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Prosa => Horror


Fear-Kapitel 5 - von Heather_Morris, 18.07.2007
Kapitel 5-Begegnung mit dem Ungewissen


Erschossen? Destiny stockte der Atem. Wurde etwa Travis... Nein, sie wollte gar nicht daran denken! Das hier war nur ein kleines Mädchen. Sie konnte sich das alles nur ausgedacht haben. Warum sollte sie ihr glauben?
»Wen erschossen?«, fragte sie und starrte dem Mädchen genau in die Augen.
Wieder senkte sich Merediths Blick. »Ich glaube es war der Freund des Mannes! Sie hatten ziemlich miteinander gestritten. Sie schrieen und schlugen gegenseitig aufeinander ein. Und dann hat er geschossen! Nicht wahr Judy? Genauso war es!« Sie hob ihre Puppe hoch und redete mir ihr, wie mit einem menschlichen Wesen, dann widmete sie sich wieder Destiny. »Judy hat auch alles mitbekommen, weißt du!?«
Destiny antwortete schon gar nicht mehr. Plötzlich packte sie Panik. Meredith hatte einen Mord beobachtet, der hier in dieser Villa stand fand! In der Villa, in der sie ein ganzes Wochenende verbringen wollten! Nein, sie musste die anderen warnen!
»Und du bist dir auch ganz sicher, dass hier ein Mord stattfand!?«
»Ja.«
»In welchem Raum genau?«
»Komm mit!« Meredith nahm sie an der Hand. »Ich zeige es dir!« So zog sie die immer noch etwas verstörte Destiny aus dem Zimmer heraus und betrat mit ihr den Flur, der noch einige Türen mit einigen Geheimnissen dahinter verbarg.
+++
Genua hier, siehst du? Das ist der Raum in dem alles passiert war«, erklärte Meredith und führte sie weiter durch das Zimmer.
»Und wo warst du während dieser ganzen Zeit?«, fragte Destiny und betrachtete sich dabei das Zimmer, dass stark an das Schlafzimmer eines Erwachsenen erinnerte.
»Dort!« Sie zeigte auf einen Wandschrank, dessen Tür schon halb aus den Angeln ragte. »Ich hörte Stimmen und Schüsse und dann bin ich in den Schrank geflohen und habe mich versteckt.«
»Im Schrank?«, Wieder kamen ihr die Bilder ihres Albtraums in den Sinn. Konnte es die Möglichkeit sein, dass sie in diesem Traum Meredith war!? Aber das würde doch keinen Sinn ergeben, oder?
»Meredith, waren es nur zwei Männer oder doch vielleicht drei! Bitte, versuch dich genau daran zu erinnern! Es wäre wirklich wichtig!«
Meredith sah nachdenklich an die Decke, die nach ihrem Aussehen her wirkte, als könne sie jeden Moment einstürzen. »Es waren glaube ich doch drei!«, antwortete sie schließlich. »Oder Judy?« Sie presste den aufgemalten Mund ihrer Puppe an das Ohr. »Judy ist sich auch ganz sicher, dass es so gewesen sein muss!«
Also doch drei Männer! Genau wie es Destiny geträumt hatte. Zufall oder vielleicht doch Bestimmung? Aber wenn der ganze Traum der Realität entsprechen sollte, dann...
»Haben dich diese Männer auch mit einer Waffe bedroht Meredith?«
Wieder schien sie zu überlegen. Dann senkte sich ihr Blick, der mit einem mal trüb wirkte. »Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und diese Männer standen vor mir. Sie waren so groß und sie alle hatten eine Pistole bei sich. Der in der Mitte zielte mit seiner Waffe auf mich und meinte, dass er doch noch eine unnötige Zeugin gefunden hätte, die zu erledigen wäre. Dann zielte er auf mich, worauf einer der beiden etwas dagegen hatte. Er meinte, dass er doch kein Kind töten könne und dann ...« Ihre Stimme senkte sich und sie presste ihre Puppe noch fester an ihren Körper. »...hatte er nur gesagt, dass er das schließlich schon einmal gemacht hätte und nichts dabei gewesen wäre.«
Destiny sah, wie schwer es Meredith fiel diese Geschichte zu erzählen. Die Frage war nur, wie sie letztendlich entwischen konnte.
»Wie konntest du dich retten, Meredith?«
Sie schüttelte abwesend den Kopf. »Ich weiß es nicht mehr! Irgendwie war alles dunkel und als ich wieder wach wurde, lag ich immer noch in dem Schrank.«
Wahrscheinlich war sie ohnmächtig geworden, doch zuvor hatte sie einen Mord beobachtet. Sie war eine gefährliche Zeugin! Eine Zeugin, die zu erledigen war! Meredith schwebte im Moment in Lebensgefahr. Doch nicht nur sie! Auch Destiny und die anderen. Immerhin befanden sie sich auch in dieser Villa und waren somit ebenfalls unnötige Mitwisser! Doch warum hatte der Kerl Meredith nicht erledigt, als er die Chance dazu hatte?
»Welcher der Männer wurde erschossen? Der, der dich bedroht hatte?«
»Nein, der hatte geschossen! Der Mann, der mich verteidigt hatte, musste sterben.«
»Und der dritte?«
»Ich weiß nicht ...ab da war schon alles schwarz! Als ich langsam wieder aufwachte, war niemand mehr da!«
»Verstehe...« Sie sah Meredith mitfühlend an und strich ihr zart die langen Haare aus dem Gesicht. Ihr tat das Mädchen unendlich leid. Sie war so jung und musste schon so viel mitmachen. Am besten wäre es schnellstens aus diesem Horrorhaus zu verschwinden und die kleine Meredith mitzunehmen. Danach könne sich die Polizei um diese Verbrecher kümmern!
