Homepage | Kalender | Mein Profil | Meine Post | Autorenliste | Buchshop
Poesie
Prosa
Verschiedenes
Werkstatt
Forum
Sonstiges

Prosa => Krimi


Liz de Morgan - Schwarze Messe (3) - von Lollipopp, 31.05.2006

Liz de Morgan

Schwarze Messe

Lissi Hauk
 

 

 

"Endlich Urlaub. Den habe ich mir mehr als verdient. Schade, dass du noch arbeiten musst." Liz sah ihre Freundin Celine bedauernd an, aber die winkte ab. "Ist doch nicht so schlimm. In einer Woche habe ich auch Urlaub. Wir haben dann immer noch zwei Wochen zusammen, dann musst du wieder arbeiten." Liz nickte. "Ja, und toll ist, dass Marc und Jamie auch Urlaub haben. Jetzt können wir vier einmal so richtig ausspannen." Celine lachte auf. "Marc sieht das aber ganz anders. Er meint, dass es mit uns sowieso nichts zum Ausspannen gibt. Wir rutschen immer wieder in irgendwelche Schwierigkeiten." Liz musste schmunzeln, und lachte dann auch. "Tja, wo er Recht hat, hat er Recht. In letzter Zeit hatten wir schon einige Turbulenzen. Wenn ich da an Lanton denke, und erst die Sache mit den Mädchenhändlern. Deswegen brauchen wir ja dringend Urlaub. Und ich habe mir vorgenommen, dass wirklich nichts und niemand mir diesen Urlaub verderben kann. Ich werde nur ausspannen, nichts tun und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen." "Ja", stimmte Celine ihr zu. "Genau das gleiche werde ich auch machen. Und keinen Handstrich mehr." Beide Frauen lachten, als es an der Tür klingelte. "Wer kommt denn so früh schon?", fragte Liz, und ging an die Tür. "Ach, hallo Marc. Celine ist auf dem Balkon." Marc begrüßte sie, und ging dann hinaus auf den Balkon. "Hallo mein Schatz. Ich habe mich heute extra schon früher frei gemacht. Ich dachte, wir könnten über das Wochenende weg fahren. Hast du Lust dazu?"

Celine war sofort begeistert von dieser Idee. "Ja, das wäre wirklich toll. Wir hatten jetzt immer so wenig Zeit für uns. Wohin soll die Reise gehen?"

Marc dachte kurz nach, und meinte dann: "Willst du ans Meer? Oder lieber in die Berge?" "Also, unseren Urlaub verbringen wir am Strand. Vielleicht sollten wir dann einfach in die Berge fahren. Das würde mir gefallen." Marc nickte, und ging ans Telefon. "Gut, dann werde ich gleich einmal sehen, ob sich da nicht etwas machen lässt." Celine küsste ihn kurz, dann ließ sie ihn allein. Auf dem Balkon wartete Liz schon lächelnd. "Das hört sich jetzt aber nach einem schönen, romantischen Wochenende an." Celine nickte begeistert. "Ja, und ich freue mich schon darauf. Das war eine wirklich süße Idee von Marc." Celine sah richtig glücklich aus, und Liz musste wieder lachen. "Du hörst dich wie ein Teenager an. Ich finde das richtig süß." Auch Celine lachte jetzt. "Ich weiß, dass ich albern klinge. Aber ich bin immer noch so sehr verliebt in Marc." "Das ist doch schön. Und ich bin mir sicher, dass Marc auch immer noch genauso verliebt in dich ist." Celine lächelte, dann sah sie ihre Freundin allerdings entrüstet an. "Du hörst dich ja an, als wären du und Jamie nicht mehr ineinander verliebt." "Ach Quatsch", sagte Liz lachend. "Natürlich sind wir immer noch ineinander verliebt. Wir haben uns nur so selten gesehen. Nicht nur ich habe einen zeitraubenden Job, sondern auch Jamie." Liz sah jetzt ein wenig betrübt aus, und Celine drückte ihre Hand. "Ich weiß, das ist mir auch aufgefallen. Aber Jamie ist ganz bestimmt noch sehr in dich verliebt. Das sieht man schon in seinen Augen. Die funkeln jedes Mal, wenn er dich sieht." Liz musste wieder lächeln, und seufzte. "Ja, ich weiß. Und deswegen freue ich mich ja auch schon so auf unseren Urlaub. Dann haben wir endlich mehr Zeit füreinander. Und sobald Jamie heute von der Arbeit kommt, werde ich ihn drei Wochen nicht mehr loslassen." "Armer Jamie", kam es jetzt lachend von der Balkontür. Marc hatte anscheinend schon fertig telefoniert, und den letzten Satz gehört. Grinsend nahm er seine Celine an der Hand, und meinte nur noch: "Ich werde mich jetzt mit Celine verziehen, damit du dich später nur noch um Jamie kümmern musst." "Hast du so schnell etwas organisieren können?" Celine schien überrascht, freute sich aber. "Ja, ich habe einen Freund, dem gehört eine Hütte in den Bergen. Die können wir über das Wochenende haben. Wir müssen nur noch Lebensmittel kaufen." "Wir ernähren uns nur von Luft und Liebe", gab Celine zwinkernd zur Antwort. "Na dann, los." Marc zerrte die lachende Celine hinter sich her. Auch Liz war jetzt aufgestanden, und staubte die beiden aus ihrer Wohnung. "Bye, und viel Spaß in den Bergen. Lasst euch nur nicht stören." Lachend schloss Liz die Tür, und setzte sich wieder auf den Balkon. Jetzt konnte sie es kaum mehr erwarten, dass Jamie endlich nach Hause kam.

 

 

 

Liz wachte auf, weil das Telefon klingelte. Ein Blick auf den Wecker verriet ihr, dass es bereits weit nach Mitternacht war. Sofort sprang sie aus dem Bett, in der Hoffnung, dass sie endlich etwas von Jamie hörte. Sie hatte den ganzen Abend auf ihn gewartet, aber er war nicht gekommen. Er hatte nicht angerufen, und war seinerseits auch nicht erreichbar. Liz hatte sich große Sorgen gemacht, versuchte aber so ruhig wie möglich zu bleiben. Jamie musste des Öfteren einmal kurzfristig weg. Vielleicht hatte er einfach das Handy vergessen. Aber jetzt, da das Telefon mitten in der Nacht geklingelt hatte, machte sie dich wieder große Sorgen. Es wird doch nichts passiert sein. "Hallo?", meldete sie sich etwas nervös. "Hallo, ich bin es, Jamie." Liz atmete erleichtert auf. "Gott sei Dank ist dir nichts passiert. Wo steckst du? Warum meldest du dich erst jetzt?" Jamie klang etwas zerknirscht. "Sei mir bitte nicht böse. Ich wurde kurzfristig zu einem Termin gerufen, und habe das Handy in der Arbeit liegen lassen. Ich bin aber auf dem Weg zu dir. Ich dürfte es in einer halben Stunde schaffen. Wirst du dann noch wach sein?" "Mal sehen", sagte Liz neckend, und Jamie lachte. "Wenn nicht, dann werde ich mich einfach ganz vorsichtig an dich kuscheln. Darf ich denn noch kommen?" "Klar doch. Und dann werden wir endlich unseren Urlaub genießen. Bis nachher." "Ja, bis dann." Jamie klang erleichtert, und Liz legte lachend auf. Sie freute sich schon auf ihn, und an Schlaf war gar nicht mehr zu denken. Sie setzte sich Teewasser auf, und machte sich damit einen Früchtetee. Mit ihrer Tasse bewaffnet ging sie hinaus auf den Balkon. Im Sommer waren die Nächte so mild, dass sie im Morgenmantel nicht fror. Sie sah sich den Sternenhimmel an, und fragte sich, warum sie ihren Job wieder aufgenommen hatte. Sie hatte vorher viel mehr Zeit für Jamie. Aber andererseits hing sie doch sehr an ihrem Job, und sie wollte ihn nicht mehr missen. Sie hatte schon so viel mit Celine, Marc und Jamie erlebt, und genau genommen war sie erst durch Jamie wieder zur Polizei gekommen. Diese Arbeit hatte sie nämlich nach einem schweren Unfall, der sie fast das Leben gekostet hatte, an den Nagel gehängt. Aber dennoch konnte sie die Finger nicht davon lassen. Liz nahm einen Schluck von ihrem Tee, und setzte sich auf die Hollywood-Schaukel. Sie versank in ihre Gedanken, und merkte nicht, dass Jamie endlich kam. Er hatte von unten kein Licht in der Wohnung leuchten sehen, und war extra leise. Schnell zog er seine Jacke aus, und schlüpfte aus den Schuhen. Dann schlich er sich ins Schlafzimmer. Er war sichtlich enttäuscht, als er Liz nicht vorfand. Liz hatte ein leises Geräusch gehört. Jamie würde doch nicht so leise durch die Wohnung schleichen. Schnell stellte Liz ihre Tasse weg, und stand auf. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe leise zu sein. "Hallo?", fragte sie mit fester Stimme, und schon schoss Jamie aus ihrem Schlafzimmer hervor. Liz erschrak sichtlich, war aber erleichtert, als sie ihren Freund sah. "Mann, hast du mich erschreckt", sagte sie lachend, und legte ihre Arme um seinen Nacken. "Das wollte ich nicht. Ich habe nur kein Licht mehr gesehen, und dachte, du hast dich wieder schlafen gelegt. Da wollte ich dich natürlich nicht wecken. Tut mir Leid. Ich dachte schon, dass du nicht mehr da bist, weil ich dich im Schlafzimmer nicht gefunden habe." Liz lachte. "Wir sehen uns doch ohnehin so selten. Da lasse ich mir doch einen nachmitternächtlichen Besuch von dir nicht entgehen." Jamie musste lachen, hob sie hoch, und brachte sie ins Schlafzimmer. "Hey, jetzt lasse ich dich drei Wochen nicht aus dem Bett." Liz lachte laut auf, und schmiegte sich an Jamie. "Da muss ich jetzt wirklich überlegen, was verführerischer klingt. Drei Wochen mit dir das Bett nicht mehr verlassen, oder Urlaub am Strand." "Da musst du noch überlegen?", fragte Jamie gespielt entrüstet. "Nein, eigentlich nicht. Ich freue mich schon so auf den Strand." Liz musste sich ein Grinsen verkneifen, und Jamie stürzte sich lachend auf sie. "Kleines Biest. Dann werde ich dich eben im Hotelzimmer nicht mehr aus dem Bett lassen." "Das klingt wirklich gut", meinte Liz, und küsste ihren Liebsten.

