr vorstellen warum so jemand wie Sebastian persönlich auf sie zukommen sollte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es Dankbarkeit war, er hatte den gestrigen Vorfall nicht mit einem Wort erwähnt. Sie musste sich ein Angebot anhören, egal was es war es konnte nicht mehr schlimmer werden.
„Du weist nicht zufällig wo er sein Büro hat?“ fragte sie Aufgeregt. Melissa schaute sie an als hätte sie gerade gefragt ob sie wüsste wo der Weihnachtsmann wohnt. „Logischerweise im Hauptsitzt der Dawn Corp. oder auch Dawn Tower genannt. Verflucht verlässt du denn nie das Haus? Das größte Gebäude im Zentrum Londons! Und jetzt sag mir endlich was er von dir wollte!“ drängte sie.
„Och nicht besonderes. Er hat mir blo0 die Stelle als seine persönliche Assistentin angeboten.“ Für einen kurzen Moment fürchtete Atalia das Melissas Augen gleich aus ihrem Kopf springen würden, dann wurde sie plötzlich wütend. „Wenn du es mir nicht verraten willst sag es doch einfach, anstatt so einen Müll zu behaupten.“ Fuhr sie Atalia wütend an. Für die nächste halbe Stunde schmollte sie weiter, doch dann löcherte sie Atalia wieder mit Fragen über Sebastian, die Atalia gutmütig für den Rest der Schicht über sich ergehen ließ.
Als ihre Schicht endlich zu Ende war hatten die Gedanken über Sebastians Angebot Atalia immer noch nicht verlassen. Sie war so in Gedanken vertieft das sie vergaß einen Umweg zu gehen. Ohne es zu merken passierte sie den gestrigen Tatort, nichts ließ darauf schließen dass hier gestern zwei Menschen ermordet wurden. Keine Absperrungen, keine Umrisse auf dem Boden, kein Polizist weit und breit, noch nicht einmal Blutflecken waren zu sehen, jemand hatte den gründlich aufgeräumt. Bis sie zu Hause ankam wurde Atalia immer zufriedener mit ihrer Entscheidung sich Sebastians Angebot einmal anzuhören. Zwar traute sie ihm keineswegs, jedoch war sie sich sicher das er nichts mir Drogen oder ähnlichem am Hut hatte. Dazu kam noch das sie gestern noch darüber nachgedacht hatte sich das Leben zu nehmen, egal worauf alles hinauslaufen würde, diesen Ausweg konnte ihr niemand nehmen.
Auch den Rest des Tages konnte Atalia sich nicht unterstehen an das morgige Treffen zu denken. Am Abend stellte sie ihren Wecker auf 8 Uhr und ging zum ersten Mal seit 20 Jahren mit dem schönen Gefühl der Vorfreude ins Bett.
***

Nach dem Erwachen kamen auch schon die ersten Probleme auch Atalia zu. Was sollte sie bloß anziehen? Fieberhaft durchsuchte sie ihren Kleiderschrank nach etwas gehobenen Kleidungsstücken. Zu ihrem Leidwesen musste sie feststellen das sie so etwas anscheinend schon seit längerem nicht mehr besaß. Ihr gesamtes Sortiment bestand nur aus T-Shirts, Sporthosen, Kapuzenpullovern und Turnschuhen. Nach gefühlten zwei Stunden gelang es ihr dann doch noch eine schwarze Stoffhose zu Tage zu fördern. Atalia entschloss sich dazu ein eng anliegendes schwarzes Shirt zu tragen. Als sie sich notdürftig in ihrem winzigen Badezimmerspiegel betrachtete musste sie zu geben das die Kombination gar nicht mal so schlecht aus sah. Wobei das wahrscheinlich weniger von den Sachen selbst als von dem Körper darunter herrührte. Atalia gehörte nun mal immer noch zu der Art Frau die einfach alles tragen konnte. Ihre Haare jedoch verbaten es ihr den Anblick zu genießen. Fast wie Stroh lagen sie wüst auf ihrem Kopf, es sah aus als hätte sie einen elektrischen Schlag abbekommen. Daran würde sich wohl ihr Lebtag lang nicht mehr ändern, Jahre voll Stress und Schlafentzug ließen sich leider nicht mit etwas Schampon herauswaschen. Doch zumindest konnte sie ihr Haar zu einem Zopf zusammen binden, so r würde es wenigstens nicht den gleich ersten Blick ruinieren.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr das es schon halb 12 war, die ganze Sucherei hatte länger gedauert als sie angenommen hatte. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen verließ Atalia ihre Wohnung. Während sie durch den engen Gebäudekomplex ging, merkte sie das auch ihr Auftreten sich verändert hatte. Die Menschen um sie herum drehten sich wieder nach ihr um und schauten ihr nach. Es musste wohl an ihrem Gang liegen der sich, ohne das Atalia es selbst gemerkt hatte, verändert hatte. Schon seit Jahren ging sie nur noch mit leicht eingezogenen Kopf und gebeugten Rücken. Sie wollte nicht auffallen, niemand sollte wissen wie tief sie gesunken war. Doch jetzt hatte sie wieder ein kleines bisschen ihres alten Selbstvertrauens, ihr Gang spiegelte das wieder und jeder der sie sah bemerkte es.
