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Liz de Morgan - Gefährlicher Cocktail (2) - von Lollipopp, 31.05.2006

Gefährlicher


Cocktail

 

  

Liz 

Hauk

 

 

„Hallo Liz, heute mal ohne Jamie unterwegs? Wie hast du das denn geschafft? Seit unserem kleinen Abenteuer in Lanton ist er dir ja so gut wie nicht mehr von der Seite gewichen." Liz lachte ihre Freundin Celine an. „Ach komm schon. So schlimm war Jamie auch wieder nicht. Ich würde es ja auch gar nicht zulassen, wenn ich ihn nicht so mögen würde." „Ach", seufzte Celine. „Ihr zwei seid schon ein süßes Paar. Da frage ich mich, warum ich dich nicht schon eher mit meinem Bruderherz bekannt gemacht habe." Liz zuckte mit den Schultern, und griff nach der Cola, die auf dem Tresen stand. „Willst du auch etwas trinken. Du kannst meinetwegen Alkohol trinken. Ich fahre heute." „Muss nicht sein. Ich will auch eine Cola." Liz drehte sich zum Barkeeper um, und bestellte eine Cola für Celine. Dann unterhielten sich die Freundinnen. „Was hast du die ganze Zeit gemacht Celine? Ich habe dich nicht sehr oft zu Gesicht bekommen?" Celine lachte. „Deswegen wollte ich mich ja mit dir treffen. Ich war sehr beschäftigt. Nach unserem Abenteuer habe ich nämlich eine Polizeiausbildung gemacht, und erfolgreich abgeschlossen." Liz bekam große Augen. „Du hast was? Bist du verrückt? Das ist doch kein Beruf für dich. Das ist viel zu gefährlich Celine. Warum erfahre ich erst jetzt davon?" Obwohl Celine gewusst hatte, dass Liz sich deswegen aufregen würde, sah sie ihre Freundin jetzt ein wenig gekränkt an. „Wegen dieser Reaktion habe ich nichts gesagt. Du hättest es zu verhindern versucht, und jetzt kannst du es nicht mehr ändern. Du solltest dich für mich freuen. Ich habe als Beste abgeschnitten. Und wie steht es mit dir? In Lanton dürftest du doch festgestellt haben, dass du noch lange nicht aus der Übung bist. Wirst du wieder zur Polizei gehen? Oder vielleicht sogar zurück zum FBI?" Liz sah Celine immer noch wie vom Donner gerührt an. Dann stotterte sie: „Äh, nein, ich habe das Gefühl, dass dieser Beruf nichts mehr für mich ist. Das ist zu gefährlich, und das gleiche gilt auch für dich." „Aber Liz", versuchte Celine ihre Freundin zu beschwichtigen. „Du hast deinen Beruf doch immer geliebt. Und mir macht es auch Spaß." Liz wollte nicht mehr über dieses Thema diskutieren. „Komm lass uns nicht streiten Celine. Gehen wir tanzen." Celine sah ein, dass sie mit Liz nicht mehr darüber zu reden brauchte, und so folgte sie ihrer Freundin auf die Tanzfläche.

 

 

 

„Hey, aufstehen du Schlafmütze." Liz drehte sich im Bett auf die andere Seite, und zog sich die Decke über den Kopf. Lachend kam Jamie an ihr Bett, und zog die Decke ein Stück zurück. „Guten Morgen Mäuschen. Es ist schon fast Mittag. Willst du nicht aufstehen?" Liz griff wieder nach der Decke, und zog sie über den Kopf. „Nein, ich bin erst gegen sechs Uhr nach Hause gekommen. Ich bin noch müde." Jamie schüttelte den Kopf, und schlüpfte zu Liz unter die Decke. „Ich hab Frühstück gemacht", flüsterte er, während er zärtlich ihren Nacken küsste. Jetzt musste Liz lächeln, und sie drehte sich zu ihrem Freund um. „Das sind ganz miese Bestechungsversuche. Dafür sollte ich dich von Celine verhaften lassen." Jamie setzte sich auf. „Wieso von Celine?" Liz sah ihn erstaunt an. Sie konnte nicht glauben, dass Celine ihrem Bruder nichts von dieser Ausbildung gesagt hatte. „Du weißt nichts davon? Celine hat eine Grundausbildung bei der Polizei gemacht." Jamie sprang aus dem Bett. „Und warum erfahre ich erst jetzt davon? Was habt ihr euch dabei gedacht? Wie konntest du nur zulassen, dass Celine so etwas macht? Nur weil sie in Lanton mit dem Leben davon gekommen ist, heißt das noch lange nicht, dass sie immer so ein großes Glück haben wird. Liz, wie konntest du das nur zulassen." Jamie war sehr wütend, und er funkelte seine Freundin an. Liz starrte ihn mit offenem Mund an. „Was? Jetzt schiebst du die Schuld auf mich? Ich kann doch gar nichts dafür?" „Aber du hättest es verhindern müssen." Jamie schlüpfte in seine Hose und in seine Schuhe, während er Liz anfauchte. „Aber wie hätte ich das denn verhindern sollen? Ich wusste ja nichts davon." Jamie sah Liz skeptisch an. „Ach erzähl mir doch nichts. Ihr seid die besten Freundinnen. Du willst mir doch nicht weiß machen, dass du nichts wusstest. Warum habt ihr mir nichts gesagt?" „Aber Jamie, Celine hat mir das erst gestern gesagt. Deswegen wollte sie sich mit mir treffen." Aber Jamie hatte ihr schon nicht mehr zugehört, und die Wohnung verlassen.

Seufzend, und auch ein wenig wütend über diese Ungerechtigkeit, stand Liz jetzt auf. An Schlaf war gar nicht mehr zu denken. Sie ging ins Wohnzimmer, und sah den liebevoll gedeckten Frühstückstisch. Traurig griff sie nach der Rose, die in einer Vase stand, und zog sie heraus. Jamie würde sich schon wieder beruhigen, redete sie sich ein, während sie gedankenverloren an der Blume roch. Dann fiel ihr Blick auf die Tageszeitung, die auf dem Sofa lag. Die Schlagzeile auf der ersten Seite fiel ihr sofort auf:

 

 

„Junges Mädchen nach Discobesuch verschwunden"

 

Gestern Abend verschwand die 17-jährige Carola M. nach einem Besuch in der Disco „Starlight". Nach Angaben ihrer Freundin hatte sie nach einem Cocktail schon genug, und wollte wieder nach Hause. Um ca. 22:30 Uhr wurde sie zuletzt gesehen

Carola ist 1,75 m groß, schlank, hat blonde Haare und braune Augen. Zuletzt trug sie schwarze enge Jeans, ein weißes Top, eine schwarze Jeansjacke und schwarze Turnschuhe.

Sachdienliche Hinweise geben sie bitte an die Polizeistation in ihrer Stadt weiter.

