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Die Sternenkriegerinnen - Die Macht der Träume Kapitel 2 Rohfassung - von NicoleKiefer, 12.12.2008
Die unbekannte Bedrohung

Sie wandte sich zu dem Jungen um und sah das er seinen Teller leer gegessen hatte. Langsam kehrte sie mit Mika an den Tisch zurück, während Tony das Eis aus dem Tiefkühler holte.
„So, nun erzähl mal“ forderte sie Lex auf und lächelte ihm aufmunternd zu.
„Eine Böse Macht ist über unsere Welt herein gefallen, und hat versucht die Erde in ihren Besitz zu bringen. Als das nicht ging, haben sie sich auf den Weg in die Vergangenheit gemacht um das Buch der Träume zu zerstören. Wir wissen aber nicht genau in welches Jahr, deswegen hat Vater gesagt das ich in diese Zeit gehen soll um euch zu warnen. Ihr müßt die Augen offen halten, wenn diese Macht in dieser Zeit erfolg hat, wird die Zukunft wie ich sie kenne nie existieren.“
„Und wer oder was ist diese Böse Macht?“ hakte Jaina nach.
„Das weiß ich nicht“ antwortete Lex Schulterzucken „keiner scheint es zu wissen, nur Mutter wußte es, doch die haben sie gefangen genommen gleich bei ihrem ersten Angriff. Sie konnte es keinem mehr sagen.“
In den Augen des Jungen standen Tränen, und ein unendlicher Schmerz lag darin. Lexa kannte diesen Schmerz nur zu gut, die Trauer die man empfand wen man die Mutter verlor. Tröstend legte sie ihre Hand auf die seine, und drückte sie zärtlich. „Mach dir keine Sorgen, wir werden diese Böse Macht besiegen, und dann wird deiner Mutter nichts geschehen.“
Sie schwach anlächelnd sah der Junge zu ihr auf. „Das hat Vater auch gesagt.“
„Was ist das Buch der Träume?“ fragte Tony und sah dabei aber Mika an die nur den Kopf schüttelte.
„Ich weiß es nicht genau. Nur das es wohl der Grund ist warum die Böse Macht uns noch nicht hat besiegen können.“ erklärte Alexander und sah traurig zu Boden.
„Schon gut, wir werden es heraus finden....“ Lexa griff nach dem Eisbecher den Tony gerichtet hatte und schob ihm dem Jungen hin. „hier, laß es dir schmecken.“
Dankbar nickte Lex und begann sein Eis zu löffeln.
„Mika, versuch heraus zu finden was dieses Buch der Träume ist. Ich werde mit unseren Eltern reden, vielleicht wissen die etwas darüber.“ meinte Lexa und stand auf.
Die Hand des Jungen legte sich um ihr Handgelenk und er sah sie ängstlich an. „Bitte, bleib...“
Lächelnd strich sie dem Jungen über den Kopf, sie wußte nicht warum doch irgendwie mochte sie den Kleinen mehr als jedes andere Kind das ihr jemals begegnet war. „Tony hier und die anderen werden bei dir bleiben, du brauchst keine Angst haben. Außerdem bin ich schnell wieder da, versprochen.“
Zögerlich ließ Lex sie los und nickte leicht, man sah ihm an das er einfach nur Tapfer sein wollte, obwohl er Angst hatte und bestimmt auch Heimweh.
Ihm noch einmal sanft über das braune Haar streichend ging sie aus der Küche und hinüber ins Wohnzimmer. Als sie eintrat verstummten alle und jeder sah sie fragend aber auch nervös an.
Das Glas Limonade nehmend das Mat ihr hin hielt setzte sie sich zu ihnen und erzählte ihnen was Alexander gesagt hatte.
„Weiß einer von euch was dieses Buch der Träume ist, kann es ein Buch aus dem Zeitalter der Sterne sein?“ fragte sie nachdem sie alles erzählt hatte.
Einige Zeit herrschte Schweigen, die Eltern schienen in tiefe Nachdenklichkeit verfallen zu sein. Schließlich begann einer nach dem anderen den Kopf zu schütteln, bis auf Merlin der noch immer tief in Gedanken versunken da saß.
