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Prosa => Phantasy & SciFi


Die Wächter und das Ende aller Zeit (2) - von Apokalyptiker, 16.12.2012
*leicht erweitert am 17.12.12

Anfang vom Ende

Das Pochen an der schweren Bunkertür hallte im schmucklosen Raum wider. Michael beendete die Aufzeichnung, erhob sich von seinem Tisch und öffnete die Tür. Der Grund für die Unterbrechung war Dominique. Er war ein Franzose mittleren Alters mit schütterem, dunklem Haar. Seit seiner Jugend war er beim europäischen Geheimdienst in der Zentrale in Rom stationiert. Dominique trug die typische, blau gelb gestreifte Uniform des EGD. Sie war der Schweizer Garde nachempfunden, die vor hunderten Jahren das Oberhaupt der katholischen Kirche schützte.
„Dominique, was für eine Freude! Ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen, mein Freund.“
„Ach Michael, du weißt ja wie es im Moment in Italien aussieht. Überall toben Kämpfe und wir verlieren immer weiter an Boden“, antwortete der Agent bedrückt.
„Ja ich habe die Berichte gelesen. Aber komm doch erst einmal herein.“
Michael lies Dominique eintreten und schloss die Tür.
„Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?“
„Nein danke. Ich habe nicht viel Zeit und die Angelegenheit ist dringend.“
Beide setzten sich an einen Tisch und Dominique schob dem Wächter einen PDA über den Tisch.
„Was ist das?“, fragte Michael.
„Anweisungen. Der EGD hat einige pikante Entdeckungen gemacht und der Generalstab hat beschlossen, dass du genau der richtige Mann dafür bist.“
Dominique erhob sich sofort nachdem er zu Ende gesprochen hatte und machte Anstalten zu gehen.
„Du musst wirklich sehr in Eile sein, wenn du keine fünf Minuten für einen alten Freund hast. Wie geht es denn Anne und eurem kleinen Unruhestifter?“
Dominique hatte Michael schon den Rücken zugewandt als der Wächter die Frage stellte. Er verharrte so einige Augenblicke ehe er sich umdrehte. In seinen Augen standen Tränen.
„Oh mein Gott, bitte sag nicht…“, begann Michael.
„Sie haben es nicht geschafft. Sie waren auf Sizilien und warteten gerade auf die Evakuierung als sie kamen. Diese Dreckskerle haben die Sensoren getäuscht und sind aus dem Meer gekommen. Sie haben jeden Menschen getötet, der auf der Insel war. Soldaten, Frauen, Kinder. Jeden, Michael, jeden der dort war. Eine halbe Million Menschen.“
Eine einsame Träne rann über Dominiques Wange und tropfte auf die Uniform. Michael ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Sie werden dafür zahlen. Das verspreche ich!“, sagte der Wächter mit vor Trauer bebender Stimme.
„Ich weiß“, sagte der Agent und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.

Dominique wischte sich mit dem Ärmel seiner Uniform über die tränennassen Augen und ging einen spartanischen Gang des Bunkers entlang. Er passierte einen salutierenden Soldaten als er plötzlich das rote Blinken der Manschette um sein linkes Handgelenk wahrnahm. Der Agent berührte es und wenige Zentimeter über dem Kommunikator erschien ein Hologramm. Es zeigte den Leiter des EGD. Einen Mann in blau gelb gestreifter Uniform mit goldenem Schulterschmuck und silbernen Kordeln.
„Dies ist eine dringende Mitteilung an alle EGD-Agenden“, begann das Hologramm zu sprechen.
„Die Angreifer bereiten eine Invasion von Florenz vor. Sämtliche Mitglieder des EGD haben sich sofort in Rom zu melden! Di Lauro Ende!“
Das Hologramm verschwand und Dominique sprintete los.



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