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Prosa => Alltag


Neustart Kapitel9 - von Tess, 17.11.2019
Am nächsten Morgen sind beide schon weg als ich aufwache, was mich aber auch nicht wirklich stört. Als ich startbereit vor meinem keinen Auto stehe, fällt mir auf, dass ich damit nie im Leben Möbel transportieren kann. Ohne lange darüber nachzudenken rufe ich meinen Vater an. „Was ist los Schätzchen?“ „Paps, ich hab ein Problem. Ich bekomme in mein Auto doch nie im Leben Möbel rein!“, erläutere ich ihm mein Problem. „Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht!“ „Was mache ich denn jetzt?“ „Ich kann meinen Chef fragen, ob ich heute früher gehen kann und den Firmentransporter ausleihen kann.“ „Ich möchte nicht, dass du wegen mir Probleme bekommst!“, entgegne ich unsicher. „Aber nein Schatz, das sollte kein Problem sein. Ich kläre das und melde mich dann wieder bei dir, geh schonmal los!“ „Danke Paps“
Erleichtert mache ich mich auf zum nächsten Möbelgeschäft. Als ich den Motor ausschalte, vibriert mein Handy. Papa: Geht alles klar, in einer Stunde kann ich Feierabend machen. Bist du in dem Möbelgeschäft beim Fitnesscenter? Erleichtert antworte ich ihm und begebe mich in das Möbelgeschäft. Eine Stunde kann schnell rumgehen, das weiß ich. Ich nehme mir vor, nur zu kaufen, was ich wirklich brauch. Das ist schwieriger als man denkt. Durch den „Wohnen“- und „Essen“-Bereich, gehe ich schnell durch. Da brauche ich nichts. Dann kommt der „Schlaf“-Bereich und ich sehe verschiedene Ausführungen von Betten vor mir. Ich habe zwar die Maße aber über Funktion und Farbe habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Nachdem ich ein wenig herumgeschlendert bin, habe ich mich entschieden, ein Bett zu nehmen, das man auch als Sofa nutzen kann. Mit Bettkasten für Raum zum Verstauen und nur so groß, dass es mir zum Schlafen genügt. Bei den Farben habe ich so meine Probleme, ich denke ich sollte die weißen Wände und den hellbraunen Boden im Zimmer beachten, aber das hilft mir irgendwie überhaupt nicht weiter. Oder sollte ich ein hellbraunes Bettgestell nehmen mit weißen Bettkästen? Aber weiß ist so empfindlich! Grau? Passt grau zu weiß? Grau ist doch die Mischung von weiß und schwarz, also sollte es doch passen! Aber bei hellbraun gibt es so viele verschiedene Farbtöne und Muster. Also lieber doch kein hellbraun. Schwarz! Schwarz, genau, das ist es. Aber mehr grau als schwarz sonst wird es wieder zu dunkel. Also suche ich nach einem grauen Bett mit schwarzem Rahmen oder Bettkästen. Ich finde schließlich ein graues kleines Bett, das als Sofa zurecht gemacht ist und schwarze Schubladen hat. Ein passender Nachttisch steht gleich daneben. Perfekt! Gut da das schonmal geklärt wäre, weiß ich immerhin auch schon welche Farben die restlichen Möbel haben sollten. Doch für das nächste Möbelstück muss ich gar nicht weit. Bei meinem ausgesuchten Bett steht ein Kleiderschrank, aber der ist ganz in schwarz. Das möchte ich nicht. Ich schaue ihn mir trotzdem mal an und dabei entdecke ich einen Zettel am Schrank, auf dem der Schrank in anderen Farben zu sehen ist. Zum Glück gibt es ihn auch in grau, dort sind nur die Griffe und die Schubladen schwarz. Das passt perfekt. „Na schon fündig geworden?“, ertönt es hinter mir. Die Stunde ging echt schnell rum. „ Ja, schau mal, was sagst du zu dem Schrank in grau und dem Bett?