Nur ein Albtraum?
Ich erwachte mit einem fürchterlichen Brummschädel, mein Körper war schweißnaß, obwohl ich nur mit einem knappen Stringtanga bekleidet bäuchlings auf meinem Bett lag.
Ich wälzte mich auf meinen Rücken, blinzelte und kniff gleich wieder die Augen zu, die Sonne schien durch die Dachluke direkt in mein Gesicht. Jeans, T-Shirt und Schuhe lagen achtlos verstreut auf dem Fußboden.
Gestern die Abschiedsfeier in der Altstadt hatte bis spät in die Nacht gedauert, und wir hatten Unmengen von Bier vertilgt. Ich weiß kaum noch, wie ich nach Hause gekommen war. Neben mir auf dem Nachtschrank stand eine angebrochene Dose mit Bier. Ich hielt sie an den Mund und spuckte die lauwarme Brühe beinahe wieder aus, das Bier war schal und abgestanden. Ich schaute auf die Uhr und erschrak, es war bereits nach zehn, heute war Samstag, die Geschäfte schlossen um zwölf und ich mußte noch einige Bücher einkaufen.
Mürrisch rollte ich mich aus meinem Bett, streifte den Slip ab, was mich beinahe von den Beinen riß, da ich mich verhedderte, schleuderte ihn in die Ecke und schlurfte zur Dusche. Frau Vacek war heute nicht da, und so konnte ich ungestört splitternackt durch die Wohnung streifen. Im Flur kam ich am großen Wandspiegel vorbei und betrachtete mich angewidert. Das sollte ich sein, abgesehen vom Stoppelbart und meinen verstrubbelten Haaren, gefiel mir das was ich sah überhaupt nicht. Krumm mit hängenden Schultern, wie ein alter Mann stand ich da, mein Bauch wölbte sich schon leicht vor, die Taille war mit einer häßlichen Rolle verziert, der Speck auf den Hüften wurde langsam ziemlich üppig, mein Hintern hing schwer und schlaff herab. Ich hatte ganz schön Fett angesetzt. Ich mußte unbedingt mit dem Biertrinken aufhören und ein paar Kilo abspecken. Was hatte Andrea, meine Nachbarin in den Vorlesungen neulich gesagt,
„ Hör mit dem Biertrinken auf und mach Sport, und bewege endlich deinen fetten Arsch." Dabei hatte sie mir anzüglich in meine pralle, fleischige Pobacke gegrabscht.
Mein Bild gefiel mir überhaupt nicht, ganz und gar nicht. Ich nahm mir fest vor, mein Rad zu aktivieren um mich etwas zu trimmen.
Nachdem ich ausgiebig heiß und kalt geduscht hatte, schlurfte ich in mein Zimmer zurück, kramte aus dem Wäschefach einen ziemlich knappen Slip heraus, eher schon einen Tanga und zog mich an. Etwas mühsam zwängte ich mich in eine weiße Jeans, die schon deutlich spannte, streifte ein dunkelblaues T-Shirt über und schlüpfte in meine Sandalen. Dann rannte ich die Treppen herunter und lief auf die Straße.
Ich schlenderte ziellos durch die Altstadt auf der Suche nach einem Antiquariat. Irgendwann, es war bereits kurz vor zwölf gelangte ich in ein Viertel, daß mir gänzlich unbekannt schien. Uralte, windschiefe Häuser neigten sich zur Straße. Mit ihren staubigen Fenstern, teilweise mit Butzenscheiben, den klappernden Läden und dem bröckelnden Putz zwischen den alterskrummen Fachwerk sahen sie richtig gespenstisch aus. Hier schien sich seit Jahrhunderten nichts verändert zu haben. Plötzlich stand ich vor einem Schaufenster, daß vor lauter Staub beinahe blind war. Ich preßte meine Nase an die Scheibe, und was soll ich sagen, da lag der Anatomieatlas, denn ich seit Wochen suchte. Ich schritt die fünf Stufen zur Ladentür empor und stutzte, an der Tür klebte ein Zettel.
"Für unser Wochenendseminar in Anatomie suchen wir noch einen männlichen Studenten. Näheres im Laden."
Das war interessant für mich, das hatte ich schon längere Zeit in Erwägung gezogen. Hoffentlich war der Platz noch frei und die Teilnahme nicht zu teuer.
Die Tür knarrte beim öffnen und eine Glocke schepperte los. Ich betrat den Laden. Meine Augen mußten sich erst langsam an das Halbdunkel gewöhnen.
Ich betrachtete die Auslagen im staubigen Schaufenster und beugte mich über den Anatomieatlas. Plötzlich stand wie aus dem Boden gewachsen eine Frau hinter mir. Sie räusperte sich und mu-sterte mich mit schiefem Grinsen von Kopf bis Fuß und fragte dann, was sie für mich tun könnte.
Ich erschrak und schaute sie mit großen Augen an, sie war etwa fünfundfünfzig, mittelgroß und trug ein giftgrünes Strickkleid, ihr Gesicht war spitz und verkniffen, die Augen quollen leicht hervor und stierten mich an, die Haare grau und strähnig. Ihr schmaler Oberkörper stand in seltsamen Kontrast zu ihren breiten ausladenden Hüften. Sie musterte mich immer noch unverschämt gründlich, dann verstärkte sich ihr schiefes Grinsen, und sie fragte noch einmal, was sie für mich tun könnte. Ich gab ihr meinen Wunschzettel, sie überflog ihn kurz und meinte dann, das haben wir alles da und auch recht günstig. Sie würde es mir zusammensuchen.
Sie wollte schon in den Regalgängen verschwinden, als ich sie noch nach dem Zettel im Fenster fragte. Sie blieb abrupt stehen, kicherte nervös und musterte mich wieder mit schief gehaltenem Kopf lange von oben bis unten. Sie verschlang mich dabei förmlich mit ihren Blicken, dann verzog sie ihre Mundwinkel wieder zu einem Lächeln und flötete, aber selbstverständlich ist der Platz noch frei, doch das muß die Chefin entscheiden. Sie ist oben im Obergeschoß, im Büro. Sie beschrieb mir den Weg durch die langen dunklen Regalgänge, die steile enge Treppe zum Obergeschoß und die schwere Holztür zum Büro. Während ich den Gang nach hinten ging, hatte ich das Gefühl, von ihr förmlich mit Blicken aufgespießt zu werden. Ich schaute zurück und wirklich, sie starrte mir wie gebannt hinterher. Ich fühlte mich etwas unbehaglich in meiner zu engen Jeans.
