ACHTUNG! Nix für Weicheier. ;-)
Gertrude Bonnie, eine 80jährige Frau, hat 65 Jahre lang schwer gearbeitet und freut sich auf ihre Altersruhe. Im Jahre 2010 wurde das Rentenalter, von der noch regierenden SPD, auf 80 Jahre für Frauen und 85 Jahre für Männer hochgesetzt.
Gerhard Schröder, mit vielen billigen Lügen und miesen Tricks ist zu dieser Zeit immer noch Kanzler und verarscht weiterhin die deutsche Nation.
Eines Tages besucht er Gertrude Bonnie, um ihr persönlich mitzuteilen, dass ihr Rentenantrag nicht genehmigt werden kann, da er beschlossen hat, dass er für alte Menschen in seiner Agenda 2020 andere Pläne vorgesehen hat. Er gründet das Programm "Alte betteln für den Ruhestand". Das entlastet die maroden Rentenkassen, die sich seit eh und je nicht erholt hatten. Das Geld musste für wichtigere Dinge genutzt werden, denn Mitgliedern des Bundestages war es nicht zuzumuten, das sie in kleinen 600qm Villen leben mussten. Sie bekamen auf Kosten des Steuerzahlers kostenlos neue, viel geräumigere Villen gebaut und um sich die höheren Mieten leisten zu können, wurden selbstverständlich ihre Diäten jedes Jahr um 100% erhöht. Schließlich arbeiteten sie hart.
Als Vorbild für die Alten soll jetzt Gertrude Bonnie auf der Frankfurter Zeil betteln gehen um anderen Alten zu zeigen: "Belastet nicht die, die euch jahrelang ertragen haben, sondern sorgt selbst für eure Existenz."
Außerdem ist Betteln kommunikativ und viele alte Leute beschweren sich eh, das sie niemanden haben der ihnen zuhört. Eine wunderbare Art, die Alten sinnvoll in die Gesellschaft zu integrieren und sie nicht mehr in viel zu teuren Altersheimen alleine verrotten zu lassen.
Doch Schröder unterschätzt das Gesetz der Straße und Gertrude Bonnie erfährt am eigenen Leib, das die Frankfurter Zeil aufgeteilt ist unter den Zigeunern, den Marokkanern, den Polen, den militanten grauen Panthern und der Scientology-Kirche. Mehrmals wird sie verprügelt und man stiehlt ihr das erbettelte oder bedroht sie, weil sie Revierrechte verletzt. Ihr platzt der Kragen. Sie verkauft für einen guten Preis ihren gepanzerten Gehfrei, den sie von Schröder kostenlos für das neue Projekt erhalten hat und auch ihren Katheder und kauft sich anschließend bei der Russenmafia ein gutes, solides AK-47 Sturmgewehr mit einem Granatwerferaufsatz und eine Schrotflinte, deren Lauf sie anschließend absägt, damit sie perfekt unter ihren ockerfarbenen Lodenmantel passt. Mit dem Rest des Geldes lässt sie noch ihre Handtasche und ihre zwei Jutebeutel mit entsprechender Munition auffüllen und dann macht sie sich auf den Weg. Dort hin, wo die richtige Kohle auf sie wartet. Nicht die Zeil, nein, die Börsenstrasse. Dort wo die Juppies sind. Dort wo auch ihr Enkel ist, den sie in jungen Jahren gesponsert hatte, damit aus dem Bub was wird in seinem Leben und der heute seine Oma vergessen hat und sich statt dessen lieber abwechselnd von Kathy und Annakova einen blasen lässt, während er mit ihnen in seinem aufgemotzten, dicken BMW auf einen Kurzurlaub nach Barcelona rast.
Unterwegs lernt sie den 86jährigen Horst-Peter Clyde kennen. Ein Kriegsopfer das damals vierzig Kilometer vor Stalingrad mit seiner Kompanie in einen Hinterhalt geraten war. Auf dem Rückzug trat er versehentlich auf eine Tellermine die ihm ein Bein und einen Arm abriss. Die Kriegsrente die er aus der damaligen Reichskasse bezog reichte nie, um sich im Laufe der Jahre neue Prothesen machen zu lassen. Seit Kriegsende hatte er sie und die Krankenkassen meinten sechs Jahrzehnte lang: "Nein, tut uns leid. Wenn sie eine Knirscherschiene für ihre Zähne bräuchten ... die würden wir ihnen zahlen. Aber neue Prothesen? Das zahlt ihnen keine Kasse. Dafür müssen sie selbst aufkommen!" Es interessierte keinen bei seiner AOK, das Horst-Peter keine Knirscherschiene mehr brauchte, denn er legte abends seine Dritten in ein Glas mit pulverisiertem Urinstein. Für teures Kukident reichte die Rente nicht.
Bonnie und Clyde tun sich zusammen. Bonnie ist ein technisches Talent und mit viel Geschick richtet sie Horst-Peters Prothesen. Nächtelang zog sie los auf der Suche nach wertvollen Rohstoffen wie Titan, Stahl und Fieberglas. Mit diesen Materialien verbesserte sie Horst-Peters Prothesen um nahezu 800%. Mit seiner zittrigen, echten Hand war es Horst-Peter nicht mal möglich pinkeln zu gehen, ohne das die Hälfte auf seine Hose ging, doch mit seiner neuen Prothese war er in der Lage ein präzises Loch in meterdicken Betonstahl zu schlagen, oder mühelos Eisenbahnschienen aus ihren Verankerungen zu reißen.
Nun waren sie bereit für ihren Kampf.