“, als ich mich umdrehe steht mein Vater aber nicht alleine da. Meine Mutter ist dabei. „Mama, was machst du denn hier?“ „Dein Vater hat mir Bescheid gegeben und da mich meine Kollegin gefragt hatte, ob wir die Schicht tauschen können, hab ich morgen die Nachmittagsbetreuung.“ Sie hat wohl wirklich Angst ausgeschlossen zu werden. „Schön, dass du dabei bist Mama!“ Als sie sich sichtlich freut, dass ich sie gerne dabeihabe, bin ich sehr froh. Mein Vater stimmt mir zu, dass das Bett und der Schrank gut in mein Zimmer passen. Von der Größe passt beides auch perfekt. Und da in der Tür des Kleiderschranks ein Spiegel integriert ist, muss ich auch keinen zusätzlichen Spiegel kaufen. Ich notiere mir Artikelnummer und Farbe und wir machen uns im „Büro“-Bereich auf die Suche nach einem passendem Schreibtisch. Leider gibt es keinen grauen mit schwarzen Akzenten, also entscheiden wir uns für einen Schwarzen mit grauen Tischbeinen. Bei dem Schreibtischstuhl geht es mir ausnahmsweise nicht vorrangig um die Farbe sondern um die Ergonomie. Auch mein Vater zückt sofort den Meterstab, um die Maße zu checken. Ich schaue mir die Gütesiegel an. Der Stuhl sollte mindestens das GS-Zeichen und ein TÜV-Siegel haben. Ich nutze den Stuhl ja nicht zum Arbeiten. Nachdem ich ein paar Stühle, die mein Vater und ich für gut befunden haben, getestet habe, entscheide ich mich für einen grauen Drehstuhl mit schwarzem Bezug. Im Lager des Möbelhauses suchen wir die Regale nach meinen Möbeln ab. Mein Vater erklärt mir das System und ich bin recht stolz auf mich, dass ich den Schreibtisch und den Drehstuhl schnell finde. Das Bett und den Nachttisch findet mein Vater, aber den Kleiderschrank können wir einfach nicht finden. Als ich vor einem leeren Regal stehe zuckt mein Vater mit den Schultern „Dein Kleiderschrank scheint sehr begehrt zu sein“. „Und jetzt?“, frage ich verunsichert. „Ich kläre das“, mein Vater nimmt mir den Zettel mit der Artikelnummer aus der Hand und geht auf einen Angestellten des Möbelhauses zu. Nach kurzer Zeit kommt er zurück und erklärt, dass er ausverkauft sei, man ihn aber bestellen kann. Da ich den Kleiderschrank erst in einer Woche brauche sollte das kein Problem sein. Wir stellen uns an der Kasse an und ich werde nervös, weil mir einfällt, dass ich gar nicht auf die Preise geachtet habe. Als der Kassierer alles eingescannt hat gebe ich ihm noch die Artikelnummer und bestelle es mit Lieferung zur WG. Ich bekomme Bescheid wann er geliefert wird erklärt mir der junge Verkäufer. Am Ende kommt er auf eine Summe von 1988,76Euro. Ziemlich viel aber im Rahmen. „Nein Papa!“, entfährt es mir als mein Vater seinen Geldbeutel zückt. „Sieh es als Einweihungsgeschenk!“ „Nein, das ist zu viel, das zahle ich selbst!“, bevor mein Vater handeln kann reiche ich dem Verkäufer meine Karte. „Stopp! Ich meine der Schreibtisch war im Angebot“, geht meine Mutter dazwischen. Ich sehe den Verkäufer fragend an. „Moment“, erwidert dieser und frägt seinen Kollegen. „Sie hat Recht, entschuldigen Sie“, gibt er zu als er zurückkommt. Zum Glück hat meine Mutter aufgepasst, sie ist ein echter Sparfuchs. Mich wundert es, dass sie sich beim Kauf so zurückgehalten hat, normalerweise kauft sie nur rabattierte Sachen ein. „Danke Mama“, flüstere ich ihr auf dem Weg zu Parkplatz zu und sie schenkt mir ein Lächeln. Nachdem wir alles in den Firmentransporter meines Vaters geladen haben, fahren wir zur WG.