Ich klopfte an die alte, schwere, reichverzierte Tür, aber niemand antwortete. Nach dem auch beim zweiten Klopfen keine Antwort kam, öffnete ich die Tür und ging ins Büro.
Das Büro war ein langer, etwas düsterer relativ schmaler Raum mit raumhohen dunklen Eichenholzregalen auf der einen Seite. Die Regale quollen förm-lich über vor alten Folianten und ein Buch sah älter und ehrwürdiger aus als das andere. Ich betrachtete die Aufschriften, es waren Exemplare dabei, die ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel hatten, aber auch modernere, darunter sehr viel Anatomie- und Medizinbücher, die auch mir bekannt waren. Die andere Wand war bis auf eine schmale Tür mit Plakaten, Anatomietafeln, Zetteln und alten Stichen behängt. Eine Tafel fiel mir besonders auf, auf den ersten Blick eine anatomische Ansicht eines Männerrückens mit Darstellung der einzelnen Körperregionen. Während aber bei normalen Tafeln die Modelle immer idealisiert und die Motive gemalt waren, sah dieses Bild sehr naturalistisch aus, wie ein vergrößertes Foto, ein jüngerer Mann, etwa in meinem Alter, wie ich nicht gerade besonders schlank, eher schon mit etwas Speck auf den Hüften, auch die Taille war mit einem Ring verziert, seltsam, seltsam.
Ich schaute mich weiter um. An der Stirnwand stand ein imposanter großer, reichverzierter Eichenholzschreibtisch, sehr dunkles Holz und vollgepackt mit Büchern, Ordnern, Schriftstücken, und und und.... Da sah es bei mir ja richtig aufgeräumt aus. Mein Blick fiel auf eine kleine DIN A4 große Ausgabe der Wandtafel. Ich nahm die DIN A4 Seite. Irgendeiner hatte die Abbildung mit rotem Filzstift verziert. Ich betrachtete sie näher und schluckte, da hatte jemand einen sehr makaberen Humor gehabt. Auf der Tafel waren anstelle der lateinischen Regionsbezeichnungen, bei den Körperteilen einige mit Filzstift geschriebene Worte in leuchtendem Rot, wie
"Nacken- und Kotelettstück am Rücken, Lendenfilet im Taillenbereich und ganz groß, Schinken quer über beide Gesäßbacken"
und die entsprechenden Körperteile waren mit Filzstift umkreist. Darunter standen noch zwei Bemerkungen. Die eine bestand nur aus einem Datum „ dem 5. August des letzten Jahres" die andere war unleserlich. Ich schüttelte mich unwillkürlich, zuckte die Schultern und wandte mich wieder dem Regal zu.
Plötzlich hörte ich hinter mir eine rauchige Frauenstimme: „Sie interessieren sich also für das Wochenendseminar?" , dabei musterte sie mich gründlich, etwas spöttisch wie mir schien, ausgiebig von allen Seiten. Sie ging um mich herum betrachtete mich ausgiebig von hinten und vorn, von oben bis unten. Mir schien, daß sie mich am liebsten noch abgetastet hätte. Kaum hatte ich den Gedanken, ließ sie ein helles Lachen ertönen, faßte mich am Arm und sagte,
"Sie müssen entschuldigen, daß ich so neugierig bin. Ich will mir nur ein genaues Bild von ihrer Anatomie machen."
„Könnten sie sich bitte mal ausziehen, nur ihr T-Shirt und natürlich ihre Jeans, damit ich ihren Körper in Natura begutachten und mich endgültig entscheiden kann?"
Ich wußte nicht wie mir geschah und muß wohl auch etwas seltsam geschaut haben. Sie lächelte mir nur auffordernd zu,
„Keine Angst ich beiße nicht".
Zögernd streifte ich das T-Shirt über meinen Kopf und legte es auf einen Stuhl. Sie grinste merkwürdig, wie lauernd und sagte
"Nur, keine Angst, jetzt auch die Jeans, bitte." Plötzlich kam die Verkäuferin von unten herein. Sie musterte mich mit einem spöttischen Gesichtsausdruck.
Ich nestelte an den Knöpfen, und wand mich unbehaglich aus meiner engen Bermudas. Dabei streifte ich unabsichtlich meinen String mit ab.Endlich stand ich nackt vor ihren mich aufmerksam musternden Augen. Sie sagte nichts, lächelte nur, betrachtete mich nur wieder sorgfältig von vorn und hinten, ging um mich herum. Dann spürte ich ihre Hände, die warm über meinen Körper glitten, meine Muskeln gründlich untersuchte, hier und da vorsichtig in mein Fleisch zwickten, besonders am Bauch, etwas länger, reichlich lange für mein Gefühl, sich mit meinen Hüften beschäftigten. Zum Schluß grabschte sie energisch in meine pralle, fleischige Pobacke.
„Ich glaube, ihr Körper ist ideal für unsere Zwecke, kräftig und wohlgenährt, dazu eine Portion Speck auf den Rippen. Sie werden den anderen gefallen. Sie können sich wieder anziehen."
Ich streifte mein T-Shirt über und zwängte mich in meine Bermudas. Sie grinste dabei anzüglich und meinte leichthin,
"Dein Po ist auch ganz gut gepolstert, er wird die Jeans bald sprengen. Warten sie",
sie kramte auf dem Tisch, drehte nebenbei das makabre Bild geschickt herum und reichte mir die Einladung mit der Adresse.
"Kommen sie am Freitag abend zum Abendessen, pünktlich um sechs. Ganz leger, Jeans und T-Shirt, mehr nicht, ach ja, möglichst auch Badehose oder so, wir machen einige Übungen. Bedingung ist, daß sie alles mitmachen, besonders auch nackt modellstehen, das wäre Pflicht, wenn nicht brauchen sie gar nicht zu kommen. Das Seminar ist kostenlos, es gibt gute Verpflegung, Bücher und Unterlagen werden gestellt."
Dann beschrieb sie mir noch den Weg.
Ich wollte mich verabschieden, da bat sie mich ihr noch ein Buch aus dem Regal zu reichen, aus der oberen Reihe. Ich schob die Leiter zurecht und kletterte ein paar Stufen hinauf.