An der Straße angekommen rief sie sich sofort ein Taxi. Anders als die Meisten, saß Atalia immer vorn, sie fühlte sich besser so. Als sie die Beifahrertür öffnete um einzusteigen lächelte der Taxifahrer sie schon breit an.
„Ah Ms Lene, zum Dawn Tower nehme ich an?“ begrüßte er sie mit fettem indischen Akzent. Atalia blieb verwirrt mit einer Hand an der Tür stehen. „Kennen wir uns?“ fragte sie misstrauisch. „Sie sind doch Ms Atalia Lene habe ich recht?“ versicherte er sich, woraufhin Atalia nur bejahend nickte. „Gut, und nein wir kennen uns nicht. Aber man gab mir ihr Bild und sagte mir ich sollte ihnen nichts berechnen.“ Erklärte er. „Wer hat ihnen mein Bild gegeben?“ „Mr. Dawn, ihm gehört das Taxiunternehmen. Er hat es an alle verteilt.“ Atalia machte große Augen, stieg jetzt aber unbesorgt ein. „Zum Dawn Tower nehme ich an?“ fragte der Fahrer. „Richtig“
Sebastian hatte offensichtlich fest damit gerechnet das sie kommen würde und hatte alles so arrangiert das nichts dem Zufall überlassen war. Sebastian begann mehr und mehr Atalias Interesse zu wecken. Während er Fahrt dachte Atalia darüber nach wie es wohl sein würde immer so zuvorkommend behandelt zu werden. Sie könnte sich bestimmt daran gewöhnen zu den Privilegierten zu gehören. Die Frage war nur was man von ihr im Gegenzug erwarten würde.
Nach einer halbstündigen Fahrt befanden sie sich im Zentrum Londons und Atalia musste zugeben das Melissa recht behalten hatte. Der Firmensitz der Dawn Corp. war wirklich nicht zu übersehen. Das gewaltige Hochhaus überragte alle Gebäude um es herum um einiges und stach aus ihnen heraus wie eine edle Villa es zwischen den dreckigen Fassaden Stratfords tun würde. Die Fassade des Dawn Towers bestand fast vollständig aus schwarz verspiegelten Fenstern die metallisch in der Sonne glänzten, zwischen ihnen zogen sich graue Metall streben in unregelmäßigen Abständen und teils schiefdurch das Gebäude. Für Jemanden der das Gebäude betrachtete und sich dabei bewegte schien es so als wäre es aus flüssigem Metall. Atalia fand das das schlichte, aber dennoch moderne, Design gut zu Sebastian passte. Das Taxi hielt mit einem Ruck direkt vor dem Eingang. Atalia bedankte sich kurz und ging dann schnellen Schritte in Richtung der großen gläsernen Doppeltür, von der aus ein Portier sie schon ins Visier genommen hatte. Als er sie erkannte hellte seine Mine sich sofort auf und er ging auf sie zu um sie zu begrüßen. „Guten Tag Ms Lene, schön das sie gekommen sind. Kommen sie mit ich bringe sie zu Mr. Dawns Büro.“ Der Portier ging vor Atalia her und hielt ihr die Tür offen die er mit einer Karte öffnen musste. Als sie das Atrium betrat stockte Atalia der Atem und ihre Kleidungswahl verschlimmerte sich von „etwas unpassend“ zu „Hawaiihemd auf Omas Beerdigung“. Der Fußboden war komplett mit großen Marmor platten gefliest. Die Wände und die Decke gingen in der passenden Farbe nahtlos in das Bild über. Der Raum war riesig. Atalia schätzte auf mindestens 100 mal 100 Meter