„Merlin?“ sprach ihn Lexa direkt an und drängte ihn so etwas zu sagen.
„Ich bin mir nicht sicher, ich kenne das Buch nicht, doch wie ich zum Druiden und Seelenwächter ausgebildet wurde gab es eine Geschichte die wir haben lernen müssen. Sie stammt noch von der Zeit als unser Volk noch auf unserem Heimatplaneten lebte. Aus der Zeit als es noch keinen immerwährenden Frieden gab. Damals soll es einen Krieger gegeben haben der die Macht der Träume besaß, doch er setzte seine Kraft für das Böse ein und wurde nach einem langen Kampf besiegt und von der Königin auf einen fernen Planeten verbannt.“ erzählte Merlin und sah sie entschuldigend an. Wissend das sie das nicht im geringsten weiter brachte.
Einige Zeit saß Lexa da, dachte nach und trank ihre Limonade. Dann schließlich seufzte sie, und stellte ihr Glas auf den Tisch. Eindringlich sah sie die Eltern an, sie wußte das es weder ihnen noch ihren Freundinnen oder Tony gefallen würde was sie nun zu sagen hatte, oder besser zu befehlen. Ihr selbst viel es schwer sich mit den Entschluß ab zu finden, doch er war nötig, so wie er schon einmal nötig gewesen war, nur das sie es diesmal war die ihn zu fällen hatte.
„Ich möchte das ihr alle zurück kehrt auf den Planeten und euch dort versteckt. Wenn es stimmt was Alexander erzählt, wird es schon bald wieder zum Kampf kommen, da will ich euch in Sicherheit wissen.“
Seufzend schüttelte ihr Vater den Kopf. „Das geht nicht mein Engel, ich habe dir doch gesagt das wir die Transporteinrichtung zusammen mit aller anderen Technik zerstört haben damit Morgana nicht fliehen kann. Es gibt keinen Weg um zurück zu kehren, auch wenn wir es wollten.“
Der Gedanke das ihre Eltern verstreut auf dem ganzen Erdball ein leichtes Ziel für ihre Gegner boten, gefiel ihr gar nicht. Schützen konnten sie sie aber auch nicht, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, wenn es eine Gefahr gab. Bis jetzt wußten sie noch nicht einmal gegen wen oder was sie zu kämpfen hatten, oder ob diese Böse Macht überhaupt in ihrer Zeit gelandet waren. Vielleicht war dieses Buch der Träume ja noch gar nicht geschrieben, so das es Jahre dauern würde bis sie auf diese Böse Macht treffen würden. Lexas Gedanken überschlugen sich und wirbelten wie wild durcheinander. Diese ganze Zeitreise Sache war ihr zu hoch, und dazu noch unheimlich gefährlich so wie sie Mika verstanden hatte.
Angestrengt überlegend was sie nun am besten machen sollte stand sie auf und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. Die Arme hinter dem Rücken, den Blick auf den Boden überlegte sie wie sie die Eltern ab besten in Sicherheit bringen könnte.
„Sie könnten auf die Insel“ meinte Mat plötzlich und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
„Welche Insel?“ wollte Lexa wissen und blieb stehen ihn direkt ansehend.
„Vor ein paar Jahren habe ich in der Karibik eine Insel gekauft, eigentlich um mich dort im Alter zurück zu ziehen, oder Urlaub zu machen. Aber ich war bisher nur einmal dort, um das Haus zu begutachten das ich dort habe bauen lassen. Eure Eltern könnten sich dort bequem verstecken, und ihr könntet sie dennoch jederzeit besuchen.“ erklärte Mat und sah dabei die Eltern an.
Einige Zeit überlegte Lexa dann nickte sie. „Danke Mat, die Idee ist klasse.“ sie wandte sich an Merlin der nachdenklich da saß. „Merlin, du kannst doch bestimmt einen Zauber über die Insel legen, ähnlich dem den du über Camelot gelegt hast, so das nur eingeweihte den Ort finden können?“
„Ich denke schon, aber warum nicht genau den gleichen Zauber, was soll ich daran ändern?“ wollte er wissen.
