Wer Kinder hat, weiß, das die Berufswünsche häufig wechseln. Unsere Tochter (damals 5 Jahre) hatte mit uns zusammen ein Spiel der deutschen Frauenfußballelf gesehen.
"Ich werde Fußballweltmeisterin" Am nächsten Tag musste ich sie im Verein anmelden. Bisher hatte sie nur Bälle mit Vehemenz gegen das Garagentor gedroschen, der Papa war Torhüter. Der Verein hatte zwar nur eine Jungself, aber der Trainer war einverstanden unsere Kleine mitspielen zu lassen. Nach dem Spiel wurde geduscht. Eine Woche später meinte der Trainer zu mir, es gäbe ein Problem, einige Eltern wären strikt dagegen, dass ein Mädchen mit ihren Jungs zusammen duschte. Also musste unsere warten oder ungeduscht heimgehen.
Ein, zwei Jahre später erzählte ein Freund der Archäologe war von seinen Abenteuern. Die Kleine war fasziniert "Papa, kaufst du mir eine Schaufel, ich werde Archäologin." Jetzt wollte sie beim Spaziergang immer zu buddeln, der kleine Spaten war immer dabei, Papa durfte ihn tragen. Nach dem Abi wollte sie dann studieren. Ich tippte mal auf Sport oder Archäologie, aber es wurde BWL. Heute ist sie Leiterin eines Controllerteams in der deutschen Filiale einer multinationalen Consultingfirma.
Ich liege gerade auf meiner Matte und mach Situps. Da kommt das neugierige Linchen herein
"Was machst du da Opa?"
"Ich mache Sport Pauline", erkläre ich ihr.
"Warum Opa," die nächste Frage
"Für meinen Bauch Line."
Linchen schaut mich neugierig an, als sich gerade beim aufrichten der Speck besonders malerisch präsentiert.
"Für deinen dicken Bauch Opa?"
"Ich habe keinen dicken Bauch", protestiere ich.
"Hast du doch Opa" und Linchen stupst ihren Zeigefinger in meinen Bauchnabel.
"Warum gehst du nicht spielen Lieschen?"
Kasteien
Der Opa sitzt wie jeden Tag auf seinem Hometrainer und strampelt sich ab. Linchen würde gern selbst, ist aber noch zu kurz.
„Warum machst du das Opa, auch für deinen dicken Bauch?“ Der Opa protestiert „Ich habe keinen dicken Bauch!“ Aber das läßt Linchen ungerührt und grinst mit meiner Liebsten.
„Nein, das macht der Opa für seinen Po.“
„Ist der auch so dick Oma?“
Oma nickt „Ein wenig schon Pauline.“ Ich protestiere wieder, werde aber abgschmettert.
„Streit es ja nicht ab, ich habe doch gesehen, wie du dich in dein Höschen gezwängt hast und das verbirgt ja wirklich nichts.“ Boshafterweise stellt sie den Widerstand höher. „Nun strampel mal schön, du willst doch, damit es wirkt.“
Ich wische mir den Schweiß von der Stirn. Bald radele ich wieder draußen und da muß zugegebenerweise noch das eine oder andere Pfund herunter. Endlich klingelt der Timer und ich kann absteigen. Ich schaue ins Wohnzimmer wo die Oma mit der Kleinen spielt. „Zeig dich mal“, fordert die Liebste und grabscht in die Pobacke. „Da merkt man noch nichts, das dauert noch ein paar Tage.“ Lieschen muss natürlich auch grabschen „Ich merk auch noch nichts. Der Opa hat immer noch so einen dicken Po.“
Früher sind wir viel gelaufen, als sie alt genug war, wollte die Kleine mit uns mitlaufen. Vom Start an, raste sie los, dann schaute sie sich um,
"Wo bleibt ihr denn? Ich gewinne!" Auf dem Rückweg gingen ihr langsam die Kräfte aus.
"Papa, kannst du mich tragen, meine Füße tun weh", fragte sie mit treuherzigem Augenaufschlag.
"Du bist zu schwer Mäuschen", entgegnete ich.
"Och Papilein, trag mich, bitte, bitte."
Ich erbarmte mich und und lud sie mir über die Schulter wie einen Mehlsack."
"Nein", kreischte sie.
Nun gut, ich nahm sie auf die Schultern. Sie zog mir an den Ohren
"Schneller, Papa, schneller", forderte sie.
Meine Liebste patschte mir ein paar mal auf den Hintern
"Hüh Pferdchen hüh", rief sie zum ergötzen der Kleinen. Ich war froh, als wir wieder daheim ankamen und ich den Fratz absetzen konnte.
Unsere Kleine hatte wieder irgend etwas angestellt. Ich meinte, "Wenn du jetzt nicht sofort brav bist, gibts was auf den Po." Sie blieb ungerührt, grinste frech und antwortete: "Die Lehrerin hat gesagt, man darf keine Kinder hauen. Wenn du mich haust Papa, haue ich dich auf deinen Po." "Papas darf man auch nicht hauen", entgegnete ich. "Das hat die Lehrerin nicht gesagt Papa." Sicherheitshalber flüchte sie in ihr Baumhaus.