Fläche und eine Deckenhöhe von über 5 Metern. Der Raum wurde von vielen Lampen an den Wänden und einem gewaltigem Kronleuchter der direkt in der Mitte von der Decke hing, beleuchtet. Bis auf die Lichtquellen war das Atrium komplett leer, zusammen mit dem riesigen Kronleuchter und dem Marmor verlieh es dem Raum eine ehrfurchteinflößenden Charakter. Allerdings konnte Atalia auch nirgends einen Fahrstuhl erkennen, die Wände waren, bis auf die Lampen, vollkommen leer, nicht mal eine Tür war zu erkennen. Der Portier schien jedoch genau zu wissen wohin er ging, also folgte sie im einfach in der Hoffnung das er nicht einfach gegen die Wand laufen würde. Es dauerte seine Zeit bis sie das Atrium durchquert hatten und vor der Wand standen. Der Portier holte die Karte hervor mit der er auch schon die Eingangstür geöffnet hatte und bewegte sie vor der Wand auf und ab, bis ein Piep Ton zu hören war. Sie warteten einige Sekunden dann löste sich ein Teil der Wand, glitt nach innen und Teilte sich dann in der Mitte in zwei Hälften die hinter der Wand verschwanden und den dahinter befindlichen Fahrstuhl freigaben. Atalia hätte nie vermutet das sich die Wand öffnen konnte, sie wies keinerlei Lücken oder nähte auf, es war praktisch unmöglich auszumachen das sich hier ein Aufzug befand.
Immer noch baff folgte sie dem Portier in den Fahrstuhl, an dessen Wand sich ein Zahlenpad befand. Der Portier tippte eine 5-stellige Kombination ein woraufhin sie sich in Bewegung setzten. Für mehrere Minuten so schien es sagte keiner der Beiden ein Wort dann kamen sie sanft zum stehen. Als die Tür sich öffnete gab der Portier Atalia mit einer ausschwingenden Handbewegung zu verstehen das sie austreten sollte. „Gleich hinter der Tür wartet Mr. Dawn auf sie Ms Lene.“ Sagte er und deutete auf eine große Holztür direkt gegenüber vom Fahrstuhl. „Ähh Danke.“ Konnte Atalia ihm gerade noch hinterherwerfen als sich die Wand vor ihm schon zu schließen begann, nahtlos verschwand der Aufzug in der Wand und ließ Atalia allein zurück.
Atalia befand sich nun auf einem langen Flur. Der Boden war mit einem edlen roten Teppich bedeckt. Sie starrte angespannt auf die imposante goldenen Türgriffe und die künstlerischen Verzierungen der Tür. Vor ihr lag ein weiterer, goldener, Teppich, der nur den kurzen Weg vom Fahrtstuhl bis zu Sebastians Bürotür bedeckte. Wenn Normalsterbliche es schon als Ehre ansahen über den sprichwörtlichen roten Teppich zu gehen, hatte man als Gast von Sebastian Dawn anscheinend die Ehre über einen goldenen Teppich zu gehen. Langsam ging sie auf dir Tür zu. Mit jedem Schritt den sie näher kam beschleunigte sich ihr Herzschlag. Für Atalia war dies keine gewöhnliche Tür. Es war vielmehr die Pforte in ein neues Leben. Eine zweite Chance. Gleichzeitig allerdings besiegelte es den Entschluss auf das unbekannte zu vertrauen. Mit einem letzten tiefen Atemzug ergriff sie beide Griffe der Doppeltür und öffnete die Tür mit einem Ausdruck purer Entschlossenheit auf dem Gesicht.
