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Poesie => Freundschaft


Elia und Moma Kapitel 6 -Die drei Ritter- - von Krasi, 15.08.2018
Elia Kapitel 6
Die drei Ritter.

Nicht weit entfernt saßen drei Vagabunden, die auch versuchten mit einem Haufen von nassen Zweigen und Ästen ein Feuer zu entfachen. Der älter von den Dreien hob die Nase und roch nach allen Seiten. „Es brennt hier irgendwo etwas“ sagt er in die Runde. "Ja, ich rieche es auch“ sagte der Jüngste von allen.
Alle drei sprangen auf, packten ihre spärlichen Sachen zusammen und machte sich auf den Weg in die Richtung, wo der Qualm herkam.
Die Drei sahen richtig furchterregend aus. Sie hatten zerlumpte Kleider an. Ihre Haare hingen ungewaschen in Strähnen unter den Hüten aus verdecktem Filz hervor und gewaschen hatten sie sich auch schon lange nicht mehr, das konnte man schon von Weitem riechen. Die Schuhe des mittleren waren recht gut in Schuss, die hatte er wohl erst vor Kurzem jemandem abgenommen. Die Schuhe der anderen konnte man nicht mehr als Schuhe bezeichnen, es waren nur Lederfetzen, die da um die Füße gewickelt waren.
Aber sie fühlten sich nicht wie Vagabunden, im Gegenteil, sie prahlten und lachten und spotteten über andere, als wenn sie die Auserwählten waren.
Sie fühlten sich stark und unbesiegbar. Aber in Wirklichkeit waren sie arme heruntergekommene Gesellen. Sie hatten nichts, außer einem verrosteten Messer, das dem jüngeren gehörte und einem Seil, das sie ab und zu als Schlinge auslegten, um Hasen oder Füchse zu fangen, was ihnen aber selten gelang und so waren sie immer vom Hunger getrieben auf der suche nach was Essbarem.
Nach einem beschwerlichen Weg durch Dornen und dichtem Unterholz kamen sie in die Nähe des Rastplatzes von Elia. Sie schlichen sich vorsichtig heran, versteckten sich hier und da hinter dicken Bäumen und dichten Sträuchern und achteten darauf keine Geräusche zu machen. Sie beobachteten angespannt und aufmerksam das Geschehen an der Feuerstelle.
„Es ist ja nur ein kleiner Junge mit einem Pferd“ flüsterte der Ältere nach einer Weile, denn er konnte keine weitere Person ausmachen. „ich sehe auch nur einen Jungen mit Pferd“ erwiderte der Mittlere ganz leise.
Auf dem Rastplatz war es ruhig, nur das Feuer knisterte ab und zu, bis Benno auf einmal unruhig wurde, er roch etwas und fing an mit den Vorderbeinen zu stampfen und wild mit dem Kopf hin und her zu schlagen. „Was ist los Benno“ frage Elia. „er hat sicher schlecht geträumt“ wollte Moma gerade sagen, als in der Nähe ein lautes Knacken zu hören war.
„Hallo, ist da jemand“ rief Elia. Mit zittriger Hand nahm er ein brennendes Stück Holz aus dem Feuer und leuchtet damit nach allen Seiten. „Hallo ist da jemand“ rief er noch einmal, als plötzlich von drei Seiten die Vagabunden aus dem Dunkel hervortraten. Der Jüngere hielt das rostige Messer vor sich hoch und der Mittlere hatte das Seil in den Händen, als ob er gleich jemanden fesseln wollte.
Der Ältere erhob die Hand und sagt mit leiser Stimme „keine Angst kleiner Junge, wir sind Händler auf dem Weg ins nächste Dorf. Wir haben euer Feuer gesehen und wollten uns nur erkundigen, wer hier ist und ob wir uns hier aufwärmen können“
Moma war wieder in der Hosentasche von Elia verschwunden und Benno war noch immer unruhig und scharrte immer noch mit den Vorderbeinen. Auch Elia merkte, dass das hier etwas nicht stimmt und es nicht die Wahrheit ist. Händler sehen nicht so dreckig und ungepflegt aus.
„Was wollt ihr von mir“ schrie Elia in einem Ton, sodass die Drei zusammenzuckten.
„Lass uns bitte erst einmal ans Feuer, wir wollen uns aufwärmen, dann können wir über alles Reden“ sagte der Ältere. Er hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als die beiden anderen sich bereits am Feuer niederließen und ihre Bein ausstreckten.
Der Ältere ging rüber zu Benno, klatschte dem Pferd auf den Rücken und bemerkte, dass das wohl ein sehr edles Pferd sei. Er fragt Elia, was es wohl kosten würde, er würde es ihm gerne abkaufen. Elia macht ihm klar, dass das Pferd nicht zu verkaufen sei. Der Ältere lachte und erklärte Elia, dass er es nicht gerne hätte, wenn man ihm einen Wunsch ausschlagen würde.
Elia merke sofort, dass er auf der Hut sein musste, diesen Ganoven konnte man nicht trauen. Er hatte recht, denn es dauerte nicht lange und die Drei machten es sich am Feuer bequem. Sie verlangten sogar nach etwas zu essen und zu trinken und fuchtelten dabei mit ihrem verrosteten Messer in der Gegend herum. Elia machte ihnen klar, dass er selber nichts zu essen hat und das sie hier verschwinden sollten.
