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Hoby V.D. 10 April 1882 - von Andrea, 07.03.2019
April 10 1882 Hoby V.D.

Gestern Nacht am Lagerfeuer habe ich die Briefe gelesen, die Don unter der Matratze des Sheriffs gefunden hatte. Sie waren vom Sheriff selbst geschrieben, aber nie abgeschickt worden. Der Inhalt war in allen gleich. Er versuchte einer Person Namens Juliana sein Augenleiden zu erklären und das er angst vor der Zukunft habe. Ein Leben im Dunkeln. Blind, hilflos.
Die besagte Juliana wollte er gerne noch einmal sehen und er sparte auf die Reise. Leider kam er nie bis zum Schluss. Keine Adresse, kein Nachname.
Mir ist jetzt klar, warum er Geld eingetrieben hat. Mit seinem bescheidenen Sheriff Gehalt konnte er nicht viel sparen. Ihm lief die Zeit davon.
Aber warum ausgerechnet diese Rancher?
Don ist der Meinung, dass sie irgendwas gemeinsam haben müssen. Er hat sich in der Stadt umgehört und einige Telegramme abgeschickt. Wir haben gerade 17 Uhr. In einer Stunde treffe ich ihn bei unserem Lagerfeuer.
Auch ich habe einiges in Erfahrung gebracht. Der Reverend sammelte für einen neuen Anstrich der Kirche. Nach nur sechs Monaten hatte er das Geld zusammen und konnte einigen Männern den Auftrag erteilen sie mit neuer weißer Farbe zu versehen. Auch das Dach wurde erneuert. Laut eines Frauen Vereins, die sich um die Sitte der Stadt sorgen, wurde wohl auch eine Glocke bestellt. Ich weiß nicht was ich von den alten Damen halten soll, aber sie schienen einiges Wissen zu besitzen.
Außerdem haben sie volles Vertrauen in mir. Eine der Damen besitzt einen Papagei. Dieser war seit längerer Zeit sehr nervös und kratzte sich ständig. Er hat sie sogar gebissen.
Es ist ein wirklich schönes Exemplar. Sie wollte ihn umbringen, weil sei Angst vor ihm hatte. Ich konnte ihn von seinen Milben befreien und jetzt ist er wieder der Alte.
Zum Dank halten die Damen nun für mich die Augen und die Ohren offen und Berichten mir, wenn es etwas Neues gibt.
Vielleicht sollte ich mal wieder in die Kirche gehen und mich dort ein bisschen umsehen.
Don kann meine Hilfe sicher gebrauchen und ich bin froh wenn wir weiter ziehen. Diese Stadt gefällt mir nicht. Hier ist alles so Trist. Die Leute sind feindselig und das Essen ist auch nicht das Beste.
Wir werden nur böse angeschaut, dabei will Don doch nur helfen. Das Vertrauen in einen Gesetzeshüter ist wohl weg. Da habe ich es als Tierarzt etwas leichter, auch wenn hier jeder weiß, dass ich Don Lasko`s Freund bin.
Es klopft gerade an der Tür…
So, da bin ich wieder. Es war der Reverend. Er hat mir wütend zu verstehen gegeben, dass ich Don zu Recht weisen soll. Er fühlt sich durch ihn belästigt. Ich weiß noch nicht was er da wieder getan hat, aber ich werde ihn gleich fragen.
Langsam steigt in mir das Gefühl, der Reverend hat etwas mit dem Mord am Sheriff zu tun.
Das zu Beweisen wird natürlich schwierig werden. Wenn Don auch der Meinung ist, lässt er nicht locker. Wir werden das Rätsel schon noch lösen und von hier verschwinden.
Ich habe jetzt schon mitleid mit dem neuen Sheriff. Wer auch immer hier dieses Amt erhält, er wird es nicht leicht haben.
Morgen habe ich sicher viele Neuigkeiten aufzuschreiben. Wir werden die Rancher noch einmal aufsuchen und ich bin fest entschlossen, bei Nacht und Nebel die Kirche zu durchsuchen. Gott möge mir verzeihen, aber wenn ein Getreuer Verkünder seiner Worte Dreck am Stecken hat, sollte dieser dafür auch büßen.
So Long bis Morgen Leo Hoby



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