„Es freut mich das sie sich nach langem Warten doch noch dazu durchringen konnten einzutreten, Ms Lene.“ Sebastians freundliches Lächeln begrüßte Atalia in dem Moment als sie die Tür geöffnet hatte. Sebastian saß hinter einem massiven Schreibtisch aus rustikal wirkendem Holz und hatte einen Notebook vor sich geöffnet. Die Wand hinter ihm war ein einziges riesiges Fenster und bot einen unglaublichen Blick auf London. Der goldene Teppich verlief weiter bis zu seinem Schreibtisch vor dem ein einzelner Stuhl stand. Der Raum war groß doch außer dem Schreibtisch befanden sich sonst nur noch ein Flügel und eine Couch in ihm. Zwei weitere Doppeltüren waren links und rechts an den Wänden.
„Setzen sie sich doch.“ Schlug Sebastian vor und deutete auf den Stuhl. Er trug einen gänzlich schwarzen Anzug mit schwarzem Hemd und schwarzer Krawatte, was seine leuchtend blonden Haare besonders betonte. Bevor Atalia den Stuhl überhaupt erreicht hatte begann er schon zu reden.
„Sie haben sich bestimmt gefragt warum gerade sie nicht war?“ Atalia wollte gerade antworten, sie hatte ihn ja noch nicht mal begrüßt, da plapperte Sebastian schon munter weiter. „Natürlich, schließlich könnte sie kaum davon ausgehen das ich per Zufall über eine streng geheime Akte des Militärs gestolpert bin. Ist ja auch vollkommen richtig. Ich habe schon lange vermutet das sie eine besondere Begabung, oder vielmehr Veranlagung besitzen, Ms Lene. Die Art auf die sie die beiden Männer getötet haben hat mich dann gänzlich überzeugt. Bevor wir über ihren neuen Job sprechen können müssen sie erst verstehen was an ihnen so besonders ist.“ Als er endlich eine Pause gemacht hatte schien es Atalia an der Zeit sich auch in das Gespräch einzubinden. „Und welche Begabung wäre das?“ fragte sie etwas misstrauisch. Sebastian atmete geräuschvoll aus als hätte sie ihm gerade eine kaum zu beantwortende Frage gestellt. Er verschränkte seine Hände hinter dem Kopf, lehnte sich in seinem Sessel legte dann die Füße auf den Tisch und machte eine nachdenkliche Mine. „Haben sie sich nie gewundert warum sie sportlich so unglaublich begabt sind?“ fragte er schließlich zögerlich. „Jeder Mensch ist in etwas gut, bei mir war es nun mal Sport. Ich sehe da nichts Besonderes.“ Antwortete Atalia ungeduldig. „Sie halten es also nicht für außergewöhnlich das sie in ihrer Ausbildungszeit beim Militär sämtliche Weltrekorde im Laufen und Schwimmen gebrochen haben? Ihre Zeit für den 1500 Meter Lauf brach sogar den Rekord für die 1000. Wie kann man das erklären?“ hakte Sebastian nun eindringlicher nach.
Atalias verdutztes Gesicht überraschte ihn. „Ich wusste nichts davon. Unsere Zeiten wurden uns nie genannt, nur ob wir bestanden haben oder nicht.“ Stellte Atalia verwirrt fest. „Hätte ich davon gewusst hätte ich ja wohl kaum die letzten 20 Jahre Kaffee ausgeschenkt!“ fügte sie aufgeregt hinzu. „Da sind wir schon beim nächsten Punkt. Sie wurden Mitglied einer Spezialeinheit bevor es Frauen überhaupt möglich wurde in der Armee als Soldat zu dienen.“ Sebastian ignorierte ihre Einwürfe vollkommen und blickte ihr tief in die Augen als ob ihr doch langsam etwas klar werden müsste. Atalia verstand allerdings rein gar nicht worauf er eigentlich hinauswollte. Klar, es klang so aufgezählt schon etwas komisch aber was hatte das hier mit zu tun? „Ich denke ich bin einfach außerordentlich begabt was Sport angeht, aber…“ bevor sie ihren Satz beenden konnte unterbrach Sebastian sie schon wieder. „Begabt? Wenn es nur um den Körper geht mag das vielleicht noch eine hinreichende Erklärung sein, aber wie erklären sie mir das sie das sie ohne es jemals vorher geübt zu haben, zur Europameisterin im Kendo werden? Für so etwas reicht es nicht aus athletisch zu sein, man braucht vor allem Erfahrung und trotzdem haben sie absolut domminiert.“ Stellte er fest. Zwar lag auf seinen Lippen immer noch ein seichtes Lächeln jedoch war es nicht zu übersehen das er eindeutig auf etwas wichtiges hinauswollte und Atalia praktisch mit der Nase darauf stieß. Er hatte nicht vor locker zu lassen bis Sie seinen Punkt erkannt hatte. Atalia aber hatte nicht mit irgendwelchen Ratespielchen gerechnet und hatte auch alles andere als Lust darauf. „Verflucht nochmal worauf wollen sie hinaus. Reden sie endlich Klartext!“ fuhr es aus ihr heraus.