 

 

 

"Was machen wir jetzt diese Woche? An den Strand geht es erst nächste Woche, wenn Celine und Marc Urlaub haben." Liz sah Jamie fragend an, und nahm einen Schluck von ihrer Kaffeetasse. "Wenn du willst, dann können wir schon eine Woche eher nach Miami Beach fahren. Marc und Celine können dann einfach hinterher kommen." Liz sah Jamie strahlend an. "Echt? Du würdest jetzt schon mit mir fahren? Ja, geht das denn so kurzfristig?" Jamie grinste sie neckisch an. "Aber sicher doch. Das habe ich alles schon vor zwei Wochen klar gemacht." Liz strahlte ihn begeistert an. "Oh Jamie, du bist der beste. Das ist wirklich lieb von dir." Während sie das sagte, war sie auch schon von ihrem Stuhl aufgesprungen, und ihrem Freund um den Hals gefallen. Der wäre fast von seinem Stuhl herunter gefallen. "Hey, nicht so stürmisch. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mir schon eher Urlaub genommen. Du warst schon lange nicht mehr so gut gelaunt." "Tja, das liegt vielleicht daran, dass ich dich jetzt drei Wochen nur für mich haben werde. Du wirst es noch bereuen, dass du dir mit mir Urlaub genommen hast." Grinsend zog sie ihn an sich, und sie küssten sich wieder leidenschaftlich.

 

 

 

"Beeil dich Liz, wir verpassen sonst unseren Flug." Jamie zerrte Liz aus dem Taxi, und zog sie hinter sich her in den Flughafen. Liz hatte ihre liebe Mühe, mit ihm Schritt zu halten. "Warte, ich kann nicht so schnell. Außerdem wären wir schon längst hier, wenn du mich heute Morgen nicht im Bett festgehalten hättest." Jetzt blieb Jamie wie angewurzelt stehen, und sah Liz an. Dann begannen beide prustend zu lachen, und eilten weiter. "Gott sei dank haben wir es noch geschafft", seufzte Jamie auf, und ließ sich in den Sitz fallen. "Ja, ich habe schon befürchtet, dass wir das Flugzeug nicht mehr erreichen. Das war wirklich knapp. Und das alles, weil du deine Hormone nicht unter Kontrolle hattest." Wieder musste Liz lachen, und sah Jamie liebevoll an. Der zog allerdings schmollend eine Schnute. "Ja ja, als wäre es für dich die Hölle gewesen." Liz lachte immer noch. "So war es doch gar nicht gemeint. Eigentlich wollte ich auch nicht aufstehen. Dafür war es nämlich zu schön." Sie legte den Gurt an, dann schmiegte sie sich an Jamie. Kurze Zeit später war sie schon eingeschlafen.

"Wachen sie bitte auf, wir landen gleich." Jamie spürte, wie er sanft an der Schulter gerüttelt wurde, und öffnete müde die Augen. Die Stewardess nickte im freundlich zu, und auch Liz sah sich verschlafen um. "Wir sind schon da? Ich habe den ganzen Flug verschlafen. Warum hast du mich denn nicht geweckt?" "Sorry, ich bin auch eingeschlafen. Schau mal", sagte Jamie, und deutete aus dem Fenster. "Sieht doch irre aus, wenn das Flugzeug in Richtung Boden fliegt." "Ja, aber noch mehr würde es mich freuen, wenn wir schon faul am Strand liegen würden." "Das dachte ich mir. Willst du dich denn im Urlaub gar nicht bewegen?" "Doch", sagte Liz entrüstet, "Ich werde mich morgens vom Hotelzimmer an den Strand bewegen. Werde mich abends wieder zurück ins Hotel bewegen. Dann werde ich mich an die Hotelbar bewegen, und wieder zurück ins Hotelzimmer. Das ist doch wirklich mehr als genug. Was willst du noch?" Jamie grinste sie unverschämt an. "Wirst du dich denn im Bett auch noch bewegen?" "Jamie!", rief Liz entrüstet, und sah sich um. Niemand schien ihn gehört zu haben. "Natürlich nicht, ich habe doch Urlaub", konterte sie dann frech, wurde dafür aber in den Schwitzkasten genommen. "Das werden wir ja sehen." Als die Stewardess dann allerdings streng zu den beiden hinüber sah, ließ er von der lachenden Liz ab. Endlich setzte das Flugzeug auf dem Boden auf, und kurze Zeit später sahen die beiden sich schon nach einem Taxi um, das sie in ihr Hotel bringen sollte.

 

 

 

