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Prosa => Phantasy & SciFi


Der Lichtkristall - Prolog - von sunshishi, 17.01.2009
Eine Lacrima nach vielen Generationen



Hier sitze ich nun und versuche, die Tradition meines guten Freundes fortzusetzen und die Erlebnisse meiner Reise niederzuschreiben. Dabei weiß ich nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe es mir in seiner Bücherei gemütlich gemacht, Kerzen bereitgestellt, obwohl es früh am Morgen ist, und Papier und Feder liegen vor mir...

Dies ist meine Geschichte, wie ich sie erlebt habe.
Mein Name ist Cassandra Ardais und ich bin eine Beschützerin. Meine Aufgabe ist es, diesem Land den Frieden zu bewahren. Dies ist keine einfache Mission, aber das hatte mein Vater nie behauptet. Er war vor mir Beschützer, ein Lenitudo.
Als ich geboren wurde, wusste mein Vater, dass ich eine Beschützerin sein würde. Er unterrichtete mich von dem Tag an, als ich laufen konnte. Seitdem trug ich einen gemalten, blauen Lichtkristall auf der Stirn.
Das Symbol der Beschützer.
Den echten Lichtkristall, einen gläsernen Stein in Form eines Karos, erhielt ich erst, als ich zur neuen Beschützerin ernannt wurde. Noch immer fällt es mir schwer, an diesen entsetzlichen Tag zurückzudenken.
Damals wusste ich nicht, wie gefährlich diese Aufgabe für meinen Vater und unsere Familie war. Für mich war wichtig, dass mein Vater stolz auf mich war. Fleißig trainierte ich, um ihn zufrieden zu stellen. Er brachte mir bei, zu sehen, zu hören und zu fühlen, wie kein normaler Mensch es könnte, um Eins zu werden mit dem Land, den Tieren und den Menschen, die ich zukünftig beschützen sollte.
Dann wurde Robin geboren
Ich war gerade drei Jahre.
Und mein Vater wandte sich ab von mir. Er glaubte, mein Bruder könnte ein besserer Beschützer werden, als ich. Er hatte sich getäuscht.
Robin war kein Lenitudo.
Dennoch war ich am Boden zerstört, dass er mich zwei Jahre nach Robins Geburt an Mutter abschob, um Robins Ausbildung zu beginnen. Durch meine neu erworbenen Fähigkeiten erkannte ich, wie einsam das Leben meiner Mutter gewesen sein musste. Ich versuchte, das Beste aus unserer Situation zu machen und nahm alles wissbegierig auf, was sie mir beibrachte. Lernte, wie ein Haushalt zu führen war, wie man Vorräte sammelte und lagerte, Speisen zubereitete und wie man nähte.
Bald nahm mich mein Vater wieder in seine Obhut. Er hatte Robins Ausbildung aufgegeben und wandte sich mir zu, seiner begabten Tochter. Zu gern schloss ich mich ihm an, auch wenn mir Mutters traurige Augen einen Stich ins Herz gaben.
"Sorge dich nicht, Mama", tröstete ich sie. "Du hast jetzt Robin."
"Liebe Cassie, ich danke dir. Pass du bloß auf, dass du nicht so schnell erwachsen wirst, ja?"
Tut mir leid Mama, dass daraus nichts geworden ist.
Vielleicht wäre es anders gekommen...
Vater nahm mich oft mit zu der Höhle, die nicht weit von unserem Haus im Wald lag. Dort war ein kleines Lager hergerichtet und wir hatten einige Sachen verstaut, denn manchmal blieben wir über Nacht. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal für längere Zeit dort leben würde...
Mein Vater arbeitete hauptsächlich an der Ausbildung meines Lapis´, meinen geistigen Fähigkeiten. Mit meinen Gedanken schaffte ich es bald, jede mentale Mauer zu durchdringen.
Mit einer eigenen Barriere haperte es zu der Zeit.
Vater passte es nicht, wenn ich allein durch die Wälder zog. Am liebsten hätte er mich Tag und Nacht nicht aus den Augen gelassen bis meine Ausbildung beendet war.
Das hätte nicht viel genützt.
Als die Schwarzen Ritter kamen, stand ich direkt vor ihm...

Am Beginn meiner Reise, war ich mir der Verantwortung meiner Aufgabe nicht bewusst.
Ich wollte den Schwarzen Rittern entfliehen.
Im Prinzip waren sie der Auslöser, dass ich auf den richtigen Pfad zurückfand. Durch die Flucht vor ihnen und meine spätere Reise zum Tor lernte ich meine Freunde kennen und wurde mir meiner Identität bewusst.
Meine Mission ist beendet.
Einen neuen Lenitudo gibt es bereits.
Ich werde die Aufgabe haben, ihn auszubilden, wie es mein Vater für mich getan hat. Und ich werde dafür sorgen, dass er nicht allein steht. Mein Vater hat diesen Fehler begangen und teuer dafür bezahlt.
Es könnte Bestimmung gewesen sein, dass ich diesen schrecklichen Tag überlebte, denn nach mehreren Jahrzehnten bin ich erst die zweite Beschützerin.
Eine Lacrima nach vielen Generationen...









I laugh in the face of danger - then I hide till it goes away.



©2009 by sunshishi. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare


Von Zeira_God
Am 12.05.2009 um 15:40 Uhr

Ein schöner Einstieg, alles noch recht geheimnisvoll. Macht Lust auf mehr, ich bin gespannt. (-8


zuletzt geändert am 12.05.2009 um 15:40 Uhr.


Von Aabatyron
Am 19.01.2009 um 23:50 Uhr

Private Nachricht gelesen!
Feedback unterwegs.

Sorry - ist ein wenig spät geworden.


Von sunshishi
Am 18.01.2009 um 14:33 Uhr

Hallo Jan,

danke für dein Lob. Prima, dass ich durch die Andeutungen Spannung aufbauen konnte. Dann überlege ich mir ja vielleicht doch, noch etwas mehr online zu stellen^^

Gruß
Sandra






I laugh in the face of danger - then I hide till it goes away.


Von JanNietsch
Am 18.01.2009 um 02:19 Uhr

Auch von mir ein positives Feedback! :)
Die Geschichte war sehr interessant und macht Lust auf mehr. Besonders natürlich an den Handlungssträngen die du erwähn aber nicht fortgeführt hast. ^^
Ich fands bis jetzt auf jedenfall klasse.


Von sunshishi
Am 17.01.2009 um 22:01 Uhr

Das freut mich, zu hören^^
Mal sehen, wie viel Neues ich reinstellen werde. So ganz ohne Feedback finde ich es fast etwas schade drum. Aber da ich mit der Story sowieso an einem Wettbewerb teilnehmen will, werde ich sie vorerst nicht vollständig hochladen.
Hast du denn schon meine Private Nachricht an dich schon gelesen? Die steht bei mir noch in der "Überwachung".

Gruß
Sandra





I laugh in the face of danger - then I hide till it goes away.


Von Aabatyron
Am 17.01.2009 um 21:19 Uhr

Das scheint ja eine recht spannende Fantasy-Geschichte zu werden.....

Der Anfang gefällt mir besonders - das kann man so schön "nacherleben".





~*~ Werner May ~*~

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Es gibt 6 Kommentare


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