Sebastian seufzte leicht. „Ok, versuchen wir es so.“ Begann er und verlagerte seine Hände auf seinen Bauch während er zum nächsten Erklärungsversuch ansetzte. „Sie sind jetzt 48 Jahre alt, doch sehen keinen Tag älter aus als 28 und das soll jetzt nicht nur ein Kompliment sein. Wenn man ihren Lebenstil der letzte n 20 Jahre betrachtet stellt man sich unweigerlich die Frage wie das möglich sein kann. Würde man eine 20 Jahre alte Frau für nur ein Jahr in ihrem Apartment wohnen lassen, würde sie danach aussehen wie 50!“ „Was zur Hölle wollen sie mir sagen? Das ich der verdammte Übermensch bin?“ unterbrach Atalia in grob. Ihr Geduldsfaden war nun endgültig gerissen, sie würde sich hier nicht länger an der Nase herumführen lassen. Diese ganzen Fragen und Andeutungen hingen ihr aus dem Hals raus. Sie wollte endlich eine klare Aussage.
Designiert lehnte Sebastian sich weiter zurück. Für einen kurzen Moment schien es als würde sein Lächeln sich auflösen, doch dann hellte sich seine Mine plötzlich auf als hätte er gerade eine brilliante Idee gehabt.
„Gut ich glaube ich weis wie ich es ihnen begreiflich machen kann.“ Verkündete er fröhlich. Er kramte mit der linken Hand in einer Schublade herum während er mit seiner Rechten hinter Atalia zeigte. „ Sehen sie sich das Bild an der Wand an.“ Verdutzt drehte Atalia sich auf dem Stuhl um. An den Wänden war kein Bild zu entdecken. „Welches…“ „Sie sind ein Vampir.“ Sebastians trockene Feststellung und ein allzu vertrautes klicken ließen Atalia mitten in der Frage stocken. Bevor sie sich wieder umdrehen konnte, knallte es laut und nach einem kurzen blendenden Schmerz wurde alles Schwarz.
Sebastian legte die Pistole vorsichtig wieder in die Schublade zurück und schloss diese ruhig. Dann lugte er über den Tisch auf die am Boden liegende Atalia. „Ein glatter Kopfschuss.“ Stellte er mit einem stolzen Grinsen fest. Gelassen stand er auf, ging um den Tisch herum und hob Atalia , in deren linker Stirnhälfte ein Daumen großes Loch klaffte aus dem Stoßweise Blut quoll, mühelos vom Boden auf. Während er sie hinüber zur Couch trug konnte er sich eines Blickes auf Atalias, sich deutlich unter dem engen Shirt abzeichnenden Brüste, nicht verwehren. „Hach die Qualen eines Gentleman“ Seufzte er übertrieben melancholisch. Nachdem er Atalia, deren Blutung fast schon gestoppt hatte, vorsichtig auf der Couch abgelegt hatte, nahm er sich den Stuhl auf dem sie zuvor gesessen hatte und rückte ihn neben sie. Dann ging er nochmal zurück zum Schreibtisch um ein Buch aus einer anderen Schublade zu nehmen. Bedauernd schaute er an seinem, Blutverschmierten Anzug hinab auf die Blutlache die sich großräumig auf dem Fußboden verteilt hatte. Es war eine Schande um den schönen Anzug, jedoch war es die einzige Möglichkeit gewesen. Oder zumindest die bei weitem schnellste und am wenigsten lästige. Entspannt ließ er sich auf dem Stuhl nieder, schlug die Beine übereinander und begann still zu lesen.
