Hier ein Ausschnitt aus einem Roman. Jeremias bringt Julian um, Sauerstoff in der Taucherflasche. Er macht verschwindet und Laura, die Frau von Julian findet den leblosen Körper, wird später verdächtigt. Was haltet ihr davon?
Laura war einverstanden. Die beiden wollten zuerst in die tieferen Gewässer und kämen dann von dort langsam zu ihr ins flachere Gebiet. Jeremias nahm die erste Flasche für sich selbst, gab die Mittlere an Julian. Mit dem Rücken zu Julian wischt er an dem O-Ring von Julians Atemregler eventuelle Fettreste mit seinem T-Shirt ab. Als sie alles angelegt hatten, kippten sie rückwärts vom Boot.
Die Unterwasserwelt war einmalig. Königen-Papageienfische schwammen um sie herum, ein Adlerrochen, Julians Lieblingsfisch, ließ sich von ihm jagen, Unmengen bunter Fischschwärme und Unterwasserpflanzen, so weit die Sicht reichte. Korallen und Schwämme zierten den Boden. Sie befanden sich in 20 Meter Tiefe, schwammen langsam auf die steile Korallenwand zu, als Julian plötzlich zu zucken anfing. Er strampelte wie wild mit den Armen und Beinen. Jeremias, der ein paar Meter von Julian entfernt war, sah, wie er den Atemregler ausspuckte, er versuchte schnell, nach oben zu kommen. Allerdings hinderten ihn seine spastisch anmutenden Zuckungen an einer gleitenden Bewegung. Julian hopst durch das Wasser, wie ein Flummiball auf unebener Fläche, mal nach links, mal nach rechts, dann nach oben oder nach unten. Julian hatte völlig die Kontrolle über sich verloren. Die Bewegungen wurden immer langsamer, immer weniger bewegte sich Julian, bis sein Körper regungslos im Wasser trieb.
Jeremias nahm ihn in den Rettungsgriff und schwamm mit ihm zur Korallenwand hinüber. Von weitem sah er die Füße von Laura und bewegte sich von hinten auf sie zu. Direkt unter Laura, jedoch in ihrem Rücken, blies er Julians Tarierjackett auf und bewegte sich schnell zur anderen Seite auf die Insel zu. An Land zog er sich aus, nahm die Tauchsachen unter den Arm und ging in Bermudas bekleidet am Strand entlang. Er fand einen Fischer, der etwas an seinem Netz reparierte, und fragte ihn, ob er Jeremias ans Festland fahren könne. Aus seinem wasserfesten Brustbeutel zog er ein paar Geldscheine hervor und hielt sie dem Mann hin. Der pfiff anerkennend und legte seine Arbeit beiseite, nahm sein Netz über den Arm. Zusammen gingen sie zum Boot und fuhren sofort hinüber zum Festland.
Laura schwamm an der Wasseroberfläche und beschaute durch die Tauchermaske die Unterwasserwelt. Die Korallenwand leuchtete einmalig, steil ging es nach unten. Hin und wieder tauchte sie ein paar Meter herunter. Ihr machte es Spaß, beim Auftauchen das Wasser kraftvoll aus dem Schnorchel zu blasen. Direkt unter ihr trudelte etwas Knallrotes im Wasser zu ihr hinauf. Ein lebloses Teil wurde von den Wellen hin und her geschwappt. Laura hatte das dunkle Gefühl, es könne sich um einen Menschen handeln, jedoch ein Taucher würde nicht so einen schnellen Aufstieg wagen. Je näher das rote Ding kam, umso deutlicher erkannt sie, dass es sich wirklich um einen Taucher handelte. Er hatte sich jetzt an der Wand in den Korallen seitlich verheddert. Laura befand sich genau über dem Mann, er hing circa zwei bis drei Meter unter ihr, er sah wie Julian aus. Sie bekam Angst, holte tief Luft und tauchte. Es war Julian. Seine offenen Augen starren sie an, die Maske hielt er verkrampft in seiner Hand, der Atemregler hing lose den Rücken herunter. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Sie zog an seinem Körper. Die Flasche saß fest verklemmt an den Korallen. Sie nahm das Tauchermesser von Julian und taucht auf. Laura war ganz außer Atem, holte Luft, tauchte wieder hinunter. Mit dem Messer haute sie auf den Korallen herum, bekam Julian nicht los. Es war ihr völlig egal, ob diese Biester unter Naturschutz standen. Nochmals muss sie Luft holen, tauchte wieder ab und zerrt an den Flaschen. Mit einem Ruck löste sie Julians Körper frei und zog ihn mit sich nach oben. Aber sofort verhakten sich die Schläuche in den Korallen. Er hing wieder fest. In Panik schnitt Laura mit einem Ruck die Schläuche durch. Blubbernd verließ die Luft die Flasche. Laura erschreckte und schwamm mit Julian zur Oberfläche und zog ihn zum Boot. Es war unmöglich den leblosen Körper von außen in das Boot zu bekommen. Sie klemmte ihren Mann an den Bootsleinen fest. Immer wieder hielt sie Ausschau nach Stefan. Tränen rollen ihr über die Wangen. Umständlich hangelte sie sich ins Boot. Immer wieder rutschte sie ab. Es war gar nicht so einfach ohne Hilfe einzusteigen. Endlich hat sie es geschafft. Nun zu Julian. Laura zog an ihm, er war schwer, immer wieder glitt ihr der Körper aus der Hand. Sie heulte und schrie laut. Endlich hatte sie ein Bein und den größten Teil des Oberkörpers im Boot. Sie verschnaufte und zog ihn ganz herein. Julian lag in Lauras Armen und blickt sie mit geöffnetem Mund und Augen an. Sie starrte ihn entsetzt an und schrie! So sah ein Toter aus. Schluckend schloss sie ihre Augen, blinzelte und drückt ihrem Mann die Augenlieder zu. “Entschuldige Julian, aber ich halte es nicht aus, wenn du mich so anstarrst!” Der ganze Körper von Laura schüttelte sich, völlig erschöpft wiegte sie Julian im Arm. Sie schluchzte und heulte. Ganz allein saß sie hier und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Julian konnte nicht tot sein. Das alles schien Laura so unwirklich, wie ein Albtraum. Vor kurzem hatten sie geredet, sich angefasst, dieser Körper konnte unmöglich Julian sein. Laura schrie. “Verdammt, warum tust du mir das an!” Sie schüttelte den leblosen Körper. “Du kannst doch nicht einfach sterben, mich allein lassen! Carina und Moritz kommen morgen und Eike und Valentin. Julian! So sag doch was!” Sie war völlig verzweifelt, trommelte ihre Fäuste auf Julians Brust. “Julian, wach auf!”, schrie sie immer wieder und heulte laut. Langsam wurde Laura bewusst, in welcher Situation sie sich befand. Ihr Mann war tot, unwiederbringlich, einfach tot, von einer Minute auf die andere. Sie würde nie wieder ein Wort mit ihm reden können. Ganz laut kreischte sie immer wieder, “Warum nur machst du das? Weshalb lässt du mich hier allein hängen?” Sie wusste, wie verrückt das war, aber sie musste ihre Wut herausbrüllen. Natürlich hatte sie Julian nicht mit Absicht allein gelassen, schon gar nicht war er freiwillig gestorben. Laura zog seinen Körper an sich, wiegt Julians Körper und weint leise vor sich hin.
Von KeltenPrinz
Am 07.03.2012 um 22:09 Uhr
.. es möge mir also verziehen werden, was ich anzumerken habe!!!
Der erste der beiden Texte "liefert" den Mörder und Du sagst es auch selber, er sei der Mörder ...
Wo bleibt die Spannung für den Leser, die Suche nach dem Mörder? .. Der Leser hat ihn schon und nicht jeder Leser ist geneigt, der guten Laura und Inspektor "XYZ" bei ihrer Suche zu begleiten, dessen Ausgang absehbar ist ... Du beraubst Dich Deiner eigenen Gestaltungsmöglichkeiten!!! Vor allem kann die Suche nicht wirklich lange dauern, wenn der bewusste Jeremias mit zum Tauchgang unterwegs war und bestimmt jemand ihn gesehen hat ... vielleicht sogar Laura am gemeinsamen Frühstückstisch ...oder zumindest hat Julian seiner Laura davon erzählt oder geht man im Urlaub einander aus dem Weg und verbringt selbigen getrennt?
Du setzt Spezialwissen eines Tauchers voraus oder muss der Leser erstmal ein Lexikon aufgeschlagen oder gar googeln, was ein O-ring ist und warum Sauerstoff plötzlich giftig ist? Das musst Du allgemeinverständlich schreiben. Ich bin mir jetzt noch nicht mal sicher, ob ich es richtig interpretiert habe ... und wenn es reiner Sauerstoff war und nicht im normalen Luftgemisch (denke ich mir jetzt auch gerade nur!!!), warum setzen die "Vergiftungs"anzeichen erst so spät ein? Versteh ich nicht!!!
Und was ist denn das für eine komische Frau, diese Laura??? ..regt sich darüber auf, dass Julian nun tot sei und morgen schließlich die guten Freunde zu Besuch kommen!!! An dieser Stelle hoffte ich, dass Laura im Knast landet und dort auch bleibt!