"Warten Sie"
sagte sie,
"ich werde sie stützen."
und schon griff sie mit beiden Händen fest um meine Hüften. Ihre Daumen drückten sich tief in mein Fleisch. Sie lachte kehlig, daß sie mir nicht herabfallen, sagte sie. Als ich wieder unten war, schien sie ihre Hände nur zögernd von meinem Körper zu lösen. Sie hatte einen seltsamen Ausdruck in ihren Augen, wie eine hungrige Katze, die mit ihrer Beute spielt, bevor sie sie auffrißt, flog mir ein Gedanke durch den Kopf. Unwillkürlich mußte ich an die makabere Fotografie denken, die mir zu meinem Unbehagen recht ähnlich war. Innerlich schüttelte ich mich.
Sie war eine nicht unbedingt schöne, aber ausgesprochen attraktive Frau von Mitte Vierzig. Schlank mit einer mahagonirotem, kaum gebändigten Mähne, grüne unergründliche Augen, ein etwas spöttischer Mund, ein Körper, der durch ihr dunkellila Kleid ausgesprochen vorteilhaft modelliert wurde. Wir schauten uns minutenlang an, plötzlich war der Zauber verflogen. Sie schob mich förmlich, eine Hand am Oberarm, die andere tätschelte kräftig mein Hinterteil, aus dem Büro.
"Ich habe noch viel Arbeit lächelte sie mir zu, seien sie Freitag pünktlich. Ein Mann wie sie hat in unserer Runde noch gefehlt",
dann fiel auch schon die Tür ins Schloß. Wie betäubt stieg ich vorsichtig die Treppe herunter, durch den langen engen Regalgang in den Verkaufsraum. Ich holte tief Luft.
Die Verkäuferin wartete schon mit einem Buchpaket auf mich und verlangte einen Preis, der weit unter meinen Erwartungen lag.
Dann schob auch sie mich beinahe aus dem Laden,
"Es ist schon spät"
sagte sie,
"wir schließen."
Beim Hinausgehen, sah ich das der Zettel verschwunden war. Ich trat auf die Straße, kniff geblendet meine Augen im grellen Sonnenlicht zusammen und schlenderte nach Hause.
„Du, Rosemarie, ich habe endlich einen strammen Burschen gefunden. Er ist ideal, noch besser als der Letzte, ahnungslos und naiv, aber sehr gut beieinander, ein kräftiger gut genährter Junge. Du wirst begeistert sein. Bring deine Utensilien alle mit. Ich freue mich schon aufs Wochenende."
Endlich war der Freitag erreicht, ich machte mich gegen Mittag mit meinem Käfer auf den Weg. Die Sonne brannte immer noch vom Himmel, ich hatte alle Fenster geöffnet und schwitzte doch noch. Meine weißen Jeans saßen mittlerweile wie eine zweite Haut an mir, und sie und das gelbe T-Shirt klebten bald am Körper und ich war froh als ich die Häuserschluchten, der alten ehrwürdigen Universitätsstadt hinter mir hatte. Die Straße schlängelte sich durch die endlosen Wälder der Umgebung, die Landschaft wurde langsam hügeliger. Ganz selten mal ein Dorf, eher einsame Höfe, Forsthäuser, Gasthäuser am Straßenrand. Nach zwei, drei Stunden hatte ich den Abzweig erreicht.
Eine Straße, kaum breiter als mein Käfer wand sich nun langsam die Berge hoch. Dichter, dunkler Nadelwald, wenige uralte Eichen und andere Laubbäume und keine Häuser mehr, keine Menschen. Nach weiteren zwei Stunden, manchmal im Schrittempo erreichte ich das alte Forsthaus, die ehemalige Zollstation. Hier mußte ich mir den Schlüssel für die Wegschranke geben lassen. Ich klopfte an die Tür und nach geraumer Zeit hörte ich ein Schlurfen. Ein gebeugter Mann mit mürrischem Gesichtsausdruck brummte mich an, was ich wolle, warum ich störe. Ich entschuldigte mich und fragte nach dem Schlüssel. Er schlurfte ins Haus zurück und nach Minuten, die mir endlos lang erschienen, tauchte er wieder auf. Er reichte mir den Schlüssel und murmelte, lassen sie ihn im Schloß stecken, ich hole ihn nachher wieder.
Ich bedankte mich, fuhr in den schmalen Waldweg, öffnete die Schranke und rollte im Schrittempo den Weg in endlo-sen Kurven und Serpentinen herunter. Endlich verbreiterte sich der Weg, dort standen schon vier Autos auf der Lichtung, ich schien der letzte zu sein. Ich stieg aus, reckte mich, hier war es angenehm kühl und schattig, ich schwitzte nicht mehr. Linkerhand ging eine steile Steintreppe in die Tiefe. Ich nahm meine Reisetasche, verschloß meinen Käfer und stieg die Treppe hinunter. Ich hörte schon das Rauschen des Mühlwehrs, und als ich um die Ecke bog bot sich mir ein malerischer Anblick. Mehrere Häuser, aus grauen Feldsteinen gemauert, preßten sich förmlich an den Felsen und schienen sich im dichten dunklen Wald förmlich zu ducken. Eine mit einer Holzkonstruktion überdachte Steinbrücke überquerte den Mühlkanal, und durch ein offenes Tor gelangte ich in einen mit buckligen Steinen gepflasterten Innenhof. Links schien das Wohnhaus zu sein, auf der rechten Seite eine Reihe flacherer Gebäude, wahrscheinlich Lager und Arbeitsräume. Ich schaute durch die erste Tür. Es sah im Halbdunkel aus wie ein verlassener Stall, mit halbhohen Mauern abgeteilte Boxen und etwas Heu in einer Ecke, davor ein steinerner Futtertrog. Ich schaute durch die nächste Tür, nachdem sich meine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, konnte ich die Einrichtung genauer erkennen.
Hier schienen die Hirten ihre Tiere geschlachtet zu haben. Im Hintergrund ein großer gußeiserner Herd auf dem noch ein schwarzer, zwar verbeulter aber polierter mit Wasser gefüllter Kessel stand, daneben ein uralter Steintisch mit Rinnen an den Seiten, über und über mit dunklen Flecken versehen. In der Ecke ein schmaler enger Käfig aus Gitterstäben. Der Käfig war über mehrere Ketten mit einem Flaschenzug verbunden, so daß man ihn über den Tisch hieven konnte. Daneben ein großes Steinbecken mit klarem Wasser. Über dem Steinbecken an der Wand, hingen sorgfältig aufgereiht auf einem Holzregal eine ganze Anzahl scharfer, blitzender Messer. Seltsamerweise waren die Messer, und der Kessel die einzigen Gegenstände, die frisch geputzt erschienen, alles andere war mit einer Staubschicht bedeckt. In einer Ecke hatte jemand reichlich Feuerholz aufgeschlichtet. Alles war zum schlachten vorbereitet, seltsamerweise aber waren keine Schafe im Stall. Über meine Neugier hätte ich beinahe die Zeit vergessen.
