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Sexkontakt gesucht. (Kurze Geschichte) - von AlterMann, 03.05.2020
Sexkontakt gesucht....
Wieder war er beim rumzappen im Internet auf diese Kontakt-Seite gestoßen. Beim ersten Mal als er darauf gestoßen war hatte er sie nur einfach so aus Langeweile, ohne ein gezieltes Interesse, durchstöbert und war dann irgendwann wieder bei irgendeiner anderen Webseite gelandet die ihn ebenfalls eigentlich gar nicht recht interessierte. Früher als er noch bei seiner 'alten Firma' gearbeitet hatte war das anders gewesen. Fast jedes Wochenende waren seine Frau und er auf dem Sportplatz oder im Vereinsheim gewesen und hatten sich immer wieder und ganz ehrlich aus tiefstem Herzen für 'ihren Verein' gefreut und begeistert. Er war mit Freunden ab und zu durch die Kneipe gezogen, und hatte mit seiner Frau an unendlich vielen Vereinsfesten, Geburtstagsfeiern usw. teilgenommen. Das Leben war in jeder Hinsicht noch richtig bunt und schön gewesen! Dass sie keine Kinder hatten war für ihn eigentlich nicht so wichtig gewesen und hatte ihm keine weiteren Sorgen bereitet. Dann als sich herausstellte dass es an ihm lag dass sie keine Kinder hatten war etwas zerbrochen zwischen seiner Frau und ihm. Er hätte nicht sagen können was kaputt gegangen war oder wie sich alles geändert hatte. Aber es war einfach so. Ihre Ehe war innerhalb von zwei rasend schnellen gelebten Wochen nach dieser Nachricht am Ende. Als er einmal von der Arbeit nach Hause gekommen war, war seine Frau ausgezogen. Sie hatte nichts außer ihren persönlichen Dokumenten und die Hälfte der 'Sicherheitsersparnisse' die sie immer im Haus gehabt hatten mitgenommen. Die eintausend zweihundert Euro die sie mitgenommen hatte, das war ihm gleichgültig, sie hatte auch gerne alles nehmen können es hätte ihn nicht sehr getroffen. Ihr Verlust wog für ihn um vieles schwerer.
Was ihm aber die Endgültigkeit dieses Auszuges seiner Frau ganz klar vor Augen führte war dass sie ihr schönstes Bild das sie einmal in einem Italienurlaub gemacht hatten mitgenommen hatte. Irgendwie war das so etwas wie ein Siegel auf dem nicht vorhandenen Abschiedsbrief. Es war endgültig! Er wurde so einsam wie ein Mensch nur werden kann. Zum Schluss blieben ihm nur noch zwei seiner alten Freunde übrig. Das alles nahm er gar nicht so bewusst wahr. Er saß an seinen Tisch in der Küche, die mittlerweile völlig verwahrlost war und existierte nicht. Bis zum nächsten Morgen war er einfach nicht mehr!
Dann kam die Kündigung! 'Seine Firma' schloss die Tore für immer. Alle wurden 'sozialverträglich' von der Arbeit freigestellt, auch er wurde entlassen. Er war sich völlig klar darüber dass er mit seinen 38 Jahren und den gesundheitlichen Schäden die er in den Jahren in der Fabrik angehäuft hatte, bis an sein Lebensende nie wieder eine vernünftig bezahlte Arbeit finden würde die ihn so ausfüllen würde wie seine alte Arbeit. Gott sei Dank hatte er immer vorgesorgt und er würde als Frührentner, ohne groß verzichten zu müssen, gut über die Runden kommen.