 

 

Liz starrte auf die Zeitung. Im „Starlight" war sie gestern mit Celine. Das junge Mädchen auf dem Foto kam ihr bekannt vor. Sie hatte eine Weile neben ihr an der Bar gestanden. Dann war Celine gekommen, und sie hatte nicht mehr auf das Mädchen geachtet. Schnell griff sie nach dem Telefonhörer, und wählte die Nummer ihrer Freundin Celine. Diese meldete sich auch gleich. „Liz, ich kann jetzt nicht. Bin bei der Arbeit." Liz sah überrascht auf den Telefonhörer. „Wie, bei der Arbeit?" „Gestern ist ein Mädchen nach dem Discobesuch verschwunden. Das ist mein erster Fall, an dem ich mitarbeiten darf." „Wirklich? Ich habe das gerade in der Zeitung gelesen." „Ja, aber ich muss jetzt auflegen, außer du kannst mir einen Hinweis geben. Ich bin für jedes Wort offen." „Nein, ich habe das Mädchen zwar gesehen, aber das war noch bevor du gekommen bist. Danach wäre sie mir nicht mehr aufgefallen. Aber ich muss dir noch etwas sagen. Jamie weiß jetzt auch, dass du eine Ausbildung bei der Polizei gemacht hast. Soll ich jetzt sauer sein, weil Jamie wütend weggelaufen ist? Der denkt nämlich, ich habe die ganze Zeit davon gewusst. Oder soll ich froh sein, dass ich nicht die einzige war, die nichts gewusst hat." „Sorry Liz, ich habe mich deswegen doch schon entschuldigt. Und Jamie habe ich es aus dem gleichen Grund nicht gesagt, wie bei dir. War er sehr böse auf uns? Tut mir Leid, dass ihr wegen mir Streit hattet. Ich werde das natürlich so schnell wie möglich richtig stellen. Aber jetzt muss ich wieder etwas tun. Bye." Celine legte auf, bevor Liz antworten konnte.

Liz hoffte, dass Celine das wirklich wieder in Ordnung brachte. Einerseits war sie schon noch ziemlich sauer auf ihre Freundin, aber andererseits schien diese wirklich Spaß an ihrem neuen Job zu haben. Das freute sie. Nachdenklich ließ sich Liz auf einen Stuhl sinken, und sah auf den immer noch liebevoll gedeckten Tisch. Jamie hatte sich so viel Mühe gemacht, und jetzt war er nicht da. Liz goss sich Kaffee in ihre Tasse, und stand wieder auf. Mit ihrer Tasse bewaffnet ging sie hinaus auf die Dachterrasse. Die Sonne schien ihr hell ins Gesicht, und der Kaffee belebte ihre Geister.

 

 

 

„Was machst du denn hier Liz?" Celines Stimme klang genervt, als ihre Freundin plötzlich neben ihr in der Disco stand.„Ich war nur ein wenig neugierig, wie es mit dem Fall voran geht. Habt ihr schon einen Hinweis bekommen?" Celine nickte immer noch genervt. „Einen? Hunderte haben schon angerufen. Wir haben so viele unbrauchbare Hinweise bekommen, dass wir schon gar nicht mehr ans Telefon gehen wollen. Aber es könnte ja immerhin ein brauchbarer dabei sein." Liz lachte. „Tja, die schönen Seiten dieses Berufes." Jetzt musste auch Celine lachen. „Sag schon, was hat dich wirklich hierher geführt? Es war doch nicht nur die Neugier. Du willst doch ein wenig mitmischen?" Liz sah ihre Freundin scheinheilig an. „Wie kommst du denn darauf? Ich doch nicht. Wenn ich mitmischen wollte, dann würde ich den Job doch noch machen. Ich wollte eigentlich nur wissen, wie es dir geht. Die Ausbildung ist ja noch einfach gegen den Berufsalltag." „Na ja, im Stress bin ich schon," gab Celine zu. „Außerdem finde ich es sehr belastend zu sehen, wie die Zeit vergeht, und nichts geht voran. Mit jeder Stunde die verstreicht, wird die Chance geringer, sie lebend wieder zu finden." Liz nickte. „Ja, das muss man ertragen können. Schon deswegen war ich der Meinung, dass das kein Job für dich ist." Celine winkte sofort entschieden ab. „Tue nicht so dramatisch. Wir werden sie schon finden. Ich muss jetzt weg." Celine drehte sich um, aber Liz hielt sie auf. „Soll ich dich begleiten, und bei deinen Ermittlungen unterstützen? Vielleicht habe ich ja noch den einen oder anderen nützlichen Hinweis für dich." Celine musste grinsen. „Wusste ich es doch. Aber du weißt genauso gut wie ich, dass ich dich nicht mitnehmen darf. Du bist keine Polizistin mehr, und ich darf dich nicht in Gefahr bringen. Außerdem darf ich dir nichts über die Ermittlungen erzählen." Liz seufzte, denn Celine hatte Recht. „Na, schön. Ich werde ja dann aus der Zeitung erfahren, wenn du das Mädchen ganz heldenhaft gerettet hast." Lachend klopfte Liz ihrer Freundin auf die Schulter, und ging. Sie hatte allerdings noch keine Lust wieder nach Hause zu fahren. Dort würde sie nur alleine herum sitzen, denn Jamie war ja nach wie vor sauer auf sie. So fuhr sie an den Hafen, und setzte sich in ihr Lieblingscafe. Von dort aus beobachtete sie die Schiffe die den Hafen verließen, oder ankamen.

 

 

 

Müde öffnete Liz die Augen, weil sie dachte, etwas gehört zu haben. Tatsächlich konnte sie es wieder hören. Ihr Handy klingelte. Müde sah Liz auf den Wecker, und musste zu allem Ärgernis auch noch feststellen, dass es drei Uhr in der Nacht war. Irgendetwas musste passiert sein. Sie sprang aus dem Bett, rannte ins Wohnzimmer, und kramte ihr Handy aus ihrer Tasche. „Hallo", sagte sie schnell, und konnte am anderen Ende schon Celines Stimme hören. „Hallo Liz. Es tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe. Chief Harris hat mir ans Herz gelegt dich anzurufen. Wir sind einfach zu wenig Polizisten auf dem Revier. Ich bin mit diesem Fall total überfordert. Bitte, kannst du uns nicht zumindest mit Rat zur Seite stehen? Du musst ja nicht in den Außendienst. Du kannst einen Schreibtisch haben, und uns mit Ideen und Ratschlägen helfen." Liz hatte sich das schweigend angehört. Celine würde niemals zugeben, dass sie Hilfe brauchte. Sie wollte ja eigentlich beweisen, dass sie fähig ist diesen Job auszuführen. Es musste etwas passiert sein, dass sie angerufen hatte. „Was ist los Celine. Gib es etwas Neues?" „Ja, kannst du aufs Revier kommen? Wir können dort darüber reden." „Okay, ich komme sofort." Liz legte auf, eilte zurück ins Schlafzimmer, zog sich an, und eilte zu ihrem Wagen.

Es dauerte nicht lange, dann hatte sie das Revier erreicht. Celine wartete bereits auf ihre Freundin „Hallo Liz, danke, dass du gleich gekommen bist."

