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Menosgada - von sicbro, 04.12.2007
Das Reich der Zwerge

„Du bist lustig, wie soll ich denn über diesen See kommen? Ich bin zwar eine gute Schwimmerin, aber hast du einmal nachgesehen, wie kalt das Wasser ist. Da komme ich ja als Eis am Stil auf der anderen Seite an.“ „Da hast du Recht. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Du kannst ja nicht fliegen.“, antwortete Chira. Sie überlegte. „Ich hab´s!“, sagte sie. „Warte hier“. Sie flog über den See und verschwand in der dahinter liegenden Dunkelheit. Nach einer Weile, Finni kam es vor wie eine Ewigkeit, höre sie wie Chira zurückkam.
Allerdings war das Flattern der Flügel lange nicht so leicht, wie es sich beim wegfliegen anhörte. Vielmehr konnte man erahnen, dass Chira etwas schweres schleppte. Als sie über dem See war, konnte Finni sehen warum. Chira hatte an einem Bein ein Seilende hängen. Sie hielt es mit ihren Krallen fest. Man konnte ihr im Gesicht ansehen, dass das Seil für sie sehr schwer sein musste. Als sie bei Finni ankam, waren ihre Kräfte erschöpft und sie taumelte zu Boden. Finni sprang auf sie zu und konnte sie noch kurz vor dem Fußboden auffangen. „Danke“, schnaufte die kleine Fledermaus. „Ich,… ich,..“ Chira brachte noch kein Wort heraus.
Zu sehr war sie mit atmen beschäftigt. Finni setze sie auf einen Stein und kramte ihre Wasserflasche aus dem Rucksack. „Hier trink!, sagte sie, während sie etwas kühles Nass in ihre hohle Hand schüttete. Chira züngelte hastig mit ihrer Zunge das Wasser aus der Hand. „Hee, das kitzelt!“, lachte Finni, als die kleine Zunge ihre Handfläche berührte. „Danke noch einmal. Ich habe das andere Ende des Seiles an einem großen Felsbrocken befestigt. Wenn du das gleiche mit diesem Ende hier machst, dann müsste dich das Seil tragen.“ Finni sah sich um, nahm das Seilende und knotete es um einen Felsbrocken, den sie als groß genug ansah. Trotzdem kamen in ihr Zweifel hoch. Sie war zwar kein Sportmuffel, aber ob sie eine so weite Strecke am Seil hängend überbrücken konnte? Chira ahnte Finnis Zweifel. „Na los, das schaffst du schon. Eine andere Möglichkeit fällt mir nicht ein.“ „Na gut, dann mal los.“, sagte Finni mehr zweifelnd als bestimmt. Sie verstaute wieder ihre Wasserflasche und hüpfte hoch, um sich das Seil zu greifen. Wie ein nasser Sack hing sie daran. Sie versuchte immer wieder Schwung zu hohlen, um ihre Beine um das Seil wickeln zu können, aber irgendwie wollte das nicht klappen. „Du schaffst das, komm noch einmal.“, feuerte sie Chira an.
Finni holte noch einmal Schwung und tatsächlich gelang es ihr, die Beine um das Seil zu wickeln. Vorsichtig, mit den Beinen voraus schob sich Finni in Richtung See. ´´Hmm, das geht ja leichter, als ich annahm``, dachte sie übermütig. Doch auf halber Höhe merkte sie, wie ihre Arme und Beine zu schmerzen begannen. „Ich glaube ich werde es nicht schaffen“, jammerte sie zu Chira, die mit besorgter Miene neben ihr her flog. „Aber du musst. Umkehren kannst du nicht mehr, dafür bist du schon zu weit!“ Finni versuchte es weiter. Jeder Zentimeter Vorschub erhöhte die Schmerzen in Armen und Beinen. Die Tränen standen ihr bereits im Gesicht, aber Finni biss sich auf die Lippe und hielt durch. Immer weiter, immer weiter, das andere Ende war bereits zu erkennen.
Doch es half nichts. Nach zwei Dritteln des Weges verließen sie die Kräfte. Finni rutsche mit ihren Händen am Seil ab, konnte sich auch mit den Beinen nicht mehr halten und fiel in Richtung Wasseroberfläche. Sie schrie und fuchtelte mit den Armen. Chria konnte ihr nicht helfen, nur untätig zusehen. Finni schloss die Augen und hielt die Luft an in Erwartung gleich ins Wasser ein zu tauchen. Plötzlich blitzte ihr Anhänger auf und wie von Geisterhand blieb sie drei Zentimeter über dem Wasser stehen. Ungläubig öffnete Finni die Augen und sah auf das knapp unter ihr liegende Wasser. „Chira, was geht hier vor?“, fragte sie leise ihr neue Freundin. Chira war genauso erschrocken über diese Situation. „Ich habe keine Ahnung. Anscheinend hat das Licht von Menosgada deinen Sturz gebremst. Ich weiß ja, dass es ein mächtiges Instrument ist, aber all seine Geheimnisse kenne ich leider auch nicht. Versuche dich aufzurichten!“
Finni versuche nach unten in Richtung Wasser zu fassen, aber es ging nicht. Es war, als würde sie auf einer Plexiglasscheibe liegen. Langsam richtete sie sich auf, erst auf allen Vieren, dann stieg sie langsam auf ihre Füße. Als Finni stand sah es beinahe so aus, als würde sie über dem Wasser schweben. „Und jetzt?“, fragte Finni. „Jetzt versuche zu laufen.“, antworte Chira. ´´Na gut, mehr als ins Wasser fallen kann ich ja nicht``, dachte Finni. Sehr vorsichtig setze sie den ersten Schritt. Sie tippte erst mit dem Fuß auf das „Nichts“, belastete dann ihr Bein immer mehr, bis sie den ersten Schritt vollendet hatte. „Es hält!“, flüsterte Finni, als hätte sie Angst, dass lautes Sprechen diese unsichtbare „Brücke“ zum Einsturz bringen könnte. Stück für Stück schritt sie immer weiter, bis sie das sichere Ufer erreicht hatte. Kaum festen Boden unter den Füßen lies sie sich auf die Erde sinken. Auch Chira landete neben ihr. „Wow, das glaubt mir daheim keiner.“, kam noch aus Finni heraus, danach wurde ihr es schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein.

