Seit Heinz letzte Woche aus Mexiko zurückgekommen war, fühlte er sich nicht wohl. Gestern dann hatte ihn sein Hausarzt ins Krankenhaus eingewiesen.
Heinz hatte sich die ganze Nacht herumgewälzt, das reißen und ziehen im Körper war immer heftiger geworden.
Als Heinz erwachte war ihm immer noch komisch, ja richtig seltsam zumute.
Er öffnete die Augen und schaute an seinem Körper herunter und erschrak. Sein Fleisch hatte eine seltsam rosige Färbung, sein Bauch war wie aufgequollen und wölbte sich dramatisch vor. Auch war er von dicken Borsten überwuchert. Die Schenkel sahen aus wie Keulen und als er sich leicht umdrehte um seine Rückseite in Augenschein zu nehmen, sah er erschrocken zwei feiste, pralle Backen, die wie ein gut gemästeter Schinken aussahen. Und was ihn am meisten entsetzte, am oberen Rand der beiden fülligen Backen wuchs ein rosa Schwänzchen heraus.
Panisch wackelte Heinz, ja rennen konnte er nicht mehr, zum nächsten Spiegel. Er riskierte ein Auge und starrte in das Gesicht eines Schweines.
„Ja da ist uns ein bedauerliches Missgeschick passiert.“ Ein Mann im weißen Kittel war unbemerkt an Heinz herangetreten.
„Versehentlich haben wir ihnen eine falsche Gensequenz eingebaut. Die Infektion hat ihre Leber zersetzt. Wir mussten ihnen die Leber eines Schweines transplantieren. Wir haben schnell gehandelt, um ihr Leben zu retten.“
Ihr Körper nimmt langsam die Gestalt eines Schweines an. Die menschlichen Wachstumshormone, die das Tier vorher bekommen hatte…“ Er unterbrach, „Sie wissen, dass Schweine mit menschlichen Wachstumshormonen gemästet werden, ja?“
Heinz stand noch unter Schock und nickte teilnahmslos.
„Nun bei ihnen beschleunigt sich das noch einmal durch die virale Infektion. Ihr Körper setzt rasend schnell Muskelmasse und Fett an.“
Er umrundete Heinz und musterte seinen Körper interessiert.
„Schon bald müssen wir sie umklassifizieren, ihr Genpool besteht dann mehrheitlich aus Schweinegenen. Sie verstehen, sie sind dann bei allen Wohlwollen nicht mehr als Mensch zu betrachten. Aber sie werden natürlich hinterher gründlich untersucht, um den bedauerlichen Fehler zu finden.“
„Wie hinterher“ stotterte Heinz?
„Nun wir fühlen uns verpflichtet, den Fehler aufzuklären, damit das in Zukunft nicht mehr passiert. Ich denke, dass wir in ihrer Hirn DNA die falsche Sequenz isolieren können. Da sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als Mensch gelten, kommen natürlich auch nicht mehr die Menschenrechte für sie infrage. Wir werden ihr Gehirn entnehmen und es gründlich analysieren. In den Dünnschnitten werden wir das Geheimnis ergründen.“
Er trat an Heinz heran, drückte einen Finger in dessen Bauch, formte eine Speckrolle und lachte. „Und hinterher, dann werden wir das angenehme mit dem nützlichen verbinden, sie verstehen? Sie wissen doch, was die Bestimmung eines Schweines ist?“
Von scrittore
Am 22.12.2009 um 19:33 Uhr
Wenn die Nahrungsressourcen aufgrund des Klimawandels nicht mehr mit der wachsenden Bevölkerung mithalten, könnte einer auf die Idee kommen Menschen als Proteinquellen zu züchten. Schweine bekommen heute schon in der Mast menschliche Wachstumshormone, warum nicht den Spieß umdrehen und dem Menschen Schweinegene einzusetzen.
Die Zukunft wird nie wieder so sein, wie sie mal war.
Von Aabatyron
Am 22.12.2009 um 18:21 Uhr
Von MangaEngel
Am 24.07.2009 um 21:16 Uhr
So geht es natürlich auch o.o
Witzig ist, dass es mir nichtmal so sureal vorkam...
Naja, kurz, logisch (so logisch halt ein zum Schwein veränderter Mensch sein kann) und mit einem unterschwelligen Unbehagen.
Gut geschrieben, viel mehr fällt mir dazu nicht ein (zumal ich keine Rechtschreibfehler gefunden habe).