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Prosa => Krimi


Hoby V.D. 14. April 1882 - von Andrea, 02.05.2019
April 14 1882 Hoby V.D.

Ich wollte Don noch nichts von dem Hund sagen, aber der Besitzer der Welpen hat sich verplappert. Er kam zu uns an den Mittagstisch fing an mir zu erzählen, das der Kleine gut trinkt und kräftig wird. Ich habe Don beobachtet, aber er hat nichts gesagt. Er sollte es mal mit Pokern probieren. Nicht eine Mimik sagte etwas über seine Gedanken aus.
Ich fragte ihn warum er Frau Smitters nicht verhaftet hatte. Immerhin hat sie ihn mit dem Messer angegriffen. Er meinte, dass er sie noch brauche. Angeblich war sie wohl auch in der Kirche um etwas zu suchen. Wir sind ihr dazwischen gekommen und sie wird es sicher erneut versuchen. Wenn der Junge auf Smitters Ranch der Sohn des Sheriffs ist, hat dieser vielleicht versucht ihn zu sich zu holen und wurde deshalb umgebracht. Don ist da anderer Meinung. Er glaubt dass alle drei Ranch Familien etwas damit zu tun haben. Heute Abend legen wir uns bei der Kirche auf die Lauer. Er hat der Rancherin erzählt, dass wir vorübergehend weg reiten müssen und ist fest davon überzeugt, sie nutzt die Gelegenheit.
Den ganzen Tag habe ich Rinder untersucht. Vier Meilen von hier rasten Cowboys mit ihrer Herde. Sie sind unterwegs durch eine Schlucht und gerieten in eine Steinlawine. Etliche Tiere haben Verletzungen. Drei prächtige Jungtiere mussten von ihrem Leid erlöst werden. Wieder einmal habe ich den großen Unterschied zur Heimat kennen gelernt. Die Cowboys erschossen die Tiere und damit war der Fall geregelt. Ich muss dazu sagen, dass sie ihr Handwerk verstehen. Ein Schuss und das Tier verließ diese Welt ohne Panik und Schmerzen.
Wenigstens waren sie außer den Verletzungen Kern gesund und das Fleisch ist verwendbar. Sie werden wohl ein bis zwei Tage verlieren auf ihrem Vietrieb, aber dafür retten wir den Rest der Herde.
So jetzt ist es fast Mitternacht. Don hatte recht. Die Farmers Frau kam tatsächlich zurück. Wir warteten bis sie gefunden hatte wonach sie suchte und stellten uns ihr in den Weg. Es war ein Notizheft. Der Reverend hat es geführt. Dort stehen die Abgaben an ihm drin. Geld, dass der Sheriff bei den Ranch Leuten einkassiert hatte. Jetzt kommt endlich Licht in die Sache.
Der Sheriff hat ein Kind mit einer Prostituierten aus dem Holzfäller Lager. Drei der Frauen, die dort die Männer vergnügten, haben geheiratet und sind hier her gezogen. Der Reverend hat das spitz bekommen und gedroht, das zu verbreiten. Das muss dem Sheriff wohl peinlich gewesen sein und er hat fleißig Schweigegeld bezahlt. Er war gar kein so schlechter Mensch.
Er hätte auch den Reverend umbringen können und niemand hätte ihn verdächtigt. Hier sind die Gesetze noch sehr schwammig und wer sollte wohl dem Sheriff misstrauen, wenn er den Tot des Reverend´s als Unfall darstellen würde. Sein Plan war die Stadt zu verlassen, wenn das Ersparte reicht um noch etwas vom Leben zu haben, bevor seine Augenkrankheit ihn völlig erblinden lässt. Weil er es nicht übers Herz brachte einen Menschen zu töten, musste er am Ende Sterben. Die Rancher haben tatsächlich alle ein Alibi, weil es ihre Frauen waren.
Sie wollten ihren Ruf nicht verlieren und wehrten sich gegen die Erpressung des Sheriffs.
Sie alle zusammen haben ihn aufgelauert und erhängt. Wie sie es genau angestellt haben, darüber muss Don noch mit ihnen reden. Vorerst sitzen sie hinter Gitter und warten auf ihren Prozess. Ein Richter ist schon bestellt. Er kommt in zwei Wochen. So lange müssen wir noch hier bleiben. Das finde ich gut, denn dann ist auch mein neuer Reisegefährte soweit das ich ihn mitnehmen kann. Ich nenne ihn Cabezon. Das ist spanisch und heißt `dicker Kopf`.
Von all den Welpen in diesem Wurf hat er den größten Kopf. Mal sehen ob er auch einen Dickschädel wie Don hat und genauso stur ist. Wenn ja, dann habe ich zwei mit denen ich mich rum streiten muss. Genau das ist es, was mir so gefällt an meinem Leben. Tägliche Vorderrungen. Manchmal muss ich noch lernen einfach nachzugeben. Lasko ist Texas Ranger und hier aufgewachsen. Er kennt die Regeln des Landes und setzt sich durch. Aber hin und wieder habe auch ich Recht und kann schlimmeres verhindern, denn Menschen lernen und je mehr ich durch Reden erreiche, desto weniger Gewalt wird ausgeübt.
So long Leo Hoby



©2019 by Andrea. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

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