Die Drei lachte nur und klopften sich dabei auf ihren Bauch. „Wir sind müde, lass uns schlafen, wir rede morgen weiter“ sagt der Jüngere und streckte und reckte sich und rückte dabei ein bisschen näher ans Feuer. „pass du nur auf, dass das Feuer nicht ausgeht, sonst müssen wir dich morgen ein wenig Kitzeln“ sagt er zu Elia und zeigt dabei mit dem Messer auf seinen Hals.
Elia verstand, was das bedeutet, er hatte auch eingesehen, dass er hier wohl im Moment den Kürzeren ziehen würde. Er musste sich etwas ausdenken wie wer die Drei loswerden könnte, aber dafür brauchte er etwas Zeit. Zeit zum Nachdenken und auch Zeit, um mit Moma alles abzustimmen. Er machte also gute Miene zum bösen Spiel und versprach, dass er die ganze Nacht auf das Feuer aufpassen würde.
Die Nacht war schrecklich lang, Elia kämpfte mit der Müdigkeit und warf immer wieder einige Zweige ins Feuer. Die Nacht war aber zu lang und auch Elia wurde von der Müdigkeit eingeholt. Er sackte zusammen, fiel nach hinten an einen Baumstamm und schlief ein.
Moma kam aus seiner Hosentasche gekrochen und rannte zu Benno und kratze an seinen Hinterbeinen. Bennos Beine zuckten zweimal, denn auch er war eingeschlafen. Moma hörte aber nicht auf an Bennos Beinen zu kratzen, bis Benno erstaunt nach unten sah.
„Was willst du, was ist los“ frage er. „wir müssen was unternehmen, wir müssen die Drei loswerden, sie wollen dich Elia wegnehmen“ sagt Moma. Benno hatte auch alles mitbekommen und war sofort einverstanden.
Moma kletterte auf den nahegelegenen Baum und sprang von dort auf Bennos Rücken. Benno ging ganz vorsichtig, ohne ein Geräusch zu machen weiter in den Wald hinein. Bis er sicher war, dass nun keiner mehr sein einsetzendes Traben hören würde.
Weit vom Rastplatz entfernt, hinter einem Hügel aus Felsen und hohen Bäumen machten sie Halt. Hier waren sie sicher.

Moma und auch Benno hatten kein gutes Gefühl. Ihnen wurde klar, dass sie Elia mit den drei Ganoven alleine gelassen hatten. Was würden die Drei nur mit Elia anstellen, wenn sie merken, dass Benno verschwunden war. Von Moma wussten sie ja nichts, aber sie würden bestimmt Elia nach Benno fragen und ihn vielleicht Foltern oder sogar töten.
„Wir müssen wieder zurück, es war keine gute Idee abzuhauen und Elia alleine zu lassen" sagt Moma. Benno war der gleichen Meinung. Benno lief schneller zurück als vorher und sie erreichten gerade rechtzeitig den Rastplatz, bevor alle aufwachten. Benno stellte sich wieder an den gleichen Platz wie vorher und tat so, als wenn nicht gesehen war.

Der Ältere war als Erster wach, er schüttelte auch die beiden anderen so lange, bis auch die ihre Augen aufmachten. „ich habe es mir heute Nacht überlegt, wir sind doch ehrbare Ritter und keine Ganoven, die einem kleinen Jungen das Pferd wegnehmen.
Ohne Pferd ist er hie in der Gegend doch hoffnungslos verloren und außerdem sind wir dann zu viert“ sagt der Ältere. „wer weiß, vielleicht können wir ihn ja an Graf Saban verkaufen, der sucht immer kleine Jungen, die er dann als Leibeigene auf seinen Felder zur Arbeit einsetzt.“ fügte er hinzu.
Die drei diskutierten und beratschlagten, was nun zu tun angebracht wäre. Von dieser nicht immer ganz leisen Diskussion wurde auch Elia wach. Er rieb sich die Augen, fasste an seine Hosentasche, um zu prüfen, ob Moma noch darin ist. Er hörte, obwohl er immer noch im Halbschlaf war, Fetzen der angeregten Diskussion der drei Ganoven. Er musste versuchen die drei loszuwerden, sie waren ihm zu unheimlich.
Moma war schon hellwach, sie hatte sich unter Elias leeren Wanderbeutel versteckt. Sie wusste auch, dass die Ritter abergläubisch sind und alles Unwirkliche als Zauberei und Hexenwerk ansehen würden. Sie wartete einen günstigen Augenblick ab, genau den, als die drei Ganoven sich erhoben und auf Elia zugingen, um ihm mitzuteilen, was sie beschlossen hatte.
Moma machte einen kräftigen Satz nach oben, immer noch unter dem leeren Wanderbeutel. Der Wanderbeutel flog dadurch wie von Zauberhand gehoben ein Stück nach oben und fiel wieder sachte auf den Waldboden zurück. Während der Beutel nach unten fiel, kreischte Moma in einem sehr hohen Ton, sodass sogar Elia Gänsehaut auf seinen kleinen Armen bekam. Benno zuckt auch zusammen, ging auf die Hinterbeine und schlug mit den Vorderbeinen wie wild durch die Luft, als ob er gegen einen Bären kämpfen würde.
Die drei Ganoven lagen schneller flach auf dem Waldboden, als es sich Moma gedacht hatte. Elia hatte die Situation sofort erkannt, und sah, um was es hier geht. Er holte die Silberkugel aus seiner Hosentasche und hielt sie so gegen die Morgensonne, dass er mit dem entstandenen Lichtstrahl abwechselnd den einen oder den anderen blenden konnte.
