Homepage | Kalender | Mein Profil | Meine Post | Autorenliste | Buchshop
Poesie
Prosa
Verschiedenes
Werkstatt
Forum
Sonstiges

Prosa => Liebe


Du liebst mich nicht - von Sarah, 27.03.2007
Ich weiß, du kannst mich nicht lieben
sonst wärst du nicht in deiner Natur geblieben
Doch kann mein Herz meinen Verstand nicht besiegen
werde ich dich für immer lieben.


Sie war sich bisher noch nicht mal sicher, war sie es jetzt? Dieses Kribbeln, das sie jedes mal in seiner Gegenwart, manchmal auch bei dem bloßen Gedanken an ihn, verspürte, war es wirklich Liebe oder nur eine kleine Schwärmerei? Und dieses Gefühl, was auch immer es war, sollte nun vorbei sein? Aber auch mit einer solchen Gewissheit wie dieser konnte sie ihre Gefühle nicht einfach mit einer Art Schalter, ähnlich einem Lichtschalter mit dem einfach die Beleuchtung geändert werden konnte, umschalten. Ihr Herz fühlte sich so zerrissen an. Hätte sie es ihm sagen sollen? Hätte das irgendetwas geändert? Schließlich kann auch er nicht einfach durch eine Gewissheit seine Gefühle oder gar noch viel mehr ändern. Er wollte sie sehen, ihr etwas sagen sagen, natürlich hatte sich unbewusst die Hoffnung in ihr breit gemacht, dass auch er mehr als gute Freundschaft für sie empfand. Er hatte vor ihr gegessen und ausgesprochen was ihn bedrückte, worüber er nur mit seiner besten Freundin reden wollte. Er hatte es gesagt und sie hatte es getroffen wie einen Schlag. Härter noch, als jemals irgendwelche Worte zuvor. „Du bist also schwul?“, wiederholte sie die Realität, die sie erst eben erfahren hatte, in der Hoffnung sie und ihr Herz würden es begreifen wenn sie es aussprach. „Ist das ein Problem für dich?“, fragte er wegen dem Tonfall in ihrer Stimme nochmal nach und sah sie besorgt an. „Nein, ....nein“; sagte sie erst schnell dann nochmal zögernd. Sie wollte ihm auf keinen Fall glauben lassen, sie hätte etwas gegen Schwule oder würde keinen Kontakt mehr zu ihm wollen. Obwohl das vorerst vielleicht keine schlechte Idee war. Wenn sie ihn eine Zeit lang nicht sah, konnte sie ihre Gefühle vielleicht vergessen, vielleicht lernte sie jemand anderen kennen, jemand der auch sie liebte. Wenn die Gefühle zu diesem jemand stark genug waren konnte sie getrost zu ihrem schwulen Kumpel zurückkehren. Oder würden die Gefühle doch wieder hochkommen? Was sollte sie dann tun? Würde er in einiger Zeit überhaupt noch was von ihr wissen wollen? Sie wusste es nicht. All das wusste sie nicht. Sie konnte nur abwarten und es herausfinden. Aber sie wusste, dass sie jetzt erstmal allein sein musste. „Ich ... muss gehen!“, sagte sie plötzlich und stand auf. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und stand ebenfalls auf. „ja alles okay“, sagte sie und ihre Lippen versuchten zu lächeln während ihr Herz am liebsten geschrien hätte.
Sie ging hinaus in die Kälte, wusste nicht wohin sie sollte. Der Wind schlug ihr ins Gesicht, wehte durch ihre langen Haare. Sie lief durch die Straßen, wollte niemanden sehen. Sie wollte ganz allein sein, allein mit ihrem Kummer, ihren Schmerzen, Gedanken und Gefühlen.
Er setzte sich wieder auf den Stuhl von dem er eben aufgestanden war. Er seufzte und dachte, er hätte noch einen guten Freund verloren, weil dieser mit der Wahrheit nicht klar kam. Doch damit lag er falsch. Er dachte darüber nach, was die Gesellschaft gegen Schwule hatte, oder zumindest Teile der Gesellschaft und warum er sich immer mit genau diesen anfreundete. Wenn er doch nur wüsste...


bitte nicht falsch verstehen
auch wenn ich nun so plötzlich muss gehen
meine Liebe zu dir war ein Lehen
wie es weitergeht werd' ich sehen
Der Wind wird durch meine Gedanken wehen
und so die an dich mit hinaus nehmen




©2007 by Sarah. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare





Keine Kommentare vorhanden.

Bewertungen

Bewertung: 1.2/6
(9 Stimmen)

Es gibt 0 Kommentare


Aktionen


QR-Code als Direktlink


Werbung


Suchwolke