„Keine Ursache. Lass uns hinein gehen. Ich brauche erst einmal einen Kaffee." „Gut, dann erzähle ich dir, was wir herausgefunden haben." Celine und Liz betraten ein Büro. Chief Harris kam ihnen schon entgegen. „Guten Morgen Miss de Morgan. Es ist schön, sie hier auch einmal wieder zu sehen. Officer Clanton wird sie in den Fall einweihen." Liz nickte, und drehte sich wieder zu Celine um. Sie konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. „Officer Clanton hört sich ziemlich bescheuert an." Celine sah sie einen Moment erschrocken an, dann musste sie lachen. „Stimmt, das passt überhaupt nicht zu mir. Wenn ich das höre, dann fühle ich mich meistens nicht angesprochen." „Das glaube ich dir, aber daran gewöhnst du dich schnell. Jetzt erzähl doch endlich, warum du meine Hilfe brauchst." Während Celine zu erzählen begann, goss Liz sich Kaffee in eine Tasse. „Vor einer Stunde hat eine besorgte Mutter angerufen, weil ihre 17-jährige Tochter nicht nach Hause gekommen ist. Auch dieses Mädchen war in einer Disco unterwegs. Außerdem sind das nicht die einzigen. In den letzten Wochen sind im näheren Umkreis insgesamt elf Mädchen verschwunden. Das ist doch merkwürdig, oder?" „Ja, in der Tat. Wurde denn schon etwas gefunden? Habt ihr eine Spur?" „Eine, auch wenn sie uns nicht wirklich weiter hilft." „Was denn?" „Diese Carola, die im „Starlight" verschwunden ist, hat ihr Glas fallen lassen. Wir haben die Scherben untersuchen lassen. Es konnten noch Rückstände von den sogenannten KO-Tropfen festgestellt werden." Liz wurde hellhörig. „Wurden Fingerabdrücke auf dem Glas gefunden?" „Nein, nur die von Carola, und die vom Barkeeper." „Na gut, es hilft uns zwar nicht weiter, aber immerhin können wir davon ausgehen, dass ein Verbrechen dahinter steckt. Habt ihr schon mit Carolas Eltern geredet? Hatte Carola Feinde?" Celine schüttelte den Kopf. „Nein, sie war sehr beliebt. Eltern wissen zwar nicht immer alles, aber Carola war laut Eltern und Freundinnen ein liebes und ein sehr beliebtes Mädchen. Sie war Vertrauensschülerin und Schulsprecherin." Liz nickte, und murmelte vor sich hin. „Okay, nachdem ja doch schon einige Mädchen verschwunden sind, müssen wir sowieso davon ausgehen, dass diese Mädchen ausgesucht wurden, um verschleppt zu werden. Ja, dann machen auch die KO-Tropfen Sinn. Das müssen Mädchenhändler oder so etwas in die Richtung sein." „Bist du jetzt nicht ein bisschen vorschnell Liz? Vielleicht hängen die Fälle ja gar nicht zusammen." „Kann schon sein", antwortete Liz nachdenklich. „Aber mein Gefühl sagt mir eben, dass diese Fälle sehr wohl miteinander zu tun haben. Wir haben leider nur nicht genug Zeit um das zu untersuchen. Wenn es sich wirklich um Mädchenhändler handelt, dann sollten wir uns mit unseren Ermittlungen beeilen. Wenn die Mädchen erst einmal weit weg gebracht wurden, dann finden wir sie nie wieder." „Du hast Recht Liz. Wir sollten uns um die Spur mit den Mädchenhändlern kümmern. Aber wir sollten dennoch jemanden weiter im Bekanntenkreis ermitteln lassen. Wir könnten uns ja immerhin noch täuschen." Liz nickte wieder „Okay, wenn Harris noch jemanden entbehren kann." „Wen kann ich entbehren Miss de Morgen, oder sollte ich besser Special Agent de Morgen sagen?" Liz lachte. „Sagen sie was sie wollen. Wir brauchen noch einen Mann, der weiter im Bekanntenkreis von Carola ermittelt. Officer Clanton und ich, wir gehen einer anderen Spur nach." „Darf ich wissen, was das für eine Spur sein soll?" Liz erklärte dem Chief ihren Verdacht. Dieser schien nicht so genau zu wissen, was er von ihren Spekulationen halten sollte. „Ist das denn nicht ein wenig weit hergeholt? Aber lassen wir das. Auf ihr Gespür war bis jetzt immer Verlass. Ich lasse ihnen wie immer freie Hand bei ihren Ermittlungen de Morgan." Liz nickte, und der Chief ging. Celine sah ihre Freundin überrascht an. „Wow, das hätte ich mir jetzt nicht gedacht. Er scheint ja große Stücke auf dich zu halten Liz." „Kann schon sein." Liz trank ihre Tasse Kaffee leer, und die beiden Frauen machten sich auf den Weg zum Hafen. Liz und Celine wollten sich dort umsehen.

 

 

 

„So kommen wir nicht weiter Liz. Sieh das doch endlich ein." Celine sah ihre Freundin herausfordernd an, und diese seufzte. Seit zwei Wochen arbeiteten sie jetzt intensiv an diesem Fall. Sie hatte nicht viel geschlafen, und Jamie in dieser Zeit kaum zu Gesicht bekommen. Entweder war er immer noch sauer wegen Celine, oder aber er ärgerte sich darüber, dass Liz jetzt auch wieder für die Polizei arbeitete. Aber Liz hatte kaum Zeit darüber nachzudenken. In diesen zwei Wochen waren sie nicht einen Schritt weiter gekommen. Ganz im Gegenteil. Es waren noch zwei Mädchen verschwunden, und es gab keine Spuren. Celine war bereits total verzweifelt, und haderte mit ihrer Entscheidung Polizistin geworden zu sein. Ganz im Gegenteil zu Liz, die sich regelrecht in diesen Fall verbissen hatte. „Du hast ja Recht. Dann mach doch einen Vorschlag, wie wir es besser machen können." „Was weiß ich. Du bist doch hier der Fachmann." Liz sah ihre Freundin skeptisch an. „Aber jetzt bist auch du eine Polizistin. Dazu gehört auch, dass man nicht so einfach aufgibt. Auch wenn es im Moment sehr ausweglos aussieht." Celine seufzte deprimiert. „Ich weiß, aber ich bin einfach am Ende mit meinem Latein." „Na gut, dann gibt es im Moment sowieso nur noch einen Weg." „Welchen?" „Wir werden auf Discotour gehen, und zwar jede Nacht. So lange, bis wir etwas gefunden haben." „Na toll Liz. Da haben wir ja nur acht verschiedene Diskotheken in denen bis jetzt junge Mädchen verschwunden sind. Mal ganz von den über hundert anderen Discos, die noch im Umkreis liegen." Liz nickte. „Richtig. Dann fang schon mal zu beten an, dass wir nicht ewig dafür brauchen. Wir können nur hoffen, dass wir bald die richtige Disco finden." Celine sah ihre Freundin mal wieder ziemlich genervt an. Aber sie hatte gar keine andere Wahl. „Na schön. Du wirst schon wissen was du tust." „Habe ich jemals gewusst worauf ich mich einlasse? Nicht wirklich. Aber wir haben keine Wahl. Deswegen sollten wir auch gleich heute Abend auf die Piste gehen. Ich fahre jetzt Heim, und arbeite einen Plan aus, während ich mich dusche und umziehe. Das gleiche machst du auch. Ich erwarte eine Menge guter Ideen, wenn ich dich so gegen 20:00 Uhr abhole." Liz klopfte ihrer Freundin noch aufmunternd auf die Schulter, dann machte sie sich auf den Heimweg.

