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2 56-64 Das Geheimnis von Aabatyron - von Aabatyron, 23.12.2008
Das Geheimnis von Aabatyron

Buch 2

S 56-64



Die andere Spezies

Mitten in einer riesigen Grünfläche von Pflanzen hatte der Scann angezeigt, dass es dort eine Ansammlung von einer großen Menge gepresstem Kohlenstoff gab. Da dieses Material in der Form bei den Menschen als Diamanten bekannt war, machte sich ein Team auf den Weg zu der Stelle. Diese Kristalle wurden in großen Mengen dazu benötigt, den Strahlengang in den Kanonen zu kalibrieren und waren auf der Erde alles andere als billig. Der Weg zu dem Platz, an dem dieses wertvolle Material liegen sollte musste Meter für Meter freigekämpft werden. Bedingt durch den enormen Pflanzenwuchs war es unmöglich hier mit einem Fahrzeug oder durch die Tachyonenfeldantriebstechnik ihrer Schutzanzüge den Urwald zu durchdringen. Diese Arbeit war äußerst anstrengend und dementsprechend kam das dafür eingesetzte Expeditionsteam nur sehr langsam vorwärts. Christina war gerade dabei, zusammen mit Michael auf einem der anderen Pflanzenplatoons die verschiedenen Pflanzensorten zu katalogisieren, als Michael plötzlich zusammenzuckte und über heftige Kopfschmerzen klagte. Kaum als er über diese, seit langem völlig ungewohnte Schmerzempfindung klagte, spürte auch Christina eine starke Welle psionischer Energie wie sie nur von einem Lebewesen in höchster Not und panischer Angst ausgestrahlt wird. Sofort informierte sie alle Teammitglieder und überprüfte alle Bioüberwachungseinheiten ihrer Besatzung. Außer dass bei einigen Mitgliedern ihrer Crew der Kreislauf eine höhere Belastung als normal anzeigte, war nichts ungewöhnliches zu erkennen. Die Kreislaufbelastung war durch die höhere Schwerkraft zu erklären. In der Richtung, aus der sie die panische psionische Energiewelle geortet hatte, war das Team unterwegs welches die enorme Ansammlung von gepresstem Kohlenstoff finden und bergen wollte. Bei keinem dieser Personen war eine Abnormalität in den Biodaten zu erkennen. Eine Rückfrage mit dem Bordfunk bestätigte, dass alle außer ein wenig Müdigkeit, wohlauf waren. Nachdem sie sich ein wenig ausgeruht hatten, nahmen sie den Kampf gegen die Natur der Pflanzenwelt wieder auf und wollten den Weg freimachen um an die Stelle mit den Diamanten zu kommen. Wieder kam auf Christina aus der gleichen Richtung wie zuvor eine ungeheure psionische Energiewelle zu. Michael, der neben ihr stand hatte plötzlich das gleiche Gefühl wie damals auf der Jagd, als er ein Reh geschossen hatte und sich plötzlich in dessen Gedanken wiederfand. Christina griff zu ihrem Telekommunikationsgerät und forderte das Team, welches sich in der besagten Richtung durch den Urwald arbeitete, auf, sofort mit allen Aktivitäten aufzuhören und zu warten bis sie bei ihnen eintreffen werde. Die Antriebstechnik ihrer Raumanzüge konnten sie inzwischen bedenkenlos einsetzen, lediglich den Weg durch die Pflanzen mussten sie noch zu Fuß gehen. Als sie nach ca. 25 Minuten bei dem Team zusammen mit Michael und noch drei weiteren Mitarbeitern eintraf, konnten die dort Wartenden nicht verstehen was der Grund für ihre per Funk angeordnete Zwangspause war. Christina ließ sich ganz genau erklären, was sie als letztes getan hatten bevor sie von ihr durch den Anruf gestoppt wurden. Sie hatten den Weg von den Pflanzen freigemacht, und kurz bevor sie angerufen hatte, waren sie gerade damit beschäftigt gewesen, Teile von einer riesigen Pflanze, die praktisch fast die ganze Fläche mit ihren Auslegern bewachsen hatte, abzutrennen um damit den Weg zu vergrößern. Eigenartig sei eigentlich nur die Tatsache, dass man bei den kleineren Pflanzen relativ viel Kraft brauchte um sie zu durchtrennen, aber gerade bei dieser großen Pflanze hätten sich die armdicken Ausleger sehr leicht durchschneiden und abtrennen lassen. Man musste