Es war fünf Minuten vor sechs, ich lief aus dem Raum heraus, über den Hof und öffnete ein schweres hölzernes Tor. Im Halbdunkel lag eine weite Halle vor mir, von der mehrere Türen ausgingen. Nach oben und unten konnte ich Treppen erkennen. Ich brauchte nicht lange suchen, aus der nächsten Tür hörte ich ein Stimmengewirr. Ich klopfte, mit einem Mal war es totenstill, nur eine Stimme rief herein. Ich öffnete die Tür und betrat den Raum. Um einen großen runden Tisch saßen vier Frauen und starrten mich gründlich taxierend an. Meine Gastgeberin durchbrach das Schweigen und hieß mich willkom-men. Dann stellte sie uns gegenseitig vor.
Eine der anderen Frauen kannte ich, es war die Verkäuferin aus dem Buchladen, sie hieß Elvira, neben ihr saß eine junge magere Frau mit aschblonden Haaren, Zöpfen und einem irgendwie ausdruckslosem Gesicht, das ist Lydia, sie ist eine hervorragende Köchin, sagte meine Gastgeberin, Lydia trug zu einem graublauen sackförmigen Kleid, eine große Kette aus Perlen um ihren Hals. Sie schaute mich spöttisch mit großen blauen Augen an, verzog etwas die Mundwinkel. Die vierte Frau war mittelgroß, untersetzt und hatte ein volles rosiges Gesicht und blaßblaue kleine zusammengekniffene Augen, die mich wie sezierend betrachteten. Sie trug Jeans, die an ihrer Figur etwas unvorteilhaft wirkten und einen gelben Strickpullover, ihr Name war Rosemarie. Rosemarie ist Metzgerin.
Die Frauen musterten mich minutenlang grinsend, zogen mich dabei förmlich aus.
Komisch, ich hatte an sich Anatomiestudentinnen erwartet, neugierig fragte ich Amelie. Unter kichern der anderen, meinte sie lächelnd, das sei schon richtig so, alle wären schon aus beruflichen Gründen sehr an anatomischen Kenntnissen interessiert, sie freuten sich schon darauf, mich morgen zu begutachten, außerdem gebe es zum Abschluß ein großes Festmahl, bei dem wir alle gebraucht würden. Ich wurde etwas rot, was die Frauen wieder zum kichern veranlaßte. Dann stellte sich meine Gastgeberin vor, sie hieß Amelie, war seit drei Jahren Witwe und führte die Seminar mit Stiftungsgeldern ihres verstorbenen Mannes durch. Es stellte sich heraus, daß ihr Mann der in der Universitätsstadt sehr bekannte, einflußreiche Mäzen und Professor war. Ich kannte einige maßgebende Bücher, die im Anatomieunterricht erste Wahl waren.
„So, mein lieber Wolf, ich darf sie doch so nennen, nehmen sie sich einen Stuhl von dort hinten, und setzten sie sich zu uns."
Ich ging unsicher quer durch den Raum und fühlte sämtliche Blicke in meinem Rücken. Keine redete ein Wort, erst als ich mit dem Stuhl zurück kam, setzten die Gespräche wieder ein. Ich setzte mich zwischen Rosemarie, die wie unabsichtlich ihre Hand auf meinem Stuhl legte und über meine Hüfte fuhr, während sie ihre Hand unter meinem Po zurückzog, und Lydia, gegenüber von Amelie. Lydias Hand schmiegte sich eng an meinen Oberschenkel. Wir unterhielten uns angeregt über alle möglichen Themen, Amelie servierte einen sehr süffigen Rotwein, dazu Gebäck, Nüsse und Näschereien. Auf einer großen Platte lag fein aufgeschnittener Schinken, der sehr zart schmeckte und verschiedenes Bratenfleisch.
Ich langte kräftig zu. Immer wieder animierten sie mich zum zugreifen, ich wehrte ab und meinte, sie mästen mich ja, ich müßte sowieso endlich ein paar Pfund abnehmen.
Amelie musterte mich mit schräg gehaltenem Kopf und meinte mit süffisantem Grinsen,
"Sie sind ein wohlgenährter junger Bursche, und ihre Pfunde sitzen genau an den richtigen Stellen, wie ich neulich bemerkt hatte und wie man sehen könnte."
„Das werden wir Morgen ja genauestens in Augenschein nehmen können. Wir mögen junge Burschen, an denen ordentlich was dran ist, die ein wenig Speck auf den Rippen haben, nicht wahr Rosemarie",
lächelte sie. Rosemarie schaute mich abwägend an, kicherte heiser, tätschelte mit ihrer Hand ohne zu zögern meinen Schenkel, kniff kurz in meine Hüfte, grinste und nickte dann.
„Du hast eine gute Wahl getroffen. Er macht einen appetitlichen Eindruck, gut im Fleisch, besonders die strammen Hüften und seine kräftigen Schenkel."
Dann wechselte sie das Thema und wir unterhielten uns noch über den Ablauf des Wochenendes. Irgendwann lag ich dann in meinem Bett und war schnell und traumlos eingeschlafen.
Am nächsten Tag verteilte Amelie einige Skripts, sowie mehrere Anatomietafeln, wir diskutierten bis zum Mittag über Theorie, dann nachmittags war die Praxis an der Reihe. Nach kurzer Diskussion wurde als Thema
„Die männliche Anatomie"
genommen und ich von den Frauen als Modell bestimmt. Amelie begleitete mich nach nebenan und sagte lächelnd, sie seien schon ganz gespannt auf meinen Körper. Im Nebenraum legte ich langsam meine Kleidung ab und schlüpfte in einen winzigen Tangaslip, der so gut wie nichts verbarg und meine gut genährten Hüften und meinen Hintern komplett frei ließ. Verlegen grinsend kletterte ich auf die Bühne, zur Fleischbeschau. Ich genierte mich.
Alle starrten mich mit einem seltsamen, beinahe wölfischen Grinsen an und schienen mich mit ihren Augen zu verschlingen. So ähnlich mußte sich ein wohlgenährtes Zebra in einem Rudel hungriger Löwinnen fühlen, kurz bevor es gefressen wurde, schoß mir durch den Kopf.
Amelie führte mich am Arm und erklärte ausführlich an meinem Körper den Aufbau der Muskulatur, den Skelettaufbau und meine Konstitution. Zuerst tastete sie meine Arm- Schulter- und Brustmuskeln überaus gründlich ab, kniff mich dann sehr ausgiebig in Bauch und Taille.