 

 

 

„Jamie, was machst du denn hier?" Liz sah überrascht auf Jamie, der im Treppenhaus vor ihrer Wohnung saß und auf sie gewartet hatte. „Du hast doch einen Schlüssel. Warum sitzt du denn hier im Treppenhaus herum." „Ich wollte nicht einfach in deine Wohnung gehen, wenn du nicht da bist. Außerdem will ich jetzt auf der Stelle eine Erklärung. Redet denn jetzt niemand mehr mit mir über seine Pläne?" Jetzt wurde Liz wieder wütend. „Ich bin mir nicht bewusst gewesen, dass ich für jeden Schritt den ich mache Rechenschaft ablegen muss. Ich mache immer noch das was ich will. Ich lasse mir nichts verbieten." Jamie überlegte, ob er auch aufbrausen sollte, blieb aber dann doch ruhig. „Ich wollte dir nichts verbieten. Ich dachte nur, wenn wir ein Paar sind, dann reden wir über solche Dinge vorher." „Da gab es aber nichts vorher zu reden. Du warst doch beleidigt, weil du dachtest, ich hätte das mit Celine die ganze Zeit gewusst. Das stimmt aber nicht. Es ist ja schon eine Frechheit von dir, dass du mir nicht glaubst. Zu einer Beziehung gehört auch Vertrauen, und das hast du nicht zu mir. Sonst würdest du nicht denken, dass ich dich anlüge. So, und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe noch zu tun." Mit diesen Worten ließ sie Jamie einfach im Treppenhaus stehen, schlug die Wohnungstür hinter sich zu, und ließ den Schlüssel von innen stecken. Jamie sah ihr nur fassungslos hinterher. So weit wollte er es eigentlich gar nicht kommen lassen. So kannte er Liz gar nicht.

 

 

 

Liz stand unter der Dusche, und versuchte sich auf den Fall zu konzentrieren. Natürlich tat es ihr schrecklich Leid, dass sie Jamie so angefaucht hatte. Aber sie war kein kleines Kind mehr, und er hatte ihr keine Vorschriften zu machen. Schließlich ging es doch um ihr Leben. Und genau das war der Punkt. Jamie wusste genau, wie gefährlich ihr Job oft war. Und Liz wusste, dass er sich nur Sorgen machte. Sie würde noch einmal in aller Ruhe mit ihm darüber reden. Fröstelnd verließ Liz die Dusche, und trocknete sich ab. Dann ging sie ins Schlafzimmer. Was sollte sie nur anziehen. Es sollte möglichst modern aussehen, und sie am besten noch ein paar Jahre jünger aussehen lassen. Außerdem musste sie ihre Waffe unterbringen können. Und ein Peilsender musste sich unauffällig verstecken lassen. Das war gar nicht so einfach. Liz entschied sich dann für eine weite, sportliche, schwarze Hose, und ein weißes enges Top. Dazu wollte sie Sneakers tragen. Dann band sie ihr langes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel. Sie brauchte noch etwas Make up, denn die schlaflosen Nächte waren ihr sehr deutlich anzusehen. Nach einer viertel Stunde betrachtete sie sich wieder im Spiegel. Sie konnte zufrieden sein mit ihrem Werk. Wer sie nicht gut kennt, der würde sie nicht einmal mehr wieder erkennen. Außerdem sah sie jetzt aus, als wäre sie höchstens achtzehn Jahre jung. Mit sich selbst zufrieden griff sie nach dem Revolverhalter für ihr Bein. Als auch das erledigt war, holte sie ihre Autoschlüssel, und machte sich auf den Weg zu Celine.

 

 

 

„Du meine Güte Liz, bist du das?" Celine sah ihre Freundin lachend an. „Natürlich. Komm schon, so sehr habe ich mich auch nicht verändert." „Nein, aber das steht dir gut. Jamie würden bestimmt die Augen aus dem Kopf fallen." Liz hörte auf zu lachen, und sah ihre Freundin ernst an. „Ach hör mir bloß mit deinem Bruder auf. Wir haben uns noch einmal so richtig schön gestritten. Der glaubt doch allen ernstes, dass ich ihm über jeden Schritt den ich mache Rechenschaft ablege. Das kann er sich gleich streichen. Ich bin nicht sein Eigentum." Celine sah ihre Freundin erschrocken an. „So schlimm?" Liz nickte deprimiert. „Noch viel schlimmer."

„Tja, dann befindest du dich ja in guter Gesellschaft", sagte Celine darauf, und griff nach ihrer Jacke. „Was meinst du?", fragte Liz zurück, und jetzt erst fiel ihr auf, dass sie schon lange nichts mehr von Marc gehört hatte. Marc Blair ist ein guter Freund von Jamie. Celine und Liz hatten ihn kurz vor ihrem Fall in Lanton kennen gelernt. Jamie hatte sich ihm anvertraut, bevor er sich selbst in Gefahr gebracht hatte. Wäre Marc nicht zu Liz gekommen, würde Jamie jetzt vermutlich nicht einmal mehr leben. Damals in Lanton hatte es dann auch zwischen Celine und Marc gefunkt. Aber jetzt schien hier niemand mehr verliebt zu sein. „Marc hat sich von mir getrennt, als ich die Ausbildung zur Polizistin gemacht habe." Jetzt sah Liz ihre Freundin mit einer Mischung aus Erstaunen und Ärger an. „Und wann dachte Officer Clanton daran es ihrer besten Freundin zu erzählen?" „Tut mir Leid Liz. Aber wenn Marc mich nicht verstehen will, dann ist es schon besser so. Ich dachte er würde mich unterstützen, aber eigentlich hat er wirklich alles versucht, um mich von dieser Idee abzubringen. Ich wollte es euch nicht erzählen, weil ihr ihn sonst unterstützt hättet." Liz seufzte, und sagte nichts mehr zu diesem Thema. Es kränkte sie, dass ihre beste Freundin ihr nicht mehr vertraute. „Komm gehen wir, " sagte sie nur leise, und verließ Celines Wohnung. Celine trottete ihr hinterher. Jetzt hatte sie ein schlechtes Gewissen. „Liz, jetzt sag doch was", sagte Celine eindringlich zu Liz, die die ganze Fahrt über beharrlich geschwiegen hatte. „Was soll ich denn sagen?" „Sag bitte, dass du mir nicht mehr böse bist." „Das kann ich nicht sagen, denn dann würde ich dich anlügen. Aber wir sollten dieses Thema jetzt lassen. Persönliche Probleme behindern die Arbeit empfindlich. Wir reden darüber, wenn der Fall gelöst ist. Und glaube mir, ich habe dir zu diesem Thema noch einiges zu sagen Celine." Celine schluckte, und sah wieder aus dem Fenster. „Sag mal Liz, wie gehen wir eigentlich vor?" „Ist dir schon etwas eingefallen?", fragte Liz zurück. „Na ja, ich habe ja noch nicht so viel Erfahrung. Ich dachte, wir beobachten erst einmal nur." „Ja, gute Idee. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass jeder, der uns anspricht, vielleicht sogar auf ein Getränk einlädt, ein Mädchenhändler sein kann. Trink also bitte nur das was du bestellt hast. Und lass dein Glas nicht aus den Augen." „Okay, sonst noch was?" „Ja, nur für den Fall der Fälle hab ich zwei Peilsender eingepackt. Einen davon klemmst du dir unauffällig an deine Kleidung. Sie sind in meiner Handtasche. Sollte wirklich etwas passieren, dann kann man uns von der Polizeistation auffinden." Celine wühlte in der Handtasche ihrer Freundin herum, bis sie gefunden hatte was sie suchte. „Wo hast du eigentlich deinen Revolver Liz?", fragte Celine jetzt. „Am Bein, unter der Hose. Und du?" „Ich habe ihn in meiner Handtasche. Und deinen Polizeiausweis? Soll ich den einstecken?" Liz schüttelte den Kopf. „Nein, den habe ich in meinem BH verstaut." Celine prustete los. „Was? Du kommst auf Ideen." „Wohl dem, der sich zu helfen weiß", grinste Liz, und lenkte ihren Wagen auf den Parkplatz vor der Disco. „Stimmt. Ich hab den Peilsender verstaut. Soll ich dir jetzt noch deinen anbringen?" „Mach ich schon. Den verstaue ich auch in meinem BH. Dort ist er meiner Meinung nach am besten aufgehoben." Celine schüttelte lachend den Kopf, und stieg aus dem Auto, während Liz noch an ihrer Unterwäsche nestelte. „Okay, ich bin so weit. Gehen wir hinein." „Gut, ich bin auch bereit. Ich muss nur ganz ehrlich sagen, dass ich nicht glaube, dass wir auf diese Art und Weise jemanden finden. Es gibt hier so viele Discos und wir sind nur zu zweit. Während wir uns hier die Nacht um die Ohren schlagen, könnte in einer anderen Disco jemand entführt werden. Das macht mich fast wahnsinnig." „Daran wirst du dich gewöhnen müssen Celine. Aber mit der Zeit wirst du feststellen, dass du oft einfach nur deinem Instinkt vertrauen musst. Ich denke, dass wir bald mehr wissen. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber schon sehr bald."