nur aufpassen, denn die Auslegerwurzeln oder Äste dieser Pflanze waren so gespannt und flexibel gewesen, dass sie nach dem durchtrennen mit hoher Geschwindigkeit sich wie ein gespanntes Gummiband zurückgezogen hatten. Wer da in der Nähe stand wurde unweigerlich KO geschlagen. Die besagte Pflanze stand etwa ein Meter innerhalb des dichten Gestrüpps und tatsächlich konnte Christina sehen, dass sich die beiden abgetrennten Ausleger eingerollt hatten während eine Flüssigkeit aus den Schnittstellen auf den Boden tropfte. Vorsichtig schob sie die Pflanzen, die zwischen diesem eigenartigen circa zwei Meter großen „Baum“ und dem bereits freigemachten Weg wuchsen, zur Seite und näherte sich dem baumartigen Gewächs langsam. Als sie bei ihm angekommen war und eine der frischen Schnittstellen mit der Hand berührte, war sofort wieder eine Welle psionischer Energie zu spüren. Dieser „Baum“ sah nicht unbedingt so aus wie die Bäume zuhause auf der Erde, seine Rinde war glatt ohne die bei Bäumen typischen Rindenschuppungen. Außerdem war seine Oberfläche nicht hart und holzig, sondern sehr nachgiebig – fast wie wenn man einen menschlichen Arm berührte. Dies war ein eindeutiger Hinweis, dass dieses eigenartige „Gewächs“ eine größere Ähnlichkeit mit einem biologischen Organismus als mit einer Pflanze hatte, allerdings ohne sichtbare Zeichen von irgend welchen Wahrnehmungsorganen wie Augen oder Ohren. Ein intensiver Bioscann dieser eigenartigen „Kreatur“ bestätigte: Es gab auf diesem Planeten tatsächlich biologisches Leben. Dass dieses biologische Leben allerdings in einer solchen Gestalt und Lebensform vorkam konnte vorher niemand wissen. Ihre Befürchtung, dass sie aus Unachtsamkeit dieser Lebensform eine Verletzung zugefügt hatten, war damit leider bestätigt. Auch war es Christina nicht möglich gewesen, zuvor irgend welche psionischen Aktivitäten zu spüren – dies wäre normalerweise ein eindeutiger Hinweis auf eine Lebensform gewesen. Wie es diese Lebensform fertiggebracht hatte, sich vor ihren telepathischen Fähigkeiten zu schützen war ihr ein Rätsel – bis jetzt hatte sie alle Lebewesen mit Leichtigkeit „scannen“ können. Da sie für Notfälle auf dieser Mission auch ein Medirobot für Mikromolekulare Bioregeneration mitgenommen hatten, wollte sie einen Versuch wagen. Sie suchten die beiden abgetrennten Stücke und mit dem integrierten Analysegerät ermittelte sie die Zellstrukturdaten des Amputats. Dieser Organismus bestand tatsächlich aus einer Mischung von überwiegend biologischen Zellen und den typischen Zellstrukturen einer Pflanze. So wie es den Anschein hatte, war auch das abgetrennte Stück ähnlich wie bei einer Pflanze noch lebensfähig. Gleichfalls hatte dieses Wesen bedingt durch seine über 80% biologischen Zellanteile wie ein Mensch Schmerz gefühlt. Als die Analyse fertig war und der Zentralrechner alle Daten gespeichert hatte, nahm Christina das abgetrennte Stück streckte den eingerollten Ausleger welcher am „Körper“ dieses Wesens verblieben war und platzierte beide genau Trennstelle gegen Trennstelle. Das Wesen versuchte sogleich den gestreckten „Arm“ wieder einzurollen, aber Christina hielt ihn fest, während Michael die Feldstrahlelemente des Regenerationsgeräts um die Trennstelle herum anbrachte. Die Bioregeneration wurde aktiviert und bedingt durch das jetzt erzeugte Elektronenhochüberladungsfeld versuchte die Kreatur vor Schmerz verzweifelt aus Christinas Umklammerung zu entkommen. Nach 20 Sekunden war der Regenerationsprozess abgeschlossen und von der Trennstelle nichts mehr zu sehen. Das Wesen bewegte den regenerierten Arm, gerade so als ob es testen wolle ob wieder alles richtig funktioniert. Für einen winzigen Moment hatte außer Christina auch Michael in Gedanken den Eindruck verspürt, dass sich das Wesen darüber gefreut hatte, den Arm wieder bewegen zu können. Aber er musste sich getäuscht haben, eine