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Weihnachtsschmerz - von Erunthor, 13.11.2013
Die Weihnachtferien haben bereits angefangen und mit ihnen der Weihnachtsmarkt. Es ist ein kalter Abend und es schneit. Ich gehe spazieren, wie an vielen Abenden, da mein Leben sonst nicht sonderlich viel zu bieten hat. Ich wandere durch die verschiedenen Stände des Weihnachtsmarktes, wie viele andere. Doch alle anderen sind in Begleitung, es sind Paare, Familien, Freunde. Jeder ist in Begleitung, keiner geht allein zum Weihnachtsmarkt, "das wäre doch erbärmlich". Mit anzusehen wie alle ihren Spaß haben mit ihren "liebsten Menschen auf der Welt" und das obwohl man selbst ganz allein dasteht, das ist als ob man sich selbst peinigen will. Aber, wer weiß, vielleicht ist es genau das was ich will, mir selbst wehtun, mir Schmerzen zuzufügen. Der Schmerz tut gut, er zeigt dir, dass du am Leben bist. Es ist besser den Schmerz zu fühlen, als gar nichts, denn sonst habe ich nichts, rein gar nichts. Der Schmerz ist das einzige Gefühl, das mir bleibt. Alle anderen Gefühle wurden wegschwemmt, sie sind tot. Alles was geblieben ist, ist die Erinnerung. Die Erinnerung an ein Haus, das in Flammen steht, an die Schreie, an das Leid in den Augen der Menschen die davor stehen und zusehen müssen ohne etwas tun zu können, an die Tränen, die meine Wangen runter laufen. Alle meine Gefühle sind in diesem Haus verbrannt, zusammen mit allem was ich liebte. Alles was ich jetzt noch tun kann, ist durch die Straßen zu wandern und mir ansehen wie die anderen Menschen glücklich ihre Leben leben, warum sollten sie das auch nicht tun? Sie haben jedes Recht dazu ihre Leben zu genießen. Nein! Sein Leben genießen zu können ist kein Recht, es ist ein Privileg, ein Privileg, das mir vergönnt ist. Einst hatte ich auch dieses Privileg, doch auch das ist in diesem Haus verbrannt. Jetzt sehe ich wie zwei liebende an einem Stand stehen Glühwein trinken und sich küssen und alles was ich spüre ist der Schmerz. Ein Schmerz, der nie mehr aufhören wird mich zu peinigen.



©2013 by Erunthor. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

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