Horst-Peter bekam von Gertrude noch ein perfektes Einhänder-Schwert geschmiedet, denn eine Schusswaffe konnte er wegen seiner zittrigen Hand nicht halten und dann machten sie sich zu Fuß schwer bewaffnet von der Konstabler Wache zur Börsenstrasse 1. Es sollte nach etlichen Jahren der schwärzeste Montag aller Zeiten werden für die Bastion der Reichen die auf der Überholspur lebten.
Nach zwei Wochen kommen sie endlich an ihrem Ziel an und dann steppt der Bär.
Horst-Peter zertrümmert die Seitenfassade der Börse und so gelangen sie in das Innere des Ortes, an dem man mit ihrer Rente und ihrer Existenz spielte.
Bonnie ist unheimlich wütend darüber, das sie nicht so schnell nachladen kann wie sie die Munition auf ihre Opfer verballert. Jungen Männern zerfetzt es die Bäuche und die Köpfe als die Stahlmantelgeschosse sich tief in ihre Körper bohren und schreiend fallen sie zu Boden.
Horst-Peter hingegen stampft langsam durch die Menge und schwingt heroisch sein Schwert. Er staunt darüber, wie mühelos er mit Hilfe dieser Klinge und seiner verbesserten Prothese die Köpfe von den Hälsen trennen kann.
Sie waren in einem Blutrausch. Zwischen den entsetzten Schreien ihrer wehrlosen Opfer, dem zerspringen von Glas und dem Raunen der Sirenen, die näher und näher kamen, hört man es Klimpern. Es war nicht das Klimpern von Geld wie man es an diesem Ort vermuten konnte. Nein, es war das schnelle Geklimper der leeren Hülsen die neben Gertrude zu Boden fielen. Der Berg wuchs und wuchs und ihre Ziele wurden weniger und weniger.
Der Raum füllt sich schnell mit abgetrennten Körperteilen und man konnte auf dem Fußboden neben blutdurchtränkten Wertpapieren kein Stück Marmor mehr sehen das nicht mit dem Saft des Lebens bedeckt war.
Plötzlich hielt Gertrude inne. Die letzten Patronenhülsen fielen zu Boden. Dann wurde es ruhig im Inneren des Gebäudes.
Sie schaute die Treppen hinauf und sie sahen einen noch Überlebenden. "Das ist er!", schrie Clyde mit zittriger Stimme. "Der Mann von der AOK! Mach ihn platt Bonnie!"
Bonnie griff mit ihrer linken Hand unter den Lauf ihres AK-47 und zog den Ladekolben des Granatwerfers ruckartig vor und zurück. Dann legte sie an und zielte. Erst hörte man ein dumpfes Plopp als die Granatmunition aus der Mündung des Gewehrs trat, dann hörte man wie der Mann der AOK vor Entsetzen schrie und versuchte sich noch in Sicherheit zu bringen und dann Bruchteile von Sekunden später detonierte das Geschoß auf der Treppe und größere Marmorbrocken flogen durch die heftige Explosion nach allen Seiten und der letzte Schrei des AOK-Mannes ging in einer Staubwolke aus Schutt und Asche unter. Er war tot und lag verteilt im ganzen Saal herum.
"Geil. Bonnie. Wenn ich jetzt vierzig Jahre jünger wäre, dann würde ich dich auf der Stelle hier und jetzt vögeln."
Bonnie war gerührt. So etwas scharfes hatte sie das letzte Mal mit fünfundreissig gehört, als sie beim Wäsche aufhängen auf dem Flachdach ihres Hauses im Westend kein Höschen unter ihrem Kittel trug und von Herrn Meyer der einen Stock tiefer auf dem Balkon lag, begierig beobachtet wurde.
"Los, suchen wir das Geld.", schlug sie dann vor und sie machten sich auf. Sie nahmen alles an sich, was sie finden konnten.
"Wir müssen weg!", schrie Clyde mit zitternder Stimme.
"Ja, die Bullen werden gleich hier sein."
"Das auch, aber meine Blase. ICH MUSS!"
Dann wollten sie das Gebäude verlassen. Sie liefen nach draußen. Dort wartete bereits die Polizei auf sie. Weiträumig lagen auf den Dächern Scharfschützen und zielten mit ihren Gewehren auf die Beiden.
Es gab keine Verhandlungen. Der Polizeichef ließ sofort das Feuer eröffnen als sie vor der Börse standen und Bonnie und Clyde starben tödlich getroffen in einem Kugelhagel, wovon sie von ungefähr 285 Projektilen durchsiebt wurden.
Und das war das tragische Ende von Gertrude Bonnie und Horst-Peter Clyde.
Von Zeeben_und_K-Ro
Am 09.06.2004 um 21:26 Uhr
>Außerdem ist Betteln kommunikativ und
>viele alte Leute beschweren sich eh, das
>sie niemanden haben der ihnen zuhört.
>militanten grauen Panthern
*lach!*
Wer weiß, vielleicht beschriebst du da ja tatsächlich die Zukunft. Wenn man bedenkt, dass wir ein Haushaltsdefizit von 65% des BIP haben und die impliziten Schulden (Rentenversprechungen etc.) sogar 200% haben, scheint ein Sozialsystem tatsächlich reiner Luxus zu sein.
Die Actionszene in der Börse errinnerte mich übrigens an den Showdown von Kill Bill, wo die Braut gegen die Verrückten 88 kämpft und mit ihrem Katana so rumsäbelt, wie ich es mir von Horst-Peter vorstelle. Der AOK Mann, der noch auf der Treppe steht, wäre dann O-Rei Ishii.
Ist auf jeden fall eine gelungene wenn auch arg zynische Gesellschaftssatire.
Zeeben