"Gleich an den Strand", rief Liz, und sauste nur mit einem Handtuch bewaffnet an ihrem Freund vorbei. Dieser hielt sie auch schon fest. "Einen Moment junge Dame", sagte er gespielt streng. "Erst packen wir aus. Dann können wir das Leben in vollen Zügen genießen." Liz sah Jamie schmollend an. "Aber wieso denn? Wir können doch auch noch heute Abend auspacken. Oder Morgen, oder so." "Genau das dachte ich mir. Oder übermorgen, oder am besten gar nicht. Nein nein, meine liebe. Wir packen gleich aus. Komm schon, das haben wir doch in ein paar Minuten erledigt." Liz sah ihn beleidigt an, hob dann aber ihren Koffer auf das Bett. Jamie stellte seinen Koffer daneben, und beide packten schweigend aus. Liz dachte schon fieberhaft nach, wie sie sich dafür rächen konnte, da hatte sie auch schon eine Idee. Sie wartete, bis Jamie etwas in den Schrank gelegt hatte, dann kam sie mit ihren Klamotten an. Schnell legte sie alles ordentlich in den Schrank, und zog dafür einen Stapel von Jamies Sachen heraus. Grinsend schmuggelte sie sich an Jamie vorbei, und legte seine Sachen wieder zurück in den Koffer. Das machte sie dreimal, dann begann Jamie plötzlich zu stutzen. "Sag mal, bin ich schon total blöd? Ich bin mir sicher, dass ich das T-Shirt schon zweimal in den Schrank geräumt habe. Ich habe mir diesen Urlaub mehr als verdient." Kopfschüttelnd griff Jamie wieder nach einem Stapel Klamotten, und ging zum Schrank. Währenddessen warf Liz gerade wieder einen Schwung Klamotten in seinen Koffer. Dann nahm sie die Schuhe, die noch in ihrem Koffer waren, klappte ihren Koffer zu, und legte ihn unter das Bett. Mit den Schuhen bewaffnet ging sie dann zum letzten Mal zum Schrank zurück, stellte sie auf den Boden, nahm wieder das T-Shirt von Jamie, und wollte zum Koffer zurückgehen. Doch nachdem sie sich umgedreht hatte, blieb sie auch schon wie angewurzelt stehen. "Oh oh, jetzt hast du mich erwischt", sagte Liz lachend, legte das Shirt wieder in den Schrank, und wollte ins Bad flüchten. Aber sie kam nicht mehr weit. Jamie hatte sie von hinten festgehalten, und hob sie ein Stück in die Luft. "Und ich dachte schon, dass ich verrückt geworden bin. Da kann ich ja nicht fertig werden. Kleines Biest", schimpfte er mit ihr, musste dann aber wieder lachen. Mit dem Fuß schob er seinen Koffer vom Bett herunter, und setzte Liz ab. "Jetzt musst du dir wirklich etwas einfallen lassen, um mich wieder milde zu stimmen", meinte Jamie gespielt schmollend, aber Liz wusste schon, was er meinte. "Och, mein Schatz ist beleidigt. Mal sehen, wie kann ich das wieder gut machen? Vielleicht so?", fragte sie, und küsste ihn liebevoll. "Oder vielleicht so?", fragte sie weiter, küsste Jamie schon leidenschaftlicher, und zog ihm sein Shirt über den Kopf. "Ja genau so", murmelte Jamie, und ließ sich mit Liz in das Kissen sinken.

 

 

 

"Marc und Celine müssten eigentlich gleich kommen. Das Flugzeug ist schon gelandet." Jamie und Liz standen im Flughafen, und sahen sich nach ihren Freunden um. "Da vorne", rief Liz plötzlich, und rannte los. Jamie jagte ihr sofort hinterher. "Hallo Celine, Marc, hier sind wir!" Winkend rannte Liz auf ihre Freunde zu, und Celine hatte sie auch schon entdeckt. "Hallo Liz", rief sie, und die beiden umarmten sich. "Du siehst ja richtig gut aus. Der Urlaub hier scheint sehr entspannend zu sein." Celine hakte sich bei Liz unter, und die beiden gingen hinaus. Marc starrte ihr hinterher, und griff seufzend nach den Koffern. "Warte", sagte Jamie lachend, "Ich helfe dir mit den Koffern. Die beiden haben jetzt erst einmal ein paar Stunden keine Zeit für uns. Schließlich haben sie sich eine Woche nicht gesehen, und haben sich bestimmt eine Menge zu erzählen." Lachend gingen die Männer den beiden Frauen hinterher. Als sie draußen ankamen, hatten Liz und Celine schon ein Taxi organisiert. "Da seid ihr ja", meinte Celine grinsend, und die beiden Frauen stiegen ein. Seufzend verluden Jamie und Marc das Gepäck. Dann stiegen beide ins Taxi. Während der ganzen Fahrt hörten Liz und Celine nicht zu schnattern auf. Jamie verdrehte genervt die Augen, und sah Marc gequält an. Dieser musste lachen. "Vielleicht wollen sich die Ladys ja ein Zimmer teilen. Dann nehmen wir doch ein Zimmer zusammen", meinte er gespielt ernst, und Jamie stieg auch sofort ein. "Klar doch. Die Idee gefällt mir. Dann können wir den ganzen Tag zusammen abhängen, den neuesten Klatsch und Tratsch austauschen, und abends die Gegend unsicher machen." Celine und Liz hatten schon gehört, was die beiden gesagt hatten. Allerdings reagierten sie nicht darauf. Sie redeten weiter über die Ereignisse der letzten Woche, bis sie im Hotel angekommen waren. Dort nahm Marc den Schlüssel für ihr Zimmer entgegen, und sie gingen hinauf. Ihre Zimmer lagen nebeneinander. Liz, die den Schlüssel für ihr Zimmer hatte, sperrte die Tür auf. Schnell zwinkerte sie Celine zu, und noch bevor Jamie seiner Freundin folgen konnte, hatte Celine sich an ihm vorbei geschoben. Mit dem Fuß gab sie der Tür einen Stoß, und sie flog direkt vor Jamies Nase ins Schloss. Marc und Jamie sahen sich überrascht an, dann klopfte Jamie zaghaft an die Tür. "Hallo? Das ist doch auch mein Zimmer Liz." Von drinnen konnte er die beiden Frauen kichern hören, und da wusste er, dass die beiden ihn nur ärgern wollten. "Na gut Marc, dann ziehe ich eben zu dir. Meine Sachen holen wir dann später." Jamie hatte extra laut geredet. Dann öffnete Marc die Zimmertür, und ließ sie kurze Zeit später wieder zufallen. Jetzt standen die beiden still auf dem Flur und warteten. Schon konnten sie ihre Freundinnen wispern hören. "Ich glaube, sie sind in unser Zimmer gegangen. Mach mal einen Spalt auf, und schau nach." Liz öffnete die Tür einen Spalt, hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass Jamie direkt davor stand. Schon hatte er der Tür einen Stoß versetzt. Liz verlor das Gleichgewicht, und fiel auf den Boden. Grinsend stürzte sich Jamie auf sie. "Das bedeutet Krieg", meinte er lachend, und Celine verließ leise das Zimmer der beiden. Sie ging mit Marc in das Zimmer nebenan, und die beiden packten erst einmal aus.

Nachdem Marc und Celine mit ihren Koffern fertig waren klopften sie bei Liz und Jamie an die Tür. "Seid ihr schon fertig mit eurer Meinungsverschiedenheit, oder braucht ihr noch etwas Zeit?" Liz öffnete grinsend die Tür, und strich sich die Haare glatt. "Nein, wir sind schon fertig mit Diskutieren. Wenn ihr wollt, dann können wir jetzt an den Strand gehen." Auch Jamie kam jetzt an die Tür, und Celine begann zu lachen. "Du hast deine Shorts verkehrt herum angezogen." Jamie wurde feuerrot, und zog sich wieder ins Zimmer zurück. Kurze Zeit später kam er dann ordentlich angezogen an die Tür. "Von mir aus können wir jetzt starten", sagte er bestimmt, und ging an allen vorbei auf den Flur. Lachend folgten sie ihm nach draußen. Zu viert gingen sie an den Strand, und ließen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Celine hatte sich einer Gruppe angeschlossen, die Beach Ball spielten, und Liz überredete die Jungs mit ihr ins Wasser zu gehen. "Kommt schon, seid nicht so faul. Das Wasser ist so schön kühl." Jamie stand auf. „Ich dachte, wir wollten im Urlaub nur ausspannen. Seit wir hier sind, bin ich noch nicht eine Sekunde zum entspannen gekommen." "Ich will gar nicht wissen, was ihr zwei hier die ganze letzte Woche getrieben habt", meinte Marc lachend, stand aber auch auf, "Na komm, ich gehe mit dir mit." Seufzend schloss Jamie sich den beiden an. Konnte sich aber nicht verkneifen zu Marc zu sagen: "Du Verräter. Jetzt wirst du viel Wasser schlucken müssen." Marc lachte, zwinkerte ihm aber zu, und deutete aber auf Liz. Jamie verstand, und grinste. Liz wurde schon von einer seichten Welle umspült, und schrak zurück. "Mann ist das Wasser kalt." Schnell sprang sie rückwärts, aber Jamie war schon hinter ihr, und hielt sie fest. "Na, wer wird denn hier empfindlich sein?" "Lass mich los Jamie. Das Wasser ist kalt. Ich bin noch total aufgeheizt von der Sonne. Wenn ich da jetzt hinein springe, dann bekomme ich einen Herzinfarkt." Jamie hob Liz hoch. "Das Risiko gehe ich ein. Wenn du schön brav bist, dann wärme ich dich." Dann warf er Liz im hohen Bogen ins Wasser. Mit einem lauten Aufschrei versank sie in einer Welle, bevor sie zitternd, prustend und zähneklappernd wieder an die Oberfläche kam. "Das bedeutet Krieg", rief sie, und stürzte sich auf Jamie, der gerade dabei war ins Wasser zu kommen. Doch bevor sie Jamie erreicht hatte, hatte Marc sie schon abgefangen, und wieder unter Wasser getaucht. Wieder kam sie keuchend an die Oberfläche, nur damit Marc sie gleich wieder unter Wasser drücken konnte. Doch diesmal tauchte sie unter seinen Händen heraus, und kam erst wieder hinter ihm zum Vorschein. Mit Schwung riss sie ihn zurück, und tauchte ihn unter. Dies gelang ihr auch spielend einfach, weil Marc nicht damit gerechnet hatte. Dann machte sie sich auf den Weg zu Jamie, der schon auf der Flucht war. "Halt, stehen bleiben, du Feigling. Wenn du jetzt fliehst dann ist das Widerstand gegen die Staatsgewalt." Schon hatte sie ihn erreicht, und die beiden balgten sich im Wasser. Marc sah sich das eine Weile lachend an, dann zog er sich zurück. Er hatte schon Wasser geschluckt, jetzt war Jamie dran. Außerdem hatte er schon Sehnsucht nach Celine.