Jetzt empfahl im jemand sich doch einen guten neuen Computer zuzulegen um so den Kontakt zur Welt nicht ganz zu verlieren. Den Alten solle er entsorgen. Er ging danach zum Kleiderschrank im Schlafzimmer und öffnete die knarrenden Holztüren des alten Kleiderschrankes und schaute nach dem alten Schuhkarton indem er und seine Frau früher immer ihre 'finanzielle Sicherheitsreserve' aufbewahrt hatten. Er hatte das unbewusst so weitergeführt alles Geld das am Ende des Monats übrig war kam in diesen Karton. Er war einfach nur erstaunt! Der ganze Schuhkarton war voller Geld das er seit vielen Monaten einfach hineingeworfen hatte. Da lagen locker einmal 10.000 bis 15.000 Euro in kleinen Scheinen. Er hatte immer wenn er einkaufen war an der Supermarktkassen sich alles Geld das nach dem Einkauf noch übrig war auszahlen lassen das auf seinem Konto nicht für Daueraufträge oder ähnliches gebraucht wurde. Das Geld hatte er dann immer ohne es zu zählen in diesen Karton geworfen. Es war ihm nie bewusst geworden wie viel Geld er seit seine Frau ihn verlassen hatte angesammelt hatte.
Also bat er seinen Freund für ihn im Internet einen guten Computer zu kaufen. Er gab seinem Freund das Geld in bar und wartete drei Tage. Dann kam sein neuer Laptop bei ihm an. Er schaute sich die Rechnung an und es war wirklich der Laptop den er bestellt hatte. Dann lies er sich seinen Internet Anschluss mit einer deutlich höheren Leistung wiedereinrichten und erst dann packte er seinen neuen Laptop aus und schloss ihn an. Als diese ganze Anfangswerbung beim Starten des Computers auf ihn einstürzte schaltete er den Laptop einfach schnell wieder aus. Das war ihm einfach für den Moment zu viel was da an Entscheidungen von ihm verlangt wurde!
Er packte den Laptop wieder ein und ging zu einem kleinen Betrieb der ganz in seiner Nähe sein Büro hatte und lies sich den Laptop einrichten. Seine einzige Forderung war, es sollten die maximalen Sicherheitseinstellungen und nur unverzichtbare Programme angewandt werden. Nach vier Tagen ging er dann wieder mit seinem Laptop nach Hause und schloss ihn an das Internet an. Dann saß er vor dem Browser und wusste nicht was er suchen sollte. Es fiel ihm nichts anderes ein als der Name seiner Frau.
Also schrieb er ihren Namen in die Suchzeile und er erschrak als wirklich etwas erschien das sich auf den Namen seiner Frau bezog. Es waren einige Artikel aus dem Ortsblättchen die über irgendwelchen dörflichen Feste berichteten bei denen sie beide gewesen waren. Ein Artikel hatte sogar ein wirklich ansprechendes Foto seiner Frau! Er war wie erstarrt und schaute das Foto an und ihm kamen wirklich die Tränen. Zum ersten Mal seit ihrer Trennung wurde ihm ganz brutal bewusst dass er schon solange alleine war und wie einsam und erbärmlich sein Leben im Moment war. Und mit schonungsloser Offenheit sich selbst gegenüber sah er das was aus ihm geworden war. Er saß weinend am Tisch und dachte sogar an Selbstmord bis er irgendwann am Tisch einschlief. Als er dann morgens wach wurde taten ihm alle Knochen weh, aber er beschloss jetzt solle alles anders werden. Er begann damit dass er sein Bett wieder frisch bezog. Dann ging er ins Bad und duschte sich genussvoll und ausgiebig, rasierte sich penibel und ging dann zu Bett. Als er am späten Nachmittag wach wurde zog er frische Kleidung an. Seit langer Zeit zog er wieder eine richtige Hose und ein frisches Hemd an und nicht nur eine alte Trainingshose und irgend ein altes, mehr oder weniger oft getragenes, T-Shirt.