Celine nickte, und die beiden stürzten sich ins Getümmel. Liz kämpfte sich mit Celine im Schlepptau zur Bar durch. Dort bestellte sie sich eine Cola, und für Celine einen Apfelsaft. Die beiden sahen sich ein wenig um, während sie sich unterhielten. Bald schon wurde Celine in ein Gespräch verwickelt, und Liz machte sich aus dem Staub. „Hey Celine, schau bitte ein bisschen auf mein Getränk. Ich gehe tanzen." Celine nickte nur, und widmete sich wieder ihrem Gesprächspartner. Er machte einen netten Eindruck, und sie fand es schade, dass sie ihn so belügen musste. „Kommst du öfter hier her?" Celine schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin erst hier her gezogen. Ich will mir erst alle Discos ansehen, bevor ich mich entscheide. Wie heißt du?"

„Ich heiße Greg, und du?" „Ce.. äh Alicia." Celine hätte sich fast verraten, aber Liz hatte ihr ans Herz gelegt, niemandem ihren richtigen Namen zu nennen. Sie konnte sich gerade noch heraus reden. „Willst du tanzen Alicia?" Celine hielt kurz nach Liz Ausschau, konnte sie aber nirgends entdecken. Dann warf sie allerdings ihre Bedenken über Bord. „Klar, warum nicht." Die Getränke konnte sie auch von der Tanzfläche aus beobachten. Das erwies allerdings als nicht so einfach.

Liz kam an die Bar zurück, und konnte Celine nirgends entdecken. Die Getränke waren noch da. Erschrocken sah sie sich um. Da sah sie Celine lachend auf der Tanzfläche stehen. Erleichtert griff sie nach ihrer Cola, und nahm einen Schluck davon. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass die Getränke unbeaufsichtigt waren. Schnell stellte sie ihr Glas zurück, und wie zufällig stieß sie dabei nicht nur ihr Glas um, sondern auch Celines Glas. Der Barkeeper sah sie wütend an, kam aber gleich mit Schaufel und Besen angerannt. Liz hatte bereits ein paar Scherben aufgesammelt, und warf sie in den Mülleimer. Von den anderen unbemerkt hatte sie sich allerdings zwei Scherben zurück gehalten. Schnell machte sie sich aus dem Staub, und ging zu Celine auf die Tanzfläche. „Hey Celine, lass dich nicht stören. Kann ich kurz deine Tasche haben?" „Warum?" „Ich habe ein paar Scherben zum Untersuchen. Ich will sie nur nicht die ganze Zeit in der Hand halten. Ich habe mich schon geschnitten." Liz merkte, dass sie von Mark argwöhnisch beobachtet wurde, und sagte extra laut. „Ich setzte mich an den Tisch dort hinten. Ich nehme deine Handtasche mit, dann brauchst du sie beim Tanzen nicht herumschleppen." Celine nickte, und reichte ihrer Freundin die Tasche. Ihr war nicht wohl dabei. Schließlich befand sich ihr Revolver darin. Sie nahm sich vor, beim nächsten Mal auch ein Halfter für dein Bein zu nehmen. Liz besorgte noch etwas zum Trinken, dann setzte sie sich an den Tisch, den sie Celine gezeigt hatte. Endlich hatte sie Zeit, die Scherben in die Tasche zu stecken. Dabei merkte sie, dass sie sich ziemlich tief geschnitten hatte. In das letzte Taschentuch das sie hatte, waren die Scherben gewickelt. Sie brauchte etwas, um das Blut abzuwischen. Einerseits wollte sie nicht aufstehen und die Getränke wieder alleine lassen. Aber andererseits konnte sie schlecht alles mit auf die Toilette schleppen. Na gut, dann musste das einfach warten, bis Celine wieder hier war. Aber die ließ lange auf sich warten. „Hey Liz, hier ist es gar nicht schlecht." „Hast du schon vergessen, dass wir hier einen Job zu erledigen haben?" Jetzt senkte Celine verlegen den Kopf. „Entschuldige bitte. Ich habe es tatsächlich für einen kurzen Moment vergessen. Aber ab jetzt werde ich mich zusammen reißen." „Ist schon gut. Ich muss mal schnell auf die Toilette. Bleib bitte diesmal hier." „Mach ich. Geht es dir nicht gut? Du bist so blass." Celine sah ihre Freundin besorgt an. „Nein nein, alles in Ordnung. Bin wohl nur ein wenig müde." Schnell machte Liz sich auf die Suche nach den Toiletten. Nichts war in Ordnung. Liz fühlte sich nicht nur müde. Ihr war heiß und schwindlig. Außerdem fühlte sie sich hundeelend. Sie wusste nicht, was plötzlich mit ihr los war. Sie hatte doch gar keinen Alkohol getrunken, und trotzdem sah sie schon alles doppelt.

Endlich hatte sie die Toilette gefunden. Keine Sekunde zu früh, denn ihr wurde plötzlich so übel, dass sie sich übergeben musste. Was war nur los? Brütete sie vielleicht etwas aus? War sie die viele Arbeit nicht mehr gewöhnt? Diese und ähnliche Gedanken gingen Liz durch den Kopf, als sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser wusch. Endlich konnte sie wieder einigermaßen klar denken. Trotzdem fühlte sie sich immer noch elend, und genau so sah sie jetzt auch aus. Sie war weiß wie eine Wand, und ihr Make up war im ganzen Gesicht verlaufen. „Auch das noch, " fluchte sie frustriert, und machte sich daran, das Make up aus dem Gesicht zu waschen. Als sie endlich fertig war, sah sie sich wieder im Spiegel an. Jetzt war sie nur noch blass. Schminken konnte sie sich nicht mehr, denn das Make up lag zu Hause in ihrem Badezimmer. Was sollte es. Es war schon ziemlich spät, es hatte sich nichts ereignet, und sie fühlte sich schlecht. Vielleicht sollte sie einfach mit Celine nach Hause fahren.

Müde verließ sie die Toilette, und kehrte an den Tisch zurück. „Hey Liz, was ist passiert? Du siehst ja wie der Tod aus." Liz ließ sich neben Celine auf die Bank fallen, und seufzte. „Keine Ahnung. Mir geht es nicht besonders gut. Es hat sich auch noch nichts Besonderes ereignet. Vielleicht sollten wir nach Hause fahren." Celine stand plötzlich auf. „Nein, wir sollten sofort auf das Polizeirevier fahren, und die Glasscherben untersuchen lassen. Dir geht es jetzt plötzlich so schlecht. Vielleicht war etwas in deiner Cola. Vielleicht hat man dir etwas in das Getränk gemischt." Jetzt sah Liz alarmiert auf. „Stimmt, du könntest Recht haben. Lass uns sofort fahren." Auch Liz stand jetzt schwerfällig auf. Die beiden steuerten auf den Ausgang zu. „Gib mir die Autoschlüssel", sagte Celine zu ihrer Freundin.

