Es war ein anderer Onkel, der Tassilo zur Schule bringen und herumführen würde. Onkel Phelio war selber erst Mitte zwanzig, hatte plattgedrückte, rote Haare, die brav in der Mitte gescheitelt waren und trug Anzüge, die schlabbrig an ihm herunterhingen. Laut Ram war er ein erfolgreicher Geschäftsmann, doch Tassilo konnte das einfach nicht glauben. Er wirkte viel zu unbedarft und fahrig, als daß man ihm besonnenes Geschäftsverhalten zutrauen konnte. Er war einen halben Kopf kleiner als Tassilo, was ihm offenbar unheimlich war, denn er warf Tassilo immer wieder mißtrauische Blicke zu. Tassilo hatte den Bruder seiner Mutter noch nie gesehen, und jetzt glaubte er auch zu wissen wieso. Wäre Phelio sein Bruder, hätte er den auch vor seiner Familie versteckt.
Jetzt ging er neben seinem Onkel her und weil Tassilo so viel längere Beine hatte, mußte Phelio hastige Trippelschritte machen. Für die anderen Leute mußte es aussehen, als versuchte Phelio ihm zu entkommen, stellte Tassilo peinlich berührt fest. Er bemühte sich langsamer zu gehen, doch Phelio packte ihn am Ärmel und zog ihn eilig hinter sich her.
„Komm schon! Komm schon! Wir sind spät dran. Zu spät kommen ist unhöflich. Komm schon!“
Tassilo verkniff es sich, seinen Onkel daran zu erinnern, daß er, Phelio, es gewesen war, der Tassilo eine Stunde am Bahnhof hatte warten lassen. Tassilo hatte schon befürchtet, alleine zur Schule gehen zu müssen. Doch dann war Phelio doch noch gekommen und hatte die Koffer mit einem Träger mit Schubkarre vorrausgeschickt.
Endlich kamen sie am Schulgelände an. Tassilo wußte selber nicht, was er erwartet hatte, aber ganz bestimmt nicht, daß die Schule in einem riesigen Parkgelände lag. Es war schön hier, stellte er verwundert fest. Die Stadt selbst war schmutzig, staubig und häßlich gewesen, zumindest das, was er bisher gesehen hatte. Das Schulgelände war von einer mannshohen Mauer umgeben, die aber, durch die zahlreichen, filigran geschwungenen Gitterfenster darin, luftig und leicht wirkte. Schmückend, nicht abweisend. Ein Pförtnerhäuschen mit einem weißhaarige Zwerg darin, stand neben einer Schranke, und galt offenbar als Empfang. Mißtrauisch beäugte er Tassilo und Phelio, winkte sie aber mit einem mürrischen Gesichtsausdruck durch.
„Na, der hat aber Spaß an seiner Arbeit.“ versuchte Tassilo zu scherzen.
„Es ist eine wichtige Arbeit. Ich kann mir denken, daß er viel Verantwortung auf seinen Schultern trägt.“ belehrte Phelio ihn mit erhobenem Zeigefinger. Tassilo hatte alle Mühe nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Konnte dieser Gockel wirklich der Bruder seiner Mutter sein? Kaum zu glauben. Sie eilten weiter und Tassilo sah, daß das Hauptgebäude, wo laut Plan, den er mit den Schulunterlagen bekommen hatte, die Unterrichtsräume lagen, wie ein riesiger, viereckiger Kasten aussah. Man hatte es hellblau angemalt, doch das machte es auch nicht schöner. Einzig die weißen Fensterrahmen ließen es ein wenig freundlicher aussehen. Tassilo graute es davor, hier lernen zu müssen.
„Na, wie findest du es?“ Tassilo sah mit hochgezogen Brauen zu Phelio. Der hatte sich aufgerichtet so weit er konnte und die Arme weit ausgebreitet, als würde er Tassilo ein Land aus purem Gold präsentieren.
„Oh. ja..., es ist wirklich.....praktisch.“ stieß er schließlich hervor. Als Phelio ihn fragend ansah, nickte er nochmal zur Bekräftigung. Dann versuchte er sein breitestes Lächeln. Das hatte noch nie versagt.
