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Prosa => Krimi


Hoby V.D. 5. April 1882 - von Andrea, 01.01.2019
April 5.1882 Hoby V.D.

Malloy. Endlich sind wir angekommen. Der Ritt war gar nicht so schwer wie ich angenommen hatte. Vielleicht habe ich mich ja auch schon an den Sattel gewöhnt. Mir tut nichts Weh, nicht mal Muskelkater. Es war sehr schön am Feuer und unter freiem Himmel zu schlafen. Am ersten Abend hat Don einen Hasen geschossen und ihn zubereitet. Den zweiten Abend habe ich Eierkuchen gemacht. Mehl, Salz und Zucker soll man immer in der Tasche haben, wenn man länger unterwegs ist. Die Eier hat uns ein Farmer geschenkt, dem ich beruhigen konnte, dass sein Hund keine Tollwut hat. Das arme Tier hatte einen Knochen im Rachen stecken und war deshalb aggressiv geworden. Der Schaum vor seinem Mund war nur der Speichel, den er nicht mehr schlucken konnte. Auf Grund dessen verweigerte er auch sein Wasser. Dies sind typische Anzeichen für eine Tollwut. Er selber wurde von dem Hund gebissen und hatte nun panische Angst. Ich habe das Tier mit Chloroform betäubt und den Knochen entfernt. Er wird noch ein paar Tage Halsweh haben, also gab ich dem Farmer die Empfehlung, ihm weiches Futter zu geben. Zum Dank erhielten wir einen Köstlichen Kuchen und dazu Kaffee. Sie wollten uns überreden bei ihnen zu Übernachten, aber Don wollte keine Zeit verlieren. Bis zum Einbruch der Dunkelheit waren es noch vier Stunden. „ Es lohnt sich wirklich, dich dabei zu Haben. Ich hätte das Tier erschossen.“ Sagte er mir am Feuer. Ich musste schmunzeln und sagte, “ dann hätten wir keinen Kuchen bekommen, dass wäre schade gewesen, denn der war köstlich.“ Ich weiß, dass Don sehr schnell mit seinem Revolver ist. Nicht nur im ziehen der Waffe sondern auch bei Konflikten und Problemlösungen. Er macht es sich da oft sehr einfach. Ich habe beschlossen, ihn eine Zeitlang zu begleiten. Nicht um ihn zu ändern, dass steht mir nicht zu. Aber um ihm zu zeigen, dass auch vieles anders Regelbar ist. Meine Lektionen werde ich bestimmt auch noch lernen. Die Erste ergab sich ja schon auf der Samsonranch. Ohne Dons eingreifen wäre es wohl schlimmer ausgegangen für mich.
Hier in Malloy ist ein Sheriff gehängt worden. Ein Einwohner fand ihn hinter seinem Office an einem Ast hängend. Die Tochter des Sheriffs bat um Hilfe. Don soll klären was hier vorgefallen war. Der Fall ereignete sich vor vier Tagen, also ist es schwer noch irgendwelche Spuren zu finden. Wir befragten den Totengräber. Der Sheriff hatte auf seiner Brust ein frisch eingebranntes Zeichen. Wie bei einem Rind. Er malte es Wortlos in den Sand, $,
Wieso macht sich jemand die Mühe, einen Menschen zu hängen und ihm dann ein Dollar Zeichen auf die Brust zu Brennen. Lasko meinte, er hätte so was schon gehört.
Wir sprachen auch mit dem Deputy, der nun allein das Office hüten muss. Er ist noch sehr jung und hat sicher noch nicht viel Erfahrung. Ich konnte seine Hände zittern sehen. Die Stadt braucht einen neuen Sheriff. Es laufen heiße Diskussionen, wer das Amt übernehmen soll, oder besser gesagt, übernehmen möchte. So lange der Fall nicht geklärt ist, wird sich wohl niemand trauen.
Während Don seiner Arbeit nachgeht, habe ich im Mietstall bei Mister Gardner zu tun. Dort steht ein Pferd mit einer offenen Wunde am Bein, die nicht heilen will. Mister Gardner, der Mietstallinhaber ist mittlerweile ratlos. Ich habe einen Umschlag angelegt mit Johanniskraut und Ringelblume. Warum die Wunde immer wieder blutet ist unerklärlich, denn seit dem ich ihn behandele, heilt sie schön ab. Mister Gardner meint, dass wäre immer so, und dann ist sie plötzlich wieder da. Ich habe das Pferd etwas herum geführt und beobachtet. Es hat einen leichten Gangfehler, der aber nicht tragisch ist. Morgen werde ich weitere Untersuchungen durchführen, ich habe da schon einen Verdacht. Er hat mir auch interessantes über den Sheriff erzählt, das werde Morgen an Don weitergeben. Erst mal Schlafen. Das Land ist so verdammt groß. Die langen Ritte machen müde.
Draußen auf der Straße wird es plötzlich laut. Ich sehe einen Mann, der den Deputy anbrüllt. Ich kann nicht hören worum es geht, aber die Beiden stehen direkt unter einer Laterne, so dass ich das ängstliche Gesicht des Deputys sehen kann. Jetzt hat der Mann sogar zugeschlagen. Deputy Rollins liegt am Boden.
Ich wollte gerade raus laufen um ihn zu helfen, doch da sah ich Don. Er tippte dem Mann von hinten auf die Schulter und schlug zu, als dieser sich umdrehte. Ich weiß, wie hart Don zu schlagen kann. Das hat bestimmt wehgetan. Wer hier leben will, der braucht eben eine Elefantenhaut.
Leo Hoby



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