„Finni, Finni, wach auf!“, piepste Cira. Sie versuchte Finni wach zu bekommen, indem sie mit ihren Flügeln auf Finnis Backen „schlug“. Aber ihre Flügel waren zu klein und zu sanft. Chira überlegte und hüpfte dann zu Finnis Händen hinab und begann sie mit der Zunge an den Handflächen zu kitzeln. Diese „Weckmethode“ funktionierte. „He, das kitzelt.“, griste Finni. „Na Schlafmütze, wieder wach?“, wollte Chria wissen. „War ich lange weg?“ „Nein, nur ein paar Minuten – das heißt, wenn ich dich nicht geweckt hätte, dann …“, wollte Chira ausführen, aber Finni unterbrach sie: „Ja, ich danke dir liebe Freundin.“ „Freundin? So hat mich noch keiner genannt. Meinst du das ernst?“, konnte es Chira gar nicht fassen. „Natürlich, schließlich hilfst du mir aus dieser Höhle heraus. Ohne dich würde ich es nicht schaffen. Also rettest du mir – sozusagen – mein Leben. Du bist eine kleine Lebensretterin, meine Freundin.“, erwiderte Finni. „Freundin!“, wiederholte die kleine Fledermaus ganz verträumt. Finni konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Du veräppelst mich!“, maulte Chira. „Nein, ich meine es ernst.“, bekräftigte Finni. „Wie geht’s jetzt weiter?“ „Wir müssen hier weiter. Aber vorher sollten wir erst noch einmal da rein.“, sagte Chira und deutete auf eine schwere Holztüre rechts vor ihnen, die Finni bis jetzt noch gar nicht aufgefallen war. „Was ist da drin“, wollte sie wissen. „Mach die Tür auf, dann weißt du es. Den Schlüssel trägst du bei dir.“, antworte Chira. „Lass mich raten, der Schlüssel ist mein `Licht von Menosgada´. Was muss ich tun?“, wollte Finni wissen. „Sag Aperio und halt das Amulett an die Türe“. Das tat Finni dann auch. Sie nahm ihre Kette ab und hielt das Amulett an die Türe: „Aperio!“, rief Finni. Die Türe öffnete sich mit einem schweren Knarren. Finni staunte nicht schlecht. Sie standen vor einer Art Vorrats- und Waffenkammer. Die Kammer war nicht sonderlich groß, vielleicht etwas kleiner als ihr Zimmer, aber voll gestopft bis unter die Decke. Finni trat in den Raum und sah sich näher um. Sie öffnete eines der umstehenden Tongefäße. Darin befand sich eine Flüssigkeit. Sie tauchte ihren rechten Zeigefinger ein und führte ihn zum Mund: „Das ist ja Wein!“, rief sie. Chira lachte: „Ja das ist Wein und dort drüben findest du Dörrfleisch und Brot. Nimm dir, was in deinen Rucksack passt.“ „Aber wem gehört das alles hier?“, wollte Finni wissen. Sie wollte ja schließlich nichts stehlen.
„Das ist einer von vielen Lagerräumen der Zwerge. Sie werden es gar nicht merken, wenn etwas fehlt.“, antwortete Chira - jedenfalls etwas in der Art, denn genau konnte Finni es nicht verstehen. Chira hatte nämlich schon den Mund voll und kaute auf etwas herum. Finni nahm eine lehre kleine Tonflasche, die am Boden stand und füllte sie mit Wein. Danach ging sie zwei Schritte weiter, bis sie vor dem Fleisch und dem Brot stand. „Was meinst du, wie lange wird es dauern wird, bis wir aus der Höhle heraus sind?“, fragte sie. „Pack dir ruhig viel ein. Zwei bis drei Tage werden wir wohl brauchen.“, schmatzte Chira.