***

Mit einem Aufschrei fuhr Atalia auf. Sie brauchte einen Moment um sich zu orientieren. Sie lag blutverschmiert auf der Couch in Sebastians Büro. Als auch die Erinnerung langsam zurücklehrte verfinsterte sich ihre verwirrtes Gesicht zu sehnlich. Auf sie wurde geschossen. Ihr Blick viel auf Sebastian der breit grinsend neben der Couch auf einem Stuhl saß. Entspannt hielt er ein Buch mit dem Zeigefinger in der Seite auf der er aufgehört hatte in seinem Schoß. Seinen linken Ellenbogen stützte er auf sein linkes Knie, sein Kopf ruhte gelassen auf seiner Hand. Fröhlich schaute er Atalia in die Augen, wie ein Vater der sein Kind beim schlafen beobachtet hatte. „Guten Morgen Dornröschen.“ Witzelte er.
„Du…“ stöhnte Atalia leise während sie mühsam versuchte sich in eine angenehme Position zu bringen. Es fühlte sich so an als hätte sie in jeder Faser ihres Körpers schrecklichen Muskelkater. Wirklich alles tat ihr weh. Versuchte sie bloß ein Bein leicht anzuheben spürte zog sich sofort ein stechender Schmerz durch ihren gesamten Körper. Dazu kam das sie alles nur verschwommen war nahm. Doch langsam wurde alles klarer nur die Worte wollten sich noch nicht ganz so formen lassen wie sie es von ihnen wollte.
„Schön das wir uns endlich duzen.“ Stellte Sebastian erfreut fest.
„Du..“ setzte Atalia zum zweiten Mal an. „DRECKIGER HURENSOHN!!! DU WICHSER HAST AUF MICH GESCHOSSEN!!! ICH BRING DICH UM“ Schrie sie ihn völlig außer sich an. Vom Zorn beflügelt vergaß Atalia die Schmerzen und stürzte sich brüllend auf Sebastian. Brutal riss sie ihn vom Stuhl und knallte zusammen mit ihm auf den Boden, Er auf dem Rücken und Sie breitbeinig auf seiner Brust sitzend.
Sein Grinsen wurde nur noch breiter als er in ihr wütendes Gesicht sah. „Nun mal nicht überreagieren, ja. Dafür das du vor wenigen Stunden noch eine Kugel im Kopf hattest geht es dir doch anscheinend ausgezeichnet.“ Stellte er fest.
Atalia war rein gar nicht zum lachen aufgelegt. Mit einem wütendem Knurren packte sie ihn am Kragen und hob ihn ohne sichtliche Anstrengung vom Boden. Mit Wucht rammte sie ihn gegen die Wand. Sie hielt ihn so fest gegen die Wand gedrückt das es ihm die Luft aus den Lungen trieb.