"Schluck Wasser", rief Liz, und tauchte Jamie unter. Dieser drehte den Spieß um, und zog sie mit sich. Keuchend kamen beide wieder an die Oberfläche, und kämpften weiter. "Gib auf, du hast keine Chance", rief Liz lachend, und stürzte sich wieder auf Jamie. Dieser bückte sich zur Seite, und so verfehlte sie ihn, und landete mit lautem "Platsch" im Wasser. Jamie nutzte die Gelegenheit, und tauchte sie gleich wieder unter, bevor er sich wieder aus dem Staub machte. Aber Liz tauchte hinter ihm her, tauchte vor ihm wieder auf, und zog ihn wieder unter Wasser. Schnell machte sie sich aus seiner Umarmung frei, und wollte flüchten. Doch nach ein paar Metern wurde sie stutzig. Sie drehte sich um, und suchte Jamie. Er war nicht wieder an die Oberfläche zurückgekommen. "Jamie? Lass den Quatsch." Nichts rührte sich, und Liz rief lauter. "Komm schon Jamie. Das ist nicht mehr lustig." Wieder tat sich nichts, und sie wurde langsam panisch. "Jamie? Jamie wo bist du? Tauch wieder auf, der Spaß ist vorbei. Komm schon." Sie sah sich immer noch um, und plötzlich verlor sie den Boden unter den Füssen. Mit lautem Aufschrei versank sie wieder einmal im Wasser. Erschrocken versuchte sie sich frei zu strampeln, aber es gelang ihr nicht. Was war denn jetzt schon wieder los? Endlich bekam sie ihren Fuß wieder frei, und kam prustend und nach Luft japsend an die Wasseroberfläche zurück. Dort sah ihr schon Jamie entgegen, der frech grinste. Jetzt wurde auch Liz wieder ruhiger, und sagte: "Okay, ich gebe mich fürs erste geschlagen. Aber ich will eine Revanche." Lachend stiegen beide aus dem Wasser, und gesellten sich zu Marc, der Celine immer noch beim Spielen zusah. Sie schlug sich ganz tapfer beim Beach Ball. "Hey ihr zwei, habt ihr genug Wasser geschluckt?", fragte Marc spöttisch, und Liz antwortete ebenso ironisch. "Tja, wir haben uns ja nicht gleich ängstlich vom Acker gemacht." Marc baute sich lachend vor ihr auf. "Ich war nicht ängstlich. Ich hatte nur Sehnsucht nach Celine." "Faule Ausrede", rief jetzt auch Jamie, floh aber dann gleich, als Marc die Verfolgung aufnahm. Lachend sah Liz hinter ihnen her, dann sah sie Celine weiter zu.

 

 

 

"Hey, wollen wir heute Abend die Clubs hier unsicher machen?", fragte Celine ihre Freundin, bevor sie in den Zimmern verschwanden. "Klar, warum nicht. Wir haben uns ja schon ein wenig umgesehen. Wir können hier ein paar Discos empfehlen. Da ist richtig was los." Celine schien begeistert, und so verabredeten sie, dass sie sich in zwei Stunden wieder treffen würden. "Was hast du denn mit Celine ausgemacht?", fragte Jamie neugierig. "Wir wollen heute Abend ausgehen", gab Liz zur Antwort, und holte sich ein frisches Duschtuch aus dem Schrank. "Wohin wollen wir denn gehen? Ins "Blue Lagoon" oder wollen wir etwas neues probieren?" Liz zuckte mit den Schultern, sagte dann aber: "Also, mir hat es im "Blue Lagoon" sehr gut gefallen. Dorthin können wir doch heute wieder gehen. Wenn dir etwas Besseres einfällt, dann kannst du es ja sagen. Bin für jeden Vorschlag offen." Jamie begann wieder zu grinsen, aber Liz winkte sofort lachend ab. "Nein nein, das habe ich nicht gemeint. Ich will mich jetzt duschen gehen, und dann gehen wir Essen. Marc und Celine kommen nicht mit. Die wollen sich ganz gemütlich etwas aufs Zimmer kommen lassen, und alleine sein." Jamie sah sie schmollend an. "Willst du denn nicht mit mir alleine sein?" "Nein, das endet immer in einem wilden Handgemenge im Bett." Lachend verschwand sie im Bad, wobei sie noch einem Kissen ausweichen musste, das vom Bett geflogen kam.

 

 

 

"Was hast du denn beim Zimmerservice zum Essen bestellt?", fragte Celine neugierig, und setzte sich auf Marc Schoss. "Frischen Hummer, Shrimps und Tintenfisch. Ich hoffe du hast nichts dagegen?" Celine lachte. "Wir wollten heute noch mit Liz und Jamie ausgehen. Hast du das schon vergessen?" Marc schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht, aber wir haben ausgemacht, dass wir es uns so richtig gut gehen lassen im Urlaub. Daran halte ich mich." Celine schmiegte sich lächelnd an seine Schulter, und sie kuschelten ein wenig, bis das Essen kam. "Hm, sieht das lecker aus. Aber das ist so viel, das können wir gar nicht alleine Essen. Soll ich Liz und Jamie fragen, ob sie mitessen wollen?" Marc zuckte nur mit den Schultern. "Du kannst es ja einmal versuchen. Aber ich glaube, dass die beiden Essen gehen wollten. Die sind wahrscheinlich gar nicht da." Celine stand auf, ging hinaus auf den Flur und klopfte an die Nachbartür. Aber es rührte sich nichts. Schnell ging sie wieder zurück zu Marc ins Zimmer, schloss die Tür, und setzte sich wieder zu ihm ins Bett. "Du hattest Recht, sie sind nicht da. Dann müssen wir das alles alleine Essen. Na, dann mal los." Celine sah den Hummer ein wenig hilflos an. Marc bemerkte das, und fragte lachend. "Du hast keine Ahnung, wie du den Hummer essen sollst?" Celine sah ihn unschuldig an, und nickte dann, aber Marc lachte nur noch mehr. "Mann, so ein Mist. Und ich dachte, du könntest es mir zeigen. Ich habe nämlich auch noch nie Hummer gegessen." Jetzt lachte auch Celine wieder, und widmete sich den Shrimps. "Dann essen wir eben die Shrimps, und sparen uns den Hummer bis zum Schluss auf. Vielleicht können uns Liz und Jamie helfen." Dann schob Celine ihrem Freund eine Gabel voll Shrimps in den Mund. "Hm, lecker", begann er auch gleich zu schwärmen. Dann fütterten beide sich gegenseitig, bis es an die Tür klopfte. "Oh, das sind bestimmt Liz und Jamie." Celine sprang auf, und öffnete die Tür. "Hallo, gut dass ihr schon da seid. Ich brauche hier eure Hilfe." Jamie konnte sich nicht verkneifen zu sagen: "Was sollen wir dir denn helfen? Wirst du jetzt alleine nicht mehr mit Marc fertig?" Schon wieder flog ein Kissen durch den Raum, und diesmal wurde Jamie getroffen. "Autsch, das war doch nur ein Scherz. Was ist denn?" "Marc hat für uns Hummer bestellt, und keiner von uns hat jemals Hummer gegessen. Kann uns jemand von euch weiterhelfen?" Liz lachte, und winkte sofort ab. "Oh nein, sieh mich nicht so an. Ich habe so etwas noch nie gegessen." Jamie kam ganz fachmännisch hervor, und meinte nur: "Ich habe schon einmal Hummer gegessen, in einem fünf Sterne Restaurant." "Super, wie macht man das?" Jamie zuckte grinsend mit den Schultern. "Anscheinend nicht mit den Händen. Ich wurde aus dem Restaurant geworfen." Marc sah seinen Freund dümmlich an, während die anderen sich schon kaputt lachten. "Ha ha, sehr witzig." "Nein, ich meine das ernst. Ich fand es blöd den Kellner zu fragen, wie man mit dem Hummer umgeht. Deswegen habe ich ihn einfach mit den Händen gegessen. Der fand das allerdings nicht so lustig wie ich, und wir mussten gehen." "Das sieht dir ähnlich", sagte Liz lachend, und stand wieder vom Boden auf, auf den sie sich kichernd fallen lassen hatte. "Komm schon, ich will mich noch umziehen, bevor wir die Clubs unsicher machen." Liz zog Jamie am Arm aus dem Zimmer ihrer Freundin, und schloss die Tür hinter sich. "Du bist wirklich ein Quatschkopf", sagte sie dann auf dem Flur zu Jamie, und zog ihn mit sich in ihr Zimmer. "Ich weiß, deswegen liebst du mich ja so sehr", meinte Jamie neckend, und gab ihr einen Kuss. "Hey du, bilde dir ja nicht zu viel ein", gab Liz lachend zur Antwort. Dann ging sie an den Kleiderschrank, und suchte sich ein passendes Outfit für den Abend aus. Jamie ging derweilen unter die Dusche.