Die drei drückten ihren Kopf flach auf dem Boden und hielten schützend die Hände darüber. Sie bekamen kein Laut über die Lippen, obwohl die gerne „aufhören“ gerufen hätten. „Ihr seid Feiglinge und Schwachköpfe obendrein“ reif Elia. „Ihr wollt Ritter sein, Ihr könnt ja noch nicht mal einen einzelnen kleinen Jungen entführen. Wir wollen nichts mit euch zu tun haben haut ab, und zwar so schnell wie möglich“ stotterte Elia, der auch sichtlich aufgeregt war. Es war ein genialer Streich, den sich da Moma und Benno ausgedacht hatten.
Immer noch mit dem Schrecken und der Angst im Gesicht rappelten sich die drei auf. „Wir wollen nichts von dir, wir wollen dich nur begleiten, wir können dich beschützen, du bist so alleine“ sagt der Ältere. „Beschützen“ fragte Elia lachend, „ihr könnt euch ja kaum selbst beschützen, Ihr seid nur Ballast für uns, verschwindet, sonst hole ich meine Zauberkugel wieder“ raus und deutete dabei auf seine Hosentasche, in der er die Kugel wieder versteckt hatte.
Der Jüngste von den dreien hatte sich zuerst gefangen und stand auf. „Ich weiß nicht, wer du bist und ich weiß auch nicht, was dich hierher in diese gottverlassene Gegend getrieben hat. Ich habe dich hier noch nie gesehen und ich kenne fast alles und jeden hier in diesem Gebiet“ sagt er. Elia sah, dass dieser von den dreien noch am vertrauenswürdigsten war, wenn einer überhaupt. Deshalb hörte er zu und unterbrach ihn auch nicht. „Wir haben einen Fehler gemacht“ sagt der Jüngere weiter, „lass uns in Ruhe darüber reden“ fügte er hinzu.
Die anderen beiden Ganoven oder Ritter, wie sie sich bezeichneten, standen ganz vorsichtig und ohne ruckartige Bewegungen zu machen auf und stellten sich hinter den Jüngeren, der zwar kleiner war, aber so hatten sie einen guten Überblick und waren nicht im Vordergrund, denn keiner sollte sehen, dass ihre Beine noch etwas zitterten.
„Bevor ich mich entscheide, muss ich erst einmal wissen, wer ihr seid, wie ihr heißt und was ihr hier macht“ sagt Elia.
„Ich bin Lehcim, ich bin der Jüngste von uns, das da ist Oeht, der älteste“ und zeigte dabei auf den Ganoven mit den kurzen Haaren. „Und dieser da in der Mitte mit dem zerrissenen Hemd, das ist Imik“ erklärte Lehcim. „Ich will dir mal gleich die ganze Wahrheit erzählen, damit du Vertrauen in uns findest“ sagte Lehcim und wischte sich dabei den Schweiß von der Stirn, denn auch er war sichtlich aufgeregt.
„Setz dich und lach nicht wieder, wir sind wirklich Ritter, Ritter des Grafen Saban. Bei ihm hatten wir jahrelang gedient und für ihn gekämpft. Eines Tages wollte Saban von uns, das wir Kinder, vor allem kleine kräftige Jungen aus den umliegenden Dörfern für ihn entführen sollten. Wir sollten den Jungen erzählen, dass sie zu Knappen ausgebildet werden. Wir haben aber erfahren, dass das nur ein Vorwand war. In Wirklichkeit sollen die Kinder auf den Feldern für ihn arbeiten. Wir, ehrbare Ritter, wir wollten das nicht. Er hat dann andere gefunden und uns von der Burg gejagt und uns Rüstungen, Schwerter und Pferde geraubt. Nun leben wir schon seit Monaten in diesem verfluchten dunklen Wald, wissen nicht wie wir uns an Saban rächen können und wir wissen schon gar nicht, wo wir was zu essen her bekommen“ erzählte Lehcim.
Elia saß mit offenen Augen und Ohren und lauscht den Worten von Lehcim. Das kam ihm alles bekannt vor. Ritter, Kappen und kleine Jungen ..... ja, das war der entscheide Hinweis. Fin musste auch in die Hände von Saban geraten sein.
Elia war misstrauisch und hielt sich zurück und polterte nicht gleich los mit seinen Erzählungen. Er wartete ab, was da noch kommen würde.
„Ich muss das Ganze erst einmal in Ruhe verarbeiten, ich muss nachdenken, das geht mir alles viel zu schnell“ sagt Elia. Er stand auf und ging ein Stückchen weiter in den Wald, um mit Moma die Dinge zu besprechen.
Oeht ging zu Benno und betrachtet sein linkes Vorderbein. Es blutete, er musste sich verletzt haben. Oeht sammelte in paar Blätter von einem Strauch mit roten Blättern und legte diese auf die Wunde von Bennos Vorderbeinen.
„Was machst du da“ rief Elia erschrocken „Ich heile nur die Wunden deines Pferdes“ sagt Oeht. „Wenn ich das nicht mache, werden sie sich entzünden und dann kann es schlimm für dein Pferd ausgehen“ erwiderte Oeht. Elia hatte hier nichts zu erwidern. Er sah nur zu, was Oeht da machte. Er musste auch mit ansehen, wie Imik zu Benno ging, sanft seine Arme um seien Hals legte und etwas flüsterte. Benno wurde darauf hin ganz ruhig und lies alles mit sich geschehen.