„In Camelot funktionierte keine Technik, wir brauchen aber die Technik. Die muß auch innerhalb des Zaubers funktionieren. Ansonsten wäre es das beste wenn man den Zugang irgendwie regeln könnte. Wie bei einer Spamliste oder so“ versuchte zu erklären was sie meinte.
„Spamliste?... Ich war wohl zulange weg, was bitte ist eine Spamliste?“ fragte Merlin vollkommen verwirrt.
Seufzend sah sie hilfesuchend zu ihrem Vater „kannst du es ihm bitte erklären, oder sonst jemand von euch... ich muß zurück zu Alexander ehe er versucht in die Zukunft zurück zu kehren.“ damit ging sie auch schon aus dem Wohnzimmer, die Eltern diskutierend zurück lassend.
Als sie in die Küche kam saß der Junge vor seinem leeren Eisbecher, und starrte vor sich hin. Die Mädchen und Tony zuckten nur die Schultern als sie ihr entgegen sahen.
„Na Lex, war das Eis lecker?“ fragte sie dem Jungen eine Hand auf die Schulter legend.
„Ja war es, danke...“ er sah verlegen zu Boden „Ich sollte jetzt versuchen Heim zu gehen, ich habe meine Aufgabe erfüllt, der Rest liegt bei euch.“
„Wie hast du das eigentlich gemacht das du überhaupt hier her gekommen bis?“ wollte Adia wissen.
Alexander sah auf und lächelte verschmitzt „das war nicht ich. Dabei fällt mir ein, wo ist eigentlich Pluto?“
„Die ist schon gegangen während du noch geschlafen hast.“ klärte ihn Lexa auf.
Schrecken machte sich auf dem Gesicht des Jungen breit. „Gegangen, aber wie soll ich... das hat sie also gemeint... sie hat mich angelogen... ich kann nicht zurück“
Ohne Vorwarnung warf er sich nach vorne umklammerte Lexas Hüfte und begann haltlos zu schluchzen, all die Tapferkeit und der Mut den er bisher gezeigt hatte war verschwunden, nichts als einen kleinen verängstigten Jungen zurück lassend.
„Sch... scht... ist ja gut mein kleiner“ versuchte Lexa ihn zu beruhigen und strich ihm dabei sanft über das Haar.
Es dauerte eine Weile doch schließlich ließ das schluchzen nach und Alexander löste seine Umklammerung ein wenig.
In die Knie gehend schob Lexa den Jungen ein wenig von sich und sah ihm in die traurigen Augen. „Besser?“ meinte sie und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.
„Hmm... ein wenig, es tut mir Leid, ihr seid jetzt bestimmt alle sehr enttäuscht von mir.“
Lächelnd schüttelte Lexa den Kopf. „Ach was, jeder weint mal, glaub mir, ich habe da ziemlich viel Erfahrung drin gesammelt in den letzten Wochen.“
Mit weit aufgerissenen Augen sah Alexander sie ungläubig an. „Du, hast geweint?“
„Ist das so verwunderlich? Natürlich habe ich geweint, oft sogar in letzter Zeit, es hilft einem die Seele zu reinigen weißt du. Weinen ist nichts schlimmes, oder ein Zeichen von schwäche, sondern etwas ganz natürliches.“ versuchte sie ihm zu erklären, und wunderte sich das der Junge sie so ungläubig ansah.
Nickend löste sich Lex ganz von ihr, und setzte sich wieder richtig auf den Stuhl, erneut den leeren Eisbecher anstarrend.
„Weißt du was auch noch gegen Kummer hilf, also mir zumindest?“
Fragend sah sie Lex an und schüttelte den Kopf.
„Schokolade, magst du Schokolade?“
„Weiß nicht, ich kenne Schokolade nicht. Sie wurde schon vor langer Zeit abgeschafft, weil sie den Zähnen schadet glaube ich.“
Nun war es Lexa die Verwundert die Augen aufriß „Schokolade verboten, so was. Es stimmt zwar das sie den Zähnen schadet, aber nur wen man sie sich nicht putzt. Also was meinst du, willst du es mal versuchen. Ich verrate es auch ganz bestimmt nicht deinen Eltern.“ meinte sie Augenzwinkernd, griff in den Schrank und holte eine Tafel Schokolade heraus.