„Zwei bis drei Tage? Das ist ein Scherz oder?“, prustete Finni, aber Chira schüttelte mit dem Kopf. „Das ist dein ernst.“, schnaufte Finni resigniert. Sie packte sich ihren Rucksack voll mit Fleisch und Brot, gerade so viel, dass die Tonflasche und natürlich ihre mitgebrachten Sachen darin noch Platz hatten. „Du solltest dir vielleicht auch eine Waffe mitnehmen. Die Höhlen sind nicht der sicherste Ort, musst du wissen.“, meinte Chira. „Finni überraschte schon gar nichts mehr. Ohne Wiederworte ging sie auf die andere Seite der Kammer zu den Waffen und rätselte, was sie wohl nehmen sollte. Sie hatte ja schließlich mit keiner Waffe Erfahrung. Sie entschied sich dann für ein kurzes Schwert, dass sie mit Hilfe der dazu gehörenden Scheide an ihre Hose befestigte. „Ich habe zwar keine Ahnung, wie man damit umgeht, aber wenn du meinst.“, sagte Finni und zuckte mit den Schultern. Jetzt wollte auch sie etwas essen. Sie hatte einen Bärenhunger. Durch die ganze Aufregung hatte sie es nicht gemerkt, aber jetzt fühlte sie es umso deutlicher:
H u n g e r! Finni brach sie ein Stück Brot ab und machte sich dann über das Dörrfleisch.
War das gut. Während sie aß, dachte sie noch einmal über das erlebte nach. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie an diesem Ort war. Menosgada – davon hatte sie noch nie etwas gehört und doch kam ihr der Klang der Worte, als Chira sie zum ersten Mal aussprach, sehr vertraut vor. Sie dachte auch an ihren Vater, von dem sie ja die Kette mit diesem Amulett bekommen hatte. Sie fragte sich, ob er wusste, was seine Familie da über Generationen besaß. Aber sie konnte sich das nicht vorstellen.
Als Finni mit dem Essen fertig war, wurde sie müde. „Kein Wunder.“, sagte sie laut. „Was ist kein Wunder?“, wollte Chira wissen. „Es ist kein Wunder, dass ich Müde bin. Als ich mich auf den Weg begeben hatte, war es früher Abend. Und jetzt laufen wir schon lange durch diese Höhlen. Ich bin seit Stunden auf den Beinen. Meinst du wir können hier rasten und etwas schlafen?“, fragte Finni. Chira gefiel der Gedanke gar nicht, verstand aber, dass Finni jetzt etwas Schlaf brauchte.
„Na gut. Schlaf etwas, ich bleibe wach und passe auf. Ich brauche nicht so viel Schlaf.“ Finni bekam die letzten Worte schon gar nicht mehr mit. Sie rollte sich auf einem in der Ecke liegenden Fell zusammen und schlief augenblicklich ein. Auch Chira, die ja eben noch getönt hatte, dass sie nicht so viel Schlaf benötigen würde, musste gähnen und langsam aber sicher fielen auch ihr die Augen zu.