„Ordentlich was dran, muß man schon sagen"
kicherte plötzlich Lydia, während Elvira grinsend meinte
"Eine Menge leckerer Bauchspeck, verlockt direkt zum anbeißen!"
Amelie drehte mich dann um, untersuchte meinen Rücken, sprach auch hier über den Aufbau meiner Muskeln und schien überaus zufrieden damit, dann kniff sie wieder intensiver in meine Taille und betastete mit geübten Fingern meine Lendenmuskeln. Dann machte sie eine Pause. Ich schaute sie fragend an. Sie zeigte ein etwas verschlagenes Lächeln. Alle kicherten erwartungsvoll, wie mir schien. Langsam glitten ihre feuchten Hände über Hüften und Gesäß, gruben sich in mein Fleisch, und kniffen immer wieder kräftig zu.
Rosemarie kicherte plötzlich los. Als Amelie sie daraufhin fragte, warum sie lache, prustete Rosemarie grinsend los.
„Wenn ich diesen saftigen Speck sehe, kann ich als Metzgerin nur sagen, er ist sehr gut gemästet, unbedingt schlachtreif. Ich kriege langsam Appetit, wann gibt es Abendessen?"
Ich glaubte, nicht richtig zu hören und schaute entsetzt und verdutzt. Mir fiel wieder das makabre Foto aus dem Büro ein. Amelie wies Rosemarie zwar zurecht, aber die anderen grinsten, stießen sich kichernd an und schienen der gleichen Meinung zu sein, auch Amelie lächelte.
Lydia kicherte und flüsterte Rosemarie etwas ins Ohr, beide prusteten los.
„Nun verängstigt mal unseren Gast nicht",
flötete Amelie, „er kriegt es noch mit der Angst zu tun."
„So, jetzt gehen wir schlafen, morgen ist ein langer Tag"
klatschte Amelie dann in ihre Hände.
Zum Abschied, bot sie mir noch einen Likör an, ein intensiv riechender, dunkelgrün schimmernder Likör, der sehr süß war und einen brennenden Nachgeschmack hinterließ. Dann riß mir der Faden.
Ich erwachte im Bett, ich lag nackt bäuchlings auf der Decke. Ich wußte nicht wie ich hierher gekommen war, noch wer mich ausgezogen hatte. Meine Kleidung war verschwunden, nur der winzige Slip und ein Zettel lag neben dem Bett. Amelie hatte auf den Zettel eine kurze Notiz geschrieben und mich gebeten, wieder den Tanga anzuziehen, da wir den ganzen Vormittag noch Demonstrationen machen würden. Also schlüpfte ich in den winzigen Slip. Die Damen waren schon versammelt. Wieder trafen mich sämtliche Blicke wie Messerstiche, ungeniert musterten sie meinen Körper, tuschelten und kicherten. Heute früh stand ich allein auf der Bühne, wieder nur mit dem Tanga bekleidet und wurde von allen gründlichst und intensiv untersucht. Amelie saß bequem im Stuhl zurückgelehnt und verteilte die Aufgaben.
Dann kam Rosemarie auf die Bühne und musterte mich mit ihren gierigen kleinen Augen, Ich mußte daran denken, was sie gestern gesagt hatte, sie hatte mich als schlachtreif bezeichnet Ich war mir nicht mehr so sicher, ob das alles Humor gewesen war. Und Lydia waren dazu noch Rezepte eingefallen. Und ausgerechnet sie, die Metzgerin, sollte jetzt prüfen, wo ich Fett angesetzt hatte.
Rosemarie brauchte am längsten, sie kicherte dabei ununterbrochen, während sie mich mit Daumen und Zeigefinger in Taille und Bauch kniff. Dann spürte ich, wie ihre feuchtwarmen Hände über meine Hüften, Gesäßbacken und Schenkel glitten, immer wieder kräftig in mein Fleisch kniffen, förmlich jedes Gramm Fett hier ertasteten. Dafür ließ sie sich viel Zeit, hier brauchte sie am längsten. Dann notierte sie sich die Werte.
"Wolf hat eine fleischigen und wohlgenährten Körper. Er ist, wie ich schon sagte gut ausgemästet, er hat viel kräftiges Fleisch und einen starken Knochenbau. Darüber haben wir ja schon gesprochen, und das wichtigste, er hat an den richtigen Stellen, gerade auf den Hüften und am Gesäß viel Fleisch und kräftig Fett angesetzt. Er hat einige Kilo Übergewicht, der Fettansatz konzentriert sich dabei überwiegend auf den Unterkörper. Die Beine, bis auf die Oberschenkel, die Brust, Arme und oberer Rücken zeigen kaum Fett, das Fleisch ist am Rücken gut entwickelt, eher mager, Kotelettstücke, Rippenbraten oder ähnliches. Die fleischigen Schenkel sind von einer normalen ein bis zwei Zentimeter dicken Fettschicht überlagert, das gibt eine Menge gute saftige Steaks, das obere Drittel gibt noch schönen Schinkenspeck, oder einen saftigen Spießbraten. In der Bauchregion, besonders um den Nabel fällt die fette Bauchdecke auf, hier liegen seine Muskeln unter einer kräftigen Speckschicht und sind kaum wahrnehmbar, das gibt sehr gutes Suppenfleisch oder wenn man die dicke Schwarte abtrennt, kann man den Bauchspeck räuchern.",
dabei klatschte sie ihre Hand auf meinen Bauch.
„Von der Wirbelsäule aus zieht sich rings um den Körper ein Fettwulst im Taillenbereich, darunter verstecken sich leckere, saftige Lendchen, ich prophezeie euch, das Fleisch ist so zart, das zergeht förmlich auf der Zunge".
Mit ihren Händen strich sie dabei über meine Taille.
Dann trat sie zur Seite und stach mit ihrem Zeigefinger in meine Hüfte.
„Besonders sehenswert sind die dicken, fleischigen Hinterbacken, wirklich sehr gut gemästet, ich hätte es nicht besser machen können. Der Speck auf den Hüften ist mindestens daumendick und eine genauso dicke Speckschwarte am Hintern, aber darunter eine Menge leckeres saftiges zartes und gut durchwachsenes Fleisch. Ich schätze mal mindestens vier bis fünf Pfund jede Backe. Ich schlage vor einen Schinken zu grillen, den anderen zu räuchern",
dabei kniff sie mir wieder grob in meine Pobacken und knetete mein Fleisch. Sie kicherte wieder.