»Hör zu Meredith!« Destiny legte beide Hände auf die Schulter der Kleinen. »Wir gehen jetzt gemeinsam meinen Freund suchen und dann verschwinden wir aus diesem Gebäude, okay!?«
Meredith schien noch unentschlossen. »Ich habe aber Angst, nach draußen zu gehen!«, meinte sie und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
»Das brauchst du nicht«, versuchte Destiny sie zu beruhigen. »Draußen ist es viel sicherer, als hier drin! Glaub mir!«
Meredith machte nicht den Eindruck, als ob sie sich auf dieses Versprechen einlassen würde. Ihr Blick strahlte Misstrauen aus, der sich sogleich in Entsetzen verwandelte. Erschrocken wich sie zurück und starrte mit offenem Mund hinter Destiny, die sich daraufhin ebenfalls verwundert umdrehte.
»Was hast du denn? Da ist doch schließlich... « Weiter kam Destiny nicht. Die Angst schnürte ihr förmlich die Kehle zu und ließ sie nur schwer zu Atem kommen. Im Türrahmen lehnte ohne Zweifel der gleiche Mann, der Meredith den Tod angedroht hatte. Das verriet die schwarze Kleidung, das blonde Haar und die Pistole, die er genau auf die beiden Mädchen richtete.
»Guten Abend, die Damen«, meinte er lakonisch.
Wie erstarrt sah Destiny auf den Kerl, dessen Grinsen breit und Augen kalt waren. Man sah ihm schon an, dass er ein gewissenloser Mörder war, der auch vor Kindern keinen Rückzieher machte.
»Wie ich sehe hast du inzwischen eine Freundin gefunden. Wie nett!« Der Typ, der ziemlich groß und auch keinen schwachen Eindruck machte, kam den beiden gefährlich nahe. »Das bedeutet gleich doppelt so viel Spaß für mich!« Ein höhnisches Kichern folgte, bis er schließlich seine beiden Opfer in die Enge getrieben hatte und sie gierig musterte, wie ein hungriges Tier seine Beute. »Bleibt jetzt nur die Frage, wer von euch beiden hübschen die erste sein darf, der ich den Schädel wegpuste!« Er blickte abwechselnd Destiny und Meredith an, bis sein Blick schließlich verharrte. »Du bist genau mein Geschmack! Du darfst zuerst!«
Meredith schrie erschrocken auf, während Destiny allmählich feiner Schweiß auf der Oberlippe stand. Verzweifelt versuchte sie den Blicken ihres bevorstehenden Mörders stand zu halten, doch schon bald kamen ihr die Tränen in die Augen.
»Nein!« Ihre Stimme war ein heiseres Flüstern geworden und sie presste sich noch enger an die Wand. Doch wurde sie grob am Arm gepackt und auf den Boden geworfen. Zwar wollte sie sich wieder aufrichten, doch da wurde sie wieder runter gedrückt und im nächsten Moment spürte sie einen erheblichen Druck auf ihrem Oberkörper. Der Mistkerl hatte sich mit seinem ganzen Gewicht auf die hilflose Destiny gesetzt und sah sie nun hämisch von oben herab an. Zudem packte seine eine Hand noch ihren Hals, während er mit der anderen die Pistole an Destinys Schläfe drückte.
»Gibt mit Sicherheit eine schöne Sauerei!« Wieder lachte er, wobei er nicht auf Meredith achtete, die ausholte und ihm mit voller Wucht ihre Puppe an den Kopf warf.
Natürlich verletzte sie ihn damit nicht, jedoch war der Treffer so unverhofft gewesen, dass dem Kerl die Pistole aus der Hand fiel, die sich Destiny sofort aneignete. Zitternd zielte die genau auf das überraschte Gesicht des Mannes. Dazu bereit jeden Moment abzudrücken.
»Na, wer pustet jetzt wem den Schädel weg!?«, fragte Destiny sarkastisch und schluckte schwer. Sie hatte noch nie in ihrem Leben jemanden erschossen. Wäre sie dazu tatsächlich im Stande? Sie hatte ihre Zweifel und doch musste es sein! Wenn nicht er dann Destiny, Meredith und all die anderen! Nein, das musste sie einfach verhindern!
»Was ist los? Doch nicht so mutig, was?« Der Typ grinste inzwischen wieder, was Destiny komplett aus der Fassung brachte. Zwar schrie Meredith noch ein »Nein!«, doch da fiel bereits der Schuss, den Destiny nur mit geschlossenen Augen wahrnahm. Sie konnte ihm nicht noch in die Augen sehen, nachdem sie ihn erschossen hatte.
Irgendwie erwartete sie allerdings ein Stöhnen seinerseits, Blut, das ihr ins Gesicht spritzte oder seinen schweren Körper, wie er auf ihren sackte. Doch nichts von all dem geschah. Es blieb ruhig. Außer Destinys aufgeregtem atmen war es absolut still, bis plötzlich wieder das lachen des Kerls erklang und die Stille unterbrach.
»Was zum ...« Destiny riss ungläubig die Augen auf und sah in das noch ziemlich lebendige Gesicht des Mannes, von dem sie ausgegangen war ihm eine Patrone in den Kopf gejagt zu haben. So falsch war das auch nicht! Tatsächlich prangte da ein schwarzes hohles Loch mitten durch seine Augen und doch saß er schadenfroh auf Destiny als sei nichts gewesen.
»Daneben, Schätzchen!«, meinte er lächelnd, während die entsetzte Destiny die Waffe fallen ließ. Sie hatte einfach keine Kraft mehr und keine Kontrolle mehr über ihren Körper.
Sie hatte ihn doch erschossen! Wie konnte das sein? Eines stand jedoch fest: Mit Geistern hatten sie es in dieser Villa ganz sicher nichts zu tun! Blieb nur die Frage mit was dann, wenn schon nicht mit Geistern oder menschlichen Wesen!?