„Warum lebe ich noch nachdem du mir aus nächster Nähe eine Kugel in den Kopf gejagt hast?“ fragte sie Sebastian mit gefletschten Zähnen. Sebastian konnte kaum Atmen und hatte sichtliche Schwierigkeiten eine Antwort heraus zu pressen. Atalia nahm keine Rücksicht darauf und drückte ihn bloß fester gegen die Wand als er nicht sofort antwortete. „Schau in den Spiegel.“ Konnte er gerade noch hervorbringen. Atalia blickte kurz über ihre Schulter ohne Sebastian loszulassen um sich nach dem Spiegel umzuschauen. Nach dem sie einen großen Spiegel neben der Eingangstür entdeckt hatte machte sie Sebastian mit einer eindeutige Geste verständlich das er an Ort und Stelle stehen bleiben sollte wenn ihm sein Leben etwas bedeutete. Nickend Signalisierte er das er verstanden hatte woraufhin sie ihn unsanft fallen ließ. Sebastian musste sich nach Luft schnappend an die Wand lehnen während Atalia auf den Spiegel zuging und ihn dabei nicht für eine Sekunde aus den Augen ließ. Sie untersuchte ihren Kopf nach einer Schusswunde, zwar war die Hälfte ihres Gesichts mit getrocknetem Blut bedeckt doch es ließ sich nichts finden das der Grund dafür sein könnte. Erst bei sehr genauem hinsehen viel ihr eine runde, narbenartige Stelle auf ihrer linken Stirn auf. Sebastian begann seinen Anzug soweit es ging zu richten und beschwerte sich leise murrend über das viele Blut das er bestimmt nie wieder rauskriegen würde. Atalia untersuchte unterdessen die Stelle an ihrem Kopf. Unter genauerer Betrachtung schien es so als würde die Haut sich wieder normalisieren. Es geschah so schnell das Atalia dabei zusehen konnte wie die Stelle verheilte. War dieser Punkt etwa doch die Eintrittswunde der Kugel? Schon nach wenigen Sekunden hatte sich die rauhe Stelle wieder perfekt in das Hautbild eingefügt und war nicht mehr zu entdecken. Du bist ein Vampir. Als die Erinnerung an Sebastians Worte wiederkehrte traf es Atalia wie ein Schlag ins Gesicht. Reflexartig begann sie ihren Hals hektisch nach Bisswunden zu untersuchen. Er musste sie gebissen haben, sonst wäre sie längst tot.
Sebastian, der sie die ganze Zeit über amüsiert beobachtet hatte konnte nun ein Lachen nichtmehr unterdrücken. „So funktioniert das nicht.“ Sagte er sanft, fast schon mitleidig während er sie durch den Spiegel beobachtete.
Wut flammte wieder in Atalia und verdrängte sämtliche Panik. „Was hast du mit mir gemacht?“ fuhr sie ihn wütend an. Mit großen Schritten stampfte sie auf ihn zu, entschlossen die Antwort aus ihm raus zu prügeln. Sebastian machte keinerlei Anstalten zurückzuweichen. „Ich habe dich getötet.“ Die Beiläufigkeit mit der er es sagte nahm den Wörtern jegliche schärfe, doch bei Atalia trafen sie dennoch voll ins Schwarze. Sie wusste was er damit eigentlich sagen wollte. Er hatte ihren Wunsch erfüllt.
„Dein Leben war erbärmlich, das weist du besser als jeder Andere. Alles was du an den Menschen die dich seit deiner Kindheit umgeben haben gehasst hast traf plötzlich auf dich zu. Du hast von einem Tag auf den anderen vor dich hin vegetiert. Schwach, bedeutungslos ohne Sinn und Bestimmung. Dabei hast du dich immer für besser gehalten als die breite Masse, doch dann warst du mitten unter ihnen. Nur eine von Vielen. Und irgendwann kam sie, die Stimme die dir das Messer an die Kehle setzte.“ Sebastians Lächeln verschwand nicht während er sprach, doch waren weder Hohn noch Freude mehr in ihm enthalten, nur pures Mitgefühl. Zusammen mit seinen Worten nahm es Atalia den Zorn. Je mehr sie sich beruhigte desto mehr spürte sie wieder wie geschwächt sie eigentlich noch war. Ihr Körper wurde wieder schwer und die Schmerzen kamen zurück, jedoch waren sie nichtmehr so intensiv wie noch vor wenigen Minuten. Mit einem erschöpften Stöhnen ließ sie sich auf die blutgetränkte Couch fallen, die unter ihrem Gewicht ein schmatzendes Geräusch von sich gab. „Für dich mag es vielleicht so gewirkt haben als wäre es der Drang allem ein Ende zu setzen, doch in deinem Fall war es nicht der flehende Aufschrei einer verlorenen Seele. Sondern der Ruf eines Uralten Erbes, es aus seiner Gruft zu befreien da seine Zeit gekommen ist. Du hattest immer das Recht auf eine zweite Chance und mit der Entscheidung heute zu mir zu kommen hast du dieses Privileg eingefordert. Ich habe nicht getan außer dir den entscheidenden Stoß zu versetzen.“ Beendete Sebastian seine dramatische Rede.