Finni schreckte auf. So einen komischen Traum hatte sie ja noch nie. Zwerge, Höhlen und eine Fledermaus. Sie fragte sich selbst, wie sie immer auf solche komischen Träume kam. „Guten Morgen.!“, mit diesem Worten wurde sie in die Realität zurück geholt. Das alles war kein Traum. Sie lag tatsächlich in einer Kammer unter einem Berg und eine kleine Fledermaus sagte gerade ´Guten Morgen` zu ihr. Eiskalt lief es ihr den Rücken herunter, als sie dies realisierte. Sie lies sich aber nichts anmerken und erwiderte: „Dir auch einen guten Morgen.
„Wie lange habe ich geschlafen?“ Beschämt blickte Chira auf den Boden: „Das kann ich dir gar nicht sagen, ich bin nämlich auch eingeschlafen.“ „Ohh, dann sollten wir unsere Nachtwachen in Zukunft besser planen.“, grinste Finni sie an. „So und wie geht’s nun weiter?“, fragte sie. „Wenn du alles hast, dann los“, meinte Chira und verlies die Kammer. Finni folgte ihr und fragte „Gibt es auch einen Spruch, um diese Türe wieder zu verschließen?“ „Natürlich.“, antwortete Chira „Praedox verschließt sie wieder.“ „Praedox!“, rief Finni und die Türe schloss sich wieder. Die beiden folgten einige Zeit dem Tunnel, der sich nach dem See vor ihnen erstreckte. Chira flog voraus. Der Tunnel war lang und gerade groß genug, dass Finni aufrecht stehen konnte. „Cira, warte einmal“, schnaufte sie nach – wie es ihr vor kam – zahlreichen Kilometern. „Was ist?“, wollte die Fledermauswissen. „Ich brauche dringend eine Rast, mir tun schon die Füße weh“. „Jetzt schon, wir sind doch noch gar nicht lange unterwegs. Wenn du hier ständig Rast machen willst, brauchen wir mindestens einen Monat, bis wir den Ausgang erreichen“, erwiderte Cira mit einem Grinsen im Gesicht. „Was heißt hier ´jetzt schon`? Ich finde wir sind sehr lange gelaufen – Verzeihung, in deinem Fall: geflogen“, feixte Finni zurück. „Mal im Ernst, ich brauche eine Pause.“ „Na gut, machen wir Rast“, sagte Cira und landete auf Finnis Schulter. Ihre große Menschen- Freundin ließ sich an Ort und Stelle auf den Boden sinken und streckte alle Viere von sich. „Ohh, du glaubst gar nicht wie mir alles weh tut. Und wenn ich daran denke, dass wir noch ewig unterwegs sind, wird mir ganz anders.“, sagte Finni. Auch Cira machte es sich auf Finnis Schulter bequem und kuschelte sich an ihre Haare. „Tja, wenn du hier raus willst, dann musst du wohl oder übel da durch.“ Beide dösten etwas vor sich hin. Finni nahm ihren Rucksack ab und kramte etwas von dem Brot und dem Fleisch heraus. „Du, darf ich dich etwas fragen?“, wollte Cira auf einmal wissen. „Was denn?“, antwortet Finni kauend. „Wie kommt es, dass du das Licht von Menosgada besitzt, aber nicht weißt, was Menosgada ist – und augenscheinlich auf keine Ahnung hattest, was da um deinen Hals hängt?“ Finni richtete sich auf. „Die Kette mit dem Anhänger, also dem ´Licht von Menosgada`, ist ein Familienerbstück. Wir haben es schon seit Generationen. Vor ein paar Jahren hat sie mir mein Vater geschenkt.“ „Dein Vater?“, unterbrach Cira, „wo ist er jetzt?“ „Mein Vater starb einen Tag danach bei einem Autounfall. Verrückt – als hätte er es geahnt.“ Antwortete Finni. „Was ist denn ein Auto?“, wollte Cira wissen. „Du weißt nicht was ein Auto ist?“, entgegnete ihr Finni ungläubig. „Nein, was ist das?“ „Ein Auto ist ein Gefährt, dass mit einem Motor fährt.