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Silverwing Visions - Prolog: Bann der Hüter - von ArgaitArden, 12.10.2009
Eigentlich hatte die Woche recht gut begonnen. Die Sonne schien aus vollem Leibe, doch im Laufe der Woche schienen Schatten, gefolgt von Unwettern das Land heimzusuchen. Am heutigen Tage fegte ein besonders gewaltiger Sturm durch die Länder von Farran. Jedenfalls war es dies für die herkömmlichen Bewohner dieser Insel. Jene, welche ihren Sitz im Gebirge hatten um den Göttern näher zu sein als jeder andere, wussten genau, dass dieses Gefüge die Veränderung der Welt bedeuten konnte, oder – sagen wir es so – sie waren dabei es zu erfahren.

Man hätte meinen können es war das Grollen des Donners welches Morgan sein Buch aus den Händen fallen ließ. Dem schwarzhaarigen Magier des Windes und Hüter der Drachen war allerdings etwas ganz anderes aufgefallen. Die Statuen hatten begonnen zu leuchten und wenn er sich nicht irrte, sogar zu bewegen; das durfte einfach nicht sein.
„Kommt schnell her! Ich glaube, sie versuchen den Bann zu brechen!“ Sein Ruf schien wie magisch von dem Wind getragen zu werden.
Darauf schien für einige Zeit diese Melodie, die mittlerweile von den Statuen, die in der Mitte des großen Saales standen, das einzige zu sein, was zu hören war. Ihre Melodie schien fröhlich und traurig zugleich zu sein. Zum einen, ließ sie einen kalten Schauer über den Rücken laufen und auf der anderen Seite, schien sie die Seele zu erwärmen.
Es schien so, als wäre eine halbe Ewigkeit vergangen seitdem die Melodie zu hören war. Bis das Eichenportal aufgestoßen wurde, welches mindestens genauso hoch und gewaltig war wie der Raum selbst. Fünf Leute kamen hindurch, welche ebenso prächtige Roben trugen wie Morgan, bestickt mit goldenen und silbernen Säumen. Zwei Männer, sowie drei Frauen.
Eine recht bleiche Frau in hellblauer Robe und weißblondem Haar trat nach vorne, ihr Blick mochte einige Zeit auf den Figuren ruhen, dann wandte sie sich um. Sie ließ ihren Blick ruhig über all die Anwesenden in dem mächtigen Raum schweifen und wandte sich schließlich zu Morgan.
„Und du bist dir sicher, dass du es nicht... ?“
Morgan schüttelte leicht den Kopf, „Ich bin mir ganz sicher Arianrhod... Es sind die selben Anzeichen wie früher, nur, dass es diesmal...“, für kurze zeit schien er inne zu halten, „dass es diesmal kein zurück geben wird.“
„Es ist das Ende vom Anfang. Das Ende für uns, dich der Anfang einer neuen Generation!“ Nun schien der Älteste von ihnen zu sprechen. Er wirkte auf seine ruhige und konzentrierte Art recht weise.
“An uns liegt es nun, die Welt vor den Drachen zu bewahren und dafür zu sorgen, dass sie gebannt werden.“
“Das heißt, wir werden unsere Mächte verlieren, richtig?“, hörte man von der Frau, die recht weit hinten noch bei dem Eichenportal stand. Der Ältere blickte zu ihr.
“Nicht nur das. Wir werden dieses mal nicht nur unsere Kräfte auf das Spiel setzen, sondern wohl auch mit dem unserigen Leben bezahlen.“
Von einem Donnergrollen, welcher nicht mehr von außerhalb des Turmes zu kommen schien, wurden sie aus ihren Gespräch gerissen.
“Nehmt eure Plätze ein. Wir haben keine andere Wahl!“, befahl Morgan gebieterisch. Alle gehorchten seinen Worten ohne den kleinsten Moment eines Zögerns. Es gab keinen Rang unter ihnen, doch sie alle, jeder einzelne von ihnen hatte einst einen Schwur geleistet: Den Schwur, stetig über die Drachen zu wachen und dafür zu sorgen, dass sie kein Unheil mehr über die Welt bringen würden, wie sie es einst vor langer Zeit einmal getan hatten.

