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Poesie => Wut & Hass


Der gnadenlose Richter - von Aabatyron, 09.07.2008
Der gnadenlose Richter



Von einer "Behörde" kam just ein Brief,
die Frau ratlos ihren Mann zu Hilfe rief.
Sie kam von einem weit entfernten Land,
den Sinn des Briefes sie überhaupt nicht verstand.
Der Text des Briefes ward sehr bös und gemein,
wohl wär‘ er für "Inländer" auch eine arge Pein.
Man droht, des Landes wollt man sie verweisen,
am besten wär’s wohl, sie würd' freiwillig ausreisen.
Was soll das bedeuten, ist so was denn richtig,
der Grund dazu ist doch so klein und nichtig?
Geholfen hat sie einem Kranken in rechtlicher Not,
da droht das „Gesetz“ gleich fast mit dem Tod?
Was ist denn los mit den vielen klugen Gesetzen,
darf jetzt ein Richter selbst die Messer wetzen?
Wie kann ein studierter Mensch nur ernsthaft glauben,
er könnt konsequenzfrei der Familie die Mutter rauben?
Hat gar nicht gedacht wohl an deren Kinder,
die betrifft das Ganze doch auch nicht minder.
Der will auch noch Geld für seinen schlimmen Spruch,
das erinnert fast an des Mittelalters Folterer Fluch.
Viele Zeugen hat er auf dem Papier schnell benannt,
die hat man zuvor im ganzen Land nicht gekannt.
Im Namen des Volkes er spricht, man glaubt,
wüsst’ es das Volk, es hät' dies niemals erlaubt.
Gespart hat die Familie jeden einzelnen Cent,
die Raffgier des Richters kein Erbarmen kennt.
Genommen hat er der Familie ihr letztes Geld,
kein Öl im Tank, jetzt wird‘s kalt auf der Welt.
Dann kommt hernach noch eine Verwarnung,
nicht vom Richter, wohl als geschickte Tarnung.
Ein anderes "Amt" dieses Papier ihr sendet,
das erkennst sie erst, als den Brief sie wendet.
Das Recht vom Land wird genau erläutert,
verbannt wird jeder der am Verstehen scheitert.
Gedroht in makabrer sowie sehr roher Weise,
verhalten soll sie sich ab jetzt nur noch still und leise.
Vermutlich deshalb, damit niemand kann je erfahren,
das Treiben der Briefeschreiber eigenmächtiges Gebaren.
Folgt sie nicht dem Wortlaut, und nur diesem,
wird sie als Ausländer sofort des Landes verwiesen.
Die Frau jetzt sitzt zu hause, sich weinend grämt,
wüsst‘ es der Briefschreiber, ob er sich wohl schämt?
Die ganze Familie hat er gründlich und arg beleidigt,
da nützt auch nichts dass er ist staatlich vereidigt.
Wer so was fertigbringt ohne menschliche Regung,
dessen Geist ist schwach in seiner Bewegung.
Das ist keine Warnung, das ist purer Hohn,
für alle die ohne Geburtsrecht arbeiten fast ohne Lohn.
Wenn künftig jeder legt die Gesetze so aus,
dann gibt‘s in Zukunft nur noch Frust und Kraus.
Von so einem Zustand erzählten viel die Alten,
wo konnte eine dritte Macht frei schalten und walten.
Das ist das Letzte was man will wieder im Land,
darum gehören solche Briefschreiber als erste verbannt.
Jeder will wissen, wie heissen diese mit Namen,
die erfährt alle Welt beim letzten gesprochenen Amen.
Ein solch‘ Gedicht gemacht sollt immer werden,
wo einer will plagen unnötig jemand auf Erden.
Hat erst einmal gelesen den obigen Reim,
einer, in dem wohnt der Gerechtigkeit Keim,
wird auch bei jenen die Gesetze angewandt,
die wollen eine Mutter sehen des Landes verbannt.
Der Zorn verfliegt, du hörst auf zu schelten,
findest du den Richter, dessen Worte ehrlich gelten.
Gottseidank die guten Richter in der Mehrzahl sind,
zusammen kann bleiben, Mann, Frau und Kind.
Aufhören wird hoffentlich dann alles Verhohnen,
die Familie kann glücklich weiter im Lande wohnen.
Und gibt es keine Moral bei dieser Geschicht,
dann wird geschrieben wohl das nächste Gedicht.



Autor: Aabatyron
Im Oktober des Jahres 2007



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