„Sollen wir die Möbel gleich mitnehmen?“, frägt mein Vater auf dem Parkplatz bei der WG. „Ja, ich habe ja angekündigt, dass ich heute mit Möbeln komme!“, erwidere ich. Zusammen tragen wir das erste verpackte Möbelstück zur Tür. Ich klingele obwohl ich mittlerweile einen Schlüssel habe, irgendwie ist mir noch unwohl bei dem Gedanken einfach reinzugehen. „Hallo?“, „Hey, Becca hier“, „Hey, komm hoch!“. Als der Türsummer erklingt wird die Tür schon geöffnet. Ich bleibe perplex stehen. „Oh hallo“, ein großer muskulöser Typ mit vielen Tattoos hält uns die Tür auf, als er sieht, dass wir ein großes Paket tragen. „Hallo, ich bin Becca. Ich ziehe bei Lilly und Josy ein“, erkläre ich nachdem ich mich wieder gefangen habe. „Paul, ich wohne gegenüber von euch“. „Schätzchen, es wird langsam schwer“, meldet sich mein Vater. „Sorry Paps, geht schon weiter!“, „Kann ich behilflich sein?“, „Geht schon, danke“. Doch so einfach geht es doch nicht, ich versuche das Paket unter der Anweisung meines Vaters die Treppe hochzutragen. „Das kann sich ja keiner mitangucken!“, erklärt Paul und packt mit an. „Paul?“, frägt Josy verwundert als wir durch die Wohnungstür kommen. „Hab eure Mitbewohnerin schon kennengelernt, danke fürs Vorstellen!“, antwortet er im Vorbeigehen. „Sie ist ja noch nicht eingezogen!“, Josy läuft uns hinterher. „Passt schon“, stellt Paul klar. In meinem neuen Zimmer stellen wir das Paket ab. „Guten Tag, mich kenne Sie noch nicht. Ich bin Theresa, Rebeccas Mutter“, stellt sich meine Mutter vor. „Wir duzen uns hier eigentlich alle. Ich bin Josy“, erwidert Josy. „Habt ihr noch mehr Pakete?“, wendet sich Paul an mich. „Noch 3“, antworte ich. „Du musst nicht helfen Paul!“, erklärt Josy. „Jetzt lass mich doch helfen!“, brummt er sie an. Die zwei sind sich wohl nicht so grün. Da die anderen Pakete kleiner sind können wir zu fünft den Rest gleichzeitig hochtragen. „So, ich bin dann mal wieder weg“, verabschiedet sich Paul. „Vielen Dank“, rufe ich ihm hinterher aber er reagiert nicht darauf. „Kann ich noch was helfen?“, erkundigt sich Josy. „Nein, ich denke den Rest schaffen wir allein, aber danke“, entgegne ich. „Gut ich bin dann mal in meinem Zimmer“. „Komische Leute hier“, flüstert meine Mutter. „Das war doch nett!“, verteidigt mein Vater die beiden. „Naja, so sehen keine zivilisierten Leute aus!“, teilt sie ihre Meinung mit. „Mama! Das ist jetzt nicht dein Ernst!“, rufe ich entsetzt aus. „Ich weiß nicht ob das ein guter Umgang ist Becchen!“, fährt sie unbeirrt fort. „Tessa! Jetzt ist aber gut, Josy ist echt in Ordnung! Gib den Leuten eine Chance!“, geht mein Vater dazwischen. Kopfschüttelnd geht sie in mein zukünftiges Zimmer und sieht sich erstmal um. „Wie sieht dein Plan aus?“, wechselt sie das Thema und macht eine Handbewegung durchs Zimmer. Ich erkläre ihr, wo was hin soll und sie nickt stumm zu meinem Einrichtungsplan. „Und die Wände bleiben so?