„Warum?", fragte diese leise. „Weil du in deinem Zustand nicht mehr fahren kannst. Vielleicht sollte ich dich gleich ins Krankenhaus bringen. Du gefällst mir überhaupt nicht." „Nein, ich brauche kein Krankenhaus. Hier hast du den Schlüssel. Wir fahren auf dem schnellsten Weg zum Revier." Celine nickte seufzend, und die beiden Frauen stiegen in das Auto ein.

 

 

 

Als Liz und Celine ins Revier kamen, kam ihnen gerade Chief Harris entgegen. Er sah Liz, die von Celine gestützt wurde besorgt an. „Was ist los? Ist etwas passiert? De Morgan, sie sehen schrecklich aus." Celine kramte das Taschentuch mit den Glasscherben aus ihrer Tasche, und gab sie Chief Harris. „Würden sie bitte dafür sorgen, dass das sofort ins Labor kommt. Ich muss mich jetzt um Liz kümmern." „Natürlich", sagte der Chief, drückte die Scherben dem nächsten Polizisten in die Hand, und beauftragte ihn ins Labor zu gehen. Dann kam er wieder zu den Freundinnen. „Was ist passiert Officer Clanton? Würden sie mich jetzt bitte aufklären?" Celine sah ihn besorgt an. „Das wissen wir selbst nicht. Ihr ging es plötzlich nicht mehr gut. Sie hat einen Schluck ihrer Cola getrunken, die ich dummerweise aus den Augen gelassen habe. Sie hat die Gläser dann zerbrochen und Scherben zum Untersuchen eingepackt. Sie hat sich geschnitten. Jetzt haben wir den Verdacht, dass vielleicht etwas in ihre Cola gemischt wurde. Deswegen haben wir es ja auch so eilig mit der Untersuchung." Chief Harris wurde blass. „Wie konnte das passieren? Wie konnten sie beide so leichtfertig sein. Wenn sie mit diesem Fall überfordert sind, dann sagen sie es ruhig. Ich werde jemand anderen darauf ansetzen." Chief Harris hatte laut getobt, und Celine wurde immer kleiner auf ihrem Stuhl. Liz dagegen hob den Kopf. „Nein Harris, wir sind nicht überfordert. Es heißt ja auch noch lange nicht, dass etwas in meiner Cola war. Warten wir das Ergebnis ab, dann können wir weiter handeln." „Sie, de Morgan, werden heute gar nicht mehr handeln. Sie sehen aus wie der Tod. Sie lassen sich jetzt von Officer Clanton nach Hause fahren. Sie werden beide ins Bett gehen uns schlafen. Und morgen möchte ich einen kompletten Bericht auf meinem Schreibtisch liegen sehen. Wehe ihnen beiden, wenn sie mir nicht alles erklären können. Ich melde mich so bald ich die Ergebnisse aus dem Labor habe." Liz wollte widersprechen, aber als sie sah, wie wütend Harris war, gab sie sich geschlagen, und zog Celine aus dem Büro. „Willst du jetzt wirklich nach Hause fahren, und die Hände in den Schoss legen?" Celine konnte es nicht glauben. „Celine, hast du nicht gesehen, wie wütend Harris war? Wenn du ihn jetzt noch mehr reizt, dann bist du deinen Job gleich wieder los. Du musst bei ihm wissen, wann du am besten deinen Mund hältst. Und jetzt ist wirklich kein guter Zeitpunkt, mit ihm zu diskutieren. Lass uns Heim fahren. Wir haben beide Schlaf nötig. Wir sollten gestärkt sein, wenn Morgen das eigentliche Donnerwetter auf uns zukommt." „Vielleicht hat Harris sich ja bis Morgen wieder beruhigt", meinte Celine, aber Liz schüttelte den Kopf. „Nein, Harris wird sich erst beruhigen, wenn er alles gesagt hat, was er loswerden will. Lass es einfach über dich ergehen, sag ihm, dass es nicht wieder vorkommt, und dann passt wieder alles." „Wenn du meinst", sagte Celine skeptisch. Dann stiegen die beiden wieder ins Auto ein, und Celine fuhr zu Liz nach Hause. „Wenn du willst, kannst du heute bei mir schlafen", bot Liz ihrer Freundin an. Diese nickte, denn sie hatte keine Lust, alleine noch bis zu sich nach Hause zu fahren. Auch sie war jetzt müde, und wollte nur noch schlafen.

 

 

 

Als Celine am Morgen die Augen öffnete, konnte sie sehen, dass Liz schon wach war. Sie saß am Computer und tippte bereits fleißig an ihrem Bericht.

„Hey, du bist aber schon früh wach. Geht es dir denn schon wieder besser?" Liz schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Ich habe zwar ein paar Stunden geschlafen wie ein Stein, aber ich fühle mich überhaupt nicht ausgeruht. Außerdem ist mir immer noch übel und schwindlig. Aber es wird schon gehen. Ich bin schon so neugierig, was der Laborbericht ergibt. Ich glaube allerdings nicht, dass etwas in meinem Getränk war. Sollten es wirklich KO-Tropfen gewesen sein, wäre ich vermutlich umgekippt." „Du hast ja nicht viel getrunken. Vielleicht war es nicht genug um dich aus den Schuhen zu werfen. Aber es war auf alle Fälle genug, dass es dir wirklich schlecht ging. Du solltest es nicht auf die leichte Schulter nehmen." Liz winkte ab, speicherte ihren Bericht auf einer Diskette, und druckte ihn aus. Dann zog sie sich endlich an, und die beiden Frauen fuhren auf das Polizeirevier.

„Haben wir schon den Laborbericht Harris?", fragte Liz sofort, als sie zur Tür herein kam. Sie hoffte, dass sie ihm durch diesen Überfall gleich einmal den Wind aus den Segeln nahm. Aber sie hatte sich getäuscht. Harris sah sie ernst an. „Ja, de Morgan. Der Bericht ist da. Kommen sie in mein Büro, beide." Liz und Celine sahen sich alarmiert an, und folgten ihm langsam. Jetzt kam das Donnerwetter. „Was steht denn im Bericht?", fragte Celine vorsichtig. „Was in dem Bericht steht wollen sie wissen? In dem Bericht steht, dass sie, de Morgan, fast ein Opfer des Mädchenhändlers geworden wären. An den Scherben befanden sich Rückstände der gleichen KO-Tropfen, die auch in Carolas Glas zu finden waren. Sie hatten wirklich Glück, dass sie das Glas nicht ausgetrunken haben. Das Mittel war so hoch dosiert, damit hätten sie bestimmt ein paar Tage geschlafen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie so leichtsinnig waren. Wie konnte ihnen so etwas passieren? Officer Clanton ist noch neu auf dem Gebiet, auch wenn das keine Entschuldigung ist. Aber sie de Morgan, sie waren eine der Besten. Wie konnte das passieren?" Liz sagte nichts, und Celine tat es ihr gleich. Harris sah die beiden an, und stand seufzend auf. „Wissen sie, für alles was sie so treiben, muss ich als der Chief den Kopf hinhalten. Soll ich sie von diesem Fall abziehen?" Liz sprang auf. „Nein, natürlich nicht. Es tut uns Leid. Wir werden in Zukunft vorsichtiger sein. Sie können sich auf mich verlassen." Harris nickte. „Meinetwegen bekommen sie noch eine Chance. Lassen sie mir ihren Bericht hier, und gehen sie wieder an die Arbeit." Liz legte den Bericht samt Diskette auf den Schreibtisch, und die beiden Frauen verließen das Büro.