- Bis jetzt! Phelio sah ihn konsterniert an, dann schüttelte er den Kopf, als wäre bei Tassilo Hopfen und Malz verloren und ging weiter.
Von Innen sah das Gebäude nicht weniger geschmackslos aus. Es war zwar viel Holz verwendet worden, jedoch ohne jeden Feinsinn. Tassilo fand es protzig und unsympathisch. Sie kamen in die Eingangshalle, von der die Büros abgingen, als ihm ein großes Wandgemälde auffiel. Es zeigte den, offenbar aktuellen, Schuldirektor. Er stand im Zentrum des Bildes. Um ihn herum die Tiere, über die man hier etwas lernen sollte. Hinter ihm ein Einhorn, daß ihm vertrauensvoll über die Schulter lugte, auf seiner Schulter ein Rabe und, ebenfalls hinter ihm, ein roter Feuerdrache, der seinen Kopf um die Beine des Direktor herum nach vorne steckte. Vor ihm jedoch lag ein Greif. Den Kopf hingebungsvoll auf einen der Füße des Direktors gelegt. Den zweiten Fuß hatte der stolze Direktor direkt auf den Hals des Greifs gestellt. Tassilo lächelte breit, als er das Bild betrachtete.
„Vielleicht sollte ich Alezan das nächste Mal doch mitbringen.“ überlegte er leise vor sich hin murmelnd. „Das dürfte sehr amüsant werden!“
Drei Wochen später:
Tassilo lag auf seinem Bett. Er konnte Phelio noch immer nicht leiden, aber er kam nicht umhin, ihm insgeheim zu danken. Und zwar aus vollstem Herzen. Phelio hatte, mit einer kleinen Spende, dafür gesorgt, daß Tassilo ein Einzelzimmer bekam. Es war zwar klein, aber hell. Direkt unter dem Dach, mit einer Dachluke durch die er nachts die Sterne sehen konnte. Außer dem Bett stand nur noch ein Schreibtisch mit passendem Stuhl und ein kleiner Schrank darin. Doch mehr brauchte er nicht. Heute wollte noch in die Stadt gehen und die letzten fehlenden Schreib- und Lernuntensilien besorgen. Doch vorher würde er in den Speiseraum gehen, um dort zu essen. Er hoffte nur, daß es heute genießbar war.
Seine Gedanken wanderten zu Ram. So schade es war, Ram hatte leider Recht gehabt, was die Menschen in der Stadt anging. Als sie merkten, daß Tassilo Kleider eher praktisch und robust, als schön und teuer waren, zogen sie sich von ihm zurück. Tassilo war, trotz seines Selbstbewustseins, ein zurückhaltener Mensch. Er hatte seinerseits begonnen, sich von den anderen fernzuhalten und war nun lieber für sich. Zu seinem Ärger hatte der richtige Unterricht noch gar nicht angefangen. Sie waren noch immer damit beschäftigt, den Unterricht vorzubereiten, wobei zu seinem Erstaunen auch die Schüler helfen mußten. Und so verbrachten sie den Tag damit Pflanzen einzutopfen, Klassenräume zu säubern, Zutaten für die Kräuterhexen zu beschriften und die Bücher nach dem Grad ihrer Benutzbarkeit zu ordnen. Nur das, was Tassilo wirklich gern getan hätte, ausgerechnet das durften sie nicht. Nämlich bei der Pflege der Tiere zu helfen. Es hieß, die Tiere seien für Laien zu gefährlich. Nun ja, das fand Tassilo auch, aber er selber arbeitete mit den hier befindlichen Tieren, seit er ein kleiner Junge war. Das konnte er aber nicht sagen, weil sie ihn dann nämlich für einen Angeber hielten. Also hielt er den Mund und sah weiter mit sehnsüchtigen Blicken zu den Ställen hinüber. Hoffentlich würde der Unterricht bald anfangen.
