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Prosa => Liebe


Bella Venezia Sommerliebe Teil 6 - von scrittore, 05.08.2009
Auf nach Bella Venezia

An der Grenze mussten wir etwa eine halbe Stunde
warten. Es war zwar nicht voll, aber die Grenzer
nahmen es sehr genau, wir mussten sogar die
Kofferräume öffnen. Nach der Prozedur hockten wir
uns erst einmal hin und tranken den ersten Espresso
in Bella Italia, schön aufgeschäumt, tiefschwarz
würzig, und süß.
So jetzt ging es das Canaltal hinunter über Tarvis,
Pontebba in Richtung Gemona. Hier bogen wir von der
Straße nach Udine ab und fuhren weiter im Tal des
Tagliamento. Zu dieser Jahreszeit bestand der
Tagliamento mehr oder weniger aus riesigen
Kiesbänken mit vereinzelten Wasserläufen
dazwischen. Es wurde immer wärmer, je weiter wir
nach Süden kamen. Weiter ging es durch Maisfelder
auf der Landstraße bis Portogruaro, wo wir unsere
Mittagsrast einlegten.
Eva bestellte sich einen großen Teller Spaghetti mit
einer würzigen Tomaten-Knoblauch Soße, Hannes
und Maria teilten sich eine riesengroße Pizza Surprisa
und ich mümmelte mich durch einen Berg
Pennenudeln mit Käsesoße durch, dazu tranken wir
jeder einen Viertel Roten. Zum Dessert natürlich
wieder Cappucino und Espresso, und in Evas Magen
passte sogar noch ein großer Eisbecher, von dem ich
etwas naschen durfte.
Bald waren wir wieder unterwegs, Eva hatte mich
abgelöst beim fahren, und ich durfte anhand der Karte
den Weg weisen, was nicht sonderlich schwierig war,
da es immer geradeaus ging.
Kurz vor sechs passierten wir die Brücke, die Venedig
mit dem Festland verband. Wir gaben unsere Autos in
der Parkgarage ab, schleppten unsere Koffer zum
gegenüberliegenden Anleger und nahmen ein
Wassertaxi, das uns zu unserem Hotel brachte.
Der Portier begrüßte uns überschwänglich, reichte uns
mit einem Augenzwinkern unsere Schlüssel.
“Si, signori. Due camere con letti matremoniale. Buena
notte.”
Seine Augen strahlten, als ich ihm ein gutes Trinkgeld
dafür in die Hand drückte. Normalerweise waren die
Betten in den Hotelzimmern durch Nachtkästchen
getrennt. Er hatte uns zwei Zimmer mit Doppelbetten
gegeben, wofür wir uns natürlich bedanken mussten.
Zwei Pagen schleppten unsere Koffer die Treppen
hinauf. Die Zimmer waren urgemütlich, nicht
besonders groß zwar, mit riesigen Doppelbetten,
einem kleinen Tisch, zwei Korbstühlen und einem
Fenster mit Blick zum Canale Grande, das heißt, wenn
man sich weit hinauslehnte und etwas den Kopf
verrenkte. Aber das war uns egal, wir würden uns den
Canale in Natura anschauen und zwar heute Abend
noch. Wir machten uns etwas frisch, zogen frische
Hemden, bzw. Blusen an und stürzten uns ins
venezianische Nachtleben. Mittlerweile war es dunkel
geworden und wir hielten Ausschau nach einem
gemütlichen Ristorante, um zu Abend zu essen.
Wir bogen um eine Ecke, überquerten eine kleine
Brücke und standen am Anfang einer engen dunklen
Gasse. Etwa zwanzig Meter weiter in der Gasse
leuchtete ein Schild, Trattoria Gallo Nero, zum
Schwarzen Hahn also. Sehr appetitanregende Düfte