Noch ehe Alexander fertig überlegt hatte, hielt sie ihm ein Stückchen hin und sah ihn aufmunternd an.
Zögernd griff er nach dem Stück, betrachtete es und schob es sich vorsichtig in den Mund. Langsam das Stück von einer Backe in die andere schiebend begann sich sein Gesicht auf zu hellen. Der Glanz kehrte in seine Augen zurück und ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
Die Art wie er sie anlächelte, wie seine Augen glänzten ließ in Lexa wieder diesen seltsamen Gedanken aufkommen, wieder glaubte sie diese Ähnlichkeit in ihm zu sehen, die sie nicht wirklich sehen wollte. Doch nun da es so schien als würde der Junge bleiben müssen, wollte es ihr auch nicht gelingen den Gedanken wieder zu verdrängen.
„So, magst du mir jetzt erklären warum du meinst das du nicht zurück kannst, und wer dich belogen hat?“ fragte sie um sich von ihren eigenen Gedanken ab zu lenken.
„Pluto, sie war es die mir das Tor zur Zeit geöffnet hat, und sie hat gesagt sie würde auf mich auf der anderen Seite warten und mich auch wieder zurück bringen. Sie hat gelogen, sie ist einfach gegangen. Ohne sie kann ich nicht zurück in meine Zeit.“
Sich auf einen Stuhl setzend versuchte Lexa das was der Junge gerade gesagt hatte zu verstehen. Fragend sah sie sich um, doch Mika war noch immer in der Einsatzzentrale, auf der Suche nach dem Buch der Träume, und alle anderen schienen es ebensowenig zu verstehen wie sie.
„Ich glaub ich habs kapiert“ meinte schließlich Tony. „Pluto wurde durch unseren Sieg gegen Morgana befreit, richtig?“
Alle nickten.
„So wenn jetzt Alexander nicht im Zeitstrom gewesen wäre, wäre sie vermutlich direkt zu ihrem Platz am Tor zurück gekehrt. Später muß dann irgend etwas geschehen sein das sie dem Volk aus der Zeit von Lex zu Hilfe kam. Sie hat ihn zurück in der Zeit geschickt, genau zu dem Zeitpunkt wo sie wußte das sie gefangen im Zeitstrom erwachen würde. So hat sie sicher gestellt das er auch wirklich hier her kommt. Doch dadurch hat sie auch die Zukunft schon so beeinflußt das sich eventuell alles verändert hat. Außerdem kann ihr Ich aus dieser Zeit nicht wissen das sie Tony zurück bringen soll. Durch den Kristall den Pluto ihm gegeben hat ist er von der Zeit ausgekuppelt, so wie Pluto es ist. Kann das sein?“ Tony sah alle fragend an.
„So ungefähr stimmt das“ meinte Mika die in der Tür aufgetaucht war ohne das es jemand bemerkt hatte. „genau kann keiner sagen was in der Zukunft verändert wird, wenn man in der Vergangenheit etwas tut. Weil es ja sein könnte das es schon längst geschehen ist, und eben dieses Eingreifen dazu geführt hat das diese Zukunft entsteht.“
Als ihr alle mit verwirrtem Blick entgegen sahen, begann Mika zu lachen. „Lassen wir das am besten, ist wirklich verwirrend. Sagen wir es einfach so, es ist nie gut zu viel über seine Zukunft zu wissen.“
Sie setzte sich an den Tisch, griff sich eine Tasse und schenkte sich einen Tee ein. „Ich konnte nicht finden das auf ein Buch der Träume hindeutet, zumindest nichts brauchbares. Es wäre möglich das es noch gar nicht geschrieben ist, oder aber wenn es ein altes Buch ist, noch nicht gefunden. Oder aber, unter einem anderen Namen, so das ich es nicht finden kann.“
Nachdenklich lehnte sich Lexa zurück, sie machte Mika zwar keinen Vorwurf, dennoch wäre es ihr lieber gewesen sie hätte etwas heraus gefunden.