“ Finni blickte auf ihre Schulter herab. „Du weißt wirklich nicht was das ist, oder?“ „Nein, sonst würde ich ja nicht fragen. Fährt das Ding alleine? Ganz ohne Pferde?“, fragte sie nochmals. „Ja, dafür hat es ja einen Motor.“, sagte Finni. Sie sah der kleinen Fledermaus an, dass sie kein Wort verstand. „Sagen wir einfach, mein Vater starb durch einen Unfall, in Ordnung?“. „In Ordnung. Aber du hast Recht, ist schon komisch, dass er dir das ´Licht` kurz vor diesem Unfall gab. So jetzt müssen wir aber wirklich weiter, da heißt, wenn deine großen Treter wieder bereit dazu sind. „Hey, was heißt hier groß!“, wehrte sich Finni und wollte gerade Cira mit einer Handbewegung von ihrer Schulter schubsen, als die kleine Feldermaus von selbst abhob und ein paar Meter weiter flog. „Na komm du großes Ding, auf die Beine“, grinste sie. Finni erhob sich langsam und stellte sich auf ihre Füße. Ohh, tat das weh! Sie kam sich vor, als hätte sie schon einen Pilgerweg hinter sich gebracht. Sie schultere ihren Rucksack auf und machte langsam die ersten Schritte, bis ihre Füße sich wieder an den Druck etwas gewöhnten. Trotzdem machte sie bei jedem Schritt ein schmerzverzerrtes Gesicht. Cira sah sich um und blickte in die Grimassen, die Finni zog. Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Finni ignorierte das einfach, sie war viel zu sehr mit ihren schmerzenden Füßen beschäftigt. Trotz ihres Handicaps kam sie mit ihrer kleinen Freundin ganz gut voran. Nach einer Weile wurde der Tunnel größer und heller. Finni konnte die Lichtquelle nicht ausmachen, der Tunnel war einfach heller. Nach weiterem minutenlangen Gehens mündete der Tunnel in eine große Höhle – zu Finnis Erleichterung diesmal ohne Wasser. Jedenfalls ohne einen See, denn feucht war es hier überall. Kaum hatten sie die Höhle betreten hörten sie ein leises Grollen, konnten aber nicht genau ausmachen woher es kam. „Hörst du das Cira?“, wollte Finni wissen. „Ja, ich weiß aber auch nicht, was das ist.“, antwortete sie Finnis fragende Blicke deutend.
„Da, schon wieder“, flüsterte Finni, als erneut ein Grollen zu hören war. Diesmal kam es aber definitiv aus einer Richtung, und zwar genau aus der vor ihnen. Das Grollen erklang wieder und wurde lauter. Instinktiv zog Finni das kleine Schwert, ohne überhaupt genau zu wissen, was sie damit überhaupt anstellen wollte. Aber sie fühlte sich sicherer mit. Cira landete auf Finnis Schulter und versteckte sich hinter einer Strähne Haare. Wieder grollte es und Finni meinte herauszuhören, das es lauter wurde.
„Ich glaube das Geräusch kommt auf uns zu.“, sagte sie ängstlich und sah sich nach einem Versteck um. Leider war diesmal kein Felsbrocken groß genug hinter dem man in Deckung gehen könnte.
Cira hatte ebenfalls Angst. Ihre kleinen Zähnchen klapperten neben Finnis Ohr. „Pst, hör auf damit, das würde ich ja in einem Kilometer Entfernung noch hören“, flüsterte sie in Richtung ihrer Schulter. „Ich kann doch nichts dafür. Mein Kiefer fängt immer zu zittern an, wenn ich Angst habe.“, rechtfertigte sich Cira.
Jetzt war das Grollen schon ziemlich Nah. Da es sowieso keinen Ausweg gab (außer zurück in den Tunnel flüchten und das wollte sie auf keinen Fall), nahm Finni all ihren Mut zusammen, richtet das Schwert auf das Grollen und horchte, wie es immer lauter wurde, wie es immer näher kam.