„Ich würde sagen, sehr schmackhafte Aussichten, wie ich schon gestern gesagt hatte, zwei dicke gut gemästete Schinken, pralles, saftiges Fleisch zum braten, er hat das ideale Schlachtgewicht, beinahe schon etwas zu lang gemästet und ein wenig zu fett, besonders der dicke Speck am Hintern, eine fleischige zarte Lende, praller durchwachsener Bauchspeck, ein paar saftige Rippchen zum grillen",
kicherte sie dann und krallte ihre Finger wieder gierig in mein Fleisch.
„Wir sollten diese fetten Hinterbacken am besten grillen, die Speckschwarte einschneiden, dabei tropft das ganze überflüssige Fett heraus, mit Rosmarin und Salbei ist das ein Gedicht. Hören wir endlich auf mit der Komödie, Amelie", rief Lydia.
„Ich kann es nicht mehr erwarten, mein Magen knurrt. Wir können ihn doch gleich jetzt schlachten, dann kann sein Schinken heute abend schon brutzeln.",
kicherte Elvira. Jetzt stürzten alle auf die Bühne und umringten mich. Erregt atmete Rosemarie, ihre Finger krallten sich heftig und schmerzhaft in mein Fleisch.
Ich war wie versteinert, stand weiterhin mit dem Rücken zu den anderen und wollte mich gerade umdrehen, als Lydia und Elvira ihre Hände ebenfalls in meine Pobacken krallten, als wollten sie mir das Fleisch herunterreißen. Alles verstummte, kein Laut mehr.
Plötzlich umringten mich alle, und ich spürte ihre Hände überall gierig auf meinem nackten Körper. Ich konnte mich kaum bewegen. Amelie stand vor mir, grinste mich spöttisch an und meinte,
"Was glaubst du wohl, warum du hier bist?"
Ich schaute sie entsetzt an. Dann fragte sie,
"Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?"
Ich nickte unbehaglich, erschrak dann entsetzt, als mir klar wurde, worauf sie hinauswollte,
"Das werden wir jetzt spielen"
sagte sie.
"Nur mit ein paar Änderungen, es gibt keine Gretel, dafür aber vier Hexen, wir vier, und zum Schluß landet die Hexe auch nicht im Backofen, verstehst du, nicht die Hexe? Du bist natürlich Hänsel, aber wir stecken dich nicht mehr in den Käfig um dich zu mästen. Das brauchen wir nicht mehr, du bist uns nämlich schon fett genug. Und außerdem, fixierte sie mich, außerdem wird Hänsel natürlich am Ende nicht gerettet, das mußt du doch verstehen, du bist ja Hänsel, zum Schluß wird Hänsel.... ... geschlachtet . Morgen früh wird Rosemarie dich schlachten."
Mit einem Mal begriff ich, was die Tafel in ihrem Büro bedeutete.
"Siehst du"
sagte sie,
"Jedes Jahr zu unserem Hexentreffen wird als Höhepunkt ein Festmahl serviert, ein ganz besonderer Braten, ein gut gemästeter, junger Mann wie du, seit fünf Jahren schon. Das ganze Seminar dient nur dazu ein passendes, naives Opfer zu finden, daß schon wie du fett genug ist. Ich habe mit dem ersten Blick gesehen, als du im Büro warst, daß du das ideale Opfer bist. Deine strammen Schenkel und besonders deine prallen Pobacken in der engen Bermudas haben mir das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Ich hätte dich am liebsten schon im Büro vernascht. Und jetzt erst das nackte, saftige Fleisch."
Mit einem Male griff sie in meinen Slip und riß ihn mit einem Ruck von meinen Hüften.
"Den brauchst du ja nicht mehr",
grinste sie. Ich versuchte mich zu befreien, doch sie hingen wie Kletten an meinem Körper und warfen mich auf den Boden. Ich lag bäuchlings auf dem Boden, zwei saßen auf meinen Beinen und meinem Rücken, eine andere drückte meinen Kopf nach unten. Aus den Augenwinkeln sah ich Amelie mit einer Spritze,
"Keine Angst, es tut nicht weh",
sagte sie. Ich spürte einen Nadelstich in der Hüfte und verlor augenblicklich mein Bewußtsein.
Als ich wieder erwachte, hockte ich eingezwängt nackt in dem engen Gitterkäfig. Im Herd prasselte ein kräftiges Feuer, der Kessel war mit Wasser gefüllt und kochte leicht vor sich hin. Elvira und Lydia sangen, putzten Gemüse und warfen es ins Wasser. In der anderen Ecke stand Rosemarie und bearbeitete die Messer mit einem Wetzstein. Sie hatte bemerkt, daß ich wieder wach war und grinste zu mir herauf. Sie nickte zum Kessel hinüber und sagte zu mir,
"Das wird eine sehr schmackhafte Suppe, da fehlen nur noch ein paar Pfund von deinem fetten Bauchfleisch und die Innereien, damit die Suppe schön schmackhaft wird",
dabei deutete sie auf mich. Drei oder vier Katzen strichen um den Tisch herum und maunzten neugierig.
"Ja meine Süßen, gleich bekommt ihr schönes saftiges Fleisch zum futtern."
"Soll ich dir verraten, wie ich dich zubereite",
lächelte sie vergnügt. Dein Rücken ergibt ein paar schöne Kotelettstücke und ein paar feine saftige, nicht zu fette Bratenstücke, von deinen Lenden muß ich erst das Fett entfernen, dann geben sie ein paar besondere Leckerbissen. Deine Schenkel werden wir am Spieß grillen, die sind schön saftig und fleischig und haben auch nicht zu viel Fett, gerade die richtige Dicke. Ach ja, und dann natürlich das Beste. Weißt du was das ist. Natürlich weißt du das, zwei besonders gut genährte, fleischige Pobacken, ein prächtiger, saftiger Schinken. Ich hätte dich nicht besser mästen können, zwar eine etwas üppige Speckschicht, aber gut durchwachsen. Deine eine Hinterbacke wird gegrillt. Der Braten wird uns auf der Zunge zergehen. Die andere werden wir räuchern, das gibt ein besonders feines Aroma und einen ganz zarten Biß. Übrigens gestern Abend, der Schinken, der war von deinem Vorgänger vom letzten Jahr. Und der Rest, die übrigen Fleischstücke, kommen auch in die Suppe."