"Wow, so kann ich dich aber nicht aus dem Hotelzimmer lassen", sagte Jamie anerkennend, als er aus der Dusche kam. Liz sah ihn überrascht an. "Warum denn nicht? Ich weiß, ich sehe dick in dem Aufzug aus. Ich ziehe mich sofort wieder um", sagte Liz hektisch, und wollte sich gerade das Top wieder über den Kopf streifen. "Nein nein, das habe ich nicht gemeint", versuchte Jamie sie zu bremsen. "Ich meinte damit eigentlich, dass alle Männer hier versuchen werden dich anzubaggern. Vermutlich werde ich dich den ganzen Abend nicht zu sehen bekommen, so sexy siehst du aus. Aber natürlich wollte ich dich nicht bremsen. Zieh das Stückchen Stoff ruhig aus." Jetzt wurde Liz feuerrot, und grinste ihn verlegen an. "So, meinst du?" Jamie lächelte sie liebevoll an, dann zog er sie an sich. "Natürlich meine ich das. Oder wäre ich sonst mit dir hier?" Verlegen wich Liz seinem Blick aus, und drehte sich um. "Na gut, dann wollen wir mal los", sagte sie schnell, und griff nach ihrer Jacke. "Hey", stammelte Jamie baff, und hielt Liz am Arm fest. "Du brauchst doch nicht verlegen sein. Ich habe doch nur die Wahrheit gesagt. Ich habe das anscheinend ziemlich selten zu dir gesagt, denn sonst wäre dir das nicht so peinlich. Ich verspreche dir hiermit hoch und heilig, dir mindestens einmal am Tag zu sagen, wie hübsch ich dich finde." Jamie zwinkerte sie schelmisch an, und jetzt musste Liz lachen. "So ein quatsch. Sag das nicht zu oft, denn sonst gewöhne ich mich noch daran." Auch Jamie lachte jetzt, und wieder zog er Liz an sich, und küsste sie leidenschaftlich. Plötzlich klopfte es an die Türe, und Liz konnte Celines Stimme schon hören. "Seid ihr schon fertig?" Seufzend machte Liz sich von Jamie los, und rief. "Klar doch, wir kommen." Wieder griff Liz nach ihrer Jacke, und sie eilte an die Türe. Jamie kam sofort hinterher. "Hey Celine, du siehst ja wirklich hinreißend aus", machte Jamie seiner Schwester ein Kompliment. "Danke Jamie. Dich habe ich aber auch schon lange nicht mehr so ordentlich angezogen gesehen." Jamie lachte lauthals, und dann kam auch schon Marc zu ihnen. Auch er hatte sich sichtlich in Schale geworfen. "Lasst uns losziehen", meinte Liz gut gelaunt, und die vier machten sich auf den Weg.

"Das ist ja ein toller Schuppen." Celine sah sich begeistert um, und noch bevor Marc reagieren konnte, hatte sie ihn bereits auf die Tanzfläche gezogen. Währenddessen machten Liz und Jamie es sich an der Bar gemütlich. "Was willst du trinken?", fragte Jamie seine Freundin, und diese warf einen kurzen Blick in die Karte. "Weißt du was? Ich trinke wieder diese Pina Colada. Die ist einzigartig. Ich frage mich, warum mir dieser Cocktail noch nicht bei uns in den Discos aufgefallen ist?" Jamie nickte, und bestellte die Getränke. Dann unterhielten die beiden sich, während sie Celine und Marc beim Tanzen beobachteten.

 

 

"Mein Gott, tut mir mein Kopf weh", stöhnte Liz am frühen Morgen, als Jamie sie zärtlich weckte. Dieser lachte laut auf, was Liz regelrecht zusammenzucken ließ. "Du bist selbst schuld. Was trinkst du auch so viel Alkohol? Du weißt doch genau, wie es dir dann am nächsten Tag geht." Neckend kniff er sie in den Arm. "Lass das, ich will noch ein wenig schlafen." Liz zog sich müde die Decke über den Kopf, aber Jamie ließ sie nicht schlafen. "Jetzt komm schon du Schlafmütze. Wir haben mit Celine und Marc ausgemacht, dass wir uns um zehn Uhr zum Frühstücken treffen. Jetzt mach dich aus den Federn, oder ich hole dich aus dem Bett." Liz grummelte nur eine unverständliche Antwort, und so sah Jamie sich gezwungen, sie lachend aus dem Bett zu zerren. Als erstes zog er ihr die Decke weg. Aber Liz holte sich dieses Refugium mit erbitterter Miene zurück. Dann packte Jamie sie am linken Fuß, der noch unter der Decke hervor sah, und zog fest daran. Er hätte Liz fast aus dem Bett geworfen, aber sie konnte sich gerade noch frei strampeln. Liz fand das gar nicht witzig, und fauchte ihren Freund wütend an. Doch das reizte Jamie nur noch mehr zum Lachen. Als Liz sich allerdings wieder unter die Decke zurückzog, krabbelte auch er wieder ins Bett. Lächelnd kuschelte er sich zu ihr unter die Decke, und wollte ihren Nacken küssen. Da bekam er einen harten Stoß mit dem Ellbogen. "Lass das! Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mit dir noch kuschle, nachdem du mich so quälst. Geh ins Bad, ich versuche jetzt einfach wach zu werden." Mit diesen Worten gab sie ihm noch einen Stoß, so dass er aus dem Bett fiel. Grummelnd rappelte er sich wieder hoch, und schlürfte ins Bad. Laut krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Jetzt hatte Liz natürlich ein schlechtes Gewissen. Müde rappelte sie sich hoch, und kletterte linkisch aus dem Bett. Leise schlich sie zur Badtür, und öffnete sie, als sie die Dusche hörte. Dann stieg sie zu ihrem überraschten Freund in die Duschwanne. "Guten Morgen mein Schatz", meinte sie strahlend, und setzte ihr breitestes Lächeln auf. So konnte Jamie ihr natürlich nicht mehr böse sein, und er begann damit sie einzuseifen.

Nachdem sie endlich fertig geduscht hatten machten sie sich gleich auf den Weg nach unten ins Restaurant. Natürlich waren sie zu spät, und Celine und Marc warteten bereits auf ihre Freunde. "Da seid ihr ja. Ich dachte schon ihr habt uns vergessen." Celine sah Liz etwas beleidigt an, musste dann aber lächeln. "Morgen ihr Lieben", meinte Liz, und das schlechte Gewissen war ihr nur allzu deutlich anzusehen, "Entschuldigt bitte, aber ich habe so schlimme Kopfschmerzen gehabt. Ich bin beim besten Willen nicht aus dem Bett gekommen. Es tut mir Leid wenn ihr warten musstet. Ich hoffe ihr seid nicht schon halb verhungert." Marc lachte auf. "Doch schon, aber nur so halb." Auch Celine lachte jetzt, und Liz setzte sich eilig an den Tisch. Endlich konnten auch Celine und Marc bestellen.