“, frägt sie danach. „Ja?!“, antworte ich verwirrt. „Ich finde hier fehlt Farbe!“, erklärt sie. „Inwiefern?“, „Stell dir mal hier einen schönen blühenden Kirschbaum mit Zweigen bis zum Schreibtisch rüber vor“, schwärmt sie mir vor. „Hm ja könnte gut hierher passen“, gebe ich zu. „Gut, dann machen wir das!“, lacht meine Mutter. „Was? Warte! Was hast du vor?“, hacke ich nach. „Vertrau mir, allerdings sollte ich das machen bevor wir die Möbel aufstellen! Gib mal deinen Autoschlüssel!“ quasselt sie fröhlich weiter. „Tessa, sie hat noch nicht richtig zugestimmt, aber ich könnte mir das auch gut vorstellen!“, mischt sich mein Vater ein. „Na gut, aber wenn es mir nicht gefällt musst du das wieder irgendwie wegbekommen!“ ich reiche ihr meinen Schlüssel und sie geht zufrieden aus dem Zimmer. „Warum hast du nicht einfach deine alten Möbel genommen?“, erkundigt sich mein Vater nach einer Weile. „Ich weiß nicht, das war einfach keine Option für mich“, denke ich darüber nach. Meine alten Möbel zu nehmen kam mir gar nicht in den Sinn und wenn ich so darüber nachdenke sind mir die neuen Möbel wirklich lieber, die sind irgendwie erwachsener. Plötzlich geht mein Vater hinter die Tür und misst dahinter was aus. „Was machst du da?“, frage ich. „Was willst du hier hinstellen?“, übergeht er meine Frage. „Nichts!?“, antworte ich verwirrt. „Hm, ich hab da eine Idee. Ich komm bald wieder. Deine Mutter wird wohl noch brauchen.“, er steht auf und geht auch. Was hat er jetzt vor? Ich schüttele den Kopf über meine Eltern und klopfe an Josys Zimmertür. „Ja?“, „Kann ich reinkommen?“, „Klar!“. Ich öffne die Tür und bin überwältigt von diesem trendy lila Zimmer. Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Teppich, Drehstuhl, Spiegel, Schminktisch, Regale alles lila. Aber nicht kitschig sondern richtig edel. Die Frage nach ihrer Lieblingsfarbe ist hier überschlüssig! „Becca?“, Josy kommt auf mich zu. „Sorry, hübsches Zimmer!“, erkläre ich mich. „Danke, was gibt’s?“, hakt sie nach. „Meine Eltern wollen mein Zimmer gestalten, und sind nochmal weg!“, erkläre ich. „Soso, ich dachte du ziehst hier ein!“, witzelt sie. Wir lachen beide. „Ist zwischen dir und Paul was vorgefallen?“, stelle ich endlich die Frage, die mich beschäftigt. „Nicht direkt, pass einfach auf was ihn betrifft!“, fordert sie. „Warum?“, frage ich. „Ist das nicht offensichtlich, der Gangsterlook? Tattoos, lange Haare, übertriebene Muskeln?“, fährt sie fort. „Worauf willst du hinaus?“, frage ich. „Er saß wegen Körperverletzung, er kennt keine Gnade“, erklärt sie. „Du meinst er war im Gefängnis?“, ich bin verwirrt, er war doch ganz nett. „Ja genau das mein ich! Ich will ihn hier eigentlich nicht sehen!“ stellt sie klar. „Verstehe, sorry, das wusste ich nicht. Er hat einfach geholfen!“, versuche ich zu erklären. „Ist okay, er will wohl sein Image aufpolieren oder so, aber geh ihm lieber aus dem Weg!