Amelie tauchte in der Tür auf, sie sagte,
"Du brauchst nicht zu schreien, hier hört dich keiner. Der Schlagbaum ist wieder verschlossen und Elvira ist die Frau vom Förster und der schläft den ganzen Tag. Jetzt ließen sie langsam den Käfig auf den Tisch herab. Plötzlich öffnete sich der Boden und ich fiel unsanft auf den großen Holztisch. Bevor ich reagieren konnte, hatten sie mich bereits fest umklammert. Rosemarie beugte sich mit einem scharfen spitzen Messer über mich, grinste mich an und sagte, "Es ist so weit", dann setzte sie das Messer an meiner Kehle an.
Mit einem Schrei fuhr ich wild um mich schlagend, schweißgebadet auf. Ich war in meinem Bett, alles nur ein Traum!?
Ich hatte wohl gestern zu schwer gegessen und daher diesen grausigen Alptraum gehabt.
Immer noch wie unter einem Schock setzte ich mich auf. Der Traum war so realistisch gewesen. Ich hatte ja eine furchtbare Phantasie. Ich nahm noch gedankenlos einen Schluck Bier und schaute mich an, die Hexe in meinem Traum hatte recht, ich hatte ganz schön Speck angesetzt, mich mit Bier gemästet.
Schnell duschte ich und überlegte, was ich anziehen sollte. Ich entschied mich für meine helle Jeans, die schon ganz schön über meinem Hintern spannte und ein lockeres Hemd, dann eilte ich aus dem Haus.
Unterwegs kaufte ich mir eine Zeitung. Die Schlagzeile lautete:
- Heute vor zehn Jahren Großfeuer in der Grundmühle. Drei Frauen und ein junger Mann kamen im Feuer um, eine überlebte schwer verletzt. Ursache nach wie vor ungeklärt. Fand ein grausiges Ritual statt? -
Ich erschrak, ich war ja in der Grundmühle gewesen mit vier Frauen, jedenfalls in meinem Traum. Hatte ich Signale aus der Vergangenheit empfangen?
Ich wollte nicht länger darüber nachdenken gelangte unwillkürlich in die Altstadt. Plötzlich stand ich vor dem Haus aus meinem Traum, der alten Buchhandlung. Nur das Fenster war mit Brettern vernagelt und das Haus schaute verlassen aus. Ich fragte eine alte Frau, die nebenan im Erdgeschoß ihre Fenster putzte. Sie schüttelte den Kopf und sagte dann, der Laden stände seit bald zehn Jahren leer, seit damals als die Besitzerin durch das Unglück in der Grundmühle umgekommen sei. Eine junge Frau schaue ab und an nach dem rechten und wolle wohl verkaufen. Ich ließ mir aus einer Laune ihre Adresse geben. Ach heute hatte ich Zeit, warum nicht mal zur Grundmühle rüberfahren und schauen.
Gesagt, getan. Ich lief nach Hause, schwang mich in meinen Käfer und fuhr los. Endlich erreichte ich die Abzweigung, der Sperrbalken lag zerbrochen am Boden und ich fuhr im Schrittempo die langen Serpentinen herab. Der Parkplatz war mit hohem Gras überwuchert und ich fand kaum die Treppe, die zur Mühle herunterführte. Ich schlenderte durch das Tor und gelangte auf den kopfsteingepflasterten Hof. Das Hauptgebäude sah ziemlich zerstört aus, aus dem Dach ragten die verkohlten Balken. Die niedrigen Gebäude auf der anderen Seite, die Ställe und die Küche sahen noch recht gut erhalten aus. Mit gehörigem Schauern warf ich einen Blick durch die Tür in die Küche. Es sah alles noch ganz gut erhalten aus, bis auf den verrosteten Käfig, der am Boden lag und den zerbeulten Kessel. Der Tisch und der Herd sahen aus wie in meinem Traum, aber die Messer fehlten.
„Manchmal schlachten die Hirten hier ein paar Schafe",
ertönte plötzlich eine Stimme, eine nur zu gut bekannte Stimme. Ich drehte mich langsam um und mir blieb bald das Herz stehen. Vor mir stand Amelie. Ich mußte wie ein Geist geschaut haben, den sie lächelte und meinte
„Ich bin kein Geist. Ich heiße Amanda. Ich komme jedes Jahr hierher und lege ein paar Blumen her. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter ist hier vor zehn Jahren ums Leben gekommen."
„Und sie, was machen sie hier"
fragte sie dann mit ihrer einschmeichelnden Stimme, während sie mich interessiert musterte. Ich erzählte ihr, das ich von hier geträumt hatte, natürlich ohne Einzelheiten und das ich durch die Lektüre der Zeitung auf die Idee gekommen sei. Ich würde gern herausfinden, was damals passiert sei. Wir schauten uns alles an, zum Schluß gab mir Amanda die Adresse, die eines Altersheims, und wir verabredeten uns fürs nächste Wochenende hier in der Mühle.
Ich beschloß noch heute die alte Dame im Seniorenheim zu besuchen, ich kaufte ein paar Blümchen und machte mich auf den Weg. Ich ließ mir von einer Pflegerin den Weg zeigen.
Ich sah auf den ersten Blick, das war Lydia, zwar zehn Jahre älter, als in meinem Traum, aber unverkennbar Lydia. Sie war schon recht senil, aber plauderte recht angeregt mit mir. Ich ließ ihr Gerede über mich ergehen, wurde aber plötzlich hellwach. Sie tätschelte meinen Oberschenkel, versuchte hinein zu kneifen, dann sagte sie,
"Vor zehn Jahren hätten wir uns treffen müssen. Wir hätten sie zum fressen gern gehabt, einen so strammen jungen Burschen. Amelie hat jedes Jahr einen gefunden."
„Was haben sie mit ihnen gemacht",
fragte ich atemlos.
„Ich sage doch, wir haben sie zum fressen gern gehabt"
kicherte sie.
„Seien sie froh, daß sie Amelie damals nicht über den Weg gelaufen sind. Sie hätten sehen sollen, wenn die Burschen endlich begriffen hatten, was wir mit ihnen vorhatten. Sie haben sich eingebildet, wir wären in sie verknallt und haben nicht gemerkt, das Liebe zuerst durch den Magen geht. Schade, das vermisse ich seit langem."
Wieder kniff sie mir in meinen Oberschenkel und kicherte.
„ Amelie hätte sie..."