Dann begab er sich zu seinem Laptop und schaltete ihn ein. Wie immer ging er sofort zu seinem Browser und suchte aktuelle Nachrichten. Er stelle die Lautstärke auf maximales Volumen und begann während er Nachrichten hörte das Zimmer aufzuräumen. Mein Gott wie hatte er gelebt...!? Er selbst konnte es nicht fassen dass er so völlig abgetrennt von der Welt gelebt hatte. Er schämte sich im Nachhinein vor sich selbst. Dann drei Stunden später war das Zimmer picobello aufgeräumt und blitzsauber. Morgen würde er sich an die Küche machen. Es war genug für heute. Es war schon fast 23 Uhr und dann etwa gegen 24 Uhr ging er, nicht ohne sich zuerst zu duschen, in sein Bett. Er legte sich hin. Nach dem er ein ein kleines Resümee über den heutigen Tag an sich vorbei ziehen lies, schlief er sofort ein. Insgesamt war er doch zufrieden mit dem Tag! Er hatte sich während des Tages insgesamt besser gefühlt.
Dann am Morgen als er aufstand war sein erster Weg unter die Dusche. Er wunderte sich zwar über sich selbst aber er empfand es doch als sehr angenehm sich so sauber zu fühlen. Dann nach dem Duschen ging er zur Küche und drehte sich sofort wieder um als er einen Blick hineingeworfen hatte. Nein das war so nicht auszuhalten. Wenigstens den Küchentisch wollte er aufräumen und saubermachen um wenigstens anständig frühstücken zu können. Und ohne dass er es so recht bemerkte, vergaß er zu frühstücken und war dabei die Küche aufzuräumen und zu säubern. Dann so etwa gegen den frühen Nachmittag war die Küche wieder so wie sie früher immer gewesen war, blitzsauber und aufgeräumt.
Jetzt ging er zum ersten mal seit langer Zeit in das leere Zimmer, das einmal das Kinderzimmer hatte werden sollen und schaute sich um. Ja es musste neu tapeziert und gestrichen werden. Sofort am nächsten Tag suchte er eine Firma und ließ das Zimmer neu tapezieren und streichen. Er hatte sich im Internet, es war seine allererste Bestellung im Internet, ein kleines Heimbüro kommen lassen das gestern gebracht und aufgebaut worden war. Der Schreibtisch war viel zu groß aber er war sehr bequem. Ein Drucker stand da links , etwas erhöht auf seinem Schreibtisch. Ein Festnetz Telefon stand jetzt im Wohnzimmer und hier in seinem „Büro“ wie er den Raum jetzt stolz nannte. Es hatte sich soviel in der kurzen Zeit geändert. Doch mit der Zeit machte sich bei ihm langsam, aber immer intensiver und drückender, das Gefühl der Einsamkeit breit. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. So ging er eines Abends in das Rotlicht-Viertel in der Kreisstadt. Das Mädchen das er sich aussuchte war wirklich sehr hübsch und tat bei ihm wohl auch mehr als sie bei einem normalen Laufkunden getan hätte. Hinterher wusste er dass das mit seinem 'Mannsein' noch alles wunderbar in Ordnung war! Er gab dem Mädchen noch 50 Euro über den vereinbarten Preis hinaus und beschloss nie wieder in ein Bordell zu gehen! Nein er war kein Puffgänger! Es lag ihm einfach nicht! Es war etwas Anderes das er suchte.
Aber als er jetzt nach Hause kam setzte er sich sofort vor seinen Laptop und rief die Kontaktseite auf, auf die er einmal gestoßen war. Was es nicht alles gab! Er war bei einigen Anzeigen nur erstaunt! So beschloss er morgen Abend sich die 'normalen' Anzeigen, also mit Mann sucht Frau/en anzusehen. Er duschte noch und legte sich danach hin. Während er einschlief wunderte er sich noch über sich selbst und seinen plötzlichen Ordnungs- und Sauberkeitsfimmel und schlief dann ruhig ein. Was ihn aber am meisten erstaunte war dass er vor dem einschlafen öfter ganz intensiv an seine Frau dachte.