Pflanze die denken kann – das gab es wahrscheinlich im ganzen Universum nicht. Als Christina den Vorgang mit dem zweiten Arm wiederholen wollte geschah etwas, was keiner der anwesenden je vergessen wird. Das Pflanzenwesen wehrte sich diesmal nicht, als Christina den zweiten Arm streckte und das abgetrennte Stück zur Regeneration positionierte. Als Michael die Feldstrahlelemente angebracht hatte und gerade die Bioregeneration starten wollte, schob ihn dieses Wesen blitzschnell mit einem seiner Tentakel oder Arme von der Regenerationseinheit weg. Er war so überrascht von dieser Aktion, dass er trotz seiner besonderen Körperkräfte gar nicht an eine Gegenwehr dachte. Das Wesen öffnete die Abdeckung für die manuelle Programmiereinheit und ohne dass es jemand jetzt noch verhindern konnte, gab es eine Sequenz ein und startete das Gerät. Nachdem der Regenerationsprozess abgeschlossen war, streckte es seinen Arm mit den angelegten Feldstrahlelementen aus – wie als Aufforderung ihn jetzt davon zu befreien. Christina kontrollierte sofort was in dem Programmspeicher geändert worden war – es war verblüffend aber genial – mit diesem Programm war der Scanner in der Lage, nicht nur biologische Zellen zu reproduzieren, damit konnte quasi alles was es gab reproduziert werden. Dieses Wesen war mit Sicherheit hochintelligent und sie hatten es fast aus Unwissenheit getötet. Als Christina versuchte, telepathisch Kontakt mit dem Wesen aufzunehmen, funktionierte es diesmal auf Anhieb. So erfuhr sie, dass sie nicht die ersten Besucher auf diesem Planeten waren. Es waren schon einmal fremde Lebensformen auf ihren Planeten gekommen und die lebenden Bäume wären dabei fast vollständig ausgelöscht worden. Aus diesem Grund hatten sich alle ganz still verhalten, als Christina mit ihrem Team gelandet war. In der Hoffnung, dass die Besucher schnell wieder gehen würden, wenn sie nichts wertvolles fanden, hatten sie selbst dann noch stillgehalten als die Fremden anfingen die anderen Pflanzen abzuschneiden. Sie selbst waren auch einmal im gleichen Stadium gewesen wie die hier wachsenden kleineren Pflanzen. Aber durch die Bestrahlung ihrer beiden Sonnen waren sie mutiert und langsam in ein überwiegend biologisches Teilstadium übergegangen. In diesem Stadium ist ihre Intelligenz erwacht. Die ersten Besucher ihres Planeten hatten festgestellt, dass die Flüssigkeit aus den abgetrennten Auslegern oder Armen, eine regenerierende Wirkung auf alle biologischen Zellen hatte. Nachdem sie dies wussten, haben sie gnadenlos alle Wesen seiner Art von ihrem Standort entfernt und ihnen diese heilende Flüssigkeit entzogen. Sie hatten keine sichtbaren Augen und Ohren – wie aber kommunizierten sie untereinander, und vor allen Dingen, wie hatten sie die Erkundungsgruppe wahrgenommen und wie sich jetzt herausstellte, sogar alles verstanden was diese untereinander als Information ausgetauscht hatten? Ihr Wahrnehmungssystem bestand in der Fähigkeit, kleinste Energiefelder aus ihrem Umfeld zu orten und auszuwerten. Untereinander kommunizierten sie auf telepathischen Weg und waren recht erstaunt, dass von dem Forscherteam nur zwei Wesen in der Lage waren sich auch auf diesem Weg mit Ihnen unterhalten zu können. Sie konnten die Energiefelder, die durch Schallwellen beim Sprechen erzeugt wurden selbst durch den Schutzanzug der fremden Besucher hindurch orten und auswerten. Da sie gleichzeitig die Gedanken telepathisch lesen konnten, war es egal, in welcher Sprache die fremden Besucher ihrer Welt miteinander kommunizierten – sie verstanden es trotzdem. Die lebenden Bäume konnten sich frei bewegen und hatten die ursprünglichen Wurzeln perfekt zu Laufbeinen entwickelt. Die vormaligen Äste waren zu perfekten Greifarmen mit vielen feingliedrigen „Fingern“ ausgebildet worden. Sie waren extrem flexibel und hatten erstaunliche Kräfte. Als Nahrung diente ihnen Mineralien