„Dann werden wir wohl oder übel einfach abwarten müssen. Ich wüßte nur zu gerne ob diese Böse macht weiß wer wir sind. Wer weiß ob wir in der Zukunft nicht bekannt sind wie bunte Hunde, und unsere Identität jeder kennt.“ überlegte sie laut und sah dabei zur Decke.
„Tun sie nicht, eure Identität ist in der Zukunft noch immer ein Geheimnis. Obwohl... meine Mutter kannte das Geheimnis, aber sie wäre eher gestorben als das sie es verraten hätte. Sie ist die Tapferste und Mutigste Frau die ich kenne. Keiner hätte sie jemals zum Reden gebracht.“ meinte Lex und in seinen Augen lag ein Feuer als wollte er sagen das er jeden angreifen würde der seinen Worten keinen glauben schenkte.
Er schien seine Mutter wirklich sehr zu lieben, ebenso wie seinen Vater den er genauso zu vergöttern schien.
„In dem Fall sind wir ja in Sicherheit, dennoch möchte ich kein Risiko eingehen. Sie mögen jetzt noch nicht wissen wer wir sind, aber sie könnten es noch heraus finden. Und vor allem...“ sie wußte das die anderen es nicht mögen würde was sie zu sagen hatte, doch es gab keinen anderen Weg und sie wollte so wenig Leute in Gefahr bringen wie möglich. „können sie unsere Eltern schnell gegen uns einsetzten als Druckmittel, dich auch Alexander. Ich habe ihnen befohlen sich zu verstecken. Sie werden auf Mats Insel gehen, und Merlin wird einen Zauber darüber legen. Du wirst mit ihnen gehen Lex, ich will dich in Sicherheit wissen.“
Einige Zeit herrschte bedrücktes Schweigen, doch nach und nach stimmten alle nickend zu und sahen ein das Lexa Recht hatte.
Nur Alexander saß da, starrte auf den Tisch und unterdrückte die Tränen die ihm die Augen zu füllen begannen. „Ich will mich nicht von dir trennen, oder von Pa...Tony. Ich kann Kämpfen, ich bin schon fast ein Mann, und ich bin ein guter Krieger.“
Lächelnd schüttelte Lexa den Kopf. „Das geht nicht mein Kleiner, außerdem wer soll denn die schwere Aufgabe dort übernehmen die ich dir auftragen wollte wenn du nicht mit gehst?“
„Eine Aufgabe, du meinst du willst mir einen Auftrag geben?“ fragte er ungläubig.
„Natürlich, unsere Eltern brauchen jemanden der sie beschützt und vor Unheil bewahrt. Und ich wüßte niemanden der dafür besser geeignet wäre als du. Wie siehts aus, willst du die Aufgabe übernehmen und unsere Eltern unter deinen Schutz nehmen?“ fragte sie ihn und sah ihn dabei so ernst wie nur möglich an.
Schließlich schien er ihr zu glauben und nickte. „Gut ich werde mein bestes versuchen. Ich verspreche euch das euren Eltern nichts geschehen wird.“
Nachdem auch das geklärt war, lehnte sich Lexa zurück und dachte nach.
Diesmal standen sie sogar noch schlechter da als wie sie den Kampf gegen Morgana aufgenommen hatten. Da hatten sie wenigstens gewußt wer ihre Gegner sind, welche Kraft sie hatten. Diesmal wußten sie nicht mal das. Schlimmer noch, sie wußten nicht einmal ob sie überhaupt einen Feind hatten im Augenblick, oder ob sie ihm nicht erst in ein oder zwei Jahren begegnen würden, oder vielleicht sogar erst in zehn.
„Entschuldigt bitte“
Lexa sah zur Tür, in der Mikas Vater stand. „Wir haben über alles gesprochen und würden gerne mit euch reden. Kommt ihr bitte mal zu uns?“
Nickend erhob sich Lexa „natürlich, wir kommen sofort.“ meinte sie und folgte dem kleinen Asiaten zum Wohnzimmer. Hinter ihr kamen Tony der den Jungen an der Hand hatte und die Mädchen.