wehten uns entgegen und zogen uns magisch
vorwärts. Es war eine winzige Trattoria, nur fünf oder
sechs Tische, an denen ganze Familien tafelten, und
in einer Ecke in einer Nische, ein Tisch für vier
Personen. Eine korpulente ältere Frau lächelte uns
breit an, gestikulierend und unter ständigen Redefluss
lotste sie uns zum Tisch. Blitzschnell war eine weiße
Tischdecke übergeworfen und stand eine Vase mit
Blumen auf dem Tisch. Sie legte uns jedem eine
handgeschriebene Karte vor, auf der nur drei Gerichte
standen. Wir bestellten eine Literkaraffe mit Rotwein,
dazu stellte sie uns einen Korb mit Weißbrotscheiben
und kleine Tellerchen, sowie ein Fläschchen Öl und
etwas Salz auf den Tisch.
“Habt ihr so was schon mal gegessen?” meinte Maria,
”wartet, ich zeig euch, wie das geht.”
Sie nahm eine Weißbrotscheibe, tropfte etwas Öl
darauf und streute dann Salz darüber.
“Probiert mal, das ist einfach köstlich.” sagte Maria
dann auffordernd und Hannes anstupsend.
Vorsichtig probierten wir die Weißbrotscheiben, und es
schmeckte uns ausgezeichnet.
Der Rotwein war ebenfalls süffig und trank sich
ausgezeichnet.
Die Signora des Hauses kam mit einem strahlenden
Lächeln auf uns zu, als sie sah, wie gut es uns
schmeckte.
“Mi chiamo Maria, e lei?” verstand ich. Ich kramte
meine Italienischkenntnisse zusammen und verstand,
das sie sich vorstellte.
“Mi chiamo Peter, la mia ragazza chiama Eva, la
signora a la destra chiama anche Maria, e lui che
Hannes,” brachte ich mühsam zusammen.
Wort- und gestenreich empfahl sie uns ein Menü.
Nachdem wir genickt hatten, rief sie in einem wahren
Wortschwall und in einer Schnelligkeit quer durch das
Lokal zur Küche hinüber.
Dann setzte sie sich zu uns, stieß mit einem Glas
Wasser mit uns an und strahlte über das ganze
Gesicht. Mit Händen und Füßen brachten wir ein
Gespräch in Gang. Gott sei Dank verstand sie ein paar
Brocken deutsch. Wir kamen aus dem Lachen nicht
mehr heraus, während wir uns unterhielten.
Wir verstanden soviel, das sie schon dreißig Jahre
verheiratet war, fünf Kinder hatte, die alle im Lokal
mithalfen, das ihr Mann tagsüber in einer Fabrik in
Mestre auf dem Festland arbeitete und das selten
Touristen bei ihr einkehrten, weil das Lokal so
abgelegen war.
Da kam auch schon das Essen. Ihr ältester Sohn,
schwarzes lockiges Haar, dunkelbraune Augen,
mittelgroß mit schwarzer Hose, weißem Hemd und
einer schwarzen Weste bekleidet, servierte eine große
Platte mit den verschiedensten Vorspeisen. Ich sah
Schinken mit Melone, kleine gebratene
Gemüsestückchen, Sardellen, Pastetchen und vieles
andere mehr.
Sie wünschte uns ein “Bon apetito” und rauschte
wieder in Richtung Küche.
“Ist das alles?” wollte Hannes wissen.
„Verfressener Kerl.” grinste Maria und boxte ihn mit
ihrem Ellenbogen in die Seite.
“Aua” maulte Hannes.
“Nix cultura, alter Banause” musste auch ich meinen
Senf dazu geben.
Blitzschnell hatte sich Eva eine Sardelle geschnappt,
die ich mir gerade nehmen wollte.
“Ja, wenn ihr nur quasselt, habt ihr Pech gehabt”
grinste sie. Dann erbarmte sie sich aber und schob mir