und Wasser welches sie über winzige Öffnungen an den Beinmuskulaturenden aufnehmen konnten. Was sie überhaupt nicht verstanden, war die Tatsache, dass die fremden Besucher sich so eine Mühe gemacht hatten, zu der Stelle mit dem gepressten Kohlenstoff zu kommen. Dieses Mineral war nicht als Nahrung geeignet sondern eher dazu, dass man sich verletzte wenn man es zufällig mit einem Fuß oder Arm berührte. Es war fast schon wieder amüsant, dass die Fremden anscheinend in allem Ernst diesen wertlosen Schrott mitnehmen wollten. Diese kleine Maschine welche sie für die Wiederherstellung der beiden Füße benutzt hatten war für die lebenden Bäume besonders interessant. Mit ihrer Körperflüssigkeit konnten sie zwar Verletzungen regenerieren oder auch abgetrennte Teile wieder langsam vollständig „nachwachsen“ lassen, aber ein abgetrenntes Teil wieder mit dem großen Organismus funktionsfähig verbinden, das hatten sie bisher noch nicht gekannt. Als sie den ersten abgetrennten Fuß auf diese Weise mit der Schnittstelle verbunden hatten war allerdings die Pulsenergie falsch eingestellt gewesen und hatte deshalb dem Baumwesen große Schmerzen bereitet. Es hatte in den 20 Sekunden als das Gerät aktiv war, sämtliche Energiefelder gescannt und auf diese Weise die Funktion dieser genialen kleinen Maschine analysiert. Leider konnte es sich nur mit den beiden „Menschen“, die offensichtlich die Anführer der Expeditionsgruppe waren, unterhalten. Die Baumwesen waren in der Lage, nicht nur elektrische Felder zu empfangen, sondern diese auch gezielt zur Kommunikation auszusenden. Auf dem Mutterschiff gab es große Labors und Werkstätten – es war kein Problem, ein Energiewandler zu bauen, der winzige elektrische Felder in Schallwellen umwandelte und umgekehrt. Mit Hilfe dieser tragbaren Energiewandler konnten sich jetzt alle Expeditionsmitglieder mit den Baumwesen unterhalten. Die Linguistiker waren hell begeistert. Sie hatten recht schnell erkannt, dass die Baumwesen in der Lage waren, alle Sprachen sofort fehlerfrei zu übersetzen. Dies funktionierte nicht einmal mit den Positronenrechnern in dieser Perfektion. Da in ihrem Schiffsinnern die gleiche Atmosphäre wie auf dem Planeten herrschte, bestand die Möglichkeit, eines der Baumwesen eventuell mitzunehmen. Jetzt erfuhren sie, dass diese Baumwesen immer nur in der Gruppe überleben konnten. Sie machten aber den Vorschlag, dass sie einfach die komplette Gruppe mitnehmen würden wenn sie einverstanden wären. Das war ein verlockendes Angebot, mit einem Raumschiff durch den Weltraum zu reisen und von diesen Menschenwesen lernen zu können.

Das auf dem Schiff befindliche Biotop wurde weiter ausgebaut und eine Zone geschaffen in der die Temperatur ähnlich wie auf dem Planeten auf 35 Grad Celsius eingestellt werden konnte. Die Sonneneinstrahlung hatte man genauestens analysiert und mit Hilfe von Sonnenspektrumslampen in dem Biotop gleiche Lichtverhältnisse wie auf der Planetenoberfläche geschaffen. Da die Baumwesen bestimmte Mineralien für ihr Überleben brauchten, wurden mit einem Lastentransporter entsprechende Mengen vom Bodengrund des Planeten in das Mutterschiff gebracht. Vorsichtig hatte sich das Landeteam inzwischen zu dem Lagerort des gepressten Kohlenstoffes vorgearbeitet. Da lagen tatsächlich tonnenweise über faustgroße Brocken überall verstreut – auf der Erde waren diese Diamanten mit Sicherheit hunderte von Millionen Dollar wert. Der Lastengleiter war komplett beladen und trotzdem hatten sie nur ein Bruchteil dessen was hier an diesem Fundort lag geborgen. Die Frage, ob sie eine weitere Ladung an Bord ihres Mutterschiffes bringen, oder den Rest hier zurücklassen sollten erübrigte sich einfach dadurch, dass man vom Mutterschiff aus inzwischen festgestellt hatte, dass es auf dem gesamten Planeten noch sehr viele solcher Stellen mit gepresstem Kohlenstoff gab. Wie die Diamanten in