Draußen machte Liz ihrem Ärger Luft. „Ist das denn zu glauben? Wir waren mit den Typen in einer Disco. Die haben sich an meinem, oder auch an deinem Glas zu schaffen gemacht. Und wir haben sie einfach entkommen lassen. Kannst du das glauben?" Celine sah sie nachdenklich an. „Können wir denn noch irgendwie feststellen, in welchem Glas die KO-Tropfen waren? Wie kommst du überhaupt darauf, dass in meinem Glas etwas gewesen sein könnte? Du hast doch gar nicht daraus getrunken." „Nein, habe ich nicht. Aber ich habe mir in die Hand geschnitten. Das kann auch mit einer Scherbe von deinem Glas passiert sein. Gehen wir noch einmal ins Labor. Dort kann man uns bestimmt weiter helfen. Ich finde es schon interessant zu wissen, wen von und beiden die sich ausgesucht haben." „Warum willst du das wissen?", fragte Celine gleich alarmiert. Liz sah sie an, und Celine verstand. Eine von beiden konnte dann den Lockvogel spielen. „Ist das nicht etwas zu riskant?", fragte Celine vorsichtig, und Liz seufzte. „Du musste es ja nicht tun, wenn du nicht willst." Celine sagte nichts mehr, und die beiden betraten das Labor. „Hallo Liz, was führt dich denn hier her?" Ein junger Mann in einem Kittel kam den beiden Frauen entgegen. „Hallo Jim, hast du die Scherben untersucht, die wir letzte Nacht zum Untersuchen gebracht haben?" „Ja Liz, aber ich habe das Ergebnis schon zu Chief Harris bringen lassen." „Ich weiß, wir haben schon mit ihm geredet. Ich hätte bloß noch ein paar Fragen gehabt." „Na dann, schieß los. Was willst du noch wissen?" „Es waren zwei verschiedene Gläser. Eines mit Cola, und eines mit Apfelsaft. Wurden an beiden Scherben Rückstände dieser KO-Tropfen gefunden?" Jim schüttelte den Kopf. „Nein Liz, nur an der Scherbe des Colaglases. Darin war allerdings eine sehr hohe Konzentration von diesem Mittel. Mehr als in dem Fall davor." Liz nickte nachdenklich. „Okay, vielen Dank. Du hast uns sehr geholfen Jim." Liz drehte sich um, und verließ mit Celine das Labor.

„Also hatte er es anscheinend auf dich abgesehen", sprach Celine im Flur ihre Gedanken aus. „Das gefällt mir ganz uns gar nicht Liz. Ich finde das zu gefährlich. Willst du denn wirklich den Lockvogel spielen?" Liz sah ihre Freundin an. „Natürlich werde ich es tun. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir gestern eine ziemlich gute Chance vertan haben. Wer weiß, wann wir die wieder bekommen." Celine nickte. „Du hast Recht Liz. Wir müssen schon sehr viel Glück haben, dass wir wieder einmal in der gleichen Disco sind, wie die." „Vielleicht sollten wir es gleich heute Abend wieder in der Disco von gestern versuchen. Vielleicht haben wir Glück." „Ja vielleicht", stimmt Celine zu, aber sie klang nicht sehr überzeugt. „Wenn du den Lockvogel spielst, warum brauche ich dann diesen Peilsender?", fragte Celine genervt, als Liz ihr das kleine Gerät anbrachte. „Das ist nur zu deiner eigenen Sicherheit. Also, gehen wir noch einmal den Plan durch. Wir bestellen uns etwas zu Trinken, aber wir trinken nichts. Das ist zu gefährlich. Wir lassen die Gläser nicht aus den Augen. Wenn wir jemanden daran sehen, dann schlagen wir zu. Hier habe ich noch etwas für dich. Steck dir das ins Ohr. Damit können wir unbemerkt in Verbindung bleiben." Celine nickte, und brachte das kleine Gerät in ihrem Ohr an. Am Kragen von Celines  Bluse hatte Liz ein kleines Mikrofon angebracht. Da Liz selbst nur ein knappes Top trug, war ihr Mikrofon an ihrem Armband festgemacht. „Kannst du mich hören Celine?", fragte Liz in ihr Mikrofon, und Celine nickte grinsend. „Laut und deutlich." Auch Liz konnte ihre Freundin gut verstehen. Beide verstauten ihre Waffen, und Liz brachte noch ihren Peilsender an. Dann konnte es losgehen.

 

 

 

„Bereit?" Celine nickte, und die Freundinnen gingen in die Disco. „Mann, hier ist ja heute noch mehr los, als gestern", rief Celine ihrer Freundin zu, und die beiden kämpften sich zur Bar durch. Beide bestellten sich sofort etwas zu trinken, und begannen zu plaudern. Sie ließen ihre Gläser, und auch die anderen Gläser an der Bar nicht aus den Augen. Das erwies sich als gar nicht so einfach. Pausenlos drängten sich Leute an ihnen vorbei. „Vielleicht sollten wir uns immer wieder ein wenig von der Bar entfernen. Wir wollen ihm, oder ihnen, doch die Chance geben etwas zu unternehmen." Gesagt, getan. Liz und Celine gingen auf die Tanzfläche. Eine von beiden blieb aber immer nahe genug an der Bar, um die Gläser im Auge zu behalten. Celine löste Liz gerade ab, als neben den beiden eine junge Frau zusammenbrach. „Kümmere du dich um die Gläser, ich bringe das Mädchen an die frische Luft", schrie Liz ihrer Freundin ins Ohr, dann zerrte sie auch schon das Mädchen von der Tanzfläche. Auch Celine verließ jetzt die Tanzfläche, und postierte sich daneben. Die Gläser ließ sie nicht aus den Augen. Das junge Mädchen hatte das Bewusstsein inzwischen ganz verloren, und ein Türsteher eilte Liz zur Hilfe. „Was ist denn passiert?" Liz zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Sie ist plötzlich neben mir zusammen gebrochen. Holen sie einen Krankenwagen. Sie ist bewusstlos." Liz wollte noch erwähnen, dass auch die Polizei gerufen werden musste, als sie Celines Stimme in ihrem Ohr hörte. „Schnell Liz, komm wieder zurück. Da ist jemand an deinem Glas. Er steht mit dem Rücken zu mir, aber er macht mir schon den Eindruck, als würde er etwas hinein schütten." „Schnapp ihn dir", rief Liz in ihr Armband, während sie bereits auf dem Weg zu ihrer Freundin war. Endlich hatte sie Celine gefunden. Die sah sich hilflos um. „Wo ist er?", fragte Liz aufgeregt, aber Celine zuckte nur mit den Schultern. „So schnell wie er plötzlich da war, war er auch wieder verschwunden. Ich habe keine Ahnung wohin er gegangen ist." Liz seufzte. „Na ja, immerhin hast du ihn gesehen. Du erkennst ihn bestimmt wieder. Außerdem können wir ein Phantombild anfertigen lassen." Celine senkte verlegen den Kopf. „Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich keine Ahnung, wie er ausgesehen hat. Ich habe ihn nur kurz von hinten gesehen. Alles was ich sagen kann ist, dass er groß ist, schwarze Haare hat, und sehr kräftig ist. Mehr kann ich nicht sagen. Tut mir Leid." Liz seufzte enttäuscht auf. „Na gut, dann müssen wir eben noch eine Weile hier bleiben. Ich werde jetzt so tun, als ob ich meine Cola trinke, dann werde ich auf die Toilette verschwinden. Irgendwann muss er doch wieder kommen, um mich zu holen. Dann werden wir zuschlagen." Celine nickte. Sie war erleichtert, dass Liz immer noch alles im Griff hatte. Die beiden gingen zurück an die Bar, und unterhielten sich weiter. Liz tat so, als würde sie ihre Cola trinken. Aber in Wirklichkeit schüttete sie das Getränk nur auf den Boden. Celine wagte es nicht mehr, auch nur einen Schluck von ihrer Cola zu trinken. Plötzlich wankte Liz. „Ich gehe mal schnell auf die Toilette", sagte sie zu Celine, und zwinkerte ihr noch zu. Celine nickte verschwörerisch, und sah ihr hinterher. Langsam ging Liz in Richtung Toilette. Auch hier war ein unheimliches Gedränge. Sie hatte die Tür schon fast erreicht, als sie im Rücken etwas spürte. Erst wusste Liz nicht, was es war, dann kam der Schmerz. Jemand hatte ihr mit einem spitzen Gegenstand in den Oberarm gestochen. Dann wurde alles Schwarz um sie. Eine gnädige Ohnmacht umfing sie, während sie noch registrierte, dass sie jemandem in die Arme sank, und hoch gehoben wurde.