“, rät sie mir. „Klar“, willige ich ein. „Und dieser Leo ist okay?“, frage ich nach. „Ja der ist voll okay“, schwärmt sie. „Soso, ich verstehe“, ich grinse. „Kein Wort! Ja?“, stellt sie klar. „Aber klar!“, erkläre ich augenzwinkernd. „Aber Leo wohnt mit Paul zusammen oder?“ „Richtig und noch Pia“, „Und wie ist diese Pia so?“, hake ich nach. „Du bist ja ganz schön neugierig“, sie lacht. „Nun, Pia ist Fitnesstrainerin, sie hängt oft mit Paul zusammen aber sie ist ganz nett“, fährt sie fort. „Ich dachte ihr seid mit der ganzen WG befreundet, es scheint eher so, als wärt ihr nur mit Leo befreundet“, hake ich nach. „Naja, Lilly kommt mit den anderen beiden besser klar als ich, sie schwafelt immer was von Änderungen und 2. Chance und so“, erklärt sie. „Irgendwie lustig, dass sie toleranter ist als du, findest du nicht?“, witzele ich. „Was willst du damit sagen?“, fragt sie nach. „Naja du siehst jetzt auch nicht wie jeder andere aus“, versuche ich es zu umschreiben. „Wer will das schon?“, lacht sie los. Ich lache mit, auch wenn es irgendwie auf meine Kosten ging. Ich denke sie hat schon verstanden was ich gemeint habe. Zum Glück klingelt es in dem Moment. „Das werden meine Eltern sein!“, ich entfliehe der unangenehmen Situation. Ich drücke den Türsummer und schaue im Treppenhaus nach, dass es auch wirklich meine Eltern sind. Aber es ist nur meine Mutter. „Wo hast du Papa gelassen?“, frage ich. „Der kommt nach!“, sie kommt mit einem Plakat und viel Farbe hoch. „Ohje!“, entfährt es mir. „Vertrau mir, Süße“, bittet sie. Ich bedeute ihr einzutreten. In meinem zukünftigen Zimmer lehnt sie das Plakat an die Wand. Darauf ist ein blühender Kirschbaum zu sehen. „Okay?“, vergewissert sich meine Mutter nochmal. „Wenn es nachher genauso aussieht, ja!“, erkläre ich. „Ja, das habe ich erst neulich gemalt!“, versichert sie. „Dann mach mal, bevor ich mich noch umentscheide!“, sage ich. Ich weiß, dass sie hobbymäßig gerne Wände verschönert. Die Leidenschaft hat sie vor ein paar Jahren entdeckt und auch in ihrem Kindergarten schon ausgelebt. Sie hat echt ein Talent trotzdem ist mir etwas mulmig dabei. Ich gehe aus dem Zimmer und lasse meine Mutter in Ruhe arbeiten. Ich schaue auf die Uhr, mittlerweile ist es schon Nachmittag! So wie es scheint wird es heute länger dauern. „Ja?“, ich trete in ihr Zimmer. „Hey, heute wird es wohl später. Soll ich was kochen für alle?“, „Klingt gut, Lilly müsste auch bald heimkommen!“, willigt Josy ein. „Gut, irgendwelche Wünsche?“, „Nein, mach was du gut kannst!“, ich nicke und gehe in die Küche. Ich sollte wohl zuerst einkaufen gehen. „Mama, ich bin kurz weg, du kommst ja allein klar!?“, ich trete in mein zukünftiges Zimmer und bin überrascht wie gut das Wandtattoo schon aussieht. „Was hast du denn vor?“, frägt sie, ohne mit ihrer Arbeit aufzuhören. „Ich bin nur kurz einkaufen, ich dachte ich koche mal was“, als ich keine Antwort mehr bekomme gehe ich los.
