Der Alltag
Der Alltag hält einiges für dich geheim verborgen,
manches zur Freude, oft bereitet's dir auch Sorgen.
Immer Erfolg willst du haben in deinem Leben,
hast gelernt, meist unermüdlich, mit vielem Streben.
In der Schule wollt‘st sein der Beste deiner Klasse,
besitzen früh, ein Hund von ganz besonderer Rasse.
Viele Freunde du hast meist um dich geschart,
Pflicht, Hobby, Vergnügen dabei geschickt gepaart.
Im Beruf mußt du dich fast täglich neu behaupten,
weil andere an der Position dir manchmal schraubten.
Reif in der Entwicklung deines Körpers angelangt,
wo manchmal auch schon um die Zukunft hast gebangt.
Des Nachbars Tochter plötzlich seltsam rührt dein Herz,
tief im Innern beginnt der ernsten Liebe erster Schmerz.
Die Mutter des Mädchens weicht nicht von deren Seite,
auch ihr Vater wünscht, das man den Kontakt vermeide.
Zu jung für die Liebe sei sein „Kind“ noch sehr, sehr lange,
mindestens, bis er nicht mehr um deren Zukunft bange.
Es ist schon seltsam in des Alltags argen Wirren,
zu finden den richtigen Weg, ohne sich zu verirren.
Mal ist zu hören, es sei das Wichtigste auf der Welt,
nicht viel zu wissen, sondern zu besitzen sehr viel Geld.
Andere behaupten allen Ernstes genau das Gegenteil,
das ist fast wie Holzspalten mit umgekehrtem Beil.
Im Land es gibt gar oft eine völlig krasse Wende,
umdenken, verstehen – und dies alles sehr behende –
fordert der Alltag meist in unbarmherziger Gier,
ob du willst, oder kannst es nicht mehr leisten schier.
Die Technik mit großen Schritten zeitlich sausst,
als ob du gestern hast in der Steinzeit noch gehaust.
So macht‘s der Alltag, dass er dich hetzt und plagt,
bis auch der letzte über diesen leidigen Zustand klagt.
Bedenke stets wer diesen Alltag wohl gestaltet,
jeder Mensch ist es, der irgendwo etwas verwaltet.
Der Mensch macht immer selbst jene Gesetze,
nach denen er hernach sich durch den Alltag hetze.
Was hilft der Frust, was hilft die laute Klage,
wenn der wo klagt, macht sich selber diese Plage?
Autor: Werner May