Am folgenden Abend als er wieder vor seinem Laptop saß sah er sich die eingegangenen Angebote alle genauer an. Da war einmal Janine, alleinstehend, 35 Jahre alt, blond, ohne finanzielles Interesse und sie suchte gleich für morgen früh in einem Mittelklassehotel hier in der Stadt ein Treffen mit einem gutaussehenden dominanten Mann, Er schrieb sie an und stellte sich kurz vor. Gewicht, Größe, Alter und versuchte mehr über die Wünsche der Frau zu erfahren. Er wollte sich alle Möglichkeiten offenhalten. So ging er nach und nach alle Anzeigen die er sich heraus gesucht hatte durch und schrieb jede Frau mit einer kleinen E-Mail an. Er stellte sich vor, fügte eine kleine Beschreibung seiner Person bei und,... so verrückt es ihm auch vorkam, er beschrieb seinen Penis. Die etwaige Größe, dass er beschnitten war und die Neigung seines Penisses. Ob nach hinten gebogen, gerade war, oder ob er nach vorne gebogen war. Er kam sich so etwas von blöde vor, aber diese Fragen schienen so etwas wie Standard zu sein. Er ging sogar extra ins Bad zog sich vor dem großen Spiegel nackt aus, um seinen Penis und seinen Körper auf die geforderten Kriterien hin zu überprüfen. Ja er war noch gut in Schuss und ja er würde sich selbst mit seinen 38 Jahren doch noch als attraktiv beschreiben.
Mit diesem neu erworbenen Selbstbewusstsein ging er dann nach einer ausgiebigen Dusche ins Bett und schlief sehr unruhig ein. Morgen früh wollte er noch in die Stadt um für sich neue Kleider zu kaufen. Er frühstückte ausgiebig machte die Wohnung sauber und fuhr dann gleich in die Stadt um sich neu einzukleiden.
Und er war mit sich selbst nicht geizig. Sogar ein Parfüm das 470 Euro kostete kaufte er für sich. Zu der jungen Verkäuferin die ihn mit viel Modegeschmack während seine ganzen Einkaufs beraten hatte war eine sehr attraktive Mode-Beraterin des Kaufhauses gekommen. Diese war offensichtlich doch sehr angetan von ihm. Irgendwie kam es dass sie sich für den heutigen Abend verabredeten. Am Abend sollte diese junge Frau zu ihm kommen. Sollte er noch etwas vorbereiten? Ach was, er wollte dieses Mädchen ja nicht heiraten und es sollte ja nur ein einmaliges Sextreffen sein. Nicht mehr! Also was sollte er sich aufregen? Seine Wohnung war sauber und ordentlich und einen kleinen Snack und Getränke hatte er auch, sogar noch die halbe Riesenpizza lag noch im Kühlschrank, was sollte da noch Besonderes kommen? Als das Mädchen dann um 20 Uhr kam waren beide zu ungeduldig und konnten nicht abwarten. Sie fielen übereinander her als hinge ihr Leben davon ab. Sie tobten herum und erstaunlicherweise war sie es, die während des Sexes den sie hatten ziemlich grob bestimmte und ihn führte. Hinterher lagen sie beide im Bett als wenn sie tot wären. Solch einen Sex hatte er noch nie gehabt. Dieser Abend war ein Ereignis das sie beide wohl nicht so bald vergessen würde. Dann ging das Mädchen nackt zur Küche und sucht sich alles zusammen um mitten in der Nacht ein großes Frühstück zuzubereiten. Während einer angeregten Plauderei über alles mögliche deckte das Mädchen den Tisch und sie aßen was sie zubereitet hatte. Dann hinterher als sie mit dem Essen fertig waren kleidete sich das Mädchen an und ging zur Türe. Sie sagte ihm er sei hervorragender Liebhaber und dass sie ihn einlade zu einer ihrer Partie in ganz kleinem Kreis. Näheres würde er erfahren wenn er sie im Laufe der Woche anrufen würde. Die Menschen die zu ihrer Party kämen seien alles besondere Menschen. Sie küsste ihn wieder ganz genussvoll auf den Mund und und berührte ihn mit den Händen zwischen den Beinen. Dann verabschiede sie sich und ging. Er stand da und hielt die Visitenkarte in der Hand und sah ihr nach wie sie zu ihrem Auto ging und einstieg. Er hob die Hand winkte noch einmal und schloss dann die Türe. Das war ein wirklich schöner Abend gewesen. Die Visitenkarte hatte er schon fast vergessen und legt sie achtlos in das Körbchen in dem immer alle Post sortiert wurde die nicht gebraucht wurde.