Mit meinen Einkäufen bepackt gehe ich in die WG zurück. Mein Vater ist in der Zwischenzeit auch zurückgekommen, zumindest steht der Firmenwagen wieder vor der WG. „Das sieht gut aus Schatz, das hast du toll gemacht!“, „Danke Fritz, aber ich bin noch nicht ganz fertig!“. Ich stelle die Einkäufe in der Küche ab und folge den Stimmen meiner Eltern und sehe die beiden vor dem Wandtattoo stehen. Es sieht wunderschön aus und es passt wirklich perfekt! Ich umarme sie „Danke Mama!“, als Antwort nimmt sie mich einfach fest in den Arm. „Was hast du eigentlich gemacht?“, „Komm mal her!“. Mein Vater schließt die Tür, und dahinter steht ein graumetallic Bücherregal. Niemand sieht es dort und trotzdem hat es seinen Nutzen! „Sehr gute Idee Paps, danke!“, „Bitte Schätzchen. Wo warst du eigentlich?“, „Einkaufen und jetzt wollte ich mit dem Kochen anfangen!“, „Klingt gut!“, antwortet er strahlend und reibst sich den Bauch. Mein Vater folgt mir in die Küche und während ich mit dem Kochen beginne besprechen wir das Vorgehen der nächsten Tage. Ich wollte zwar alles alleine schaffen, aber mittlerweile habe ich nichts mehr dagegen, dass mein Vater mir hilft. Er ist handwerklich begabt und hat mehr Erfahrung als ich, kurz, er ist wirklich eine große Hilfe. Er verspricht mir morgen nach seinem Feierabend mit dem Möbelaufbau zu helfen. Als das Essen fertig ist, mache ich mich auf die Suche nach dem Geschirr und merke, dass ich mich definitiv noch in den Gemeinschaftsräumen umschauen sollte. Als ich die Teller und das Besteck aus den Schränken geholt habe, deckt mein Vater den Tisch, während ich ein letztes Mal die gerösteten Nudeln in der Pfanne wende. „Ja hallo Fritz, sag bloß du hast für uns gekocht!“, „Hallo Lilly, kochen kann Rebecca ganz gut allein ich habe nur den Tisch gedeckt!“, „Das ist aber nett von dir, dass du für uns den Tisch deckst! Aber warum deckst du für 5?“, „Meine Frau ist heute auch hier!“. „Riecht gut!“, teilt Lilly mir mit als sie in die Küche tritt. „Ist auch schon fertig! Wir können essen!“, “Dann schaue ich mal nach Josy!“, „Und ich hole meine Frau!“. Und als ich die Pfanne auf den Tisch stelle kommen auch schon alle ins Esszimmer. „Guten Tag, ich bin Tessa, Rebeccas Mutter!“, stellt sich meine Mutter Lilly fröhlich vor. „Freut mich, ich bin Lilly!“, „Du kannst mich übrigens auch Tessa nennen!“, ergänzt sie an Josy gerichtet. Lilly scheint meiner Mutter besser zu gefallen, kein Wunder immerhin sieht sie wie eine kultivierte junge Frau aus, im Gegensatz zu Josy. Beim gemeinsamen Essen lernen wir uns alle ein bisschen besser kennen und ich habe auch das Gefühl, dass meine Mutter Josy gegenüber entspannter wird. Es ist eine wirklich angenehme, lustige und harmonische Stimmung. Als meine Mutter anfängt zu gähnen wird sie rot und entschuldigt sich rasch. „Entschuldigt, ich bin schon eine ältere Frau und halt nicht mehr so lange durch wie früher!“, „Ich denke wir gehen dann jetzt besser!“, erklärt mein Vater. „Ich räume noch auf, dann komm ich nach!“, „Du musst nicht aufräumen, du hast schon gekocht!“, erklärt Lilly. „Wir können doch auch zusammen aufräumen, das wäre doch bestimmt lustig und geht schneller!“, schlage ich vor. „Einverstanden!“, stimmt Josy zu. Als meine Eltern aufgebrochen sind, spülen wir ab und räumen auf. Dabei lerne ich die Küche besser kennen und erfahre, dass noch eine Spülmaschine in ein Loch unter einer Marmorarbeitsplatte eingebaut werden soll. „Danke für’s Kochen, das kannst du gerne öfter machen!“, „Ja war wirklich sehr gut!“, stimmt Josy zu. „Kann ich gerne machen, aber ihr dürft mich ruhig auch mal bekochen“, ich lache. „Morgen hast du die Wohnung übrigens ganz für dich, ich bin bis abends in der Uni“, verkündet Josy als ich mich verabschiede. „Naja meine Eltern werden morgen wieder mitkommen, daher werde ich nicht allein sein!“
Als ich daheim ankomme höre ich aus dem Wohnzimmer die Anfangsmusik von AWZ und ich mache es mir bei meinen Eltern auf dem Sofa bequem.



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