 

 

 

Celine wartete jetzt schon eine viertel Stunde auf ihre Freundin, aber Liz ließ auf sich warten. Langsam machte sie sich Sorgen um ihre Freundin, und so machte sie sich auf die Suche nach ihr. Celine sprach ein paar Mal in das Mikrofon, aber Liz reagierte nicht. Endlich hatte auch Celine die Toilette erreicht. Aber auch hier konnte sie Liz nicht finden. Langsam bekam sie Angst. Sie lief zum Ausgang, und tippte dem Türsteher auf die Schulter. „Hallo sie, ich suche meine Freundin. Der ging es nicht gut, und jetzt ist sie weg." „Gerade wurde eine junge Frau von einem Krankenwagen abgeholt." Celine schüttelte den Kopf. „Nein, die meine ich nicht. Ich meine die Frau, die ihnen das ohnmächtige Mädchen gebracht hat. Die ist weg." Der Türsteher schüttelte bedauernd den Kopf. „Tut mir Leid, die habe ich nicht gesehen. Allerdings war hier jetzt auch so ein Tumult, dass ich sie vermutlich nicht einmal bemerkt hätte, wenn sie direkt vor mir gestanden wäre. Sorry, vielleicht solltest du sie einfach vom DJ ausrufen lassen. Wenn sie darauf nicht reagiert ist sie vielleicht schon nach Hause gefahren." „Das würde sie nie tun", brauste Celine auf, aber der Türsteher zuckte nur mit den Schultern. Wütend und besorgt ging Celine wieder hinein in die Disco. Dort ließ sie ihre Freundin dann ausrufen. Aber auch darauf reagierte Liz nicht. Celine war den Tränen nahe. Sie war sich ziemlich sicher, dass Liz etwas passiert war. Endlich fiel ihr der Peilsender wieder ein. Schnell verließ sie die Disco, und rannte zu ihrem Wagen. Dann brauste sie mit Blaulicht zum Revier.

„Officer Clanton, sie sind ja ganz außer Atem. Ist denn schon wieder etwas passiert?" Celine war Chief Harris direkt in die Arme gelaufen. „Liz ist verschwunden", stammelte sie auch gleich los, und musste schon hart gegen die Tränen ankämpfen. „Wieso verschwunden? Was haben sie denn schon wieder gemacht? De Morgan kann es einfach nicht lassen." Celine erzählte dem Chief alles, und erwähnte am Schluss den Peilsender. „Zumindest eine gute Nachricht. Damit dürften wir de Morgan schnell finden." Chief Harris wandte sich an eine ältere Frau, die an ihrem Schreibtisch saß, und in den Computer tippte. „Officer Miller, holen sie das Suchprogramm auf den Bildschirm. Wir müssen de Morgan ausfindig machen." Officer Miller holte den Laptop heraus, und begann mit der Suche. „Hier habe ich ein Signal", rief sie auch schon kurze Zeit später. „Kommen sie, wir fahren sofort", sagte Chief Harris, und verließ mit den beiden Frauen das Revier. Im Eiltempo brausten sie dem Signal hinterher, dass aber leider immer schwächer wurde. „Sie sind ziemlich schnell unterwegs", sagte Celine, und hatte Angst, dass sie das Signal verlieren würden. „Es ist zum Stillstand gekommen Chief Harris, " sagte Officer Miller plötzlich. „Was soll das heißen, es ist zum Stillstand gekommen?" „Na dass sie sich eben nicht mehr bewegen. Das Signal ist jetzt am Hafen, und bewegt sich nicht mehr." Celine schluckte. Wenn Liz verschifft wurde, dann würde man sie vermutlich nicht mehr wieder finden.

 

 

„Hier ist der Hafen", rief Celine, und Officer Miller sagte: „Ja, wir sind dem Signal schon sehr nahe. Wir dürften sie bald gefunden haben." Celine war sehr erleichtert, und endlich parkte Chief Harris den Wagen. Sie gingen den Hafen entlang, und kamen an eine alte Lagerhalle. „Hier ist das Signal. De Morgan muss hier irgendwo sein." „Hier ist aber niemand", sagte der Chief skeptisch, und sah sich um. „Oh nein, " rief Celine laut, und bückte sich. Erschrocken starrte Chief Harris auf das kleine Ding, das Celine in den Händen hielt. Es war der Peilsender.

 

 

 

Müde öffnete Liz die Augen. Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen, und einen ganz trockenen Mund. Sie stellte fest, dass sie sich kaum bewegen konnte. Außerdem war sie an den Händen gefesselt. Die Seile schnitten empfindlich in ihre Handgelenke, und sie verzog das Gesicht. Sie versuchte sich aufzusetzen, schaffte es aber nicht. Es roch nach Benzin und Öl. Vermutlich befand sie sich in einem Kofferraum. Wenn dem so war, dann fuhr das Auto allerdings nicht. Erschöpft schloss sie die Augen. Im Moment konnte sie nichts tun, außer abzuwarten. Plötzlich öffnete sich der Kofferraumdeckel, und das grelle Licht einer Taschenlampe blendete Liz. „Sieh mal einer an. Sie ist schon wach." Liz konnte niemanden erkennen, weil sie vom Licht geblendet wurde. „Was wollen sie von mir?", fragte Liz leise. „Das wirst du schon noch früh genug erfahren. Bring sie in die Halle."

Jemand packte sie, zerrte sie aus dem Kofferraum, und trug sie in ein altes Gebäude. Liz wusste sofort, dass sie sich am Hafen befand. Hier kannte sie sich aus. Deswegen wusste sie auch, dass schreien gar nichts brachte. Hier würde sie niemand hören können. Sie wollte sich ihre Kraft lieber für eine Flucht aufsparen. Ziemlich unsanft wurde sie auf dem Boden abgesetzt. „So mein Täubchen, dann zeig doch mal was du zu bieten hast, " konnte Liz wieder eine Stimme vernehmen, dann machte sich auch schon jemand an ihrem Top zu schaffen. Liz konnte sich nicht einmal richtig wehren, weil sie gefesselt, und immer noch benommen war. Aber kampflos würde sie nicht aufgeben.




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