Fortsetzung folgt!



©2007 by Heather_Morris. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare


Von Jason-Potter
Am 31.12.2007 um 19:34 Uhr

Super genial geschrieben, vor allem die Sache mit dme Mädchen und der Puppe finde ich überaus einfallsreich.

Allerdings ist mir an einer Stelle etwas aufgefallen, das erst einmal verwirrend wirkt und zwar dadurch, dass das kleine Mädchen plötzlich wie eine Erwachsene redet. Ich dachte erst schon du hättest den Personalen- zum Ich Erzähler gewechselt, sah aber dann die wörtliche Rede. Das wäre mir vermutlich aber nicht passiert wenn Merediths Rede an dieser Stelle etwas kindlicher und vielleicht auch etwas verstörter formuliert worden wäre.
hier die Stelle.

Wieder schien sie zu überlegen. Dann senkte sich ihr Blick, der mit einem mal trüb wirkte. »Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und diese Männer standen vor mir. Sie waren so groß und sie alle hatten eine Pistole bei sich. Der in der Mitte zielte mit seiner Waffe auf mich und meinte, dass er doch noch eine unnötige Zeugin gefunden hätte, die zu erledigen wäre. Dann zielte er auf mich, worauf einer der beiden etwas dagegen hatte. Er meinte, dass er doch kein Kind töten könne und dann ...« Ihre Stimme senkte sich und sie presste ihre Puppe noch fester an ihren Körper. »...hatte er nur gesagt, dass er das schließlich schon einmal gemacht hätte und nichts dabei gewesen wäre.«
Destiny sah, wie schwer es Meredith fiel diese Geschichte zu erzählen. Die Frage war nur, wie sie letztendlich entwischen konnte.
»Wie konntest du dich retten, Meredith?«

Ist natürlich Ansichtsache, aber die kleine redet ziemlich perfekt in ihrem Wortschatz und zu cool für diese Situation.




Von Mag-Rian
Am 19.07.2007 um 23:53 Uhr

wirklich spannend erzählt!!!
macht spaß zu lesen!!!


Von Aabatyron
Am 18.07.2007 um 19:09 Uhr

Auf einer Scala eins bis zehn: Bewertung zwölf!


Von scrittore
Am 18.07.2007 um 13:26 Uhr

Mach nur so weiter


ciao scrittore

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Es gibt 4 Kommentare


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