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Kommentare


Von Jason-Potter
Am 06.12.2007 um 19:31 Uhr

Freut mich, dass du so offen für Kritik bist.

Ich habe immer ein etwas mulmiges Gefühl, wenn ich jemanden eine Kritik gebe, weil ich befürchte er könnte es vielleicht falsch verstehen. Weil es ist natürlich auch so, dass man nicht unbedingt gerne Fehler aufgezeigt bekommen will. Aber andererseits denke ich dann aber auch immer, dass ich auch gerne gesagt bekommen würde, wenn irgendwo noch Makel in meinen Texten vorliegen, denn selbst ist man für solche Dinge meistens blind oder sieht anderswo die Schwachstellen. Es ist natürlich schwer echte Tips zu geben, weil jeder hat ja bekanntlich einen anderen Schreibstil, der sich nach dem eigenen Geschmack richtet, aber ich denke der ein oder andere kann vielleicht immer mal nützlich sein und bei Sachen Grammatik, gibt es ja sowieso nur einen richtigen Weg.

Ich freue mich schon auf deinen nächsten Teil. Lass dir ruhig Zeit, umso weniger hast du später mit der Zweitkorrektur zu tun, ich sehe es nämlich gerade bei mir, wo ich leider sehr vieles noch ändern muss, damit es mir selbst wieder gefällt.

Grüße

Jason Potter


Von sicbro
Am 06.12.2007 um 14:25 Uhr

Vielen, vielen Dank.
Werde die Vorschläge umsetzen und nächste Woche (oder übernächste :-) ) das Kapitel 4 uploaden.


Von Jason-Potter
Am 05.12.2007 um 22:41 Uhr

Hi sicbro, wie ich sehe hast du weitergeschrieben, toll, mach weiter so. Deine Geschichte ist teilweise sehr amüsant geschrieben und man mag die Charaktere sofort. Allerdings fällt mir auf, dass du ab und zu dazu neigst Dingen voreilen zu wollen und dadurch ein paar etwas unschönere Hüpfer in die Handlung einbaust die einen automatisch mitten im Lesefluss stolpern lassen. Vielleicht da ab und zu mal bremsen und sich Hin und wieder wirkt auch Finni etwas zu naiv. Spätestens an der Stelle wo sie gesagt bekommt dass sie wahrscheinlich eine Waffe benutzen müsse, hätte sie aus allen Wolken fallen müssen. Da müsstest du noch etwas an der Glaubwürdigkeit basteln ( Bedenke: sie ist ja nur eine Schülerin unserer Welt und ich glaube nicht, dass man sich als solche so schnell auf neue Gegebenheiten umstellen könnte ohne sich in seiner Existenz bedroht zu fühlen und arge Schweißausbrüche zu bekommen, nur bei dem Gedanken vielleicht bald schon eine Waffe benutzen zu müssen) Ansonsten für ein Jugendbuch in einem sehr schönen Stil geschrieben.

Ich habe dir noch ein paar Verbesserungsvorschläge, hauptsächlich grammatikalischer Art angehängt. Es waren noch ein paar mehr drin, aber nicht so gravierende und du solltest auch noch einmal die Rechtschreibung drüberlaufen lassen.

ansonsten wünsche ich dir einen frohen Nickolaustag




der Flügel
>lange nicht so leicht, wie es sich beim
>wegfliegen anhörte

Änderungsvorschlag (aufgrund Grammatik)

ihrer Flügel
>lange nicht so leicht, wie es sich beim
>wegfliegen angehört hatte.


ob sie eine so weite Strecke am
>Seil hängend überbrücken konnte?

Hier muss Konjunktiv II hin (Irrealis)

ob sie eine so weite Strecke am
>Seil hängend überbrücken könnte?


Hmm, das geht ja
>leichter, als ich annahm

Hier passt besser das Perfekt anstatt Präteritum

Hmm, das geht ja
>leichter, als ich angenommen habe


Kaum festen Boden unter
>den Füßen lies sie

kleiner aber bedeutsamer Rechtschreibefehler

Kaum festen Boden unter
>den Füßen ließ sie

indem sie mit ihren Flügeln auf Finnis
>Backen

nimm hier besser Wangen statt Backen, erinnert zu sehr an den Po


Sie
>fragte sich, ob er wusste, was seine
>Familie da über Generationen besaß

Entweder : seit Generationen besaß
oder aber: über Generationen besessen hatte

Als ich mich auf den Weg
>begeben hatte, war es früher Abend

da müsste noch das Wörtchen gewesen hin oder aber du nimmst die Perfekt Form

Als ich mich auf den Weg
>begeben habe, war es früher Abend


Finni schreckte auf. So einen komischen
>Traum hatte sie ja noch nie

ich würde das "ja" weglassen und noch ein gehabt beifügen.


Von sicbro
Am 04.12.2007 um 23:10 Uhr

So, Kapitel 3 ist fertig.
Ich hoffe, ich habe das mit der Zeit diesmal besser hinbekommen.

Natürlich lade ich wieder herzlich zum Kommentieren und Kritisieren ein.

Alle Rechte liegen wieder bei mir!

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