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Krieg - die größte Schwäche der Macht - von Aabatyron, 20.07.2022
Krieg – die größte Schwäche der Macht

Wir schreiben das Jahr 2022 als jener Horror stattfindet, vor dem die Kriegsgenerationen ihre Kinder und Enkel immer gewarnt haben: Ein Autokrat bricht einen Krieg mit einem freien Land vom Zaun, um seine Gedanken nach Vergrößerung seines Territoriums durchsetzen zu wollen.

Wer allerdings die Freiheit kennt, sich einen gewissen Wohlstand über Jahrzehnte hinweg erarbeitet hat, überlässt sein Land nicht einfach kampflos einem kleptomanischen Autokrat, der sein eigens Volk als absoluter Diktator im freien Denken niederhält und mit gezielter Propaganda zu seinem eigenen Vorteil Lügen und Hass verbreitet.

Die Angst vor Strafe lässt in einer Diktatur die Menschen zwar vieles denken, aber so gut wie nichts sagen. Jede freie Gedankenäußerung endet in Bestrafung durch Folter, Gewalt, Gefängnis und Tod. Die Hierarchie der Macht in einer Diktatur ist wie bei einem Schneeballsystem aufgebaut: Der harte Kern besteht aus wenigen Personen, die durch ihre Treue zum Diktator zu Ruhm, Macht und Reichtum gelangen. Sie wiederum machen einen größeren Kreis von Personen von sich abhängig – Personen die bereit sind, das Normalvolk mit Gewalt und Willkür zu bewachen und zu bestrafen falls jemand auch nur ansatzweise etwas negatives in Bezug auf die Führungsriege äußert.

Die Struktur des Landes einer Diktatur ist meist derart angelegt, dass die kleine Führungsriege zu unermesslichem Reichtum gelangt, während das Normalvolk nur die Knechtschaft der Unfreiheit und der Armut kennt.

Betrachtet nun so ein Diktator den Fortschritt der freien demokratischen Welt, sieht er dort den Reichtum etwas anders verteilt – es gibt eine Mittelschicht welche recht gut leben kann. Durch Cleverness und zuweilen auch durch Leistung gibt es in dieser freien Gesellschaft ebenfalls einige wenige Superreiche – die ihren Status allerdings nicht mit Gewalt und Intrigen erlangt haben, sondern durch die Möglichkeit mittels freiem Denken ein gewinnbringendes und erfolgreiches Geschäftsmodell zur fleißig sprudelnden Geldquelle gestalten zu können.

Wer die Meinungsfreiheit fürchtet, besitzt nicht wirkliche Macht. Er wird immer abhängig davon sein, ob die begrenzte Führungsriege lange genug durch parasitäre Pseudofreundschaft ihre eigenen Vorteile nutzen kann oder nicht.

Putin marschiert mit seiner Armee in die Ukraine ein – mit dem Plan, innerhalb weniger Tage dieses Land seiner Herrschaft unterordnen zu können. So eine Aktion hat er schon zuvor ein paar mal in anderen Territorien mit Erfolg durchgeführt – bis der „Westen“ begriff, was eigentlich passiert, war alles auch schon wieder vorbei – Ziel erreicht. Solche Kriege zu führen kostet sehr viel Geld – Geld welches vom freien Westen gerne für Kohle, Öl und Gas bezahlt wurde weil diese fossilen Energieträger von Russland sehr billig gekauft werden konnten und nicht unerheblich zum Reichtum des Westens beigetragen haben.

Nun ist ein Diktator oder Autokrat zwar meist äußerst brutal in der Wahl seiner Gewaltmittel, aber bei weitem nicht so dumm, wie er von vielen eingeschätzt wird. Mit dem Verkauf über Jahrzehnte hinweg von billigen Energieträgern an eine extrem energiehungrige Industriegesellschaft hat er diese Gesellschaft von sich abhängig gemacht. Seine „kleinen“ Kriege wollte keiner wirklich sehen, die Wahrheit wurde der Profitgier des äußerst einträglichen Energiehandels untergeordnet.

Überraschung – Die Ukraine wehrt sich gegen die sogenannte „Befreiungsaktion“ durch Putins Kriegsmaschinerie. Der Präsident der Ukraine wird innerhalb kurzer Zeit zum ersten realen Held der Neugeschichte weil er sich der Übermacht des Militärs von Putin mit Erfolg entgegenstellt.

Selenski hat aber nicht nur seine gut ausgebildete Armee zur Gegenwehr antreten lassen – er nutzt die weit mächtigere Waffe der freien Presse, um der Welt live den terroristischen Überfall seines Landes durch Putins Armee vor Augen zu führen.

Putin hatte eigentlich den Krieg gegen die Ukraine in dem Moment verloren, als die gesamte Welt plötzlich zum Zuschauer gemacht wurde und jetzt dieser Krieg offiziell als das bewertet werden muss, was er im Grunde genommen ist: Völkermord, Kriegsverbrechen, Vergewaltigung, Folter, Kindermord, unsägliche Verbrechen an einer Zivilbevölkerung.