ein Stück von der Sardelle zwischen meine Lippen.
Kaum hatte Hannes sich das letzte Stück vom Teller
geschnappt, trug Michele, so hieß ihr Sohn, den
nächsten Gang auf. Eine Platte mit einem Berg
Nudeln, dazu eine Schüssel mit einer verführerisch
duftenden Soße und einen Behälter mit
Parmesankäse.
Wir bedienten uns kräftig, mischten die Soße unter die
Nudeln und bestreuten das ganze reichlich mit
Parmesankäse. Eine Weile hörte man nur die
Geräusche vom Essen, wir waren zu beschäftigt zum
reden.
“Vogliono un altro litro di vino?” fragte eine zierliches
hübsches, etwa achtzehnjähriges Mädchen mit langen
schwarzen Haaren schüchtern, denn unsere Karaffe
war beinahe leer.
“Schafft ihr noch was?” grinste Hannes und nickte
Paola, denn so hieß das Mädchen, zu.
Plötzlich bekamen wir große Augen. Michele und
Enzo, der zweite jüngere Sohn trugen mehrere Platten
mit kross gebratenem Fleisch, mit gebratener Leber,
Geflügelstückchen, verschiedenen Gemüsen und
frittierten Kartoffeln auf.
“Wer soll das denn essen?” stöhnte Maria.
“Ich schaff das schon” prahlte Hannes und ich nickte
zustimmend.
“Ja und nachher seid ihr müde und schlaft einfach mit
euren vollen Mägen ein” protestierten unsere beiden
Frauen.
“Ganz falsch, Mäusle, wir müssen uns nur für nachher
stärken” grinste ich dann meine Liebste an.
“Na da bin ich aber gespannt, wehe du schläfst ein”
kam postwendend ihre Antwort.
Wir vertilgten unser Essen jetzt schon etwas
langsamer, machten mehrfach kurze Pausen
zwischendurch, und spülten mit dem süffigen roten
Wein nach.
Da kam unsere Wirtin auch schon wieder, kaum hatten
wir uns zurückgelehnt. Wir versuchten alle ihr klar zu
machen, dass es wunderbar geschmeckt hatte, nur das
die Portionen ein wenig zu groß gewesen seien.
Beinahe enttäuscht und etwas vorwurfsvoll schaute sie
uns an, als wir Kuchen und Eis protestierend und auf
unsere Bäuche deutend, ablehnten. Schließlich
einigten wir uns auf Capuccino und Espresso, sowie
einen, aber kleinen, Grappa.
“Wenn ich jeden Tag soviel essen müsste, würde ich
auch bald so ausschaun wie unsere Wirtin” kicherte
Eva, “würdest du mich dann auch noch lieb haben
Peterl” schaute sie mich dann mit einem etwas
fragendem Blick an.
“Ich liebe jedes Pfund an dir, mein Engel” antwortete
ich augenzwinkernd nach kurzem Zögern und wurde
dafür mit einem herzhaften Kuss belohnt.
Auf meinen Wink hin, legte Paola die Rechnung auf
einen Unterteller. Ich rechnete mehrfach nach, aber
der Betrag wurde nicht größer, umgerechnet keine
dreihundert Schilling, für vier Personen. Da musste sie
sich vertan haben, ich winkte unserer Wirtin und
deutete auf die Rechnung.
Nach vielem Hin und Her machte sie uns begreiflich,
das die Rechnung schon so stimmte, wir seien
Freunde das schönste für sie sei, das es uns so gut
geschmeckt hatte. Zum Abschied drückte sie uns noch
alle gerührt an ihre breite Brust und trug uns auf, auf
der Rückreise auf jeden Fall wiederzukommen.
Aufgekratzt und munter, eng aneinandergekuschelt,
machten wir uns auf den Heimweg. Gott sei Dank waren
wir nicht weit entfernt von unserem Hotel.