Unsere Kleine war bis acht ähnlich drauf, nachts kam sie an mit Kuscheltier, kletterte über mich hinweg (aua mein Magen) dann verschaffte sie sich unter Einsatz von Ellenbogen und Knien Platz. Früh waren Rücken und Hintern mit blauen Flecken übersät, was unter der Dusche für staunende Augen bei der Kleinen sorgte "Ich war das nicht Papa"
Und morgens machte es ihr großen Spaß den Papa zu wecken, Ohren zupfen, Nase zuhalten, Hosengummi schnippen lassen, in de Po kneifen usw. Singen traute sie sich nicht, da hätte die Mama geschimpft. Und nachts beim Platz erkämpfen, "Papa, mach mal Platz mit deinem dicken Po"
Meine beiden Weiber waren die engsten Verbündeten, wenn es darum ging den Papa zu triezen. Nach langer Winterruhe hatte ich beschlossen eine Laufrunde einzulegen. Zwar schien die Märzensonne schon sehr kräftig, aber ich wählte trotzdem eine lange enge Laufhose aus. Vor dem Badezimmerspiegel bemühte ich mich mit allerlei Verrenkungen, die enge Hose über meinen Hintern zu bringen. Meine beiden Weiber beobachteten meine Bemühungen vor dem großen Badezimmerspiegel spöttisch . Endlich war der Hintern verstaut. Er sah in der engen Hose ziemlich prall aus, daher machte ich ein paar Kniebeugen, aber die Nähte hielten. Plötzlich krähte der kleine Fratz "Mama, warum hat der Papa denn so einen dicken Po?" Meine Liebste antwortete "Weil ich euch beide zu gut gefüttert habe." Die Kleine schmollte. "Du brauchst gar nicht zu schmollen, schau nur dein Speckbäuchlein an." Bevor die Tränen flossen, unser Töchterchen war schon recht eitel (Von wem sie das nur hat?) und mochte solche Kritik überhaupt nicht, tröstete meine Liebste. "Du bist im Wachstum, das ist nicht so schlimm, du wächst noch, aber der Papa wächst nicht mehr, höchstens in die Breite" und sie grabschte herzhaft zu. Die Kleine war versöhnt und ich wurde mit ein paar Patschern auf den "Speckpo" verabschiedet. Auch heute noch verbünden die Beiden sich gern, wenns gegen den Papa geht.
Fahren wir jetzt zu der Pirateninsel Papa“, rief Lena. Ich nickte, während Eva den Kopf schüttelte.
„Es gibt keine Piraten mehr, jedenfalls nicht hier Kinder“, erläuterte Eva.
„Ooch schade“, maulten Beide. Die Fahrt verlief ruhig, kreischende Möven begleiteten uns. Nach kurzem Zwischenstopp in Giglio, wo die meisten Passagiere das Schiff verließen, fuhren wir weiter nach Giannutri. Im Hafen verließen wir das Schiff. Ich besorgte an der Information einen Inselplan. „Da müssen wir ein Stück laufen“, meinte ich, „als ich den Plan studiert hatte.“ Ich fand den Weg zur gegenüberliegenden Seite durch die felsige macchiabewachsene Landschaft. Ein steiler Pfad lief hinunter in eine einsame Bucht mit felsigem Strand. Wir hatten Isomatten und Strandschuhe dabei. Wir breiteten unsere Matten aus, zogen uns aus und schlüpften in unsere Badestrings. Vorsichtig, wegen der Steine, kletterten wir zum Wasser hinunter, legten die Schuhe ab und glitten ins Wasser. Lena und Guido konnten leidlich schwimmen, blieben aber in Strandnähe. Sie spielten Piraten und wollten nach einem Schatz buddeln. Lena fand auch bald eine 1000 Liremünze und war ganz glücklich über ihren Schatz. Später lagen wir faul in der Sonne und ließen uns braten.
„Wir sind die bösen hungrigen Kannibalen und fressen jetzt die Piraten alle auf“, riefen Lena und Guido plötzlich und stürmten mit Kriegsgeschrei herbei.
„Laßt mich schlafen“, schimpfte Eva, „freßt den Papa, dann seid ihr hinterher pappsatt.“
Die Beiden stürzten sich auf mich. Guido schnappte sich meinen Arm und biß mit seinen kleinen Zähnen zu, während Lena auf mich kletterte und mich in die Hüften zwickte und dann ihre Zähne in meine Pobacke grub.
„Aua, spinnt ihr denn?“, schimpfte ich.
„Da mußt du durch Peter“, lachte Paola, „das sind hungrige Kannibalen. Soll ich euch helfen Kinder? Ich habe so großen Hunger.“
„Ja Mama, hilf mir“, rief Guido und knabberte weiter ungeniert an meinem Arm.
„Nein, das ist mein Papa!“, rief Lena entrüstet.
„Nun laßt mal den armen Papa in Ruhe, hast du gehört Lena“, schimpfte Eva.
„Du auch Guido, Schluß jetzt“, ergänzte Paola. Die Kinder gehorchten murrend und ließen von mir ab.
„Ihr spinnt wohl total. Könnt ihr nicht etwas vernünftiges spielen“, wandte ich mich an die Kinder.
Von scrittore
Am 02.04.2018 um 14:08 Uhr