Und es kommt für Putin noch schlimmer: Sanktionen die bewirken, dass jene Geldquellen versiegen, welche die Kriegskassen bis dahin immer prall gefüllt haben. Die Armut in seinem eigenen Land wird immer größer werden. Armut ist eine mächtige Triebfeder für den Keim der Auflehnung und des offenen Widerstandes. Wer seine Armee, Soldaten, Bewacher irgend wann nicht mehr bezahlen kann – wird sie zum Feind haben.

Der Westen wird durch die Kriegsaktion von Putin nicht wie von ihm gehofft gespalten, sondern sogar so fest geeinigt wie nie zuvor. Plötzlich werden in die Ukraine Waffen geliefert um dort den Widerstand gegen die mordenden und plündernden russischen Soldaten zu verstärken. Kriegsverbrechen werden dokumentiert – Kriegsverbrecher namentlich genannt und zur Fahndung ausgerufen.

Für Putin ist da etwas gewaltig schief gelaufen – so eine Pleite lässt sich zu keinem Erfolg mehr umbiegen. Ausgerechnet jene Schwäche der freien Welt mit ihrer Demokratie – immer über alles erst einmal langwierig diskutieren und entscheiden zu müssen – wird nun zum Damoklesschwert über der russischen Führungsriege. Im freien Westen hat ein wahrer Turbolauf von Aktionen eingesetzt – eine Zeitenwende wird verkündet.

Dass der gewinnorientierte Börsenhandel mit fossilen Energieträgern jahrzehntelang eine echte Energiewende verhindert hat, wird nun durch den Krieg von Putin in der Ukraine zwangsläufig ins Gegenteil gedreht. Es wird keinesfalls in den Nachrichten verschwiegen, dass einige Ölkonzerne während der Kriegsdauer bereits zusätzliche riesige Milliardengewinne verbucht haben – während die Endverbraucher bald nicht mehr wissen, von welchem Geld sie die Verteuerungen bezahlen sollen. Kriegsgewinnlern wird nach dem Krieg der Prozess gemacht.

Inflationsraten welche vor wenigen Monaten noch als blanke Utopie des Entsetzens gegolten hätten, sind derzeit zur Realität geworden. Das Geld wird derzeit schneller entwertet wie es verdient werden kann. Schuld an dieser Misere ist der unsägliche Krieg von Putin in der Ukraine. Der Lebensmittelhandel der Ukraine mit der Welt ist zum erliegen gekommen. Nun erfährt die Welt zum ersten Mal offiziell, woher die günstigen Lebensmittel bisher herkamen – zu einem sehr hohen Prozentsatz von der Ukraine und auch von Russland.

Verknappung heißt immer, dass alles teurer wird. Der Hunger in der Welt wird eine neue Dimension erreichen. Die ukrainischen Bauern bestellen derzeit nicht ihre Felder – sie kämpfen gegen die russischen Eindringlinge und verteidigen ihre Freiheit. In der gleichen Zeit stehlen plündernde und mordende russische Soldaten die Ernten der Felder der Bauern und entwenden die Maschinen welche in der Landwirtschaft gebraucht werden.

Putin und seine Söldner machen sich jeden Tag strafbarer, gegen alle Regeln eines Krieges zu verstoßen. Putins Krieg richtet auf der gesamten Welt einen immensen Schaden an, der letztendlich für alle einen schwindenden Wohlstand bedeutet. Es gibt kein Kriegsrecht, das reale Kriegsverbrechen in irgend einer Form legalisiert – und unabhängig vom Ausgang des Krieges in der Ukraine, muss sich Putin und seine Generäle vor dem Weltgericht für dieses Treiben verantworten.

In einem Krieg gibt es nie echte Gewinner, eigentlich nur Verlierer – wer einen Konflikt mittels eines Krieges beheben will, hat den Krieg bereits moralisch verloren – auch wenn der Konflikt nach seinen Vorstellung mit Gewalt gelöst wurde.

Putins Krieg gegen die Ukraine hat ihn nach kurzer Zeit zum moralischen Verlierer gemacht. Sein Land ist aufgrund der Sanktionen zur Isolation verbannt worden. Putin hat sich seine Geldeinnahmequellen auf lange Sicht selbst abgedreht. Er hat genau das Gegenteil dessen erreicht, was er sich erhofft hatte: Der freie Westen ist geschlossener denn je, die westliche Welt rüstet nicht ab oder zieht sich von den russischen Grenzen zurück – genau das Gegenteil wird passieren. Wenn seine Lügenpropaganda irgend wann nicht mehr funktioniert und sein Volk die Wahrheit über sein Treiben erfährt, gibt es eine Revolte im eigenen Land. Irgend wann wird auch dem Dümmsten klar sein, wer eine neue Hungersnot in der Welt ausgelöst hat – dann wird Putin in die Geschichte eingehen als der Mann mit den meisten Feinden.

Dieser Krieg in der Ukraine, in der die Truppen und Söldner wüteten wie die Berserker, wird als brutalster Völkermord in die neuzeitliche Menschheitsgeschichte eingehen – mit Putin und seinen Handlangern als Kriegsverbrecher der schlimmsten Art.

Dieser als „Sonderaktion“ getarnte Krieg in der Ukraine, ist die größte Schwäche der Macht Putins.




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