Mireya Bonmon sah verstohlen zu dem Jungen, der am Baum lehnte. Sie hatte ihn oft hier draußen gesehen, sich aber noch nie getraut ihn anzusprechen. Er hatte die Figur eines erwachsenen Mannes und arbeitete auch so hart, aber an seinem Gesicht sah sie, daß er nicht viel älter, als sie selbst sein konnte. Die harten Wochen des Vorbereitens waren nun vorbei. In drei Tagen würde der Unterricht anfangen. Vielleicht sollte sie ihn einfach fragen, welchen Lehrgang er hatte? Allerdings schien er nicht der Typ für dererlei Geplänkel zu sein. Tatsächlich war deutlich zu sehen, daß er sich von den anderen fernhielt. Die Alteingesessenen Schüler waren Neuen Schüler gegenüber immer etwas voreingenommen. Anfangs zumindest, bis man sich besser kannte. Er aber hatte nicht mal den Versuch unternommen, jemanden kennenzulernen. Es konnte nicht daran liegen, daß er schüchtern war, denn sein Blick strahlte gesundes Selbstvertrauen aus. Er schaute den Menschen immer direkt in die Augen, wenn er mit jemandem sprach. Sogar dem unheimlichen Tierhüter Maron. Und der konnte wirklich jedem Angst einjagen. Nur sie schien er nie anzusehen. Mireya war wirklich nicht eingebildet, aber man hatte ihr schon oft gesagt, daß sie ein wirklich schönes Mädchen war. Einen Blick war sie doch sicherlich wert.
Der große schwarze Rabe flatterte auf die Schulter des Jungen und sprang von dort auf dessen Bein. Mireya, die eigentlich schon hatte weitergehen wollen, hielt inne. Sie konnte sich denken, was gleich passieren würde, und sie wollte es auf keinen Fall verpassen. Offenbar bemühte sich der Rabe, die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich zu ziehen, denn er machte allerlei Faxen. Zuerst kletterte er auf das Buch des Jungen. Und wurde sanft beiseite geschoben. Dann flatterte er wie ein aufgeregter Jungvogel auf und ab. Ein winziges Lächeln blitzte auf und verschwand gleich wieder. Der Rabe krächzte einmal laut auf und ließ sich auf den Rücken fallen. Die Flügel fielen seitlich herab und blieben schlaff auf dem Boden liegen. Und dann geschah es. Der Junge sah auf den Raben und grinste breit. Seine Augen funkelten noch stärker, als sie das ohnehin taten und zwei Grübchen erschienen auf seinen Wangen. Mireya hatte Mühe nicht sehnsuchtsvoll aufzuseufzen. Dieses Lächeln erhellte ihren Tag, wann immer sie es zu Gesicht bekam, und das war selten genug. Sie konnte sich selbst nicht erklären, weshalb sie so an diesem Jungen interessiert war. Aber es ließ sie nicht los, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Sie war gerade erst fünfzehn geworden, und sie war alles andere als frühreif. Und doch weckte er Gefühle in ihr, denen sie sich noch gar nicht gewachsen sah. Es beflügelte sie – und es macht ihr Angst. Sie wußte nicht mehr, wie oft sie ihn heimlich beobachtet hatte, er allerdings schien sie noch gar nicht wahrgenommen zu haben. Es hieß, er käme von weit außerhalb. Warscheinlich hatte er bereits eine feste Freundin, die dort auf ihn wartete. Traurig wandte sie sich ab. Sie stieß mit jemandem zusammen und entschuldigte sich. Doch als sie einen Schritt nach links ging, bemerkte sie, daß es kein Versehen gewesen war. Jemand versperrte ihr den Weg. Ungehalten sah sie nach oben.
Malvin Cassel stand direkt vor ihr. Flankiert von seinen beiden Freunden Frankie und Donald. Malvin war einen halben Kopf größer als sie und nicht gerade häßlich. Trotzdem konnte Mireya ihn nicht ausstehen. Er war gemein und boshaft.
„Laß mich bitte durch!“ sagte sie höflich. Malvin grinste breit.
„Was bekomme ich denn dafür?“ Seine Stimme klang einschmeichelnd und warscheinlich bildete er sich ein witzig zu sein.
„Ein Dankeschön!“ sagte Mireya und bemerkte eine Sekunde zu spät, wie zweideutig es für Malvin klingen mochte. Frankie und Donald ließen ein anzügliches „Huuuuuh!“ hören. Peinlich berührt bemerkte sie, wie einige andere Schüler zu ihnen rübersahen.