Elia war beeindruckt und flüsterte etwas vor sich hin, dass nur Moma es verstehen konnte, die er in seiner Hand hielt. „Was denkst du, Moma“ fragte er, „was hältst du von den dreien?“ „So wie ich es jetzt erlebe und was ich gesehen habe, kann es vielleicht nützlich sein, wenn sie mit uns kommen. Sie wissen, wo wir Saban und auch vielleicht Fin finden.
„Ja, Saban und Fin“ das ist der Schlüssel, hier müssen wir weiter suchen und da können uns die Drei behilflich sein, wenn sie wirklich ehrlich sind.
Elia und Moma diskutierten noch eine Weile, während Oeht und Imik sich um Benno kümmerten.
Lehcim saß auf einem umgefallenen Baumstamm und versuchte seine Kleider ein wenig in Ordnung zu beringen, als plötzlich aus seiner Hosentasche ein Geldstück fiel.
Es klimperte nicht, da es auf den Waldboden fiel, es machte nur „plump“. Lehcim hatte keine Eile es wieder zu verstecken, er hatte ja ein reines Gewissen und musste vor niemandem verbergen, dass er Besitzer eines Talers war.
Elia war dafür, dass die drei sie begleiteten durften. Moma hatte für kein Verständnis. Er hatte schon zu viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Es dachte dabei auch an die Mühle und seinem Großvater. Es kam ihm vor wie gestern, als die Menschen seinen Großvater durch die Mühle jagten, und versuchten ihn zu fangen.
Elia überredete Moma mit den Hinweisen, das die drei ihnen noch nützlich werden könnten. Sie hatten etwas Geld, denn er hatte genau mitbekommen, dass Lehcim einen Taler bei sich hat und er überzeugte Moma auch damit, dass Oeht Wunden heilen konnte und das Imik mit Tieren gut umgehen kam. Alle diese Fähigkeiten waren sehr nützlich und manchmal auch Lebensnotwendig in dieser Gegend.
Nach langem Zögern willigt Moma ein. Elia rief die drei zu sich und erklärte Ihnen, dass sie bei ihnen bleiben konnten und wenn sie wollten, auch mit ihnen auf die weitere Wanderung gehen konnten.
Die Freude der Dreien hielt sich in Grenzen. Sie wollten genau wissen, wer Elia ist, was er mit der Maus immer zu besprechen hatte und was er hier in der Gegend suchte.
Elia hatte ja bereits mitbekommen, das die drei den Grafen Saban kennen, deshalb erzählte er ihnen auch die ganze Geschichte von Fin. Die drei waren nun hell auf begeistert und erklärten sich sofort damit einverstanden, alles Weitere mit ihnen zu unternehmen, um Fin zu finden. Es war auch eine Art Rachegefühl in ihnen aufgekommen, denn nun sahen sie eine Möglichkeit Saban alles heimzuzahlen, was er ihnen angetan hatte.
„Wir müssen vorsichtig vorgehen und dürfen uns nicht vom blinden Eifer der Rache lenken lassen, denn das könnte zu unüberlegten Handlungen führen und das geht meistens schief“ sagt Moma und stellte sich mit geschwollener Brust auf Elias Schulter, sodass sie ja von jedem wahrgenommen wurde.
Imik und auch die anderen stimmten Moma zu, nachdem Elia den dreien erklärte, was Moma gesagt hatte, denn die drei konnten Moma ja nicht verstehen.
Lehcim lachte.
Wir müssen überlegen und planen, wie wir Saban überlisten können. Wie müssen aber auch wissen, dass es bis zur Burg von Saban noch sehr weit ist.“ fügte Imik hinzu. „Wir sollten bald aufbrechen“ meinte Lehcim. Oeht melde sich zu Wort und macht allen klar, das Benno noch verletzt ist und das er mindestens noch einen Tag Ruhe braucht, denn sonst könnte sich die Wunde entzünden und dann wären sie noch länger zu einer Zwangspause verpflichtet.
„Das ist ein Argument“ sagt Moma „dann könne wir den nächsten Tag dazu nutzen, alles Nötige zu besprechen“.
Alle fingen an, den Rastplatz etwas aufzuräumen und gemütlicher zu machen. Auch wurde das Nachtlager vorbereitet und Elia konnte den Dreien zeigen, wie man mit der Silberkugel ein Feuer machen kann. Er nahm die Kugel und hielt sie gegen die Sonne, damit ein Lichtstrahl gebündelt wird und das Feuer entzündet. Es klappte nicht, die Sonnen stand zwar hoch am Himmel und die Strahlen fielen günstig auf die Kugel, aber ein gebündelter Lichtstrahl wollte nicht entstehen. „Ich weiß auch nicht, was mit der Kugel los ist. Einmal leuchtet sie, einmal macht sie Feuer und nun macht sie nichts“ sagte Elia etwas missmutig, denn er wollte sich doch gerade bei den neuen Weggefährten beweisen.

„Macht nichts“ sagt Oeht, „wir glauben dir auch so“ Imik nahm die Kugel und betrachte sie von allen Seiten, er hielt sie vor seinen Augen und versuchte hindurch zu schauen.
Was er sah, beeindruckte ihn so, dass er erst kein Wort herausbekam, doch dann rief er „ich kann Moma ganz groß und ganz nahe sehen. Es ist eine Zauberkugel, die alles vergrößert“.