Dann brach sie ab und redete nur noch wirres Zeug. Ich löste mich von ihr und verschwand. Amanda hatte mir noch eine weitere Adresse gegeben, die von Rosemaries Tochter, Metzgerin wie ihre Mutter. Ich mußte verrückt sein, aber ich ging hin. Ich betrat den Laden und wußte sofort, das ist Rosemaries Tochter, sie schaute ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Rosa, so hieß sie, war zuerst sehr zurückhaltend, musterte mich aber ungeniert von Kopf bis Fuß. Sie konnte oder wollte nichts über ihre Mutter sagen. So blieb unser Gespräch zuerst sehr unergiebig, dann aber erzählte sie mir von einem Treffen am nächsten Wochenende in der Grundmühle mit ein paar Freundinnen und ob ich nicht kommen wollte. Hatte sie mich nun seltsam gemustert, oder träumte ich. Ich sagte jedenfalls zu.
Am Samstag vormittag fuhr ich zur Grundmühle. Auf dem Parkplatz, der frisch gemäht war, standen vier Wagen. Ich war der letzte. Mit etwas mulmigem Gefühl im Magen schlenderte ich die Treppe herunter, durchquerte das Tor und stand auf dem mit Kopfstein gepflasterten Hof. wo waren die anderen. Magisch zog mich die Tür zur Küche an. Ich schaute hinein. Im ersten Moment schien nichts verändert, doch war nicht der Kessel blank poliert, sogar mit Wasser gefüllt. Der Käfig stand am Boden, noch leer. Im Herd alles für ein ein Feuer vorbereitet, an der Wand hingen die blank polierten Messer. Irgend etwas seltsames ging hier vor. Plötzlich spürte ich, das mich jemand beobachtete.
Langsam drehte ich mich um. vier paar Augen musterten mich, vier Frauen kamen auf mich zu, drängten sich ganz eng um mich. Alle hatten ein merkwürdiges Leuchten in den Augen, ein spöttisches Grinsen auf den Lippen. Amanda grinste mich maliziös an und sagte ganz langsam und deutlich:
„Ich hätte nicht gedacht, daß sie so leichtsinnig wären. Das Opferlamm kommt von selbst zum Metzger. Willkommen zur Party. Wir setzen die schöne Tradition unserer Mütter und Tanten fort. Schon letztes Jahr haben wir uns hier getroffen, miteinander geredet über alte Zeiten u.s.w. Aber leider noch ohne den kulinarischen Höhepunkt, wir haben ja gar nichts davon gewußt. Erst Lydia erzählte mir davon, zuerst habe ich ihr nicht geglaubt, ich war sogar entsetzt. Aber dann habe ich das Tagebuch meiner Tante gefunden. Sie hat darin über den Spaß, das Fieber, das sie alle erfaßt hatte, wenn sie ein geeignetes Opfer gefunden hatten, geschrieben. Und über das herrliche Festmahl zum Schluß. Nun ja, dann haben wir uns zusammengesetzt, noch einmal mit Lydia gesprochen, bei dem Thema war sie geistig ganz klar. Zuletzt haben wir beschlossen, uns diesen Höhepunkt nicht länger entgehen zu lassen. Jetzt galt es nur noch den richtigen zu finden, einen naiven, trägen jungen Burschen, schön fleischig und wohlgenährt, der alle Voraussetzungen erfüllen würde. Nun, als ich sie dann gesehen hatte und dazu noch hier, da wußte ich, das sie der Richtige sind.
Ich habe sie nämlich längere Zeit genau beobachtet, in ihrer engen Jeans. Kurz und gut ein wohlgenährter, kräftiger Bursche. Amelie hätte ihre helle Freude an ihnen gehabt."
„Was meinst du Rosa, ist er nicht der Richtige?"
Rosa musterte mich mit schief gehaltenem Kopf und entgegnete
„Was ich so durch die Kleidung sehen kann, ist er schön fleischig, er dürfte genug Fett angesetzt haben. Jedenfalls hat er stramme Schenkel und einen prallen Hintern, das habe ich im Laden schon bemerkt, ich hatte nur Angst, seinen Argwohn zu wecken. Er ist wirklich sträflich naiv. Ich untersuche ihn nachher noch gründlich, wenn er erst nackt ist. Wir sperren ihn über Nacht in den Käfig. Du holst ja morgen früh Lydia. Ich finde, sie hat es verdient dabei zu sein, wenn ich ihn schlachte. Sie hat gestern ja schon von seinen prallen Schenkeln geschwärmt."
Ich war wie erstarrt, wie gelähmt, als plötzlich acht Hände mein Hemd vom Körper rissen und an meiner Jeans herumzerrten. Ich fiel hin, und jetzt pellten mich mehrere Hände mühsam aus meiner Jeans. Plötzlich lag ich für einen Moment nur noch in meinem knappen Slip da, den mir Rosa dann auch grinsend von den Hüften herunterriß. Ich versuchte mich mühsam zu erheben, alle starrten gierig auf meinen nackten Körper. Hände griffen hastig nach mir, kniffen in mein Fleisch, und die vier drängten mich gegen den engen Käfig, dann gab Amanda mir einen Schubs und ich lag im Käfig. Rasselnd fiel die Tür ins Schloß. Amanda gab Rosa den Schlüssel und sagte zu ihr: „Steck ein, du holst ihn ja morgen früh heraus. Ich glaub füttern brauchen wir ihn nicht mehr, mir scheint er fett genug zu sein. Was meinst du, Rosa?"
Sie umrundete den Käfig, musterte mich von allen Seiten und kicherte dann.
„Besser hätte ich ihn auch nicht mästen können. Es wird Zeit, er ist schon längst schlachtreif. Recht fleischiger Rücken, stramme kräftige Schenkel und Waden. Über den Lenden etwas zu fett, aber das macht nichts. Das Bauchfleisch sieht auch ziemlich fett aus, aber das kommt sowieso in die Suppe. Die Hüften und den Hintern muß ich noch mal genauer untersuchen. Leg dich auf deinen fetten Bauch"
fauchte sie mich an. Ich gehorchte, denn sie drückte mit einem Eisenspieß gegen meinen Bauch. Dann glitten ihre Hände über meine Hüften, mein Gesäß, krallten sich ihre Finger kräftig ins Fleisch und prüften mit Daumen und Zeigefinger den Speck.
Sie erhob sich wieder und lachte
„Ein herrlicher fleischiger Schinken, mit einer prallen Speckschwarte, genau richtig zum Grillen am Spieß. An den Hüften zwar schon ziemlich fett, aber das tropft beim Braten heraus."
„Soll ich jetzt fahren und den Kühltransporter holen? Dann können wir nachher alles einfrieren, was wir nicht zum grillen und für die Suppe brauchen."
Von scrittore
Am 20.04.2018 um 17:15 Uhr