Am Nebentisch unterhielten sich zwei ältere Damen, und sie sahen ziemlich besorgt aus. "Ja, das ist ja schrecklich. Im Fernsehen haben sie heute Morgen berichtet, dass schon wieder ein Mann gefunden wurde." "Ja wirklich? Davon habe ich noch gar nichts gehört? Meinst du, dass wieder der gleiche Mörder war wie schon bei den drei Männern und zwei Frauen zuvor?" "Ja, die Polizei sagte, dass auch dieser Mann aufs schlimmste verstümmelt war. Außerdem ist die neueste Erkenntnis, dass er bei Lebendigem Leib aufgeschnitten wurde wie alle Opfer zuvor. Und gestorben sind sie daran, dass ihnen das Herz herausgeschnitten wurde. Wie schrecklich." Die andere Dame wurde ganz blass. "Was bei lebendigem Leib? Das ist ja schrecklich. Wie kann man nur so grausam sein? Das verstehe ich nicht. Was muss das für eine Qual für die Opfer gewesen sein. Das ist ja so schlimm."

"Und was machen wir heute?" Celine sah Liz fragend an, aber diese schien ihr nicht zugehört zu haben. "Hallo Liz, was ist denn los?" Liz schrak aus ihren Gedanken, als sie von Jamie unter dem Tisch getreten wurde. "Was?", fragte sie und sah fragend zwischen Celine und Jamie hin und her. "Ich fragte dich was wir heute machen Liz. Was ist denn los? Wo warst du denn mit deinen Gedanken." Liz wirkte immer noch sehr abwesend. "Keine Ahnung was wir machen könnten. Schlag was vor Celine", murmelte sie während sie sich suchend im Raum umsah. "Was suchst du denn Liz? Jetzt sag doch endlich was schon wieder los ist." Aber Liz hörte gar nicht zu. Endlich hatte sie entdeckt wonach sie gesucht hatte und stand einfach vom Tisch auf. Kurze Zeit später kam sie dann auch schon wieder mit einem Stapel Zeitungen zurück. Das mussten wohl die Tageszeitungen der letzten Tage sein. "Was soll das?", fragte jetzt auch Jamie und sah Liz strafend an, "Wir haben ausgemacht dass wir hier nicht in die Zeitung schauen. Wir wollten nichts von Verbrechen hören, sehen oder lesen. Wir haben Urlaub!" Jamie war beleidigt. "Ja ja", murmelte Liz nur und nahm sich die erste Zeitung zur Hand. Schon auf dem Titelblatt konnte sie in großen Buchstaben lesen:

 

Ritualmörder hat wieder zugeschlagen!

 

Das fünfte Opfer des grausamen Ritualmörders wurde in der Nähe des Strandes gefunden. Diesmal was das Opfer eine junge Frau die von der Polizei leider noch nicht identifiziert werden konnte.

Wie schon in den grausamen Taten zuvor wurde auch dieses Opfer regelrecht hingerichtet. Der Brustkorb wurde vom Hals bis zum unteren Rippenbogen aufgeschnitten und das Herz wurde entnommen. Das Opfer war total ausgeblutet bevor es an den Strand gebracht wurde.

Die junge Frau ist zwischen 20 und 22 Jahre alt, hatte dunkelbraunes Haar und grüne Augen. Hinweise auf die Identität des Opfers geben sie bitte auf der nächsten Polizeiwache ab.

 

Liz ließ die Zeitung sinken. Unbeabsichtigt hatte sie den Artikel, der schon fast eine Woche alt war laut vorgelesen. Im Raum war es ruhig. Auch Celine und Marc sahen Liz mit offenem Mund an. "Wie grausam", murmelte Marc, der als erster seine Stimme wieder gefunden hatte. "Ja, da hast du recht. Das ist wirklich richtig grausam und brutal. Wie kann ein Mensch so was nur tun? Das leuchtet mir einfach nicht ein." Celine war regelrecht erschüttert, während Liz bereits nach anderen Zeitungsartikeln suchte. Finden konnte sie aber nur noch kleine Berichte in denen aufgezeigt stand welche Fortschritte die Polizei bei den Untersuchungen machte. Leider ging es nicht sehr gut voran, und so gab es kaum neue Erkenntnisse. Liz ließ die Zeitung wieder sinken und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Jamie fuchtelte mit den Händen vor ihren Augen herum. "Liz, hallo Liz" Was denkst du jetzt? Ich meine ich kenne dich gut genug um zu wissen dass du deine Finger da nicht mehr raushalten kannst. Also, wenn wir hier den Urlaub schon nicht mehr in aller Ruhe genießen können, dann wollen wir zumindest in deine Pläne eingeweiht werden. Red schon." Jamie wirkte noch ein wenig beleidigt. Liz seufzte: "Das ist schrecklich. Aber ich denke ich sollte mich nicht einmischen. Das ist der Fall der hiesigen Polizei hier und das geht mich nichts an. Wechseln wir das Thema. Was machen wir heute?" Alle starrten Liz mit offenem Mund an. Was? Sie wollte sich nicht einmischen? Das war ja was ganz was neues. "Ich weiß auch nicht", stammelte Celine jetzt überrascht. "An den Strand gehen vielleicht?", schlug Jamie leise vor. "Ja, lasst uns an den Strand gehen", meinte Liz bestimmt und stand auf. "Warte, wir haben noch nicht fertig gefrühstückt", hielt Celine sie am Arm fest und Liz setzte sich wieder. "Ach so, entschuldigt bitte. Natürlich, lasst uns erst frühstücken." Schweigend nahmen alle das Essen zu sich. Liz spielte sich nur gedankenverloren mit ihrer Kaffeetasse. Essen konnte sie nichts. Jamie sah seine Freundin besorgt an. Er wusste genau dass sie sich nur raus hielt um allen den Urlaub nicht zu verderben. Aber dieser Fall würde ihr sicherlich den ganzen Urlaub hindurch im Kopf herumspuken.

Nach dem Frühstück zogen die vier Freunde sich in die Zimmer zurück. Sie wollten sich für den Strand umziehen und sich in einer halben Stunde wieder unten treffen.

Celine schlüpfte gerade in ihren Bikini als Marc fragte: "Und, was hältst du von der Sache? Ist doch ein schlimmer Fall was? Der juckt dich auch in den Fingern, ich habe deinen Blick gesehen. Und ob Liz sich raushalten kann, das wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln." Celine nickte seufzend und setzte sich zu Marc aufs Bett. "Ja das ist ein Fall den ich gerne lösen würde. Aber es ist nicht mein Fall und so lasse ich die Finger davon. Ich will schließlich nicht ärger mit der Polizei bekommen weil ich hier unerlaubt herum schnüffle. Und das gleiche gilt auch für Liz. Sie wird sich raushalten, das weiß ich. Nicht weil sie den Ärger mit der Polizei fürchtet, sondern weil sie uns nicht vor den Kopf stoßen will. Sie hat sich schon so auf den Urlaub mit Jamie gefreut. Die beiden haben so wenig Zeit miteinander. Das wird sie nicht aufs Spiel setzen. Das weiß ich." Marc nickte. "Ja, vermutlich hast du Recht. Komm, lass uns zu den anderen gehen und sie abholen." Schnell zog Celine sich fertig an, schnappte sich ein Badetuch und ein Buch und folgte Marc auf den Flur hinaus. Auch Liz und Jamie waren schon fertig und warteten schweigend. Gemeinsam gingen sie an den Strand. Während Liz sofort ins Wasser ging um eine Runde zu schwimmen, legte Celine sich mit einem Buch in den Sand. Sie würde sich heute gar nicht anstrengen. Das hatte sie sich beim Aufwachen vorgenommen und daran würde sie sich auch halten. Marc und Jamie schlenderten zum Beachvolleyball-Platz und sahen eine Weile zu. Dann wurden sie gefragt ob sie mitspielen wollten, und natürlich sagten sie nicht nein.