Elia nahm Imik sofort die Silberkugel aus der Hand und wollte sich selber davon überzeugen. Er hielt die Silberkugel vor seine Augen und...... sah nichts, außer, dass sich der Baum, der neben Lehcim stand sich darin spiegelte.

„Was ist das für eine Kugel fragte sich Elia. Sie kann leuchten, kann Feuer entzünden und vergrößert Dinge, wenn man hindurchschaut. Ich habe aber noch nicht herausgefunden, wie was wann funktioniert“ sagte Elia.
Die Silberkugel wurde herumgereicht, jeder der wollte, konnte sie anfassen und alles ausprobieren, streicheln, putzen oder einfach nur in der Hand halten, nichts zeigte Wirkung, die Silberkugel zeigte keine Reaktion.
„Die Kugel hat mir Moltan irgendwie mitgegeben. Ich kann mich noch genau erinnern, dass er uns begleiten wollte, das war sicher nur eine Ablenkung“ sagte Elia, „aber er hat mir nicht erklärt, wie die Silberkugel funktioniert“.
Moma war viel zu klein oder die Silberkugel war viel zu groß für Moma, deshalb konnte Moma die Kugel auch nicht halten, sondern nur mit ihren kleine Pfötchen etwas zur Seite rollen. Auch sie schaffte es nicht, das Geheimnis der de Kugel zu entdecken.
Als es Abend wurde und die Sonne untergegangen war, saßen alle noch am Feuer wärmten sich und sprachen über den nächsten Tag. Imik hatte die Kugel in der Hand und spielte damit fangen, von der einen Hand in die andere, als es plötzlich anfing windig zu werden. Nein, es fing an zu stürmen und es wurde hell. Elia und Moma konnten sich an diese Situation erinnern, aber für die Ritter war es unheimlich und für sie war es Zauberei und Hexerei.
Der Wind legte sich, aber es wurde noch heller, so grell, dass sich alle die Hand vor die Augen hielten.
Moltan war wieder gekommen. Er stand wie auch damals mit seinem Umhang im Schein des Lichts und hob auch wie damals seien Hände in die Höhe.
„Elia, ich muss dich bewundern, du hast alles bisher sehr gut gemeistert. Am Besten hat mir gefallen, wie du die drei Ritter gezähmt und unter deine Fittiche gebracht hast“ sagte Moltan. „Du hast gesagt, dass du mich begleiten wolltest, wo warst du?“ frage Elia. „Ich war immer da, ich habe alles genau beobachtet. Ich musste auch nicht in Erscheinung treten und eingreifen, denn du hast alles wunderbar gemeistert“ sagt Moltan. „Auch geht mein Dank an die drei Ritter, die sich rechtzeitig an ihr guten Seiten erinnerten und sich mit dir Elia verbündeten, um Saban einen Denkzettel zu verpassen.“ fügt Moltan hinzu.
„Du kennst Saban und seine Machenschaften“ frage Elia erstraund. Imik, Oeht und Lehcim hielten die Ohren weit offen, denn es wurde immer interessanter für sie. Da war anscheinend noch jemand, der Saban kannte. Sie stellte aber vorerst keine Fragen, sie warteten ab.
„Ja, ich kenne Saban und zwar sehr gut, aber ich habe ihn nicht in guter Erinnerung“, sagte Moltan. „Ich habe euch auserwählt, weil ich gesehen habe, dass ihr gut Menschen seid und dass auch ihr Saban das Handwerk legen wollt.“ fügt Moltan hinzu.
Er erklärt ihnen, dass er ihre Hilfe braucht, im Kampf gegen Saban. Alle, von Elia über Oeht, bis zu Moma, konnten sich nur schlecht vorstellen, wie sie Moltan im Kampf gegen Saban unterstützen konnten.
Moltan macht es ich am Lagerfeuer bequem, er zog seien großen Umhang aus, und machte allen klar, dass sie sich zu ihm ans Feuer setzen sollten.
Der Einzige, der dieser Aufforderung nicht nachkam, war Benno, er hatte alles nicht mitbekommen und stand immer noch fast regungslos am Baum in der nähe des Feuers und trocknete sein Fell.
Moltan fing an zu erzählen.....................
Vor vielen Jahren lebten die Bames, ein Volk, zu dem auch ich gehöre, glücklich und zufrieden auf ihren schwebenden Scheiben.
Das gesamte Gebiet der Bames erstreckte ich von dem großen Meer bis hin zu den Bergen der Schneewelt. Auf der andern Seite ging das Land vom Ufer des heiligen Flusses bis zum Tal der Drachen. Es war also sehr groß und hatte platz für alle Bewohner unseres Volkes.
Doch eines Tages kam Saban mit seinen Raubrittern in unsere Gegend. Er sah die Wurzeln der blutenden Blumen, die unter den schwebenden Scheiben herauswuchsen, um dort Feuchtigkeit und die Energie aus den Bäumen der Wälder zu saugen. Die Ritter zerschlugen mit ihren Schwertern die Wurzeln. Die blutenden Blumen konnten keine Antriebsenergie mehr für die schwebenden Scheiben produzieren und die Scheiben sanken langsam auf die Erde und legten sich wie ein Teppich auf die Berge und Täler.
Saban fiel in unser Land und in die Heilige Stadt des Königs ein. Er verlangte von uns, dass wir ihm das Geheimnis der schwebenden Scheiben verraten sollten. Unser König, mein Vater, war ein stolzer König und hatte selbst, noch nie darüber gesprochen. Auch ich kenne das Geheimnis bis heute nicht. Saban ließ ihn in Ketten legen und schwor ihn zu foltern, wenn er nicht sofort das Geheimnis preisgeben würde. Alle Versuche meinen Vater einzuschüchtern schlugen fehl. Er blieb standhaft. Er wurde mit auf die Burg von Saban genommen und dort in den Kerker gesperrt.