Als sich jeder einzelne bei einer der Statuen postiert hatte, begannen sie leise eine Art Gesang. Je länger dieser andauerte, umso weiter dehnte sich in dem großen Raum aus. Bis hin in jede Ritze schien er sich auszubreiten.

Ihr Elemente wir rufen euch,
einst habt ihr uns die eure Macht zuteil werden lassen,
um auf die Welt zu achten.
Wir bitten euch ein letztes mal darum,
darum die Drachen dort zu halten wo sie hingehören.
Dort zu halten, wo sie niemanden stören.

Dann schienen sie sich abzuwechseln, jeder das seinige Element anrufend.

Hüter des Ostens, wo Sonne und Mond aufgehen,
dort wo alles anfängt,
öffnet die Pforten,
kommt herbei ihr Luftwesen,
mit der Kraft des Windes,
in unseren Gedanken, unserer Phantasie,
schützt diesen Kreis,
seid hier.

Hüter des Südens, wo Sonne und Mond am höchsten stehen,
wo man die Kraft des Feuers am stärksten spürt,
öffnet die Pforten,
Feuerwesen kommt herbei,
kommt mit der Kraft des Feuers,
lasst uns die Kraft in unserem Körper spüren,
schützt diesen Kreis,
seid hier.

Hüter des Westens, wo Sonne und Mond untergehen,
dort wo alles endet,
öffnet die Pforten,
kommt herbei ihr Wesen des Wassers,
schwemmt hinweg was uns blockiert,
schützt diesen Kreis,
seid hier.

Hüter des Nordens, dort wo Sonne und Mond nicht zu sehen sind,
dort wo alles stillsteht,
kommt ihr Erdwesen,
kommt mit der Kraft der Erde,
gebt uns die Kraft der Erde,
lasst uns unsere Verwurzelung mit der Erde spüren,
schützt diesen Kreis,
seid hier

Hüter der Seelen, der du bist der Mond selbst,
dort wo es alles kalt ist,
kommt ihr Schattenwesen,
kommt herbei mir der Finsternis des Schattens,
kommt mit der Kraft des Schattens,
zeigt uns was wir wirklich sind,
schützt diesen Kreis,
seid hier.

Hüter des Himmels, der du bist die Sonne selbst,
dort wo alles warm ist,
kommt herbei ihr Lichtwesen,
kommt herbei mir der Helligkeit des Lichtes,
kommt mit der Energie des Lichtes,
erwärmt unser innerstes ich,
schützt diesen Kreis,
seid hier.


Nach jenen Worten welche Gesang gleichkamen schienen die Stimmen sich nun wieder zu vereinen.

Wir kennen den Preis,
den es gilt zu bezahlen.
Wir sind gewillt,
euch das zu geben was ihr von uns verlangt.

Einst wird es unsere Erben geben,
sie werden wandeln unbewusst durch die Welt mit ihrer Macht.
Verleiht uns die Kraft in dieser Zeit,
denn heute berühren wir die Ewigkeit!


Es schien gerade so, als wären alle Geräusche vernichtet worden, als sie den Spruch beendet hatten. Es waren nur einige Bilder zu sehen, die es erahnen ließen, dass die Elemente Form annahmen. Vorerst nur, um die Statuen, welche sie in einer Kugel einhüllten, dann um die Magier und schließlich auch um den Turm. Dieser brach fast geräuschlos in sich zusammen. Und ebenso, ohne großes Aufheben, schienen die Wächter, der Turm und die Drachen aus den Erinnerungen der Menschen verbannt worden zu sein.

Und nun... etwa 1000 Jahre später, war es an der Zeit, dass die Elemente die Nachfolger der Drachenhüter suchen mussten...



©2009 by ArgaitArden. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

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