Zwei Stunden später gesellten sich Marc und Jamie total ausgepowert zu Celine, die sich in ihr spannendes Buch vertieft hatte. "Wo ist denn Liz?", fragte Jamie und sah sich um. Celine sah auf und dachte nach: "Ich glaube die ist immer noch im Wasser. Ich hab sie nicht heraus kommen sehen." "Immer noch? Sie ist schon zwei Stunden im Wasser. Ich kann sie gar nicht sehen. Wo ist sie? Ihr wird doch nichts passiert sein?" Jamie sah sich jetzt panisch um und auch die anderen standen auf. Nirgends konnten sie Liz sehen. "Ich schwimm mal raus und such nach ihr", meinte Jamie und rannte auch schon los. Celine sah Marc an. "Und was machen wir?" Marc zuckte mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht. Vielleicht zum Wasserrettungsteam gehen. Wir könnten uns auch ein Boot leihen und selber aufs Meer fahren und suchen." Celine nickte. "Ja, das ist eine gute Idee. Und wenn wir sie nicht finden können wir immer noch zur Wasserrettung gehen." Sofort machten die beiden sich auf den Weg zum Bootsverleih. Sie mieteten sich ein Motorboot und fuhren hinaus aufs Meer. Unterwegs gabelten sie Jamie auf, der ganz froh war dass die beiden auf die Idee mit dem Boot gekommen waren. "Darauf hätte ich auch kommen können", murmelte Jamie erschöpft, nachdem Marc ihn ins Boot gezerrt hatte. Gemeinsam fuhren sie weiter und suchten die Umgebung ab. Aber schon nach einer Stunde gaben sie auf. Von Liz war weit und breit nichts zu sehen. Besorgt fuhren sie zurück, gaben das Boot ab und gingen diskutierend wieder zurück an den Platz. Dort lag Liz seelenruhig im Sand, schlief und ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen. "Liz!", riefen alle gleichzeitig und ließen sich in den Sand fallen. Liz öffnete müde die Augen und sah ihre Freunde fragend an. "Hallo Leute wo seid ihr denn gewesen. Hab euch schon gesucht." Jetzt platzte Jamie der Kragen. "Du hast uns gesucht? Wir waren ganz krank vor Sorge weil du nicht mehr da warst. Wir dachten schon du bist auf dem Meer abgesoffen. Bist du verrückt geworden? Wie konntest du uns nur so einen Schrecken einjagen?" Jamie war während seiner Schimpftirade aufgesprungen und wie ein Irrer vor Liz auf und ab gestampft. Jetzt hatte er sich vor ihr aufgebaut und sah sie wütend an. Liz, die total überrascht war fand keine Worte. Nachdem die beiden sich ungefähr eine Minute angefunkelt hatten sprang sie plötzlich auf. "Sag mal, was fällt dir eigentlich ein so mit mir zu reden. Celine hat gelesen und ihr habt Volleyball gespielt. Ich bin einfach nur über den Strand geschlendert, hab mir ein Eis gekauft und mit ein paar netten Mädchen geplaudert. Und du schreist mich hier an weil du gleich panisch aufs Meer gefahren bist. Ich glaub du bist verrückt geworden. Du solltest wissen dass ich auf mich aufpassen kann und dass ich durchaus weiß wo meine Grenzen liegen. Wenn du also meinst du musst spinnen dann tu das aber ohne mich." Und noch bevor Jamie reagieren konnte hatte sie ihr Handtuch geschnappt und war zwischen den Leuten verschwunden. Celine und Marc starrten Liz hinterher und dann sahen sie Jamie an der immer noch auf den leeren Platz im Sand starrte, an dem Liz eben noch gestanden hatte. "Was war das denn jetzt?", fragte Marc und sah Celine an, die sich gerade ganz undamenhaft am Kopf kratzte. "Spinnt die?", brauste da auch Jamie schon wieder auf und wollte wütend wegstampfen, aber Celine hielt ihn zurück. "Jetzt warte doch mal Jamie. Das war doch jetzt wirklich nicht nötig deswegen zu streiten. Ihr seid ja beide verrückt geworden. Ihr habt wohl ein bisschen zu viel Sonne abbekommen. Oder tut euch das vielleicht nicht gut wenn ihr euch so oft seht?" Jamie war immer noch beleidigt und ließ sich auch durch seine Schwester nicht umstimmen.

Liz stampfte ins Hotelzimmer und warf sich dort erst einmal wütend ins Bett. Was fiel Jamie ein so mit ihr zu reden? Sie war doch wohl kein kleines Kind mehr das über jeden Schritt Rechenschaft abgeben musste. Und woher nahm er sich das Recht ihr gegenüber diesen Ton anzuschlagen. Das konnte doch nicht sein Ernst gewesen sein oder? Liz war so wütend wie schon lange nicht mehr. Aufgebracht boxte sie in das Kissen und warf es anschließend an die Wand. Dann packte sie das nächste Kissen und schrie ihre Wut hinein. Dann boxte sie auch dieses unschuldige Kissen bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Auch dieses Kissen landete an der Wand. Dann sprang Liz auf und stampfte ins Bad. Dort wusch sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser, dann stampfte sie wieder zurück. Immer noch ein wenig geladen griff sie nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Sie hatte keine Lust mehr an den Strand zu gehen, und ins Restaurant wollte sie auch nicht alleine. Während sie also durch die Kanäle zappte bestellte sie sich beim Zimmerservice eine Kleinigkeit zum Essen.

"Ich gehe jetzt zurück ins Hotel", maulte Jamie und stand auf. "Warte Jamie, lass uns noch ein wenig Volleyball spielen. Da kannst du dich austoben und kommst nicht mehr ganz so wütend zu Liz zurück. Vielleicht lassen sich ja dann weitere Streitereien vermeiden wenn ihr euch beide beruhigt habt." Jamie hatte keine Lust dazu, wollte aber auch nicht schon wieder mit Liz streiten. Also ging er mit Marc mit. Celine packte derweilen ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg ins Hotel. Sie blieb nur kurz beim Volleyball-Platz stehen und gab Marc ein Zeichen dass er sich nicht auch noch sorgte. Dann machte sie sich auf den Weg zu Liz. Sie würde ihrer Freundin ins Gewissen reden nicht mehr so wütend auf Jamie zu sein. Schließlich hat er sich nur Sorgen gemacht, auch wenn es nicht okay war dass er Liz so angeschrieen hatte. So konnte man ihm zumindest nicht vorwerfen dass es böse Absicht war.