Saban, hinterlistig und brutal, schickte seine Ritter durch das Land und sie zerstörten alles, was wir zum Leben brauchten. Die blutenden Blumen waren matt und verwelkt, die Bewohner der Scheiben rannten ratlos und aufgeregt durcheinander. Sie hatten keine Führung mehr, so etwas hatten wir noch nie erlebt, denn wir waren wein friedvolles unabhängiges Volk, das auf den schwebenden Scheiben ohne Feinde lebte. Wir waren auf so einen Angriff nicht vorbereitet, hatten keine Kampfritter oder Soldaten und waren daher ohne Gegenwehr. Eine große Hungersnot überzog nun in den nächsten Monaten unser Land.
Die Menschen gingen auf die Straßen und forderten und riefen nach unserem König, der aber weit entfernt auf der Burg von Saban im Kerker saß.
Saban aber gab sich nun als Retter aus und lies alle wichtigen Dinge zum Leben an das Volk verteilen und gewann damit natürlich immer mehr Freunde und Menschen, die sich auf seine Seite schlugen.
Es dauerte knapp ein Jahr bis dann der König aus dem Kerker entlassen wurde und wegen angeblicher Unfähigkeit aus seinem Land vertrieben wurde. Saban war nun der neue Herrscher über unser Volk. I
Ich war zu der Zeit von meinem Vater vertrieben worden. Mein Name war auch damals nicht Moltan, sonder ich war Henry der Prinz der Bames. Als der König aus dem Land gejagt wurde, suchte ich ihn und wir schlossen uns in die Arme. Er nahm er mich mit und wir versteckten uns hier im Wald. Mit uns kamen auch noch einige treue Diener, ein paar Pferde und einen Wagen mit einigen Habseligkeiten.
Die ersten Jahre lebten wir nur in einer Höhle und wagten uns kaum raus, wir hatten Angst vor den Schergen von Saban. Mit der Zeit hatte Saban es aufgegeben uns zu suchen, denn er dachte wir seien mittlerweile von wilden Tieren zerfleischt worden, da er nie ein Lebenszeichen von uns mitbekommen hatte.
Wir hatten uns an das Waldleben gewöhnt und schworen Rache, denn wir wollten unser Volk und unser Land zurück. Als König, mein Vater vor einem Jahr verstarb, war ich der Anführer der kleinen Truppe hier im Wald.
Eines Tages kam mir ein Zufall zu Hilfe. Ich war wieder einmal in die Stadt gegangen und hatte mich unter das Volk gemischt. Ich wollte einiges kaufen und wollte auch wissen, wie die Stimmung im Lande ist.

Die schwarze Frau

An diesem tag Tag kam auch eine Fremde Frau in die Stadt und hatte merkwürdige Tiere dabei. Tiere, die ich und auch die Bewohner der Stadt vorher noch nie gesehen hatten. Alle Leute aus der Stadt und aus den umliegenden Dörfern kamen zusammen und beäugten die Tiere. Es waren bestimmt mehr als hundert Personen, die sich da auf dem Marktplatz versammelt hatten. Erst waren sie ein wenig schüchtern und vorsichtig. Sie blieben in sicherer Entfernung stehen und tuschelten untereinander und rätselten, was das bloß für Tiere sein mochten.
Die fremde Frau war ganz in Schwarz gekleidet und hatte ein Hut aus Federn auf dem Kopf. In der Hand hielt sie eine lange Peitsche, mit der sie die Tiere antrieb und in Schach hielt. Über der Schulter trug sie eine Tasche aus schwarzem Filz, die prall gefüllt aussah.
Die Frau knallte mit ihrer Peitsche und die Tiere hörten sofort auf wie wild durcheinanderzulaufen und stellten sich in Reihe und Glied vor die Frau. Die Menschen zuckten beim Knall der Peitsche zusammen und rückten noch enger zusammen, als wenn sie sich gegenseitig schützen wollten. Einige der Zuschauer klatschten Beifall, als sich die Tiere postierten, die meisten jedoch waren verschreckt und hatten irgendwie Angst, denn sie konnten die Situation nicht einschätzen.
Nachdem sich die Tiere postiert hatten und die Bames sich beruhigt hatten, erhob die Frau ihre Stimme und rief; „Ich suche mutige kräftige Männer.“ Es war mucks Mäuschen still geworden und keiner antwortete, denn keiner fühlte sich angesprochen oder zuständig.
Die Frau rief noch einmal und nun ein bisschen lauter. ...... doch auch dieses mal antwortete keiner, aber alle rückten noch enger zusammen oder wichen zurück.
„Was seid ihr für Feiglinge“ schrie sie und ging auf die Menschenmassen zu und zog den erst besten Mann, den sie erwischen konnte zu sich heran und fragte ihn: „Willst du für mich kämpfen, du wirst auch reich belohnt, wenn nicht wirst du denen da zum Fraß vorgeworfen“ und zeigt dabei mit der Peitsche auf die Tiere.