„Wie sieht das Dankeschön denn aus?“ fragte Malvin siegessicher. Offenbar glaubte er sein Ziel erreicht zu haben, wie immer es auch aussehen mochte.
„Du wirst es nur hören können. Soweit ich weiß, kann man Worte bislang nicht sehen.“
„Ich fürchte, daß wird nicht reichen!“ bedauernd schüttelte er den Kopf.
„Das wird es müssen. Mehr bekommst du nicht dafür, daß du mich durch eine Tür gehen läßt.“ Zu ihrem eigenen Ärger begann ihre Stimme nun auch noch zu zittern.
„Wie wäre es mit einem saftigen Kuss?“ Malvin streckte ihr die Zunge entgegen und ließ sie anzüglich zwischen seinen Lippen züngeln. Angewidert überlegte sie, ob es nicht ratsamer wäre, einfach anders herumzugehen. Sie würde einmal ganz um das ganze Schulgebäude herumgehen müssen, aber sie würde sich auf keinen Fall von diesem Widerling erpressen lassen.
„Darf ich mal?“ fragte eine ruhige Jungenstimme plötzlich. Malvin verging das Grinsen. Mit einem unsicheren Räuspern trat er einen Schritt zurück. „Danke!“ sagte die Stimme und plötzlich legte sich eine warme Hand auf Mireyas Rücken. Die Hand schob sie behutsam durch die Tür und hinein in die Eingangshalle. Verwirrt drehte sie sich um. Sie schaute auf ein Brustbein. Als sie eine Etage höher blickte sah sie – ihn.
Den Jungen, den sie so oft beobachtet hatte. Innerhalb einer halben Sekunde brannte ihr Gesicht, als hätte sie es in ein Kaminfeuer gehalten.
„Da...danke.“ stotterte sie verlegen. „Das war nett von Dir.“
„Ich hab doch gar nichts gemacht.“ Er zuckte gleichmütig mit den Schultern. Allerdings lächelte er dabei, wie sie sofort registrierte.
Sie sah zurück. Malvin stand immer noch in der Tür und beobachtete sie. Seine Augen hatte er zornig zusammengekniffen. Der Junge, dessen Name sie immer noch nicht kannte, schob sie weiter bis zu den Gängen, von wo aus man in die diversen Klassenräume gelangen konnte.
Mireya konnte gar nicht wegsehen von diesem Gesicht. Sie war wie gebannt. Warscheinlich machte sie sich gerade so richtig zum Trottel, aber ihre Augen schienen einfach nicht mehr zu gehorchen.
„Doch. Du hast mir durch die Tür geholfen.“ versuchte sie sich selbst abzulenken.
„Nur, weil du mir im Weg gestanden hast.“ sagte er, wieder mit dieser sanften Stimme. Er zwinkerte ihr zu, um zu zeigen, daß es nicht ernst gemeint war und machte Anstalten zu gehen.
„Wie heißt du?“ fragte sie hastig.
„Tassilo.“ antwortete er langsam, so als überlegte er, weshalb sie das wissen wollte.
„Ich heiße Mireya.“
„Ja. Das weiß ich.“ Dann schlenderte langsam einen der Gänge hinunter. Mireya drehte sich um, sah, daß vor ihr niemand stand und presste mit einem leisen Stöhnen die Hand auf den Magen. Jetzt wußte sie, was es hieß Schmetterlinge im Bauch zu haben. Es gab keine bessere Beschreibung für dieses Gefühl. Es dauerte eine Weile, bis ihr aufging, was er gesagt hatte. Er wußte ihren Namen! Und er war gekommen, um ihr zu helfen. Und wie souverän er das gemacht hatte. Keine pupertären Drohungen. Kein Rempeln oder Stoßen. Er hatte höflich gebeten vorbei zu dürfen und sie dann einfach mitgenommen. Dieser Junge war so toll! Und einen schönen Namen hatte er. Tassilo. Tassilo!
„Mireya...“, gestand sie sich leise selber, „...du bist offenbar ziemlich verknallt!“
Das nächste Mal, daß sie Tassilo nicht nur aus der Ferne sah, war im Matheunterricht, der für alle Lehrgänge Pflicht war. Er setzte sich ziemlich weit hinten hin, was sie überraschte, denn dort saßen normalerweise die, die keine Lust zu lernen hatten. Und so schätzte sie Tassilo nun überhaupt nicht ein. Ihre Freundin Sinda, neben der Mireya normalerweise immer saß, sah ihr verwundert nach, als sich Mireya ebenfalls nach hinten setzte. Sie setzte sich an den Tisch neben Tassilo und grüßte ihn mit einem nervösen Lächeln.