Wie sie das Wohnzimmer betrat, die versammelte Elternschaft so auf den Biedermeiermöbeln verteilt sitzend, die ihnen mit ernstem Blick entgegensahen, wurde ihr klar das der Abschied nahe war.
„Prinzessin, wir haben mit Mat über die Insel gesprochen, und beschlossen das es das beste ist so bald als möglich auf zu brechen.“ begann Merlin und sah ihr dabei fest entschlossen in die Augen. „Wir möchten aber auch das ihr alle mitkommt, die Insel ist viel sicherer für euch alle, wenn ich einmal den Zauber darüber gesprochen habe.“
Nachdenklich schüttelte Lexa den Kopf, sie wußte das es Merlin und die anderen gut meinten, doch neben ihrer Aufgabe die Erde zu schützen war sie auch noch das 16 jährige Mädchen das zur Schule ging. Und sie wollte nicht einfach nur die Kriegerin sein, sie kämpfte gegen das Böse um einfach nur Lexa sein zu können, würde sie nun mit auf die Insel gehen würde sie sich vorkommen als würde sie diesen Traum und damit sich selbst verraten.
„Nein, wir bleiben hier. Ich weiß ihr meint es gut, doch wir alle Kämpfen nur weil wir irgendwann das Ruhige und Einfache Leben wieder haben wollen das wir einst hatten.“
Sie sah das Unverständnis in den Augen der Eltern, nur Mat und Kelly sahen ihr verständig entgegen.
„Wenn wir jetzt gehen, müßten wir die Schule abbrechen. Und was wird dann wenn das Böse besiegt ist? Sollen wir den Rest unseres Lebens als Kriegerinnen leben?“ sie schüttelte energisch den Kopf und auch die anderen Mädchen verneinten mit einem energischen Kopfschütteln.
„Na gut Prinzessin, ich sehe schon, ihr werdet euch nicht umstimmen lassen. Doch wärt ihr dann wenigstens bereit für einige Tage mit zu kommen und euch von dem Kampf gegen Morgana zu erholen.“ versuchte Merlin weiter sie zu überreden.
Im Grunde wußte sie das Merlin Recht hatte und sie eine Pause hätten gebrauchen können, sie alle. Doch sie hatten schon den heutigen Schultag ausfallen lassen, um den Sieg über Morgana zu feiern, wie sollte sie in der Schule erklären warum sie nun noch weiter fehlten. Auf der anderen Seite hätte sie gerne den Jungen begleitet, ihn einfach so mit den Eltern weg zu schicken verursachte ihr ein komisches Schuldgefühl. Zumal sie gerne versucht hätte heraus zu finden woher er genau kam, und ob er nicht noch mehr wußte als das wenige das er erzählt hatte.
Nachdenklich lehnte sie sich an den Türrahmen, überlegend was sie nun am besten machen sollte.
„Du bist doch eh noch einen Tag krank geschrieben Lexa, warum gehst du nicht mit und schaust dir alles an. Wenn ihr die Pferde nehmt seid ihr sofort dort, und ich stelle dir eine Liste mit dem Technischen Equipment zusammen das besorgt werden muß.“ schlug Mika vor.
Erst jetzt fiel Lexa auf das sie ganz vergessen hatte das sie ja noch offiziell Krank war. Langsam nickte sie, weniger weil sie die Insel sehen wollte, oder den Abschied von ihrem Vater hinaus zögern, als das sie Lex nicht allein lassen wollte. „Gut, ich komme mit, doch nur um Alexander zu begleiten der mit euch kommen wird. Und ich kehre noch am selben Tag zurück.“ meinte sie bestimmt.
Die Eltern nickte, auch wenn man in ihren Gesichtern sah das sie mit dieser Entscheidung nicht Glücklich waren.
„Gut Prinzessin, laut dem was Mat uns gesagt hat ist auf der Insel nun morgen, wenn wir also gleich aufbrechen haben wir einiges an Zeit.“ meinte Merlin und erhob sich.