Zuerst duschte er wieder und dann fiel er, wie ein Stein in sein Bett. Am morgen wieder das gleich Ritual wie jetzt alle Tage. Duschen, rasieren, in Ruhe frühstücken und dann die Wohnung aufräumen. Heute Abend hatte er keine Lust im Internet zu surfen. Er zog sich einige Teile seiner neu gekauften Kleidung an und war einfach erstaunt wie seine eigene Darstellung durch die Kleidung verändert worden war. Er stolzierte wie ein Pfau vor dem Spiegel hin und her. Er dachte dabei an seine Frau und ob ihr diese Kleidung wohl gefallen würde? Den Sex den er mit seiner Frau gehabt hatte war eigentlich nicht schlecht gewesen, aber auch bei weitem nicht so wie der den er gestern gehabt hatte. Das war ein himmelweiter Unterschied. Das gestern war ungehemmte, wunderbare und schamlose Gier gewesen. Der Sex mit seiner Frau war eher beständig, solide und hatte nie mit Nachdenken geendet...! Aber auf keinen Fall war es so gewesen wie das was er gestern mit dem Mädchen gehabt hatte. Während er nach der Zeitung griff dachte er an die Visitenkarte die das Mädchen im dagelassen hatte. Er suchte sie und als er sie fand legte er sie auf die kleine Kommode zurück ohne sich weiter etwas dabei zu denken. Er nahm sie dann aber doch irgendwann wieder auf. Als er dann ins Wohnzimmer ging legte er die Visitenkarte auf den Fernsehtisch ohne die Karte weiter zu betrachten. Ihm fiel nichts ein was er hätte zuhause tun können. Jetzt sah er die Visitenkarte und nahm sie jetzt bewusst wieder in die Hand und schaute sie sich an. Dann ging er zum Telefon an der Kommode und wählte diese Nummer die auf der Karte stand. Auf der anderen Seite wurde der Anruf wurde angenommen. Eine freundliche Frauenstimme meldete sich und fragte mit wem er denn sprechen wolle. Eigentlich mit einer Person die er kennengelernt hatte versuchte er zu erklären und die ihm die Karte gegeben hatte. Wie denn sein Name sei fragte sie sehr nett, er nannte erstaunt seinen Namen. Nein sagte das freundliche Mädchen sie brauche seinen Vornamen um ihn mit der richtigen Person verbinden zu können. Erstaunt nannte er jetzt auch seinen Vornamen und nach einem freundlich „Einen Augenblick bitte“, hörte er in der Leitung die Stimme die er sofort als die der Frau erkannte die bei ihm gewesen war. „Hallo“ war alles was ihm im Moment einfiel. Freundlich antwortete das Mädchen so als ob es genau wusste wer am anderen Ende der Leitung war und es schien wirklich so zu sein, denn sie erwähnte einige Dinge die nur jemand wissen konnte der sich in seinem Schlafzimmer aufgehalten hatte. Jetzt wurde das Gespräch freier und sie unterhielten sich ausgiebiger. Als der Gesprächsfluss langsamer wurde fragte sie ihn überraschend ob er den keine Lust hätte heute Abend auf eine Party zu ihr zu kommen? Es seien nur etwa 8 Personen eingeladen und sie versprach ihm einen schönen interessanten Abend voller angenehmer Überraschungen. Nun war er doch neugierig geworden und wollte mehr Informationen. Sie unterbrach seine Fragen und war auf seine Fragen hin verschlossen wie eine Auster. Nur Andeutungen und das wiederholte Versprechen einen ausnehmend schönen Abend zu genießen liesen ihn dann doch seine Anwesenheit zusagen.