Am Ende eine Ecke, war es jetzt rechts oder links gewesen?
Wir bogen nach links ein, das war eine Sackgasse.
Empört fauchten zwei Katzen auf, die wir beim
Liebesspiel gestört hatten und stoben unter
protestierendem Maunzen davon.
“Da würde ich auch protestieren” lächelte Maria
versonnen. Laut lachend drehten wir um und nahmen
die entgegengesetzte Richtung, und wirklich nach ein
paar hundert Metern, hinter einer Biegung tauchte
unser Hotel auf.
Der alte Mann hinter der Rezeption lächelte uns etwas
melancholisch an und überreichte uns mit einer
leichten Verbeugung die Zimmerschlüssel.
Unter vielen “Psst” und fortwährendem Gekichere
erreichten wir unsere Zimmertüren. Wir wünschten
uns gegenseitig grinsend eine gute Nacht.
“Macht nicht so viel Lärm” warf Hannes uns noch über
die Schulter zu, bevor die Beiden in ihrem Zimmer
verschwanden.
Auch wir hatten es plötzlich eilig.
“Stört es dich, wenn ich nach Knoblauch rieche?”
neckte mich Eva während sie schon meine Jeans
aufknöpfte.
“Heute fällt die Wäsche aus, außerdem liebe ich mein
zartes Weib besonders mit Knoblauchgeschmack”
damit verschloss ich ihren Mund mit einem langen,
sehr sehr intensiven Kuss, wobei ich mich gleichzeitig
an Evas Jeans zu schaffen machte.
Das war gar nicht so einfach, denn die Hose
schmiegte sich Evas Körper wie eine zweite Haut an.
Endlich gelang es mir meine Hände über ihre
Pobacken zu schieben und ihr warmes weiches
Fleisch sanft zu massieren. Mit vereinten
Bemühungen war es uns dann auch gelungen, mich
aus der Jeans zu pellen. Das ist gar nicht so einfach,
wenn man die Hände anderweitig beschäftigt hat. Eva
hatte herrlich warme Hände, die nun auch zielstrebig
an die Arbeit gingen. Unter meinen Küssen schnurrte
sie genüsslich und begann mein Ohrläppchen
anzuknabbern, während ich mit der einen Hand weiter
ihren Po knuddelte, streichelte ich mit der anderen
ganz zart ihre schönen vollen Brüste.
“Komm ins Bett” seufzte sie beim Atemholen, “ich
kann nicht mehr warten, alles kribbelt schon.
Das war einfacher gesagt als getan, beinahe wären wir
übereinander gestolpert. Mühsam befreiten wir uns
aus unseren Jeans, die noch um unsere Waden
hingen. Ich zog meine Socken aus, entfernte den Slip
von meinem Fußgelenk, schnappte mir mein Weib und
trug sie zum Bett, wo ich sie vorsichtig hineingleiten
ließ.
Dann huschte ich auch unter die Decke, knipste die
Nachttischlampe aus und wir kuschelten uns eng
aneinander. Heute hatten wir keine Lust mehr etwas
auszuprobieren und so setzte sich Eva auf mich und
ließ sich dann als ich bei ihr war, vorsichtig herunter
und streckte sich lang aus. Wir brauchten nur ein paar
kurze Augenblicke, ein paar sanfte rhythmische
Bewegungen, bevor wir beinahe gleichzeitig kamen.
Wir klammerten uns ganz eng aneinander und
streichelten uns.
“Bleib die ganze Nacht so bei mir, Peterl. Ich hab dich
so wahnsinnig lieb.”
“Ich möchte für immer bei dir bleiben, mit dir sein”
flüsterte ich Eva ins Ohr.
Wir müssen schnell eingeschlafen sein. Am anderen
morgen waren wir immer noch eng aneinander
gekuschelt, ich spürte Evas Gewicht kaum. Das
aufstehen fiel uns entsetzlich schwer.



©2009 by scrittore. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare


Von scrittore
Am 06.08.2009 um 17:59 Uhr

Leider lässt die Formatierung zu wünschen übrig, da ich die Story am fremden PC eingestellt habe und nur eine pdf Fassung zur Hand hatte. Aber es freut mich, dass die geschichte Dir gefallen hat.


Von Aabatyron
Am 06.08.2009 um 17:55 Uhr

Ich finde, das ist wirklich ein schöner "Ausschnitt" - da kommt nicht nur "Urlaubsstimmung auf.


Von scrittore
Am 06.08.2009 um 07:43 Uhr

Das war ein kleiner Ausschnitt aus Sommerliebe

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Bewertung: 3.2/6
(18 Stimmen)

Es gibt 3 Kommentare


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