Manchmal geschehen Dinge im Leben, die kann man nicht beschreiben. Einfach, weil sie so unvorhergesehen passieren - und weil man sie selbst nicht glauben kann... weil etwas so wundervolles geschieht und man sich fragt, ob man das alles überhaupt verdient hat.
Denn genau dann, wenn man fast aufgibt, wenn man mit dem Leben nicht mehr klarkommt und man kaum noch Hoffnung hat - genau dann bringt Dir das Schicksal einen Menschen, der Dich an die Hand nimmt, der Dir die Augen öffnet und der Dich allein mit dem Wissen, dass er da ist, glücklich macht.
Ich habe mich mein ganzes Leben lang "anders" gefühlt. Ich dachte seit meiner Kindheit, ich wäre nicht normal. War immer lieber allein, lebte in meiner eigenen Welt. Wenn ich es nicht besser wüßte würde ich behaupten, ich war autistisch. Winzig kleine Dinge haben mich fasziniert... Gedanken, Gefühle, Gesten, Blicke - Dinge, die viele nicht einmal wahrgenommen haben - konnten mich tagelang beschäftigen. Ich fühlte mich schon als Kind mit Tieren verbunden und ging vollends in der Natur auf. Unter Menschen aber habe ich mich immer überflüssig gefühlt. Ich hatte sehr oft das Bedürfnis, mich für meine Anwesenheit zu entschuldigen.
Trotz alledem war ich immer sehr anpassungsfähig und wurde von vielen gemocht. Das ist auch heute noch so, und trotzdem kenne ich nur das Gefühl der Einsamkeit. Weil eben keiner von all denen es geschafft hat, in mein Herz vorzudringen - weil niemand nachvollziehen kann, wie ich fühle. Ich wurde mit feinsten Sensoren ausgestattet, die mich schon soviel über einen Menschen wissen lassen, bevor er es überhaupt ausspricht. Die mich hinter jede Fassade blicken lassen. Eine Eigenschaft, auf die man stolz sein muss - die aber auch extrem energieraubend sein kann.
Ich bin so aufgewachsen, ich kenne es nicht anders. Aber ich hatte nie eine Definition dafür. Da war nur dieser Gedanke, dass ich unnormal bin, nicht geeignet für diese materialistische Welt... und dafür habe ich mich sogar manchmal gehasst...
...bis mir das Schicksal einen wundervollen Menschen gebracht hat. Eine Frau, die durch einen Schicksalsschlag plötzlich meine Arbeitgeberin wurde... die MICH aus 200 Mitarbeitern aussuchte, um ihr bei ihrer Arbeit im Büro zur Hand zu gehen, obwohl sie so rein gar nichts von mir wußte. Ich habe vom ersten Tag an gespürt, dass sie etwas besonderes ist...
Heute weiß sie mehr von mir als jeder andere. Und sie ist die einzige, die mich nicht als überempfindlich, schüchtern und naiv abstempelt. Sie hat ganz schnell erkannt, dass ich die Eigenschaft besitze, Schwingungen der Umwelt intensiver wahrzunehmen. Sie hat mir die Antwort gegeben, nach der ich mein Leben lang gesucht habe - warum ich so bin, wie ich bin, warum ich so denke, so intensiv fühle - "Hochsensibilität". Ich kann die Dankbarkeit, die ich empfinde, mit keinem Wort beschreiben. Aber wenn ich könnte, würde ich ihr die Welt zu Füssen legen...
Ich habe große Angst vor dem Tag, an dem sich unsere Wege trennen werden - weil mir allein ihre Anwesenheit so viel Kraft gibt. Er wird kommen, das weiss ich - und ich weiss auch, das ich dann wieder in ein tiefes Loch fallen werde - aber:
Ich hatte das Glück, diese wundervolle Frau kennenzulernen, die mir geholfen hat, mich zu erkennen. Die mir gezeigt hat, dass ich wertvoll bin. Durch sie habe ich gelernt, dass ich liebenswürdig bin und eine Eigenschaft besitze, auf die ich wirklich stolz bin: ICH KANN IN EUER HERZ SEHEN.
Ich wünschte, alle Menschen wären wie sie - so wundervoll, einzigartig, verständnisvoll und herzlich... und ich wünschte, ich könnte ihr sagen, wie sehr ich sie dafür liebe...
Von Jurewa
Am 28.08.2013 um 14:14 Uhr
es ist sehr bewegend, was du schreibst und man freut sich, dass du soviel Hoffnung geschöpft hast.
Aber- ist das wirklich eine Geschichte im eigentlichen Sinne? Ich empfinde es mehr wie einen Tagebucheintrag.
Lieben Gruß und alles Gute für dich!
jurewa