Tassilo, der gerade in sein Buch gesehen hatte, sah überrascht auf und schenkte ihr dann zum zweitenmal sein herrliches Lächeln.
„Hallo Mireya.“ sagte er mit seiner schönen Stimme, die für einen Fünzehnjährigen schon so erwachsen klang. Mireyas Bauch begann zu flattern.
„Du bist doch nicht im Heilerkursus, oder?“ fragte sie, nur um sich im nächsten Moment am liebsten gegen die Stirn zu schlagen. Natürlich war er nicht im Heilerkurs. Sie hätten sich doch sonst jeden Tag gesehen.
„Tierzucht.“ Er musterte sie von oben bis unten und sah ihr nachdenklich ins Gesicht. „Du willst Heilerin werden?“
„Ja.“ Langsam legte sie ihre Lernuntensilien auf den Tisch. „Meine Mutter ist auch Heilerin.“
„Hm. Familientradition.“
„Ja, genau. Und bei Dir?“ Wieder schien er zu überlegen, bevor er antwortete.
„Mein Onkel züchtet Greife und Drachen. Ich brauche eine Lizenz, wenn ich die Zucht später übernehmen will.“
„Ist der Rabe dein einziges Tier?“ Sein Kopf fuhr zu ihr herum.
„Mein Rabe?“ Ihr Gesicht fing abermals an zu glühen, aber sie sah nicht weg.
„Ja. Ich habe dich mit ihm im Garten gesehen.“
„Verstehe. Ruben gehört eigentlich meiner Schwester.“
„Er ist lustig!“
„Er ist völlig verrückt!“ Es war das erste Mal, daß er etwas völlig spontan gesagt hatte. Sonst schien er jedes Wort abzuwägen. Er selber schien das ebenfalls zu merken, denn jetzt schmunzelte er etwas verlegen. Mireya war hingerissen.
„Ein bißchen vielleicht.“ stimmte sie ihm lachend zu und freute sich, als er mitlachte. Von da an gab es nicht mehr viel zu lachen. Zumindest für Tassilo. Er war ein blitzgescheiter Rechner. Niemand war schneller als er. Von höherer Mathematik hatte er allerdings nicht die geringste Ahnung. Prof. Zahl war alles andere als streng mit ihm, doch sein Gesicht wurde von Minute zu Minute verschlossener.
Nana Nymphadore
Von Paglim
Am 27.08.2008 um 16:58 Uhr
Von Nymphadora
Am 27.08.2008 um 15:34 Uhr
Ich muß zugeben, daß der Zeitraum zwischen Ankunft in der Schule und Unterrichtsbeginn für mich echt schwierig war. Nach eurer Kritik habe ich es mir nochmal durchgelesen und kann dem nur zustimmen. Außerdem ist es doch auch seltsam, daß er in dieser Zeit so gar keine Erlebnisse mit Mitschülern hat. Positiv wie negativ. Bzw. daß ich sie nicht beschrieben habe. Da werde ich nochmal ranmüssen. (Okay, das muß man ja sowieso immer)
Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich inzwischen gar nicht mehr weiß, wie welche Zeitform genannt wird. Ich mache das eher intuitiv.
Herrje, Malvin wirkt tatsächlich wie eine kleine Ausgabe von Draco. Er hat auch noch zwei Freunde. Ich glaube, ich werde ihn eher häßlich machen. Oder ich gebe ihm gleich eine ganze Clique an die Hand. Irgendwelche Ratschläge?
Ich bin für alles offen.
Nana Nymphadore
Von Paglim
Am 27.08.2008 um 12:49 Uhr
Ich würde mir da keine großen Gedanken machen, man merkt, dass du deinen eigenen Stil hast, der sich auch fortsetzt.