Jetzt im Nachhinein schien ihm seine schnelle Zusage doch sehr übereilt. Aber er hatte nun einmal zugesagt und was sollte schon groß passieren? Er suchte im Kleiderschrank nach Unterwäsche die noch nicht so alt aussah und die er hätte heute Abend anziehen können. Er fand nicht's was ihm noch gut genug erschienen war. Also rief er sich ein Taxi und lies sich in das Stadtzentrum bringen. Dort ging er gezielt zu einem Geschäft das wie er wusste 'besondere' Unterwäsche verkaufte. Er hatte 400 Euro in bar dabei. Das sollte eigentlich reichen um sich anständige Unterwäsche zu kaufen dachte er ironisch. Dann im Vorbeigehen kaufte er sich noch eines dieser neumodischen Handys und fuhr dann wieder mit dem Taxi nach Hause. Noch blieben ihm fast 5 Stunden bis zu der heutigen Verabredung. Was sollte er tun? Ihm fiel nichts Besseres ein als die neue Unterwäsche, ein Stück nach dem anderen anzuziehen und vor dem Spiegel im Schlafzimmer herum zu stolzieren wie ein pubertierender Teenager. Als er jetzt wieder auf die Uhr schaute blieb ihm gerade noch genug Zeit um ruhig und genussvoll zu duschen und sich anzuziehen. Ein paar Tropfen von diesem guten Parfüm und schon war er fertig. Jetzt war es auch Zeit. Also rief er sich wieder ein Taxi und fuhr zu der angegebenen Adresse. Einen Augenblick blieb er in dem Taxi sitzen und überlegte eine Sekunde ob er doch nicht besser wieder nach Haus fahren sollte. Das war alles einfach zu schnell, … zu ungewöhnlich! Zum Donnerwetter nein das würde er nicht tun. Er stieg fast trotzig aus dem Taxi aus und ging zu der dezent beleuchten Haustüre und drückte dort kurz auf die einzige Klingel die in der Wand eingelassen war. Es dauerte keine 10 Sekunden bis er durch das dicke Milchglas der Türe jemanden kommen sah.
Jetzt war er doch etwas unsicher und nervös geworden. Aber als seine Bekannte die bei ihm gewesen war die Türe öffnete war alle Unsicherheit von ihm abgefallen. Sie begrüßte ihn mit einer Umarmung und einem flüchtigen Wangenkuss ohne jede weitere Bedeutung. Und so als ob sie sich schon seit vielen Jahren kennen würden trat er nach der Aufforderung in das Haus. Sie führte ihn zu einer kleinen Sesselgruppe und brachte ihm ein schönes kühles Bier. Dann sagte sie dass sie ihm gerne die Verhaltensregeln erklären würde damit er sich hier auch uneingeschränkt wohlfühlen könne. 1. Es geschah nichts das nicht von allen teilnehmenden Parteien akzeptiert war. 2. Betrunkene wurden rausgeschmissen und hatten nie wieder Zutritt zu einer Party. 3.Es gab keine Kleiderregeln. Ob er nackt oder mit Schlips und Kragen an der Bar saß es blieb einzig ihm überlassen wie er sich kleidete oder entkleidete. Ja und das waren schon alle Regeln. Das war es eigentlich schon! Wenn er sie begleiten wolle würde sie ihm gerne das ganze Haus zeigen und die anderen Anwesenden vorstellen. Sie unterhielten sich noch eine Weile über alles mögliche und dann als er sein Bier ausgetrunken hatte standen sie auf. Sie hakte ihn unter und sie begann die Führung. Scheinbar befanden sich alle im oberen Geschoss denn sie zeigte ihm hier im Untergeschoss die große Küche und sagte dass auch diese ihm zur Verfügung stehen würde für den Fall dass er Hunger bekommen würde. Dann stiegen sie ins obere Stockwerk.
