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Prosa => Krimi


Hoby V.D. 8.April 1882 - von Andrea, 06.02.2019
8. April Hoby V.D.

Don erzählte mir von der dritten Ranch, die er ohne mich besuchte. Der Rancher war kaum ansprechbar. Aber seine Frau muss wie ein Wasserfall geredet haben. Auch sie waren vom Sheriff um ihr Geld erpresst worden. Ich war fest der Überzeugung, dass einer der Rancher den Gesetzesmann erhängt hatte. Am meisten betroffen war Farmer Higgens. Seine Farm sah furchtbar aus. Er lebte in erbärmlichen Verhältnissen. Aber er hatte ein Alibi. Zur Tatzeit saß er im Saloon, genauso wie die beiden anderen.
„ Da muss noch jemand im Spiel sein, „ meinte Don. Ich suche weiter.
Er muss wohl ein heftiges Gespräch mit dem Deputy gehabt haben, denn er kam völlig aufgewühlt zum Mittagessen.
„ Dieser Bursche! Er hat doch tatsächlich den Stern abgelegt. Ich konnte ihn nicht überzeugen zu warten, bis ein neuer Sheriff gewählt wird.“
Ich konnte den Jungen verstehen. Wer will schon bis zur nächsten Katastrophe warten. Und die wird kommen. Eine Stadt ohne Schutz ist ein gefundenes Fressen für alle Outlaws.
Auf jeden Fall wird Don solange hier bleiben. Warum auch nicht? Ich habe noch viel zu tun und kann eine Auszeit vom Reisen gebrauchen.
Ich habe meinem Freund heute Nachmittag im Office besucht. Er durchwühlte den Schreibtisch und sortierte die alten Steckbriefe. Er wollte sie mit den Berichten des Sheriffs vergleichen. Vielleicht war der Mörder darunter zu finden. Ein Verurteilter, der nun Rache nahm. Auch wenn der Sheriff Korrupt war, hätte man ihn nicht hängen dürfen. Es wäre viel mehr Strafe, wenn er Verurteilt worden wäre. Auch als Zeichen für alle anderen, die meinen sich mit Hilfe des Sterns ihre eigenen Gesetzte machen zu dürfen.
Mir ließ die Sache mit den drei Farmen keine Ruhe. Auch Don wollte den Gedanken nicht ganz verwerfen, auch wenn alle ein Alibi hatten.
Er meinte, dass sie vielleicht einen Killer engagiert hatten. So konnten sie sich absichern und ein Fremder übernimmt die Arbeit. Aber Killer arbeitet nicht umsonst. Womit hätten sie ihn bezahlen sollen? Sie waren doch alle Pleite.
Ich schlug ihm vor, noch mal zur Barany Ranch zu reiten und nach den Pferden zu sehen. Vielleicht weiß einer der Kinder etwas. Ich versuche Morgen eins der Kinder zu sprechen ohne dass die Eltern dabei sind. Besonders die Mutter hatte sie so in Schutz genommen.
Lasko ging seiner Arbeit nach und ich schlenderte noch was durch die Straßen. Die Menschen hier waren sehr freundlich. Sie grüßten mich alle.
Sie hoffen sicher auf ein schnelles Aufklären des Sheriff Mords.
Ich konnte eine kleine Gruppe älterer Frauen ansprechen. Sie hatten kein gutes Wort für den erhängten übrig. Sie nahmen nicht mal Rücksicht auf dessen Tot und plapperten die schlimmsten Schimpfwörter aus, die ich je bei einer Dame gehört habe. Natürlich werde ich diese nicht in mein Tagebuch schreiben.
Aber egal mit wem ich redete, alle sprachen nur böse von ihm. Der Reverend zeigte mir das Haus indem der Sheriff wohnte. Ich war nicht verwundert, dort Don anzutreffen. Er hatte sich auch schon danach erkundigt und schaute sich dort um.
Wir fanden nichts Besonderes. Dieses Haus gehörte einem Witwer. Er hatte ein Testament aufgegeben indem er es für den amtierenden Sheriff der Stadt zur Verfügung stellte. Sein einziger Sohn starb als er mit dem Stern an der Brust für Recht und Ordnung sorgte. Er wurde auf offener Straße erschossen. Den Täter hatte man nie gefunden. Die Suche nach dem Schützen, war eine Auflage für denjenigen, der hier kostenfrei wohnte und das Gesetzt vertrat.
Er hatte wohl eine Schwäche für Bücher, oder sie gehörten noch dem Vorbesitzer. Drei große Regale bedeckten eine Wand und waren mit Lesewerke in allen Größen aufgefüllt. Ich las einige Überschriften wie Jules Verne, Reise zum Mittelpunkt der Erde und Walter Scott mit Ivanhoe. Staub bedeckte sie und Spinnen Netze füllten die Hohlräume zwischen Bücher und Regal. Bei diesem Anblick ging mir eine interessante Frage durch den Kopf. Wenn der Sheriff regelmäßig Geld einsammelte, was hatte er damit gemacht? Er lebte hier sehr bescheiden. Ein merkwürdiger Fall, aber ich bleibe dran. Bin eben auch Neugierig. So long Leo Hoby



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