Der arme Kerl, der da am Kragen aus der Menge gezogen wurde, war nur ein kleiner Bauer, der noch nie gekämpft hatte. Er zitterte am ganzen Körper und die Haare standen ihm zu Berge, denn er hatte kapiert was das zu bedeuten hatte. „Ich bin Bauer und ich habe noch nie ein Schwert in der Hand gehabt“ stotterte der kleine Kerl, dem der Schweiß von der Stirne lief.
Die Frau griff in ihre Umhängetasche, holte eine silberne Kugel heraus und hielt sie dem Mann vor die Nase, der noch stärker zu zittern anfing. „Das ist ein Geschenk, für denjenigen, der mit mir geht und gegen Saban euren und meinen Unterdrücker zu kämpfen.
Ein stiller Schrei ging durch die Menschenmenge, die ihre Köpfe zusammen steckten und tuschelten. Alleine der Name Saban lies ihnen einen kalten Schauer über den Rücken laufen, denn seit Saban das Land regierte, verbreitete er nur Angst und Schrecken und beutete die Menschen aus, lies sie als Sklaven für wenig Lohn für sich arbeiten und peitschte alle aus, die nicht nach seiner Nase tanzten.
Elia, Moma und die drei Ritter hörten angespannt, zu was Moltan erzählt. Manchmal starrten sie ihn mit offenem Munde an und hingen förmlich an seinen Lippen.
„Was waren das für Tier“ wollte Elia wissen und auch die anderen drängten und wollten mehr über diese Tiere wissen.
Moltan lies sich aber nicht unterbrechen:
„Ich stand, wie gesagt auch zwischen den Zuschauern und sah die ganze Situation sehr gespannt zu“ erzählte Moltan weiter. „ich wusste auch, dass das für den armen Bauern der sicherere Tod war, denn gegen Saban zu kämpfen, das konnte nur jemand, der Saban kannte und der ihn richtigen hasste.
Und dieser jemand war ich, ich damals noch Henry war der rechtmäßige König.“ fügte Moltan hinzu.
Ich trat also aus der Menge hervor und ging selbstbewusst und zielstrebig auf die Frau zu. Als ich mich ihr näherte, fingen einige der Tiere an zu fauchen und mit den Zähnen zu fletsche. Ich zeigte keine Angst, obwohl mir sicherlich ganz mulmig zumute war.
„Wer bist du und was willst du“ fragt die Frau“ mit forscher Stimme. Da ich mich nicht zu erkennen geben wollte, sagt ich „ich bin ein Waldarbeiter, der hier im nahegelegenen Wald Bäume für Saban fällt“. „Und warum willst du mit mir gegen Saban kämpfen“ frage sie.
„Ich will mir die geheimnisvolle Kugel verdienen“ sagt ich scheinheilig.
„So, so“ murmelte die Frau vor sich hin. „Zeig mir, wie mutig du bist, kämpfe erst einmal gegen einen der Drachen hier“ Ich zuckte zusammen, das waren also Drachen. Früher hatten die Leute viel von Drachen und anderen Monstern erzählt, aber gesehen hatte sie noch keiner. Sie sahen auch nicht so aus, wie sie in den Geschichten immer dargestellt wurden. Diese hier hatten kleine Flügel und einen kurzen Schwanz. Der Kopf und die Zähne sahen kümmerlich aus und die Zacken auf dem Rücken schwappten bei jeder Bewegung hin und her.
„Die zerschlage ich alle mit einem Streich, gebt mir nur ein richtiges Schwert“ sagt ich mit erhobener Stimme, wobei ich, wenn ich ehrlich bin, da schon allen Mut zusammen genommen hatte, um so auftreten zu können, nicht weil die Drachen so gefährlich aussahen, nein, weil es so viele waren und die leute ringsum bestimmt einen sieg von mir erwarteten. . Es Waren bestimmt sechs oder sieben Drachen, die zusammen eine echte Herausforderung darstellten. „Dein Mut gefällt mir“ sagt die Frau. „Hier nimm dieses Schwert, aber kämpfe damit nicht gegen meine Lieblinge. Die sind noch viel zu jung, denen könnte jeder den Kopf abschlagen.
Komm mit mir, wir werden gemeinsam nach weiteren ehrfürchtigen Männern suchen und dann gegen Saban kämpfen. Meine jungen Drachen brauchen noch ein paar Jahre bis sie ausgewachsen und für den Kampf gegen Saban bereit sind. Wir wollen also nichts überstürzen.“ fügte sie hinzu.
„Was ist mit der Kugel“ fragt Oeht, der vor lauter Anspannung, so auf seinen Fingernägeln gekaut hatte, dass ein paar Tropfen Blut auf die Erde fielen.

„Ja, die Kugel“ fuhr Moltan weiter. „Ich zog einige Zeit mit der Frau durchs Land und wir suchten starke und kampfbereite Männer. Ich lernte mit dem Schwert umzugehen
und freundete mich auch mit den Drachen an, die sehr schnell wuchsen und immer gefährlicher wurden.
Ich wollte auch wissen, wer die schwarze Frau ist und warum sie Saban so sehr hasste, aber sie wimmelte immer ab und wollte nichts über sich erzählen. Eines Tages jedoch, wir saßen gemeinsam abends an einem Lagerfeuer. Die Drachen hatten sich zur Ruhe begeben, nach dem sie gefüttert wurden, lehnte sich die schwarze Frau an einem Baumstamm, der hinter ihr stand. Ich sah, wie ein paar Tränen über ihre Wangen rollten. Sie versuchte das zu verbergen, aber ich hatte es mitbekommen, da ich immer, wenn ich die Gelegenheit hatte, sie ansah und ihre schönen braunen Augen bewunderte.