Ja und hier waren sie nicht alleine. In einem großen Zimmer war ein übergroßes Bett auf dem sich einige nackte Menschen am vergnügen waren. Es waren vier Frauen und drei Männer die ganz offensichtlich und ohne Hemmungen unter- neben und übereinander lagen und sich miteinander vergnügten. Für einen Augenblick befiel ihn ein gewisses Unbehagen bis er sich klarmachte für was er ja doch hierher gekommen war. Genau dafür, ...um kreuz und quer zu bumsen. Hier war er nicht aus einem edlen Grund sondern schlicht und einfach um unkomplizierten Sex zu haben. Seine Begleiterin rief kurz in den Raum dass sie einen neuen Gast hätten und alle diese nackten Menschen grüßten freundlich zurück während sie noch eifrig miteinander beschäftigt waren. Von den Frauen konnte er keine so richtig sehen aber er sah schöne Körper und ja es waren alles Personen die eines gemeinsam hatten. Es waren schöne Menschen. Dann wurde er in einen Nebenraum geführt und seine Begleiterin und er setzten sich an eine kleine, aber sehr gut ausgestattete Bar. Seine Bekannte hatte sich jetzt das schwarze Kleid ausgezogen und saß nur mit einigen schönen Dessous bekleidet neben ihm. Und ja, sie war ohne Zweifel ein schöner Mensch! Sie half ihm seine Krawatte abzulegen und nahm ihm seine Jacke ab die sie an einem Möbelstück im Raum ablegte. Erstaunlicherweise war es ihm jetzt nicht mehr unangenehm hier zu sein und er schaute auf das Bett um zu sehen was da geschah. Ja, es begann ihn zu erregen was er sah. So hatte er noch nie Sex gehabt, und ja er hatte ihn sich noch nicht einmal so vorstellen können. Aber das war alles anders als er es erwartet hatte. Es war fast so wie bei der Prostituierten bei der er gewesen war. Es war irgendwie professionell! Nicht unangenehm aber anders als er es sich, wenn er ehrlich mit sich selbst war, gewünscht hätte. Und wieder musste er an seine Frau denken. Wie es ihr wohl ging? Ob sie wieder glücklich geworden war? Und plötzlich konnte er all das was da um ihn herum geschah einfach nicht mehr so bewusst wahrnehmen und genießen, wenn er es denn je gekonnt hatte. Nein das war es nicht was er brauchte. Das was er brauchte war, zumindest schien es so, im Moment unerreichbar. Und mit einer überwältigten Emotion überfiel ihn das Wissen was ihm fehlte um glücklich zu sein war seine Frau. Nicht mehr nicht weniger! Er liebte sie immer noch mit aller Macht und sie fehlte ihm in jedem Moment. Dass er hier war das war nur ein Irrtum in diesem großen Verwirrspiel. Er hatte hier nichts zu suchen! Er gehörte nicht hierher!
Der Blick seiner Begleiterin war zu der Türe in seinem Rücken gewandert und er sah dass sie doch ziemlich erstaunt war über das was sie da sah. Langsam drehte auch er sich um um auch in die Richtung der Türe zu schauen.
Dann, noch bevor er es bewusst wahrnahm sah er das Muttermal auf der Schulter dieser Frau die da nackt in der Türe stand. Das war seine Frau! Dieses Muttermal hätte er immer und überall erkannt. Für eine Sekunde erstarrte er zur Salzsäule und wusste nicht mehr ob das was er gerade erlebte wahr war. Dort in der Türe stand seine Frau, nackt und so schrecklich hilflos dass es ihm in seiner Seele weh tat. Und sie weinte, sie weinte still und leise und während ihre Tränen über ihr Gesicht rollten wusste er auf einmal dass es Tränen der Erleichterung waren die sie weinte. Die tief empfundene Erlösung dass jetzt endlich alles vorbei war. Es war jetzt alles wieder gut!


Die wichtigsten Stunden in unserem Leben sind die in denen wir lieben...



©2020 by AlterMann. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

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