Dies ist wirklich nur ein winziges Stücke. Ich hab im Moment echte Ladehemmung, auch bei meiner eigenen Story.
Aber damit ihr nicht denkt, daß ich hier erstmal etwas in Gang setze, dann aber nicht mitschiebe, habe ich den winzigen Abschnitt trotzdem reingestellt.


Gemeinsame Story:

Hedda stieg ächzend aus dem Reisebus. Ihre Freundin Annegret stieß ihr ungeduldig einen Finger in den Rücken. Wenn sie das nochmal macht, stelle ich ihr ein Bein, dachte Hedda bei sich.
"Nun warte doch mal. Soll ich mir die Haxen brechen?" schnodderte Hedda nach hinten.
Doch als sie vor der Holzhütte ankam und sich umsah, war ihr Ärger wie weggeblasen. Drei Jahre hatte sie sparen müssen, bis sie das Geld für die Schottlandreise zusammen hatte. Annegret, mit der dicken Witwenrente ihres Mannes, kannte solche Probleme natürlich nicht.
Zehn lange Tage hatte die Fahrt bis hier ins Hochland gedauert. Und wenn man achtundsechzig war, waren zehn Tage in einem unbequemen Reisebus, mit zigarettenschachtelgroßen Schlafkabinen nicht gerade ein Zuckerschlecken.
Henry, der braungebrannte und weißhaarige, Reiseleiter klatschte laut in die Hände.
"So, kommen Sie alle mal bitte her! Alle herkommen!" Nur widerwillig riss sich die Seniorengruppe von dem schönen Anblick der Berge los.
"Wir müssen jetzt das Mittagessen vorbereiten. Wie gestern abgestimmt, machen wir heute Kartoffelsalat und Würstchen. Die, die gestern das Essen gemacht haben, müssen heute abwaschen. Also, hurtig, alle an die Arbeit!"
"Man könnte meinen, wir sind seine Angestellten.", murrte Annegret, doch sie ging hinüber zum Campingtisch und schnappte sich ein Kartoffelschälmesser und eine Schüssel mit Kartoffeln.
Bertie, ein weiteres Reisemitglied, und unangefochtener Liebling der Damen, kam herüber und lächelte Hedda breit an.
"Ist das nicht herrlich? Diese Berge... wunderschön. Und dann diese Luft? Da fühlt man sich gleich wieder wie siebzehn."
"Also, ich weiß ja nicht, Bertie." Hedda zog die Brauen hoch und musterte den rüstigen Schwerenöter.
"Na gut, dann wie zwanzig. Das ist sowieso viel besser. Da ist man nicht mehr so unschuldig."
"Wann waren Sie je unschuldig, Bertie?", fragte Annegret von hinten. Hedda sah sie verärgert an. Musste sich diese blöde Henne denn überall einmischen?
"Na, allzu unschuldig ist ja auch langweilig." setzte sie hastig hinzu. Bertie nickte zustimmend.

Drei weitere Seniorinnen kamen herüber, setzten sich zu Annegret an den Tisch und begannen Kartoffeln zu schälen. Zwei der Männer füllten den Steingrill vor der Hütte mit Holzkohle und zündeten sie an.
Inzwischen waren sie ein recht eingespieltes Team. Beim Kochen und Abwaschen wechselten sie sich ab.
Private Dinge durften nur in der eigenen Schlafkabine liegen.
Die etwas beweglicheren Rentner hatten die Betten weiter oben. Die, die sich nicht mehr allzu gut bewegen konnten, hatten die Betten in der Mitte bekommen. Ganz unten schliefen die ganz Rüstigen.

Hedda hatte Glück, sie hatte eine Kabine in der Mitte bekommen. Direkt unter ihr schlief ausgerechnet Bertie. Das wurmte Annegret natürlich ganz besonders.

"Hier in Schottland soll es ja viel Gewitter geben.", begann Bertie das Gespräch von Neuem. "Dabei hab ich doch solche Angst vor Gewitter." Gespanntes Schweigen. "Wenn das ganz schlimm wird, muß ich wohl zu Dir ins Bett krabbeln, Heddalein."
Das begeisterte Kreischen der Damen stachelte den wilden Bertie noch an.
"Wenn wir steckenbleiben, müssen sie uns mit der Kneifzange wedder rausholen."
Das laute Gelächter, daß über die Berge scholl, hätte wohl auch von einer Abschlussklasse stammen können.
So alberten und scherzten sie, ohne auf das Donnergrollen zu hören.











Nana Nymphadore