„Immer mit der Ruhe, Mika muß mir erst einmal die Liste schreiben.“ lenkte Lexa ein.
Mika nickte wandte sich an Mat und meinte „kannst du mir einen Einblick geben was sich schon auf der Insel an Technik befindet?“
„Klar Mädel, laß uns doch zusammen rüber gehen, dann machen wir das schnell gemeinsam“ antwortete er und erhob sich. Seine Bärenhafte Gestalt trat zu Mika, so das es aussah als wollte ein Braunbär das kleine Asiatische Mädchen überfallen, und gemeinsam gingen sie hinaus.
Als die beiden gegangen waren, wandte sich Lexa ihrem Vater zu. „Kann ich dich kurz sprechen Paps?“ und deutete hinaus.
Nickend erhob sich ihr Vater und folgte ihr hinaus in den Flur und auf die hintere Veranda.
„Was ist mein Engel? Du siehst so ernst aus.“ meinte er und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter.
Seufzend raffte sie all ihren Mut zusammen, schon die ganze Zeit ging ihr dieser Gedanke durch den Kopf, den sie einfach nicht wieder los wurde. Und sie hatte das Gefühl das es wichtig war jemanden davon zu erzählen, damit jemand ein ganz besonderes Auge auf den Jungen hatte. Doch zugleich hatte sie auch Angst das ihr Vater sie auslachen würde, oder geschockt sein würde. Zumal sie keine Ahnung hatte wie sie das was sie zu sagen hatte, sagen sollte ohne das es sich lächerlich oder falsch anhörte.
„Ich möchte das du ein Auge auf den Jungen hast, ich glaube er ist... der Sohn von... Tony und mir.“ sagte sie schließlich gerade heraus. „Aus der Zukunft natürlich...“ setzte sie schnell hinzu, um keine Falschen Schlüsse aufkommen zu lassen.
„Das hätte ich eh gemacht mein Engel, ich werde schließlich mal sein Großvater sein.“
Verwundert darüber das ihr Vater es so leicht nahm was sie gesagt hatte und ihr so schwer viel als mehr als nur einen Gedanken zu sehen, drehte sie sich zu ihm um.
Er lächelte sie zärtlich an und strich ihr das Pony aus den Haaren. „Er hat deine Haare, deine Nase, und Tonys Augen. In dem Moment wie er das erste Mal vor mir stand war mir klar das er euer Sohn sein muß.“
Erleichtert, aber auch verwundert das er es so früh bemerkt haben wollte, umarmte sie ihn. Glücklich zu wissen das Alexander in guten Händen sein würde.
„Wirst du es Tony sagen?“ fragte ihr Vater und lächelte sie lausbübisch an.
„Weiß nicht, ich denke er wird es selbst bemerkt haben. Und ganz ehrlich Paps...“ sie brach ab, sehend das Tony im Türrahmen stand.
Ihr Vater drehte sich um, lächelte und meinte „ich werd mich mal um Lex kümmern.“
Während sie ihrem Vater nach sah, fragte sie sich wieviel Tony gehört hatte.
Unsicher was oder wie sie mit ihm darüber reden sollte, wandte sie sich um, stützte sich auf die Brüstung der Veranda und sah hinüber zu den Pferdeställen.
Als er hinter sie trat und die Arme um sie legte, löste sich ihre Anspannung ein wenig.
„Er sieht dir sehr ähnlich, ist dir das aufgefallen. Er hat wohl nur die Augen von mir.“ meinte er und sein Atem streifte dabei ihren Hals.
„hmm... es ist komisch, ich weiß genau das er unser Sohn ist, und ich habe dieses komische Gefühl der Verbundenheit. Dabei ist er ja eigentlich noch gar nicht geboren.“ sie schüttelte den Kopf „Das ist alles so verrückt, ich kann gar nicht klar denken, alles ist so verwirrend.“
Er griff nach ihren Schultern, drehte sie sanft zu sich herum und beugte sich ein wenig zu ihr herunter bis sich ihre Lippen berührten.