Der Zimmerservice kam gerade aus Liz und Jamies Zimmer als Celine den Flur betrat. Naja, immerhin musste sie dann nicht lange nach ihrer Freundin suchen. Sie klopfte an die Zimmertüre und Liz machte kurz darauf auf. "Hallo Liz, darf ich rein kommen?" Liz trat einen Schritt zurück, obwohl sie keine Lust hatte mit jetzt Celine über Jamie zu reden. "Klar, komm rein. Ich schau aber nur fern, das wird dich sicherlich langweilen. Aber ich hab mir grad Hühnchen bringen lassen und eine Flasche Champagner. Auch etwas?" Celine setzte sich lächelnd auf das Bett und nickte. "Ja, warum nicht. Ich will nur kurz was zu dir und Jamie sagen dann lassen wir das Thema. Ist das okay?" Liz stöhnte, denn genau das hatte sie erwartet. "Na dann, ich kann dich sowieso nicht aufhalten oder?" Celine musste grinsen. "Nein, das kannst du nicht. Ich will auch gar keine Vorhaltungen machen. Es war nicht okay von Jamie dich so anzuschreien. Du bist kein kleines Kind mehr und das weiß er auch. Aber verzeih ihm doch, schließlich hat er es ja nicht böse gemeint. Er hat sich wirklich große Sorgen um dich gemacht. Liz, bitte streitet nicht mehr. Ihr versaut euch den ganzen schönen Urlaub damit." Liz sah aus als hätte sie nicht zugehört, nickte nur und meinte: "Ja ja, ich denke darüber nach. Hier nimm ein Hühnchen, es ist wirklich sehr gut. Ich schenk dir ein Glas Champagner ein." Liz reichte Celine ein Glas und Celine wechselte das Thema: "Was schaust du da?" "Keine Ahnung, war gerade am durchzappen als du geklopft hast." Celine griff nach der Fernbedienung und schaltete vom Teleshopping-Kanal weg. "Lass das mal", rief Liz aus und nahm Celine die Fernbedienung wieder weg. Sie waren am Nachrichten-Kanal gelandet, und der brachte gerade etwas über den Ritualmörder. "Dreh mal lauter", meinte jetzt auch Celine neugierig. Dann konnten sie den Nachrichtensprecher auch schon reden hören: "Und wieder hat der Ritualmörder zugeschlagen. Diesmal ist ihm wieder ein junger Mann, ein Urlauber, zum Opfer gefallen." Ein Bild wurde eingeblendet und Celine sprang überrascht auf. "Hey, den hab ich doch schon mal gesehen." "Scht, sei still. Ich versteh nichts." "… sind inzwischen schon vier Männer und drei Frauen zum Opfer gefallen. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wieder wurde der Brustkorb aufgeschnitten und das Herz entnommen. Die gerichtsmedizinischen Untersuchen haben ergeben, dass alle Opfer noch am Leben waren, als ihnen der Brustkorb aufgeschnitten wurde. Dieses grausame Ritual wird durchaus auf schwarzen Messen praktiziert. Deswegen schließt die Polizei einen religiösen Hintergrund nicht aus." Liz sah Celine an. "Weißt du was, das erinnert mich an Voodoo oder so. Ich hab da viel darüber gelesen. Sie opfern Tiere oder Menschen um ihre Götter milde zu stimmen. Das ist ja schlimm. Genauso wie bei diesen schwarzen Messen. Dort werden auch Menschen oder Tiere geopfert. An den Teufel. Aber sag mal, woher denkst du kennst du das letzte Opfer?" Celine sah Liz an. "Aber Liz, das ist doch der junge Mann mit dem du getanzt hast. Erinnerst du dich nicht? Jamie war ganz aus dem Häuschen und voll eifersüchtig. Er ist dazwischen gegangen. Kannst du dich nicht erinnern?" Liz dachte nach, dann dämmerte es ihr langsam. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt schon einige Pina Coladas intus. "Oh ja, genau. Jetzt wo du es sagst. Stimmt. Oh Mann, das ist ja makaber. Wenn ich das gewusst hätte. Das heißt, dass dieser Mörder vermutlich auch in dieser Disco war. Mensch, da hatten wir aber noch Glück dass er sich nicht uns ausgesucht hat." Celine nickte und senkte betroffen den Kopf. "Meinst du wir hätten das verhindern können wenn wir ein bisschen aufgepasst hätten?" Liz sah ihre Freundin erschrocken an. "Mensch Celine, denk doch so was nicht. Wir hätten das sicherlich nicht verhindern können. Vielleicht hätten wir uns mehr umgeschaut wenn ich Idiot letzte Woche mal in die Zeitung geschaut hätte. Dann hätte ich nämlich auch mal was davon mitbekommen. Aber ich wollte ja nicht. Mensch bin ich blöde. Das war so dumm von mir." Liz hatte sich richtig in Rage geredet und Celine bremste sie jetzt. "Aber Liz, du kannst dir doch nicht die Schuld daran geben. Du bist nicht verpflichtet alle Fälle dieser Welt zu lösen. Du hast Urlaub. Außerdem hättest du es vermutlich auch nicht verhindern können wenn du Bescheid gewusst hättest." Celine legte Liz tröstend eine Hand auf die Schulter: "Vermutlich hast du Recht Celine. Aber trotzdem fühle ich mich schuldig. Ich hab nur mit ihm getanzt um Jamie eifersüchtig zu machen. Das war nicht nett von mir." Celine lächelte Liz an. "Ach Mensch Liz, das ist doch nicht schlimm." Aber Liz sah das anders. Doch sie sagte nichts mehr.

Marc und Jamie machten sich auf den Weg zurück zum Hotel. Es war schon sehr spät am Nachmittag, und Marc hoffte, dass Celine Liz wieder etwas zur Ruhe gebracht hatte. Jamie hatte sich beim Volleyballspielen total ausgepowert und würde wohl nicht mehr zu streiten anfangen. Aber auch nur wenn Liz auch Ruhe gab.

Jamie schloss die Türe zu seinem Zimmer auf und sah Celine und Liz auf dem Bett sitzen. Die Nachrichten liefen im Fernsehen und die beiden Frauen diskutierten über den Fall des Ritualmörders. Das brachte Jamie wieder zur Weißglut. "Na, wollten wir uns nicht aus diesem Fall raushalten?", fragte er giftig und sah Liz herausfordernd an. "Jamie", meinte Celine vorwurfsvoll, "bitte nicht schon wieder. Wir reden doch nur darüber, das ist alles. Es läuft halt mal hier auf allen Kanälen. Wir kommen nicht darum herum das zu sehen." Liz sagte gar nichts. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen und Jamies Verhalten war wirklich unter aller Sau. Wütend, aber bewusst nichts sagen, stand sie auf und verließ das Zimmer. Wütend eilte sie an den Strand, der sich langsam leerte. Dort ging sie stundenlang spazieren und dachte nach.

"Mensch Jamie, musste das denn wieder sein?", fragte Marc und sah seinen besten Freund tadelnd an. "Was denn? Wir hatten eine Abmachung. Hier werden keine Fälle bearbeitet. Wir haben Urlaub. Liz hat mir versprochen sich aus solchen Sachen rauszuhalten." "Aber wir haben doch gar nichts gemacht. Es kam im Fernsehen und wir haben über die Nachrichten geredet. Das ist alles. Liz hatte nur erwähnt, dass ihr das wie ein Voodooritual vorkommt. Mehr war doch da nicht. Warum musst du denn so ausflippen? Ich versteh das nicht." Jamie schüttelte nur den Kopf ohne etwas zu sagen, sprang in seine Jeans, warf sich ein Hemd über und verließ mit Jacke und Geldbeutel das Zimmer. Marc sah ihm kopfschüttelnd hinterher. "Mensch, was hat der denn?" Celine zuckte mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht. Jamie ist immer schnell mal grundlos auf hundertachtzig. Aber er beruhigt sich normalerweise schnell wieder. Ich weiß auch nicht. Vielleicht hat er einfach einen schlechten Tag. Oder die Tatsache dass die beiden sich plötzlich so viel sehen tut ihnen nicht gut. Sie sind es gewöhnt sich nur selten zu sehen und nun sitzen sie sich pausenlos auf der Pelle." Marc nickte. "Ja, vielleicht ist das ja das Problem. Naja, lassen wir die beiden Mal in Ruhe. Die müssen sich erst mal ausspinnen. Morgen unternehmen wir wieder was mit ihnen." Celine nickte, denn Marc hatte Recht. Heute würde mit den beiden wohl nichts vernünftiges mehr anzufangen sein. "Gehen wir in unser Zimmer und ziehen uns zum Essen um. Ich würde heute gerne mit dir essen gehen", schlug Celine vor und stand auf. Marc war sofort begeistert. "Klar doch, aber nur wenn ich dich einladen darf." Celine lachte kopfschüttelnd. "Aber ich kann doch auch mal bezahlen. Das ist kein Problem für mich." Marc sah sie strafend an. "Aber für mich ist das ein Problem. Ich will dich diesen Urlaub richtig verwöhnen. Da gehört es dazu dass ich dich zum Essen ausführe. Also, keine Widerrede, sonst werde ich richtig böse mit dir." Marc drohte ihr gespielt ernst mit dem Zeigefinger und Celine fügte sich lachend ihrem Schicksal.

Als Liz wieder zurück in ihr Hotelzimmer kam war niemand mehr da. Das war ihr nur Recht. Sie wollte sich nicht schon wieder Vorwürfe von Jamie machen lassen, und erst Recht wollte sie nicht mit Celine darüber reden. Sie fand den Urlaub jetzt zum Kotzen, ebenso wie sie Jamie im Moment gar nicht leiden konnte. Seufzend ließ sie sich wieder ins Bett fallen und schloss die Augen. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen.

Jamie spazierte planlos durch die Stadt. Vor dem "Blue Lagoon" blieb er stehen. Ein kleiner Drink konnte nicht schaden. Vielleicht würde er sich dann wieder beruhigen. Er ging hinein, und bestellte sich einen Wodka on Ice den er auch gleich hinunter schüttete. Kurze Zeit später machte sich ein entspanntes Gefühl in ihm breit. Er zog seine Jacke aus und ging auf die Tanzfläche. Dort wollte er seinen Frust abbauen, aber es kam ganz anders als er dachte.




©2006 by Lollipopp. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare


Von schnapolix
Am 25.05.2007 um 13:59 Uhr

Schrecklich! Diesen Text kann man nicht lesen. Viel zu große Buchstaben, und keinerlei Absätze. Bitte bearbeite ihn zuerst.

Bewertungen

Bewertung: 1.2/6
(13 Stimmen)

Es gibt 1 Kommentar


Aktionen


QR-Code als Direktlink


Werbung


Suchwolke