Ich muss Jason in einem Punkt widersprechen, der Satz, den er angemerkt hast, ist nicht falsch. Aus der Perspektive von Tassilo ist dies in der Vergangenheit geschehen und er vergleicht es mit seiner Gegenwart. Da seine Gegenwart im Präteritum beschrieben wird, ist hier das Plusquamperfekt durchaus in Ordnung.
Es gibt noch einige Grammatikfehler und teilweise fehlende Worte, aber das ist nicht weiter wichtig.
Vier kleine Anmerkungen hab ich dennoch:
1. Es wäre vielleicht schön gewesen, noch etwas mehr von Tassilos ersten Eindrücken kennenzulernen (Das Zimmer, sein Eindruck der Mitschüler, der Lehrer etc.) und nicht gleich drei Wochen weiter zu springen und die Perspektive zu Mireya zu wechseln. Außerdem scheint im zweiten Abschnitt der Unterricht bereits begonnen zu haben, es wäre auch hier schön, Tassilos Emotionen dazu zu erfahren. Ich finde, er als Hauptfigur wird hier ein bisschen vernachlässigt.
2. Teilweise hast du oft hintereinander in mehreren Sätzen den gleichen Namen genannt. z.b.
"Tassilo verkniff es sich, seinen Onkel daran zu erinnern, daß er, Phelio, es gewesen war, der Tassilo eine Stunde am Bahnhof hatte warten lassen. Tassilo hatte schon befürchtet, alleine zur Schule gehen zu"
Versuch doch mal, den Namen zwischendurch durch irgendwas zu ersetzen.
3. Deine Charaktere sind ohne Frage schon beschrieben und sehr lebendig, auch die Perspektive kriegst du dabei gut hin. Allerdings sind sie für meinen Geschmack bislang alle recht stereotyp. Der intelligente, ruhige, gutaussehende Held. Der auch gutaussehende, aber unangenehme, gewaltätige Böse mit seinen Komplizen (Draco Malfoy?). Das hübsche, intelligente Mädchen, das den Helden bewundert...
Für Jugendbücher sind stereotype Charaktere nicht verkehrt, du solltest nur nicht zu sehr in diese Schiene geraten.
4. Das Kapitel, falls es hier zuende sein sollte, endet etwas abrupt.
So, das war´s erstmal, hat mir sehr gut gefallen und bin gespannt, was du noch lieferst :)
Von Jason-Potter
Am 27.08.2008 um 11:22 Uhr
Zwei, drei Sachen grammatischer Natur sind mir aufgefallen (aber diese Fehler passieren mir auch). Den einen hatte ich mir kopiert.
Die Stadt selbst war schmutzig, staubig und häßlich gewesen.
Sie ist es immer noch, denke ich, selbst wenn Tassilo nicht mehr dort weilt. Ich würde das "gewesen" entfernen.
Ansonsten Top
Du wirst es schaffen, wenn du willst, genau wie Paglim.
Von Nymphadora
Am 27.08.2008 um 10:11 Uhr
Wenn man dagegen mal sieht, wieviele Leute die Storys offenbar lesen, dann frage ich mich, warum nicht mehr Leute ihren Senf dazu geben. Das finde ich eigentlich ein bißchen schade. So eine Plattform wie hier ist doch die ideale Gelegenheit sich zu üben.
Wer das hier liest (außer Jason-Potter, Aabatyron und Paglim): Nur zu! Schreibt uns eure ehrliche Meinung. Wir wollen sie!!!
Wow, oder? Wenn das jetzt nicht wirkt.
Nana Nymphadore
Von Aabatyron
Am 26.08.2008 um 22:54 Uhr
Nachdem ich mir heute aufgrund der sehr guten neuen Geschichten einmal das Forum ein wenig genauer angschaut habe, ist mir etwas sehr Positives aufgefallen:
Du hast es anscheinend (endlich) geschafft, nicht nur die unterschiedlichsten Leser mit deinen Geschichten in den Bann zu ziehen, sondern das Forum einmal so richtig zum Leben erwachen zu lassen.
Werner May (Aabatyron)
Von Aabatyron
Am 26.08.2008 um 22:03 Uhr
Fantastisch, wie schnell man sich gedanklich in deiner Geschichte befindet und von dem Geschehen gefesselt ist.
Da macht das Lesen richtig Freude!
Werner May (Aabatyron)