Ich nahm ihre Hand und fragt sie, indem ich auch zart ihre Tränen von der Wange wischte: „Wer bist du, wie heißt du“.
„Ich heiße Agleh und suche meinen Sohn, mehr kann ich dir nicht verraten, es würde meine Mission vielleicht gefährden“ antwortete sie mit einer leicht zitternder Stimme.
„Frag nicht weiter, und quäle mich nicht, ich will dir alles zur gegebener Zeit erklären, bitte vertrau mir“. fügte sie hinzu.


Agleh machte eines Tages einen ersten Flugversuch mit dem ältesten Drachen. Sie setzte sich auf seinen Rücken und der Drache sollte nun von einer Klippe aus zu seinem ersten Flug mit einer Person auf dem Rücken starten. Sicher, die Drachen konnten mittlerweile schon fliegen, sie hatten es aber noch nie mit einer Person auf dem Rücken gemacht. Doch sie sollten es ja lernen, denn richtige Kampfdrachen können bis zu drei Personen gleichzeitig auf dem Rücken haben und dabei noch angriffe fliegen.
Der Drache hob ab, flog, um Schwung zu bekommen“ steil in die Tiefe. Er schlug wild mit den Flügeln, um wieder an Höhe zu gewinnen. Er war aber zu schwach, bzw. die Frau auf seinem Rücken war zu schwer für ihn. Beide stürzten ab und schlugen unten auf die Felsen auf.
Ich kelterte so schnell es ging hinab in die Tiefe und sah wie sie am Boden lag, die Augen weit offen und aus dem Mund quoll Blut. Sie stammelte ein paar Worte:. „Nimm die Kugel bevor ich sterbe, als dein Eigentum, setze sie im Kampf für Gerechtigkeit in unserer Sache ein. Versprich mir Saban zur Strecke zu bringen und befreie unser Volk von ihm, gib allen Sklaven die Freiheit und den Bauern ihr Land zurück, sei ein guter König“
Ich nahm sie, schleppte sie den Berg hinauf in unser Lager. Drei Tage dauerte es, dann war sie wieder bei Bewusstsein. Ich pflegt sie und bald war sie ansprechbar und nach einigen Tagfn war sie wieder Gesund.

Die Kugel aber hatte sie mir nachträglich als Belohnung geschenkt. Mit ihr umzugehen und sie einzusetzen, das hatte ich in den Jahren davor bereits von der Frau gezeigt bekommen.
Was die Kugel so alles kann und wie wir sie einsetzen können, habt ihr ja schon teilweise erlebt. Den Rest werde ich euch auf unseren gemeinsamen Weg noch zeigen.“
…. so, sagt Moltan, „es ist Zeit für die Nacht, ich bin Müde, lasst uns schlafen gehen.“
„Wir wollen noch wissen, wer die Frau war und woher sie kam, und und und....... wir haben noch viele Fragen“ sagte Imik „wir können jetzt nicht einfach schlafen, wir sind viel zu aufgeregt und viel zu neugierig“
Moltan lächelte und nickte zustimmend. „ich könnte noch die ganze Nacht erzählen, aber es ist spät geworden, die Sonne geht bald wieder auf und Morgen müssen wir aufbrechen.
Der Rest der Nacht verlief sehr ruhig, Elia, Moma, die drei Ritter und sogar Benno konnten gut schlafen, bis die Sonne ihre ersten Strahlen durch die Bäume schickte und das Gras unter ihnen in einem satten Grün leuchten ließ. Ganz in der Nähe lief ein einsamer Fuchs durchs Gebüsch und ein leiser Wind durchstreifte die Baumwipfel.
Moma war zuerst wach geworden, knabberte behutsam an Elias Nase, sodass auch dieser wach wurde und anschließend durchstreifte sie die Gegend nach etwas Essbarem.
Elia rekelte sich noch ein paarmal und stand dann auch auf und machte Feuer für den morgendlichen Kaffee. Feuer machen, ja das konnte Elia, das hatte er bei seinem Vater gelernt und die zwei Feuersteine hatte er von zu Hause mitbekommen. Wie auch jeden morgen schob er heute das Bändchen an seinem Stabkalender um eine Kerbe weiter.
Es war Samstag und Elia musste sofort an seinen Vater denken, denn morgen würden sie wieder in die Kirche und anschließend zum Markt gehen. Er wurde etwas nachdenklich, wie geht es seinem Vater, würde er auch ohne Elia am Sonntag zum Markt und zur Kirche gehen?
Und wie er so in Gedanken an seinen Vater vor dem noch spärlichem brennenden Feuer saß, klopft ihm Imik auf die Schulter, denn auch er war zwischenzeitlich wach geworden. An was denkst du wollte er wissen. Elia erzählte ihm von seinem Vater und von Fin. Imik setzte sich zu ihm und hörte gespannt zu. Er tröstete ihn und sagt, dass sie es schon schaffen würden, seinen Bruder zu finden und Saban einen Denkzettel zu verpassen.
Moltan und auch die anderen wurden wach und verlangten nach einem Becher mit frischem Kaffee. Sie aßen trockenes Maisbrot und alten trockenen Schinken dazu und fingen danach an ihre Sachen zu packen, die sie auf dem Rücken von Benno zu verstauen.
Die Sonne stand gerade mal halb über den Bäumen, als der kleine Treck sich im Marsch setzte und neuen Abenteuern entgegen ging.



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