Die wohlige Wärme die sie durchströmte als sie seinen Kuss erwiderte, das kribbeln im Bauch das sie dabei empfand, ließ sie sich entspannen. Für einen Augenblick schien alles andere vergessen, und sie genoß einfach nur die sanfte Berührung seiner Lippen.
Als er sich von ihr löste lehnte sie sich an ihn, lauschte seinem gleichmäßigen Herzschlag, wobei sie sich fragte warum sie sich eigentlich so sehr wunderte das sie eines Tages ein Kind zusammen haben würden. Sie liebten sich schon so lange, hatten so viel überstanden, warum fühlte sie sich dann peinlich berührt zu wissen das aus dieser Liebe eines Tages ein Kind entstehen würde.
„Ich mag den kleinen, wenn es so weit ist werden wir stolze Eltern sein. Doch jetzt dürfen wir nicht mehr für ihn sein wie gute Freunde. Wir wissen nicht ob er weiß wer wir eines Tages für ihn sein werden.“ meinte Tony und strich ihr zärtlich über die Wange.
„Ich glaube er weiß es, so wie er dich angesehen hat, und vorhin hatte ich den Eindruck das er dich Paps nennen wollte. Trotzdem hast du Recht, noch sind wir nicht seine Eltern, oder?“
Sie war unsicher, und alles was sie sagte klang in ihren eigenen Ohren seltsam und wirr.
„Es ist unheimlich zu wissen das man mal einen Sohn haben wird, wie er aussieht und mit ihm reden zu können. Gerade deswegen ist es wichtig denke ich das wir vergessen das wir eines Tages seine Eltern sein werden. Und ihn einfach nur als den kleinen Jungen sehen, der in unserer Zeit gefangen ist.“
Einige Zeit ließ sich Lexa seine Worte durch den Kopf gehen, wirklich vergessen würde sie nie können wer Alexander war, doch sie wußte das Tony recht hatte. Sie durfte sich nicht dazu hinreisen lassen ihn wie ihren Sohn zu behandeln. Jetzt war sie erst richtig froh das der Junge mit den Eltern zusammen auf die Insel gehen würde. Ihn um sich zu haben, zu wissen wer er war, und sich um ihn zu sorgen, würde nur alle in Gefahr bringen.
„Hier seid ihr...“ erklang Mikas Stimme von der Tür her „ich habe euch schon überall gesucht. Ich bin mit der Liste fertig. Und Merlin drängt zum Aufbruch.“
Leise seufzend löste sich Lexa aus Tonys Umarmung. Es wurde Zeit für sie zu gehen. Ihre Hand in der seinen, folgten sie Mika ins innere des Farmhauses.
Die Eltern standen alle im Flur, bereit sofort auf zu brechen. Ihr Vater hatte den kleinen Jungen an der Hand und lächelte ihr stolz entgegen.
„Ich bin morgen früh wieder da. Sollte etwas sein, meldet euch bei mir.“ meinte sie zu Tony und den Mädchen gewandt. Sie wußte nicht warum, doch sie hatte ein komisches Gefühl das sie nicht einordnen konnte.
Sie griff nach ihrem Rucksack, als sie ihn schon auf den Schultern hatte, viel ihr noch etwas ein. Sie trat in die Küche wo Kelly dabei war das Geschirr in den Geschirrspüler zu räumen.
„Kelly, kannst du mir bitte das Tagebuch geben?“
Lächelnd nickte Kelly und griff in eine Schublade, zog das alte ledergebundene Büchlein heraus und reichte es ihr.
Dankbar nahm es Lexa an sich, schob es in ihren Rucksack und lächelte ihrer Freundin noch einmal zum Abschied zu. Dann gesellte sie sich zu den Eltern und trat mit ihnen hinaus ins Freie, wo die Pferde schon auf sie warteten.



©2008 by NicoleKiefer. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare


Von Aabatyron
Am 13.12.2008 um 03:27 Uhr

Das scheint ja eine richtig spannende Geschichte zu werden......
Die zweite Hälfte ist so "einfühlsam" geschrieben - da muss man einfach weiterlesen....

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