Atalia hatte sich inzwischen wieder gefasst und ihren Kopf einigermaßen klar bekommen. Was Sebastian sagte ergab für sie zwar kaum Sinn, jedoch musste sie sich gestehen das sie eine seltsame Form der Dankbarkeit für ihn empfand. „Das klingt zwar sehr schön, hilft mir aber kein bisschen weiter. Sag mir einfach, in nüchternen Worten, was zur Hölle mit mir los ist, bitte.“ Verlangte Atalia freundlich aber mit Nachdruck und ließ sich seufzend gegen die Rückenlehne der Couch fallen. Ihr neuer Lebensabschnitt entwickelte sich anders als erwartet.
Sebastian sah es jetzt wieder als sicher an sich bei Atalia aufzuhalten und setzte sich neben sie auf die Couch bevor er ihr antwortete. „Du siehst ja das die Vampire aus Film und Literatur nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun haben. Du wurdest nicht gebissen, atmest noch und hast sogar noch Puls. Außerdem werden dir Sonnenlicht und Kruzifixe nicht gleich das Fleisch von den Knochen brennen. Leider wirst du dich aber auch nicht in eine Fledermaus verwandeln können. Und Blut musst du auch nicht zwingend trinken um zu überleben. Es gibt so viele Dinge die ein frischgeborener Vampir wissen muss, doch hier ist nicht der Ort um darüber zu reden, außerdem würde ich gerne etwas anziehen das nicht mit Blut getränkt ist.“ Endete Sebastian und schaute missmutig an seinem besudelten Anzug hinunter und deutet dann auf Atalia. „Ähhm du vielleicht auch.“ Merkte er an.
Nachdem er sie darauf aufmerksam gemacht hatte wurde Atalia erst bewusst das ihre gesamte Kleidung mit halb getrocknetem Blut durchtränkt war und überall klebte. Jetzt wo sie es einmal bemerkt hatte, konnte sie das eklige Gefühl von nass klebrigem Stoff nicht mehr ertragen. Trotzdem erschien es ihr nicht richtig einfach nach Hause zu fahren obwohl Sebastian ihr noch nichts Handfestes zu ihrer Situation erklärt hatte.
„Du willst mich also einfach nach Hause schicken?“ Protestierte sie.
„Nicht direkt. Ich dachte eher daran das wir nur eben das Blut abwaschen, und umziehen .Was hältst du davon?“ Schlug Sebastian ihr vor, als wäre es völlig normal, erst jemanden zu erschießen, ihm dann zu sagen das er ein Vampir sei und dann einfach mit ihm essen zu gehen. „Du erwartest von mir das ich mich hier wasche und umziehe? Ich habe hier weder Sachen zum Wechseln noch will ich hier duschen!“ warf Atalia empört ein.
S



©2009 by Tobi. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare


Von Jason-Potter
Am 24.10.2009 um 14:19 Uhr

Hi!

Aus Zeitgründen habe ich die Geschichte nur quergelesen. Um so mehr darfst du dir darauf einbilden, dass ich in jede Passage sofort einsteigen konnte und von der jeweiligen Szene gefesseltt war. Du besitzt einen unheimlich flüssigen und ausdrucksvollen Stil. Allerdings solltest du den Text wirklich noch einmal komplett durchlesen und die wenigen Zeitfehler korrigieren. Außerdem war dein Protagonist Atalia einmal männlich dann wieder weiblich - das verwirrt schon ein wenig (Ich meine die Stelle, an der der Mord geschieht.

Ansonsten aber super und deswegen 6 Sterne


Von Aabatyron
Am 21.08.2009 um 22:46 Uhr

Spannend geschrieben - schon der Anfang lässt ein zu lüftendes Geheimnis erwarten.
Die Welt, in der deine Romanfigur lebt, ist sehr anschaulich dargestellt - man kann sich durchaus in die (trieste) Situation hineindenken.
Das Ende(??) der Story nimmt zwar einen recht überraschenden Ausgang - aber erklärt doch so manche Ungereimtheit der zuvor geschilderten Vorgänge.

Fazit: Durchgehend spannend geschriebene und "flüssig" lesbare Geschichte, mit ein paar recht amüsanten Passagen (z.B.:doch nun rannten seine Beine von alleine los)

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Es gibt 2 Kommentare


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