dieser enormen Menge entstanden waren, konnten auch die Baumwesen nicht genau beantworten. Sie hatten lediglich die Theorie, dass auf der Oberfläche durch den häufigen Einschlag von Meteoren die durch die Pflanzenablagerung vorkommenden Kohleschichten so stark gepresst wurden, dass der Kohlenstoff in die kristalline Form überging, denn jedesmal wenn ein Meteor eingeschlagen war, lagen noch mehr von diesen für sie unverdaubaren nutzlosen Kristallen herum. Nach fast zwei Wochen hatten sie die wichtigsten Daten über den Planeten erfasst und machten sich zum Aufbruch für das nächste Abenteuer bereit. Man hatte keine weitere Lebensform gefunden, auch nicht in den vielen großen Gewässern. Dies war sehr erstaunlich, denn der Planet mit seinem Wasservorkommen bot geradezu eine ideale Grundlage dass sich ein vielfältiges Leben entwickelte. Zur Sicherheit, dass sie diesen Planeten bei Bedarf wiederfinden konnten, verankerten sie eine Navigationsboje auf der Planetenoberfläche genau am Standort der mitgenommenen Baumwesen. Alle Expeditionsmitglieder mussten sich in den Desinfektionsschleusen des Mutterschiffes durch verschiedene Strahlungsfelder bewegen. Dadurch wurden eventuell nicht entdeckte gefährliche Keime, Vieren oder sonstige mikroskopisch kleine unbekannte Organismen abgetötet und von der Schutzanzugaussenhülle entfernt. Man hatte zwar während des gesamten Aufenthalts auf der Planetenoberfläche keinerlei Vieren oder sonstige Bakterien entdeckt, aber die Prozedur musste aus Sicherheitsgründen trotzdem durchgeführt werden. Eine besondere Anforderung an die Virologen war die „Desinfektion“ der mitgenommenen Baumwesen. Da sie ja bekanntlich auf Strahlungsfelder äußerst empfindlich reagierten, wäre eine Bestrahlung mit der keimtötenden Intensität für sie schädigend oder sogar tödlich gewesen. Es zeigte sich allerdings sehr schnell, dass diese Baumwesen sogar in der Lage waren, die Energiefelder von Vieren und Bakterien aufzuspüren und diese dann gezielt mit selbst erzeugten speziellen Energiefeldern zu beseitigen. Jetzt war den Forschern auch klar, warum es auf dem Planeten dieser seltsamen Baumwesen sich kein anderes Leben entwickelt hatte – jede beginnende Form von Vieren oder Bakterien wurde von den Baumwesen sofort wieder durch ihr natürliches Abwehrsystem beseitigt oder wenn es für sie nützlich war, in ihren biologischen Organismus integriert. So eine Fähigkeit war auf der Erde bisher unbekannt und es war unvorstellbar, welche Möglichkeiten der Bakteriologe hatte, wenn ihm die Entschlüsselung der Energiefelderzeugung dieser Wesen gelang, um die sehr häufig vorkommenden schädlichen Vieren, Bakterien und teilweise unbekannten Krankheitserreger auf der Erde zu bekämpfen.

Als die auf der Planetenoberfläche benutzten Fahrzeuge wieder auf das Raumschiff zurückgebracht waren, konnte der Orbit des Planeten verlassen werden . Es war schon recht ungewöhnlich für die Mitarbeiter von Michael, in dem Biotop zu arbeiten und dabei von den neuen Besatzungsmitgliedern „beobachtet“ zu werden. Es brauchte einige Überwindung mit den bis zu zweieinhalb Meter großen Wesen von dem fremden Planeten mit Hilfe der Energiewandler zu kommunizieren – bisher hatte noch keiner mit einem „Baum“ gesprochen. Aber langsam wurde ihnen bewusst, dass diese seltsam aussehenden Wesen zu mehr als 80% aus biologischem Zellgewebe bestanden und somit näher mit dem menschlichen Organismus verwandt waren als mit der Struktur von Pflanzen. Außerdem hatte sich das Erlebnis der Expeditionsmitglieder mit dem baumartigen Wesen inzwischen überall herumgesprochen und jeder wusste, dass diese Wesen überaus intelligent waren. Einer der Mitarbeiter meinte scherzhaft: „Die Wesen sehen aus wie ein Oktopus-Alien“. Schon hatten die Wesen ihren Namen bekommen, jeder nannte sie jetzt einfach „Oktopolien“.



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